Nationen, wird eine neue Epoche in den der Menſchheit bilden. Ihre Vollmacht, meine Herren, gilt für Einen und fuͤr Beide, und autoriſirt ſie, mit allen, gleichfalls gehoͤrig autoriſirten Geſandten von irgend einer Amerikaniſchen Macht uͤber Frieden, Freundſchaft, Handel,
Schifffahrt, Seegeſetze, Rechte der Neutralen und Kriegfuͤh⸗
renden, und andere, das feſte Land von Amerika ange⸗
hende Gegenſtände zu unterhandeln. Nach gegenſeitiger Auswechſelung der Vollmachten wird es noͤthig ſeyn, die im Congreß zu beobachtenden Formen der Verathung und des
Verfahrens genau zu beſtimmen. Der Praͤſident will den Congreß in jeder Hinſicht als eine diplomatiſche. Verſamm⸗ lung im Gegenſatz zu einer mit gewoͤhnlicher Geſetzes⸗Macht verſehenen Koͤrperſchaft angeſehen haben; 2 . keiner der tepraͤſentirten Staaten ſoll, durch irgend einen Tractat, Vertrag, eine Uebereinkunft oder Acte, ohne vorhergegan⸗
. gene Unterzeichnung und ausdruͤckliche Zuſtimmung ſeines
iven Repraſentanten, als gebunden betrachtet werden; und
. die 85 Uebereinkänfte und Vertraͤge betrifft, ſo ſollen ſie zur ſchließlichen Ratiſtcirung jedem contrahirenden Staate, den Vorſchriften ſeiner beſondern Verfaſſung ge⸗ — zugeſandt werden. Es kann mithin in Fmner Hinſicht die Rede davon ſeyn, eine. Minderzahl von Staaten durch Beſchlüſſe einer Mehrzahl derſelben zu Vertraͤgen und Acten verpflichten zu wollen, die nicht auch nach ihrem Wunſche ſind. Eimnem jeden Staat wird folglich auch die Freiheit gelaſſen, anz ſeinem Intereſſe gemäß zu handeln. Kein Gedanke
8 det ſtatt an einen Rath von Amphictyonen, der die Macht 8 haben ſollte, als endlicher Schiedsrichter zwiſchen die Ame⸗ ikaniſchen Staaten zu treten, oder ihnen in iegend einer Hinſicht vorzuſchreiben, wie ſie ſich zu verhalten haben. 8 8 ſo haͤufig, und beſonders in der letzten Zeit in Europa ſtattgefundenen Congreſſe, waren alle diplomatiſch, und folg⸗ G lch waren die Staaten, deren Geſandten die Congreſſe bilde⸗ en, nur durch ihre Unterſchriften gebunden. Dieſer noth⸗ wvoendigen und unerläßlichen Beſchraͤnkung ungeachtet, darf zu einer Zeit und an einem Ort, aus Geſandten aller Amerikaniſchen Nationen beſtehenden Verſammlung große Vortheile erwarten. Was die Verhand⸗ tlungen ſelbſt betrifft, ſo moͤchte es, nach haͤufigen Erfahrun⸗ gen, wohl am zweckmäͤßiaſten ſeyn, üͤher ſelbige cin genaues Fena zu fuͤhren. Ihre Vollmacht berechtigt Sie mit oder mit irgend einer der im Congreß repraͤfentirten MNationen uͤber die, in Ihren eeegen enthaltenen Ge⸗ 1 z beſonderg aber ſind Ihnen Han⸗
. 1 3 Geſetze und Rechte der Neutralen und Kriegführenden empfohlen. In Bezug auf dieſe wuͤnſcht der Präſident, daß Sie, wenn Sie üßer ſelbige nicht mit allen Staaten zuſammen einig werden koͤnnen, dahin ſtreben
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n, die ſich dazu geneigt zeigen. Jedoch werden ſie bei ſol⸗ een einzelnen Unkerhandiungen ſorgfältig jede Gelegenheit i vermeiden ſuchen, anderen Staaten zu nahe zu treten, die keine Tractate wollen; und wenn Sie hinlaͤngliche Gruͤnde ſinden ſollten, um zu vercmuthen, daß eine wirtliche Eröͤff⸗ nung ſolcher einzelnen Unter dlungen unfreundliche Ver⸗ lentſſe mit anderen Amerſkaniſchen Staaten herbeifuͤhren knnte, ſo laſſen Sie ſich gar nicht auf ſie ein. Auch ſind Sie berechtigt, in eine Verlegung der Conferenzen von Panama ach irgend einem anderen Platze . dem Feſtlande Amerika's,
n man fuͤr zweckmaͤßiger halten do eſte, einzuwilligen. Ganz ſonders iſt es Ihrer Aufmerkſamkeit empfohlen, daß die ereinigten Staaten, indem ſie der an ge ergangenen Ein⸗ adang Folge leiſten, auf keine Weiſe geſonneu ſind, ihre ge⸗ feiedfertige und neutrale Politik aufzugeben. Zurch Vethchaltung ihrer neutralen Srellung id die Ver⸗ Angten Seaztag im Stande geweſen, eine kraͤfrige Sprache en Gusopa zu füͤhren und mit Erfolg einer jeden doßt ſch zelgeuden eigung, Spanien in Wiedereroberung ſeiner Colontecem betzuſtchen, entgegen zu arbeiten. Die Gegenſtände, die 2— Congres von Panama beſchaͤftigen werden, duͤrften 8 2 Haupt brheilungen zerfallen; erſtlich in ſolche Gegen⸗ ſtände, die ſich auf die künftige Fortſetzung des Krieges mit Spanien, von Seiten der kriegführenden, Amerikaniſchen Staaten entweder mit vereinten öder einzelnen Kraften, de⸗ —— und zweitens in folche, welche fuͤr alle Amertkantſche attonen, neutrale oder bezegſührende ein gleiches Intereſſe haben. Was die erſten ft, ſo koͤnnen weir, wie bereits ü. keinen Theil an ſeibigen nehmen, Sie haben Sich kexüber in keine Discuſſtonen eim ulgſſen, was man auch nicht von Ihnen erwarten wird. eicht aber dringt man darauf, mit den Vereinigten Seaatzen einen Offenſiv⸗ und Hefenſtv Tractat fur den Fall ließeen zu wollen, daß cen Maͤchte, gewöhnlich dis heiltge Allianz ge⸗
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schten, mat ſolchen einzelnen Staaten Tractate abzuſchlie⸗
nannt, verſuchen ſollten, entweder Spanien beizuſtehen, um die neuen Amerikaniſchen Staaten wieder in ihren alten Colonial⸗Zuſtand zuruͤck zu verſetzen, oder nahme politiſcher Syſteme zu noͤthigen, die ſich beſſer mit der Politik und den Anſichten der heiligen Allianz vertragen. Vorausgeſetzt, es faͤnde ein Verſuch dieſer Art ſtatt, ſo unterliegt es keinem Zweifel, was in ſolch Falle die Vereinigten Staaten, ihrem Intereſſe und ihrer Pflicht gemaͤß, zu thun haben wuͤrden. Wenn die Europaͤi⸗ ſchen Maͤchte in der That ſich erlaubt haͤtten, einer der an⸗ Pfaens Urſachen wegen Krieg anzufangen, ſo wuͤrden die Vereinigten Staaten, indem ſie ſich mit allen Kraͤften wider⸗ ſetzt haͤtten, kaum auf das Verdienſt einer großmuͤthigen Theilnahme an dem Schickfal jugendlicher, unterdruͤckter und kaͤmpfender Nationen haben Anſpruch machen koͤnnen; ſie wuͤrden fuͤr ſich ſelbſt gefochten haben. Denn daran iſt nicht zu zweifeln, daß derſelbe anmaaßende Geiſt, der Europa in ſolchem Fall veranlaſſen konnte, Spanien gegen die andern Amerikaniſchen Republiken beizuſtehen, ſich, vom Waffengluͤck beguͤnſtigt, nicht eher zufriedengeſtellt haben wuͤrde, bis er in den Vereinigten Staaten jede Spur von menſchlicher Freiheit vertilgt haͤtte. Es gab eine Zeit, wo man derglei⸗ chen Plaͤne ernſtlich befuͤrchtete, und ſehr zu glauben iſt es, daß eine, im Geiſte des ſo eben Geſagten, gegebene Erklaͤ⸗ rung des vorigen Praͤſidenten ſehr viel dazu beigetragen hat, dieſe Plaͤne zu vereiteln. Damals bekannte roßbritanien ſich in Hinſicht der neuen Republiken zu der naͤmlichen Po⸗ litik wie die Vereinigten Staaten. Nachdem dieſe bei⸗ den großen Seemaͤchte dem Feſtlande von Europa erklaͤrt hatten, daß ſie eine jede gewaltſame Einmiſchung zu Gunſten Alt⸗Spaniens nicht mit Fchgalisn anſehen wuͤrden, ſo war es klar, daß ſich keine Dazwiſchen⸗ kunft mit irgend einer Ausſicht von Erfolg erwarten ließ. So hat man denn auch ſeit der Zeit nichts mehr von Plaͤ⸗ nen der Art gegen die neuen Amerikaniſchen Republiken ge⸗ hoͤrt. Seitdem der gegenwaͤrtige Praͤſident der Vereinigten Staaten ſeinem Amte vorſteht, iſt die Wiederherſtellung des riedens zwiſchen Spanien und dieſen Republiken ein Gegen⸗ aand ſeiner vorzüglichen Sorgfalt geweſen. Von directen Unterhandlungen mit Spanien konnute man ſich nicht viel verſprechen, und man hielt es daher fuͤr das Beſte, den Ver⸗ ſuch zu machen, durch die heilige Allianz auf dieſes Reich zu wirken. Rußland war als die Seele derſelben bekannt, und ſo wandte man ſich an den Kalſer, von deſſen Weisheit und Freundſchaft die Vereinigten Staaten ſchon ſo viele Beweiſe ge⸗ habt hatten. Gleichzeitig wurden Abſchriften der nach Er. etersburg abgefertigten Note den Hoͤfen von London und Paris mitgetheilt, und um ihre Mitwirkung zum beabſichtigten Friedenswerk gebeten. 1 1 den Auftrag, die Spaniſche Regierung maglichſt fuͤr den Frie⸗ den zu ſtimmen. Die Antwort von Seiten Rußlands be⸗
wies, daß man ſich nicht vergebens an dieſe Macht gewandt
hatte; der Kaiſer hatte ſich vor ſeinem Ableben, in der Ueber⸗ zeugung von der Nothwendigkeit des Friedens, wahrſchein⸗ lich fuͤr die Erlangung deſſelben bemuͤht. Sein Nachfolger hat foͤrmlich erklaͤrt, in die Fußſtapfen ſeines erlauchten Vo
fahren treten zu wollen, und es iſt mithin vorauszuſetzen, daß er ſeinen Einfluß zum Abſchluß eines fuͤr beide Thelle genugthuenden Friedens anwenden werde. Was auch Spa⸗ nien künftig zu thun beſchloſſen haben mag, ſo berechtigt die von Seiten Rußlands erfolgte guͤnſtige Aufnahme der Eroͤffnung der Vereinigten Staaten — ohne von der Neigung zu ſprechen, die Frankreich und andere Europzaiſche Maͤchte zeigen, dem Beiſpiele der Vereinigten Staaten und Großbritaniens zu folgen — hinlaͤnglich zu dem Schluß, daß die heilige Allianz ſich zu Gunſten Spa⸗ niens in keinen Krieg einlaſſen, ſondern ber ihrer gegenwaͤr⸗ rigen Neutralitaͤt beharren werde. Da mithin von dieſer Seite die Gefahr verſchwunden iſt, ſo ſindet auch in dieſem Augenblick keine Nothwendigkeit zu einem offenſiven und defenſiven Buündniß zwiſchen den Amerikaniſchen Mäͤchten ſtatt, das ſich nur oͤurch das Daſcyn oder die Foeibauer einer ſelchen Gefahr wuͤrde rechtfertigen kaſſen. Bie Ver⸗ einigten Staagten haben noch andere Gruͤnde, um kein ſol⸗ ches Buͤndniß zu ſchließen. Schon ſeit Einfuͤhrung der ge⸗
Unſer Geſandter in Madrid erhielt
ſie zur An⸗
genwaͤrtigen Verfaſſung haben ihre ausgezeichtleten Staats⸗
manner die Vermeidung auswärtiger Buͤndniſſe als cinen Hauptgrundſah ihrer auswaͤrtigen Politik angeſehen. Da⸗ mals fretlich hatte man nur Suropa im Auge, und wahr iſt es, daß ſeitdem die neuen Amerikaniſchen Staaten entſtan⸗ den, auf welche jener Grundſah weniger anzuwenden iſt. Ohne, daher verſichern zu wollen, daß nicht Umſtaͤnde ein⸗ treten koͤnnten, die ein ſolches Büͤndniß der eugſten Art zwi⸗ ſchen den Vereinigten Staaten und den neuen Ameri⸗