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1“.“ len anderen Beweiſen vaͤterlicher Sorgfalt fuͤr die Sicher⸗ bkkeöheit und das Wohl der Stadt, durch eigene großmuͤthige hnterzeichnung, eine Sammlung zur Unterſtuͤtzung der Be⸗ ſchaͤdigten, die ſehr reich ausfiel. “ Es iſt bekannt, daß durch den ſchrecklichen Brand in öh2Pbbo, am 4. und 5. Sept. 1827, beinahe 10,000 Perſonen 6.88 Haus und Gut, ſo wie 17 Menſchen ihr Leben einbuͤßten; feerner: daß Se. Majeſtaͤt der Kaiſer nicht nur augen⸗ blicklich eine Summe von 100,000 Rubel zur Unterſtuͤtzung ſ(ſdeer Bedraͤngteſten zu uͤberſenden, ſondern auch eine Verab⸗ qfolgung von 2000 Tſchetwert Roggenmehl und 500 Tſchet⸗ vwert Graupen aus den Militair⸗Magazinen des Ortes an⸗ äaubefehlen geruhten; daß ſowohl die Landes⸗Regierung als aauch der Herr General⸗Gouverneur, durch zweckmaͤßige Maaß⸗ rxreeegein, der Vertheilung der eingefloſſenen Uuterſtuͤtzungen keceeine weiſe Richtung gaben und daß nicht nur die Bewoh⸗ ner Finnlands, ſondern auch die des weiten Rußlandes, Deutſche, Englaͤnder, Schweden und Portugieſen bedeutende Beitraͤge geliefert haben. Nur ſechszehn Monate (ſchreibt man aus Abo) ſind verfloſſen, und ſchon koͤnnen wir mit . froher Zuverſicht der Wiedererſtehung unſerer Stadt entge⸗ gen ſehen. Wiewohl es noch viel zu fruͤh iſt, von jeder da⸗ hiin zielenden Verfuͤgung Rechenſchaft zu geben, duͤrften doch keeeeinige ſummariſche Angaben uͤber dieſen Gegenſtand nicht 1 unwillkommen ſeyn.
geeſetzt, um fuͤr den Unterhalt der Armen und die Vercthei⸗ elest, um ſur 2 9b 3
lung der einfließenden Gaben Sorge zu tragen. 1232 Per⸗ ſonen, die durch den Brand gelitten, haben Rechnungen
Abzug deſſen, was die Hauseigenthuͤmer fuͤr aſſecurirte Haͤu⸗ ſer ſelbſt abgerechnet, 8,000,113 Rub. 45 Kop. B. N. aus⸗ machte. Davon hat das Comité gutgeheißen: e11114*4*“ 2,834,909 Rub. 98 Kop. — bewegliches Eigenthum. 4,022,652 — 15 8 oder zuſammen 6,857,562 Rub. 13 Kop. wogegen die zu hoch angegebenen 1,142,551 Rub. 32 Kop. eaae worden. Außer den obenerwaͤhnten von Seiner —₰
Kaiſerlichen Majeſtaͤt Allergnaͤdigſt geſchenkten 100,000 Rub.
ſind von den Allerhoͤchſten Gliedern des Kaiſerlichen Hauſes 8 und von Privatperſonen eingegangen: An baarem Gelde:
2363,302 R. 52 K. 41,669 Rthlr. Bco. 11 Sh. 8 Rodſt. An verſchiedenen, ſpaͤterhin verkauften Sachen: 828 R. 7 K.
59 K. 48,330 Rthlr. Bco. 27 Sh. 11 Rdſt. Aus dieſen 1n Mititeln ſind zwei Vertheilungen geſchehen, die zuſammen S 882,225 Rubel 74. Kop. ausmachten.
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1 Nach dem neuen Plane der Stadt werden die Bau⸗
ſtellen und Marktplaͤtze weit groͤßer und die Straßen viel brreiter werden. Aus dieſer Urſache nehmen die, bis zum Schluß des vorigen Jahres verkauften Plaͤtze ſchon den groͤß⸗ ten Theil der alten Stadt ein. Fuͤr die neuen Bauplaͤtze heat die Stadtkaſſe 532,605 Rub. erhalten, und zur Deckung des dedeutenden Defectes, der noch entſteht, haben Se. Kai⸗ ſerliche Majeſtaͤt der Stadt als zinsfreies Darlehn, mit
ͤhrlicher Zuruͤckzahlung von 25, 600,000 Rub. verllehen,
b. —27 „ — von welcher Summe 200,000 Rub. eingegangen ſind. So⸗
verkauften Baupläͤtzen ſich eingefunden, kann die Stadtkaſſe 1. ſicher jedem Hauseigenthuͤmer ſeine ruͤckſtändige Forderung “ 1.“ Nachrichten aus Dorpat zufolge hat Profeſſor Parrot bereits mit ſeinen Gefaͤhrten die wiſſenſchaftliche Reiſe zum Ararat angetreten. Ein Kaiſerlicher Feldjager begleitet ſte. „₰ Am 10ten d. Abends begann der Etsang aus dem La⸗ dogaſee, und die Iſaaks⸗Bruͤcke wurde abgenommen. Die r. Bootfahrt zwiſchen beiden Newa ⸗Ufern ging nur mit Muͤhe „ſwor ſich bis Dienſtag gegen Abend, wo der Strom faſt ganz 8 vom Eiſe befreit war.
Der Handelszeitung zufolge beltef ſich im Jahre 1812 die Anzahl der im Ruſſiſchen Reiche befindlichen Fa⸗ briken auf 2322, mit 119,093 Arbeitern; im Jahr 1826 Hhaztte ſich die Zahl der Fabriken bis auf 5128 mit 206,408 Arbeitern vermehrt; im Jahre 1827 zählte man 5122 Fa⸗ briken mit 209,547 Arbeitern. Im Moscowiſchen Gouver⸗ nnement befinden ſich 734 Fabriken mit 41,313 Arbeitern; von dieſen Fabriken waren im Jahre 1827 — Tuchfabriken 45, Seidenfabriken 195 und Baumwollenfabriken 200. Nach v Moscvwiſchen Gouvernement nimmt in Hinſicht von Fabrik⸗Induſtrie das Wladimirſche den erſten Rang ein; 11 man zaͤhlte dort im Jahre 1827 350 Fabriken mit 36,564 Arbeitern. 323 Tuchfabriken lieferten im J. 1825, 1,519,261
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Den Tag nach dem Brande wurde ein Comité nieder⸗
üͤber ihre Verluſte eingereicht, deren totaler Belauf, nach
6661 Rthlr. Bro. 16 Sh. 3 Rdſt. Zuſammen: 294,130 R.
beald der Ruͤckſtand eingefloſſen und Kaͤufer zu den noch un⸗
Arſchien feines, und 5,573,342 Arſchien mittel und ordi⸗ naires Tuch; im Jahre 1826, 1,929,861 Arſchien feines, und 6,562,875 Arſchien mittel und ordinaires; und im J. 1827, 1,563,417 Arſchien feines und 6,564,878 Arſchien mittel und ordinaires Tuch. 1 Vor einiger Zeit hatten zwei Schiffe an der Tſchirka ſiſchen Kuͤſte, im Suͤden der Wohnſitze des Stammes der Natuchaitſen bei den Abzechs, Schiffbruch gelitten und wa⸗ ren auf den Strand geworfen. Die Abzechs bemaͤchtigten ſich derſelben, nahmen ſie auseinander und vertheilten unter ſich das Holz und Eiſenwerk davon. Die Beſatzung ward nach der Gewohnheit der Kaukaſiſchen Voͤlker, zu Sklar gemacht. Jetzt hat man erfahren, daß es dem H. Tauſch einem Manne, der ſeit vielen Jahren unter den Tſchirkaſ⸗ ſiern lebt, und ſich bei ihnen ſo beliebt zu machen gewußt hat, daß er von ihnen als Landsmann angeſehen wird, ge⸗ lungen, die Befreiung dieſer Beſatzungen ohne Loͤſegeld zu⸗ bewirken, und daß dieſelben bereits in Anapa angekom:;
men ſind * 1 Seanteenao..
Pairs⸗Kammer. In der Sitzung vom 13. 2 wurden zuvoͤrderſt 3 beſondere Commiſſionen ernannt, welch ſich mit der Pruͤfung dreier, der Kammer am 9ten d. M. vorgelegten Geſetz⸗Entwuͤrfe beſchaͤftigen ſollen. Hier wurde die Berathung uͤber den Geſetz⸗Entwurf wegen haftung der Schuldner wieder aufgenommen, und der Artikel deſſelben nebſt zweien, von dem Grafen Simeon dem Herzoge von Broglie in Vorſchlag gebrachten Ame ments, nach einer Discuſſion, woran außer dem Großſiege bewahrer 10 Redner Theil nahmen, nochmals an die Cor miſſton verwieſen.
Paris, 15. Mai. Vorgeſtern nahm die Herzogin t Berry in dem Koͤnigl. Muſeum das Gemäͤlde des Hrn. rard in Augenſchein.
Die mit der Pruͤfung des Geſetz⸗Entwurfes uͤber d Getraͤnk⸗Steuer beauftragte Commiſſion ſoll groͤßtenthel der Meinung ſeyn, dieſes Geſetz zu verwerfen. — J. Schooße der Budgets⸗Commiſſion ſoll es zu ſo lebhaften Er terungen zwiſchen den verſchiedenen Mitgliedern derſelb und dem Finanz⸗Miniſter gekommen ſeyn, daß einer der b den Berichterſtatter erklärt hat, das ihm uͤübertrag ſchaͤft abzulehnen, wenn anders nicht der Miniſter in ein Punkten nachgiebt. h
Herr Benj. Conſtant hat im Courrier frang die Frage: ob die Miniſter fuͤr die von beiden Kammern genommenen Geſetze verantwortlich bleiben, zur Sprache racht, und dieſelbe bejahend geloͤſt, wobei er von dem 6. ichtspunkte ausgeht, daß die Miniſter die Kammern eben gut taͤuſchen koͤnnten, als den Koͤnig, und daß, da allein die Thatſachen genau kennten, es auch in ih Macht ſtände, dieſelben zu verheimlichen, und mithin d — und Deputirten die zu ihrer Belehrung erforderlichen
ocumente vorzuenthalten. Der Meſſager des Cham⸗ bres theilt dieſe Anſicht nicht. „Wenn“, außert derſelbe, „Herr B. Conſtant ſich damit begnuüͤgt haͤtte, als Grund anzunehmen, daß ein Miniſterium eine Art von movalt⸗ ſcher Verantwortlichkeit fuͤr das ganze von ihm beobachtete Verwaltungs⸗Syſtem uͤbernimmt, ſo daß z. B. hinſichtlich des Geſetzes wegen der ſiebenjaͤhrigen Zuſammenſtellung der Kammer Lob oder Tadel zum Theil auch den damaligen niſtern gebuͤhrt — ſo waͤre der ehrenwerthe Deputirte den Graͤnzen des Rechten und Wahren geblieben; denn lerdings laſtet die Verantwortlichkeit eines ſolchen Syſter gleichmäßig auf allen Theilen des geſellſchaftlichen Koöͤr die daran Theil genommen haben; jedoch kann hier im nur von einer moraliſchen Verantwortlichkeit die R ſeyn; es handelt ſich lediglich um ein lobendes oder tadeln Urtheil des Landes uͤber den ganzen Gang der Regieru Hiermit iſt aber Hr. B. Conſtant nicht zufrieden; er langt ſtatt der moraliſchen eine geſetzliche Verantw lichkeit, d. h. eine ſolche, um derenwillen ein Miniſter r der Deputirten⸗Kammer angeſchuldigt und von der Pai Kammer gerichtet werden kann. Dieſe kann aber, unſe Meinung mach, nur bei ſolchen Maaßregeln und Handl gen in Anſpruch genommen werden, die den beſtehenden ſetzen zuwiderlaufen. Wenn ein Miniſter einen Buͤrger w kuͤhrlich feſtnehmen laͤßt, ſo wird er dafuͤr geſetzlich vera wortlich, denn er hat das Geſetz uͤbertreten und die von der Cha geleiſtete Buͤrgſchaft verkannt; er hat den Verhafts⸗Be widerrechtlich unterzeichnet. Mithin iſt eine Indemnitaͤts⸗ gegen ihn zulaͤſſig. Aber ein Miniſter macht den Kamm im Namen des Koͤnigs einen Geſetzes Vorſchlag; dieſe er tern, verwerfen oder billigen ihn nach Gefallen; r Ih
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