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ſollte die Central⸗Seection ihren Bericht üͤber das zehnaͤhrige Budget erſtatten.

Gerichtshof, deſſen Sitz jetzt beſtimmt werden ſoll, in eine der ſuͤdlichen Provinzen verlegt werden moͤge; in den noͤrd⸗ lichen Provinzen ſeyen bereits eine Menge von Staats⸗Be⸗ hoͤrden —2 B. im Haag die Ober⸗Rechnungs⸗Kam⸗ mer, die Staats⸗Druckerei, in Utrecht das Collegium der Muͤnz⸗Raͤthe und Muͤnz⸗Meiſter, der Ober⸗Militair⸗Gerichts⸗ hof, die Thierarzenei⸗Schule, in Leyden die Invaliden⸗An⸗ a in Breda die Kriegsſchule und die beiden Ordens⸗Kanze⸗ eien in Amſterdam und im Haag. Zu den Miniſterial⸗Be⸗ hoͤrden, welche den Haag nie verlaſſen, gehoͤren: Das De⸗ partement der Einnahmen, die Verwaltung der directen Steuern, Acciſen, Einfuhr⸗ und Ausfuhr⸗Zoͤlle, die Lotterie⸗ Direktion und die Poſt⸗Verwaltung; ferner das Marine⸗ Miniſterium, die großen Staats⸗Werften, die Direktion der

Niederlaͤndiſchen Handels⸗Geſellſchaft und die des Syn⸗ dicats. Der Politique enthaͤlt einen Aufruf an die ſtimmbe⸗

rechtigten Einwohner der ſieben Bezirke der Provinz Luͤttich, welche fuͤr die bevorſtehenden Deputirten⸗Wahlen zwoͤlf Waͤh⸗ ler zu ernennen haben. 8 3 Am 5ten d. iſt der Dreimaſter „Batapia,“ mit Kaffee und andern Waaren beladen, von Batavia in Middelburg angekommen. In der Gemeinde von Mechelen (Provinz Limburg) er⸗ ielt vor Kurzem der Deich von Zuidwillemswaart einen ruch, welcher jedoch hald wieder verſtopft wurde. s .

Schweden und Norwegen. pH

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Die Hamburger Boͤrſen⸗Halle meldet: „Nach Brie⸗

fen aus Smoland vom 27. April waren faſt alle Stroͤme,

Baͤche und Seen im Lande auf eine furchtbare, nie erlebte

Weiſe ausgetreten und hemmten die Communicationen. Dabei lag der Schnee noch hoch auf dem Felde.“

Deutſchland. Ingolſtadt, 7. Mai. Geſtern Abends 7 Uhr genoß 3 die Stadt und die Umgegend ein ſeltnes Schauſpiel. Zur Uebung der koͤniglichen Mineur⸗Compagnie waren durch die⸗ ſelbe auf dem Glacis an der Stadt eine Angriffsmine und zwei Gegenminen gegraben, welche, mit ungefaͤhr 5 Centner Pulver gefuͤllt, 89 gegebene Zeichen geſprengt wurden. Das Manoͤvre wurde mit aller Praͤziſion ausgefuͤhrt, hatte ganz die beabſichtigte Wirkung, daß es die Erde erhob und wieder in ſich verſenkte, und gewaͤhrte der großen Menge von Zu⸗ ſchauern einen impoſanten Anblick. Es iſt nicht zu ver⸗ meiden, daß bei einer beinahe verdoppelten Bevoͤlkerung ein⸗ zelne Exzeſſe und Unordnungen vorfallen, allein im Allge⸗ meinen kann man uͤber Ruheſtoͤrung nicht klagen, was ledig⸗ lich dem vermehrten Praͤſenzſtand des dahier garniſonirenden 7ten Linien⸗Infanterie⸗Regiments zu danken iſt. Zahlreiche Wachtpoſten und ſtets ſich durchkrenzende Patrouillen des Militairs und der Landwehr, welche ſich hiezu freiwillig erboten hat, unterdruͤcken jede Unordnung im Entſtehen, und erhalten die oöͤffentliche Sicherheit in der Stadt, indeſſen auf dem Lande in der Umgebung die Gensd’armerie thaͤtige Dienſte leiſtet. Morgen werden Ihre Maj. die Koͤnigin auf der Durchreiſe nach Muͤnchen 2 erwartet.

Man ſchreibt aus Aſchaffenburg unterm 30. April: Das Ungewitter in der Nacht vom 28ſten auf den 29ſten d. M. hat im Speſſart ungeheure Verwuͤſtungen angerichtet. Mehr als 30,000 Stämme des Hochwaldes bedecken entwur⸗ zelt oder zerſplittert die Gebirgs⸗Hoͤhen und die Saaten in den Thaͤlern ſind groͤßtentheils zerſtoͤrt. Der Schaden ſoll aͤußerſt betraͤchtlich ſeyn, doch mehr das Koͤnigl. Aerar als die Speſſarter Bauern treffen.

Freiburg (Großherzogthum Baden), 3. Mai. Ge⸗ ſen Abend riß ſich ein ungeheures Felſenſtuͤck am Berg⸗Ab⸗

ange in der Falkenſteige (im Land⸗Amt Freiburg) ploͤtzlich os, ſturzte von einer Höhe von etwa 400 Schuhen, zer⸗ ſprang in mehrere bedeutende Maſſen, von denen ein Stuͤck die Hinterwand eines kleinen Tagloͤhner⸗Hauſes durch⸗ ſchlug, zerſtoͤrte die in der daran ſtoßenden Kammer ſtehen⸗ den Bettſtellen und Kaſten, drang bis in die Wohn⸗ ſtube, und blieb da liegen. Einer alten Frau wurde der Schenkel entzwei geſchlagen, ein Maͤdchen erhielt eine bedeu⸗ tende Contuſion. Wunderbar wurde ein 6 Wochen altes Kind, welches in der Kammer in der Wiege lag, obſchon dieſe in hundert Stuͤcke zerſplitterte und ſelbſt das Federbettchen ganz zerriſſen wurde, eine unbedeutende Hautwunde am Auge ausgenommen, unverletzt unter den Truͤmmern hervorgezo⸗ gen. Der arme Tageloͤhner und ſeine Frau nebſt zwei klei⸗

Der Belge ſpricht den Wunſch aus, daß der Ober⸗

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Die Neue Zuͤrcher Zeitung (vom 6. Mai) meldet:

H ſich zufaͤllig

8% 5* 2 nen Kindern

in Wohnſtube, und blieben gluͤcklich unverletzt.

em oberen Theile der

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Schweiz.

„Von Zeit zu Zeit werden auf den Gefilden des alten Gau⸗ nodurum (auf der Burg vor Stein am Rhein uͤber) Muͤn⸗ zen, Waffen ꝛc. gefunden. Bei Aufdeckung einer Kiesgrube wurden vor zwei Jahren eine Reihe Leichname entdeckt, Schwerdter, Meſſer ꝛc., welche Seltenheiten Hr. Major Zeerleder auf Steinegg bewahrt. Vor wenigen Tagen ſtieß ein Arbeiter nahe bei Eſchenz herwärts Burg auf Gemäuer. Er grub die Steine los ohne Ordnung und zerſtoͤrte ein Grab. Der Leichnam lag mit dem Kopf gegen Morgen. Die Unterlage waren einige Zoll dicke Ziegelſteine, welche Inſchriften hatten, deren Entzifferung, da die Steine zer⸗ brochen wurden und mehrere Stuͤcke mangeln, wohl ſchwer ſeyn duͤrfte. Bald ſcheinen es Lateiniſche Buchſtaben zu ſeyn, bald moͤchte man auf Runenſchrift rathen. In dem Grabe wurden gefunden ein goldner Ring, deſſen Schild zwei verſchlungene Dreiecke zieren, ein Stift mit einem gold⸗ nen huͤbſch gearbeiteten kleinen Knopf und einer ſilbernen Klinge. Da in der gleichen Gegend die Bauern beim Pfluͤ⸗ gen fruͤher ſchon auf Gemäͤuer ſtießen, ſo hofft man, in Zu⸗ kunft Mehreres zu finden. Nur waͤre zu wuͤnſchen, daß dann mit Vorſicht moͤchte gearbeitet werden.ü

Italien.

Turin, 25. April. Durch verſchiedene Patente vom 28. Febr. d. J. hat Se. Maj. der Koͤnig den Mitgliedern des Senats von Piemont, Ritter Giuſeppe Roberi, Graf Vincenzo Carignano di Chianoc, Ritter Pietro Nazzari, Ritter Luigi Vergnasco und dem General⸗Advokaten Mar⸗ cello Staglieno den Titel und Rang als Praͤſidenten ertheilt. Ferner iſt der Graf Paolo Federigo Sclopis zum Senator und der Ritter Luigi Calvi zum ſubſtituirten General⸗Advo⸗ katen beim Piemonteſiſchen Senate ernannt worden.

Aus Cagliari wird gemeldet, daß man auf Sardinie der Ankunft des Prinzen von Savoyen⸗Carignan mit allg meiner Freude entgegen ſah. Das Journal von Cagliar

ſagt, der Prinz werde in Begleitung des Vice⸗Koͤnigs ei Reiſe ins Innere der Inſel Hüchen. 2

Tuͤrkei und Griechenland.

Die Allgemeine Zeitung giebt folgendes Privat⸗ Schreiben von der Graͤnze der Wallachei vom 23. April: „In Buchareſt ſoll ein Pallaſt zum Empfange Sr. Maj. des Kaiſers Nikolaus in Bereitſchaft geſetzt werden; der groͤß Theil des Ruſſiſchen Generalſtabs war bereits zu Buchare angekommen, General Diebitſch hat ſich von Jaſſy aus z dem Corps des Generals Grafen Pahlen vor Siliſtria geben. Bei Giurgewo iſt es neuerdings zu Gefechten geko⸗ men; die Tuͤrken haben zu wiederholtenmalen Ausfälle g macht, ſind aber immer mit Verluſt zuruͤckgetrieben worde Reiſende erzaͤhlen, der bekannte Tſchapan Oglu habe ein fruchtloſen Verſuch gemacht, die Ruſſen zu uͤberfallen. In⸗ zwiſchen ſcheinen die Ruſſiſchen Armeen ſich uͤberall ſchleus⸗ nig zu conzentriren. Im Handel iſt in den Fuͤrſtenthuͤ⸗ mern viel Leben, beſonders werden Luxus⸗Artikel geſucht. 4 Geſundheits⸗Zuſtand iſt gut; doch verlauten Geruͤchte eine ſich zeigende Viehſeuche, welche allerdings fuͤr das La⸗ wie fuͤr die Trupenverpflegung ſehr nachtheilig ſeyn wuͤrde.

In Uebereinſtimmung mit Privat⸗Nachrichten aus Buchareſt, welche das obgenannte Blatt mittheilt, meld der Nuͤrnberger Correſpondent in einem Schreiben vo daher vom 18. April, daß, den neueſten Nachrichten zufor das große Ruſſiſche Hauptquartier ſeit mehreren Tagen Gallatſch und das Hauptquartier der gegen Siliſtria renden Truppen in Kallaraſch aufgeſchlagen, ſedoch bis das hin noch nichts der Meldung Wuͤrdiges vorgefallen warz der Mangel an Fourage und die durch den langen Winten gewordenen Straßen duͤrften auch vor Mitte odek

ude Mai ſchwerlich eine entſcheidende Operation zulaſſen. . enthält jedoch das gedachte Schreiben (üin theilweiſem Widerſpruch mit den geſtern aus der Allgem Zeitung mitgetheilten Nachrichten von der Serviſchen Graͤn e) Folgendes: „Aus Schumla erfaͤhrt man, daß der Groß⸗Ve zier Reſchid⸗Paſcha gleich nach ſeiner Ankunft daſelbſt einen , Kriegs⸗Rath berufen und an Huſſem Paſche den Be fehl ertheilt habe, die Wiedereinnahme von iſepolis zu ver⸗ ſuchen. Auch ſchmeicheln die Tuͤrken ſich mit einem allge⸗ meinen Angriff auf die Ruſſiſchen Poſitionen bei Varna⸗ Wenn man indeſſen ſieht, mit welchem raſtloſen und angſt⸗ lichen Eifer die Stellungen an der Muͤndung des Bosphe⸗

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