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Schwankungen der Erde, weshalb man hofft, d 8 „ offt, daß das jene Gegenden betroffene Ungluͤck ſeine Endſeheft erreicht habe. — Im Correo literario y mercantil vom 1ſten d. M. lieſt man jedoch von einer verabſcheuungswuͤrdigen Hinterliſt, ddeeren ſich ſchlechtgeſinnte Menſchen in den Koͤnigreichen Mur⸗ cia und Valencia, und zwar an den vom Erdbeben zertruͤm⸗ merten Orten, bedienen, um den Ungluͤcklichen daſelbſt auch nooch die wenige Habe, welche Ebs hin und wieder noch uͤbrig geblieben iſt, zu rauben. ie Raͤuber naͤmlich umge⸗ ben die hoͤlzernen Baracken, welche den meiſten Men⸗ ſchen in jenen Diſtricten jetzt zur Wohnung dienen, mit einem ſtarken und langen Tau, und vermittelſt der beiden Enden deſſelben, welche mehrere Räͤuber zugleich und mit al⸗ ler Kraft anziehen, erſchuͤttern ſie die Baracken. Die Un⸗ lüͤcklichen, welche im erſten Schlaf begriffen ſind, halten das chwanken ihrer hoͤlzernen Wohnung fuͤr ein Erdbeben, fluͤch⸗ en ſich, und ſomit haben die Räͤuber alle noͤthige Zeit, ihr orhaben auszufuͤhren. — Nach Inhalt der in der Hofzei⸗ ung enthaltenen Verzeichniſſe der geſammelten Beitraͤge zum eſten der durch die Erdbeben in Mureia und Velencia un⸗ luͤcklich gewordenen Familien haben unter Anserm die im Pallaſt angeſtellten Perſonen zehntauſend Piaſter dazu bei⸗ getragen, auch in Bordeaux hat der Spaniſche Conſul unter den daſigen Spaniern eine Collecte veranſtaltet, wozu ein Kaufmann 1000 Piaſter beigetragen hat. — Die Gemahlin des Franzoͤſiſchen Botſchafters, Vicomteſſe von St. Prieſt, iſt auf ihrer Reiſe in Andaluſiten uͤberall mit großer Aus⸗ zeichnung empfangen worden, ſo z. B. ſtand bei deren An⸗ kunft in Cadix die Garniſon unter den Waffen, Glockenge⸗ laͤut und Artillerie⸗Salven begruͤßten jene Dame, und Abends war das Theater erleuchtet. — Die Nachrichten fuͤr die Wein⸗ und Oliven⸗Aerndte lauten aus Velez⸗Malaga ſehr guͤnſtig, Mandeln
duͤrften jedoch dieſes Jahr nur ſehr ſparſam geaͤrndtet werden. — — Madrid, 7. Mai. Der Zuſtand Ihrer Majeſtaͤt der Koͤnigin hat ſich verſchlimmert, ſo daß man nicht ohne Beſorgniſſe iſt. Mehrere hieſige Aerzte ſind deshalb nach
Aranjuez berufen worden. 1 88 .
Portugal.
—— —— Liſſabon, 2. Mai. J 1 WW—— Z. Fllan Eſchienen⸗ 5— d s Zeen een den groͤßten Theik ſeiner Macht nimmt, und ihn dem IJuſtiz⸗Miniſter unterwirft.
8 Eine aus 5 Mitgliedern beſtehende Commiſſion iſt, wie man verſichert, ernannt worden, um einen neuen Finanzplan auszuarbeiten. *
Die Braſilianiſche Fregatte „Izabela““ hat den Dr. Magalhaes von Rio mitgebracht. W1
Der Marquis von Palmella, welcher ſeine Familie nach
aris gebracht hatte, wurde in London zuruͤckerwartet. Als
s Nachfelger nennt man den Grafen Funchal, gegen⸗ waͤrtig in Rom. 1
L.nra ſoll ſehr ſtark befeſtigt ſeyn. General Moura commandirt daſelbſt interimiſtiſch bis zur Ankunft des, wie man ſagt, zum dortigen Gouverneur beſtimmten Grafen
Villaflor.
8 Inland. Berlin, 22. Mai. Nach den uͤber die Behandlung des Waaren⸗Ein⸗ und Ausgangs zur See, unter dem 5. April 1821 ertheilten Beſtimmungen und den darauf gegruͤndeten Special⸗ Regulativen fuͤr die Oſtſee⸗Haͤfen, waren die aus fremden Haͤfen ankommenden Schiffer bisher verpflichtet, uͤber den auf ihren Schiffen befindlichen Mund⸗Vorrath, wenn ſolcher in Ge⸗ enſtänden beſteht, die mit einer Verbrauchs⸗Steuer belegt ſnd, Declarationen abzugeben, und bei ihrem nachherigen
Auslaufen entweder eine gleiche Maſſe dieſer Gegenſtande
1 b ufuͤhren, oder von dem daran Fehlenden di wieder mit auszufuͤhren, Mit Röücſcche f dn⸗ 2
erbrauch⸗Steuer zu entrichten. inigen . Staaten beſtehende ſteuerliche Behandlung des MundVorraths der Seeſchiffer, ſind dieſe Beſtimmun; gen mittelſt einer, unter dem 7ten d. M. an die betreffenden Preruase „Steuer⸗Direktoren ergangenen Verfuͤgung modi⸗ cirt worden. Es verbleibt demnach zwar bei der vorſchrifts⸗ mäßigen Declaration des Mund⸗Vorraths, jedoch werden bei deſſen Reviſion die darunter begriffenen gewoͤhnlichen Verzehrungs⸗Gegenſtaände, als Brod, Fleiſch, Mehl Gräͤtze Graupen, Huͤlſenfruͤchte und dergleichen Victualien, wenn deren Menge nicht augenſcheinlich uüber den Bedarf der S8 mit Ruͤckſicht auf deren Anzahl und auf die Dauer des Aufenthalts im Haſen hinausgeht, vom Haupt⸗Amte freigeſchrieben, von der Declaration abgeſetzt und außer weiterer Controlle gelaſſen. Bei anderen Arten des. Mund⸗Vorraths, als z. B. Rum und anderen geiſtigen
namentlich der Preußiſchen Schiffer nach gleichen Grund⸗
Getraͤnken, Bier, Porter, Taback, Kaffee, Zucker, Theeu. ſ. w. iſt zu unterſcheiden, ob dergleichen Gegenſtaͤnde in der Regel nur zum Bedarf des Capitains und Steuermanns, als Ka⸗ jüten⸗Gut, oder als Proviant fuͤr die Schiffsmannſchaft üͤberhaupt zu betrachten ſind. Mit Ruͤckſicht hierauf, auf die Anzahl und Nationalitaͤt der Mannſchaft, die wahr⸗ ſcheinliche Dauer des Aufenthalts des Schiffs im Hafen, ſoll der mit Umſicht zu beurtheilende Mehr⸗ und Minderbe⸗ darf von dieſem oder jenem Artikel dem Schiffer Abgaben⸗ frei verabfolgt und von der Declaration freigeſchrieben wer⸗ den. Die hieruͤber Beiſpielsweiſe aufgefuͤhrten Saͤtze bewei⸗ ſen die Liberalitaͤt der getroffenen Beſtimmung, indem da⸗ nach, den Umſtaͤnden nach, der Mannſchaft pro Kopf ö. 3 lichem Schiffsbier 4 Quart, Brandtwein ½ Auart, Zucker 4 Loth, — 1 Loth, Thee ½ Loth, Taback 4 Loth zum Ver⸗ brauche uͤberlaſſen werden koͤnnen.
Was von den oben angefuͤhrten Gegenſtaͤnden uͤber den muthmaßlichen Bedarf waͤhrend des Aufenthalts im Hafen an Bord iſt, wird bis zur Wieder⸗Ausfuhr unter amtlichen Beſchluß genommen, doch kann bei Verlaͤngerung des Auf⸗ enthalts oder wenn ſonſt der freigegebene Proviant nicht ausreicht, und kein Verdacht von Unrichtigkeiten obwaltet, aus den verſchloſſenen Vorraͤthen noch ein angemeſſener Zu⸗ ſchuß Abgabenfrei verabfolgt werden. 1b
Das Unterbringen des Proviants vom Bord des Schif⸗ fes, mit Ausnahme der nach den Kochhaͤuſern im Hafen ge⸗ henden Lebensmittel, wird als Defrandation beſtraft.
Die in Rede ſtehenden Erleichterungen werden den Schiffern aller derjenigen fremden Sraaten zu Theil, welche auch in ihren Haͤfen den Mund⸗Vorrath der fremden und
ſaͤtzen behandeln. 8ue — Die Beſorgniß, daß die Aufloͤſung des Koͤnigsſtädtiſchen Theater⸗Actien⸗Vereins, wo nicht mit ganzlicher Schließung des Theaters, doch mit einer Aufloͤſung der jetzigen Schau⸗ ſpieler Geſellſchaft verbunden ſeyn moͤchte, iſt mindeſtens vor der Hand beſeitigt. Bei den von der Direktion ſtatutenmaͤßig etroffenen Einleitungen zur Realiſirung der Aufloͤſung des Perien Vereins hat der Inhaber der Koͤnigl. Conceſſion, der Particulier Friedrich Cerf, an welchen dieſelbe nunmehr zu⸗ * rüͤckfaͤllt, nicht nur erklaͤrt, das Vorkaufs⸗Recht geltend ma⸗ Theater⸗ 1 ſich auch anheiſchig —2 — —2— nate und bis zur wirklichen Ausuͤbung ſeines Vor 3 die etwanigen Ausfaͤlle ſo weit aus eigenen Mitteln zu decken, als es zur Bezahlung der Gage und Tageskoſten nothwendig iſt. 2 Man darf hiernach hoffen, daß bis zu einer neuen Or ganiſation dieſes Theaters das zum großen Theile ſehr be⸗ liebte Perſonal deſſelben erhalten werden wird. 8 Das unlaͤugbare Intereſſe des Publikums fuür das Kö⸗ ügsſtädtiſche Theater laͤßt erwarten, daß ein neuer Unter⸗ e durch die Theilnahme ſeiner Mitbuͤrger unterſtuͤtzt, m Stande ſeyn werde, eine Kunſt⸗Anſtalt aufrecht zu erx ** welche, wenn ihr gaͤnzlicher Verfall nicht zu vermei⸗ E ſehr bald in Berlin ſchmerzlich —
3 Sechſte Bekanntmachung. .
Bei der Haupt⸗Banco⸗Kaſſe ſind wiederum an Beitraͤgen I. für die durch Ueberſchwemmung verungluͤckten Gegenden in Weſt⸗ und ſtpreußen eingegangen, vom 17. bis 20. Mai: Für ſaͤmmtliche verungluͤckte Gegenden:
a2) Durch den Baron von Linſingen, von Ihrer Koͤnigl. Hoheit der Frau Herzogin von Cumberland 300 Rthlr. Cour.
b) Durch den Oberſt und Chef des General⸗ ſtabes II. Armee⸗Corps, Grafen v. d. Groͤben: von den Officieren, Unter⸗Officieren und Soldaten des 9ten Inf. Regts. (gen. Colbergſches) durch eine Collecte eingekommen 25 Rthlr. Gold und 135 Rthlr. Cour.
c) Durch den Major Grafen von Huͤlſen: von Frau H. D. Und von Frau L. 10 Rthlr. Gold und 3 Rehlr. Cour., von Frau Oberſtin und Fraͤulein Emilie v. Boſe aus Sachſen 10 Rthlr., und aus Eliſens Sparbuͤchſe 1 Rthlr.
d) Durch den Wirkl. Geheimen Kriegs⸗Rath Pomowitz: en 7 fuͤr F. S. 5 Rthlr. 15 Sgr., und vom Maler S.
thlr.;
2) von dem Lazareth⸗Inſpektor Wichmann zu Koblenz die geſammelten Beitraͤge zuſammen von 18 Rchlr. 27 Sgr.;
3) von dem Garn. Perwaſt. Ober⸗Inſp. Schmidt 3. Köͤln 5 Rthtr. Gold und 5 Rthlr. 20 Sgr. Cour. ;I 1.
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