als Freunde der Ordnung und Gerechtigkeit zu zeigen, wenn gleich ein anderer Theil dieſer Kammer in uns nur die Ele⸗ mente einer neuen Revolution erblicken will. Mit redlichen Abſichten, einer aufrichtigen Vaterlandsliebe, mit Vernunft und weiſer Maͤßigung, wird die gegenwaͤrtige Kammer, ohne gerade auf einen glaͤnzenden Ruhm Anſpruch zu machen, doch ihren Theil an der Achtung und Erkenntlichkeit des Lan⸗ des erhalten, das ihr nicht nur dasjenige anrechnen wird, was ſie gethan hat, ſondern auch dasjenige, was ſie gern haͤtte thun moͤgen.“ Die Fortſetzung der Discuſſion wurde auf den naͤchſten Montag verlegt. Noch 7 Redner ſind ein⸗ geſchrieben, worunter die Herren B. Conſtant, Bignon und Mchin.

„Paris, 18. Mai. Vorgeſtern wurde im Schloſſe der Tuilerien in Gegenwart der Dauphine, der Herzogin von Berry und der Herzogin von Orleans, eine Lotterie zum Beſten der Abgebrannten des Bazars Boufflers gezogen. Es waren 1000 Looſe zu 5 Fr., worunter 90 Gewinne, vertheilt worden. Letztere beſtanden in Gemaͤlden, Zeichnungen und weiblichen Handarbeiten.

Das Journal des Débats meldet aus Rom vom 7. Mai, daß der Vicomte von Chateaubriand den ihm er⸗ theilten Urlaub zur Ruͤckkehr nach Frankreich benutzen und in einigen Tagen nach Rom abreiſen wollte, um zwiſchen dem 20ſten und 25ſten in Paris einzutreffen. Der Courrier frangais will wiſſen, der Vicomte habe bereits am 7. Mai mit ſeiner Gemahlin Rom verlaſſen; bei ſeiner Ab⸗ reiſe ſeyen weder die Ernennung noch die Ablehnung des Herzogs von Laval in Rom bekannt geweſen. Uebrigens ſey gewiß, daß der Vicomte von Chateaubriand bei ſeiner An⸗ kunft in Paris ſeine Entlaſſung nehmen werde, da er immer erklaͤrt habe, daß er nur unter dem Grafen von la Ferron⸗ nays als Miniſter der auswaͤrtigen Angelegenheiten Bot⸗ 8 ſchafter ſeyn wolle. Die Auotidienne behauptet dage⸗ 1öq der Vicomte von Chateaubriand denke gar nicht daran,

vpon dem ihm bewilligten Uriaube Gebrauch zu machen. 1 G Ein am Vord des Franzöſiſchen Blokade⸗Geſchwaders vpor Algier befindlicher Officier ſchreibt unterm 21. April:

„Wir erwarten jeden Augenblick den Befehl zum Angriff auf die Stadt; bereits ſind mehrere kleine Gefechte vorge⸗ 8 die aber keine entſcheidende Folgen gehabt haben. Unſer Geſchwader beſteht aus 27 Segeln, worunter zwei Einienſchiffe und neun Fregatten.“ 1 . Frau von Villèle, die Mutter des ehemaligen Finanz⸗ Miniſters, iſt am See. 2 M. zu Toulouſe, im 77ſten Jahre ihres Lebens, mit Tode abgegangen. 2 8 Der Preis des vierpfuͤndigen Brodes erſter iſt neuerdings um einen halben Sou geſticgen —— zweite Haͤlfte des laufenden Monats auf 21 Sou⸗ geſekz worden.

In der Nacht des 10. Aprils iſt in New⸗York das heater abgebrannt; der Bau deſſelben atte 500,000 Fr. gekoſtet. Das Gebäͤude war nicht verſichert.

2 Großbritanien und Irland.

Darlaments⸗Verhandlungen. In der Sitzung des 2 auſes vom 15. Mai wurde auch noch nach⸗

dem die O Connell ſche Angelegenheit fuͤr heute beſeitigt war

und viele Mitglieder ſich entfernt hatten die Bill in Ve⸗ 8 auf die Verlegung des Viehmarkts von Smithfield, die L Mal verleſen worden war, von einer Majoritaͤt von 54 gegen 3t Stimmen verworfen. Auf den Antrag des Herrn Peel ging das Haus in einen Ausſchuß uͤber, und zwar zum zweiten Male, zur Erwaͤgung der neuen Lon⸗ doner Polizei⸗Bill. Herr Peel hatte einige kleine Abaͤnde⸗ rungen daran zu treffen, und erklaͤrte, daß er ſie noch in die⸗ ſer Seſſion zum Geſetz zu machen wuͤnſche. err Port⸗ man bemerkte, die Polizei⸗Bill ſey zwar fuͤr London gut, doch fuͤrchte er, ſie duͤrfte die Verbrecher nach den Provin⸗ zial⸗Orten, wo dermalen noch keine gute Polizei exiſtire, hin⸗ austreiben. Die Bill in Bezug auf die Fundirung der 3 Millionen Schatzkammer⸗Scheine ging durch den Ausſchuß, mit der Beſtimmung, daß am naͤchſten. Montage der Bericht daruͤber abgeſtattet werden ſoll. Herr Hume behielt ſich's

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auf's Neue zu beweiſen, wie ſehr das Publikum dur

8 Maaßregel zu kurz komme. Auf's Neue machte er die Frage, woher es komme, daß Herr Rothſchild von Pa⸗ ris aus Tratten auf den Schatz, 8 Monate nach dato zahl⸗ par, ausgeſtellt habe? Er ſelbſt habe davon zwei Piegen von

I 90 und 4000 Pfund in Händen gehabt, und begreife nicht, weshalb der Schatz es noͤthig habe, in ſo ungewoͤhnlich lan⸗ gen Terminen auf ſich ziehen zu laſſen. Der Kanzler der Schatzkammer erklaͤrte den Umſtand dadurch, daß die Re⸗

vor, noch mehrere Einwendungen dagegen zu machen und

8 89 753 8

up 4 gierung, an die Stelle der eingezogenen kleinen Noten, Sill ber⸗Muͤnzen habe praͤgen laſſen; das Metall, das vom Aus⸗ 4 lande committirt worden, habe man nun in dieſer Weiſe be- zahlt, um waͤhrend des Praͤgens in keine baare Auslagen zu treten. Herr Rothſchild habe uͤbrigens nur 4 pCt. Zinſen

bekommen, und dieſe ſeyen der Regierung durch den um Praͤgen der Silber⸗Muͤnzen gehabten Gewinn mehr als hin⸗ laͤnglich erſetzt werden. Auf Antrag des Herrn Baring wurde die Bill in Bezug auf die Parlaments⸗Mitglieder, welche Aemter in Oſtindien annehmen, zum zweiten Male verleſen; da der Antragende erklaͤrte, es ſey ſeine Abſicht, im Ausſchuſſe einige weſentliche Amendements zu der Bill vorzuſchlagen, ſo behielt ſich’s auch der Kanzler der Schatz⸗ 8 kammer vor, ſeine Einwendungen alsdann vorzubringen 8. Nachdem noch mehrere, blos lokale Gegenſtaͤnde in der heu-.— tigen Sitzung beſeitigt worden waren, endigte dieſelbe

3 Uhr des Morgens.

London, 16. Mai. Die Deputation, welche ſich letzt⸗ hin zum Grafen von Aberdeen begeben hat, um die Regie⸗ rung zu bewegen, Schritte zu treffen, daß von Seiten Spa⸗ niens die Unabhaͤngigkeit der Suͤd⸗Amerikaniſchen Staaten anerkannt werde, hatte dabei die Bemerkung gemacht: man glaube, daß Spanien eine Expedition wider Mexiko beabſich⸗ tige. Hierauf ſoll der Graf geantwortet haben, daß die Regierung ſich ſchon deshalb bei der Spaniſchen beſtrebt habe, jedoch vergeblich; wie denn nach ſeiner Meinung auch jeder neue Schritt erfolglos bleiben wuͤrde; von der Expe⸗ dition habe er keine Kenntniß. Als man entgegnete, daß in den Tractaten Englands mit den neuen Staaten feſtge⸗ ſetzt worden, daß ſolche weder Puerto⸗Rico noch Cubg an⸗ greifen ſollten, und Sir R. Wilſon, der mit in der Depu⸗ tation war, berichtete, daß er eine Mittheilung von Bo⸗ livar habe, worin es hieße, daß er ſich durch jene Stipula⸗ tionen nicht gebunden glauben koͤnne, im Fall Spanien fort⸗ fahre, ſeine jetzige Politik zu befolgen, antwortete Graf v. Aberdeen, daß dieſe Mittheilung Bolivars wohl verdiene, von der Regierung in Betracht gezogen zu werden.

Mehrere der nach der Levante handelnden Kaufleute, deren Intereſſe durch die ausgedehnte Blokade der Darda⸗ nellen gefährdet worden iſt, haben der Times zufolge den Vorſchlag zu einem Memorial gemacht, das, im Namen aller beim Levantiſchen Handel intereſſirten Kaufleute, der Regierung uͤbergeben werden ſoll. Das genannte Blatt fuͤgt hinzu: „Man ſcheint ſowohl die Zweckmaͤßigkeit, als eige⸗ . eines ſolchen Schrittes von einigen hr Aweifelt zu haben; man iſt daher auch 89ſ u 8 rechten Entſchluß gekommen. In jedem Falle duͤrfte binnen einigen Tagen eine große Verſammlung aller erwaͤhnten Handel betheiligten Kaufleute ſtatt fin⸗ will alsdann die Sache in Erwaͤgung ziehen und Grund die geeigneten Puukte denken, 4 deren

Ine orſtellung an die Miniſter zu machen ſey.“

In den weſtlichen Provinzen haben drei Land⸗Banken F. bedeutendſte in Exeter ihre Zahlungen Rügeſt das Wher es heißt, hat die Einziehung der bisher h Meiſte zu dieſen Falliſſementen beigetragen; denn brib atten dieſe Banken fuͤr Rechnung der groͤßeren . dies eſitzer die Aechabümna n an ihre Weber beſorgt. a dich denchalich in kleineren Noten geſchehen, ſo muß natuͤr⸗ erzengt 2 Einziehung derſelben große Verlſgenhetesn Der Pr. John Dodſon ward vor Kurzem von den Lords

dmiralitaͤt zum General⸗Advokaten ernannt. 8 8. den letzten, aus den Vereinigten Staaten hier e aufenen Zeitungen befindet ſich auch die New⸗York Morning⸗Chroniecle, die ein Schreiben aus Savannah oh einen der hieſigen Glaͤubiger des Herrn Rowland Ste⸗ Phenſon enthaͤlt, worin gemeldet wird, daß Herr Stephenſon bedeutende Summen in Schatzkammer⸗Scheinen in Haͤnden zweier in New⸗York lebender Kaufleute, und eine Summe in Gold bei einem Capitain deponirt habe. Nach dem Vor⸗ geben eines Dr. Garbert ſoll Herr Stephenſon ihm die dret Individuen als ſeine Banquiers in Savannah genannt ha⸗ ben. Der Schreiber des Brieſes macht ſeinen Freund au dieſen Umſtand aufmerkſam, um daraus, wo moͤglich, Vor⸗ theil fuͤr ſich zu ziehen; und fuͤgt als Thatſache hinzu, daß von Seiten der erwähnten Individuen große Summen auf⸗ gewendet wuͤrden, um Herrn Stephenſon wieder nach Geor⸗ gia, von wo er weggebracht worden war, zuruͤck zu ſchaffen.

Nach Berichten aus New⸗York ſollen die Perſonen⸗ welche Herrn Stephenſon von Gloria nach New⸗York ge⸗ bracht haben, ernſtlich verfolgt, und wenn man ſie ſchuldig

eer ſtrenge beſtraft werden. Beilag

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