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B

kaniſchen Republiken ſehr zweckmaͤßig und geeignet

Verhältniß zuruͤckrufen.

der hieſige Magiſtrat, eine Bruͤcke

machen koͤnnten, ſo kann man doch auch dreiſt ſagen, daß die Gruͤnde, die ein Abweichen von dem bisher befolgten Grundſatze herbeifuͤhren koͤnnten, ſehr triftig ſeyn muͤß⸗ ten, und daß dergleichen jetzt nicht zu exiſtiren ſcheinen. Dieſe Betrachtungen und alle andere, die ſich Ihnen ſelbſt darſtellen duͤrften, werden hoffentlich die Repraͤſentan⸗ ten der andern Amerikaniſchen Staaten uͤberzeugen, wie nutzlos, und vielleicht gar nachtheilig in dieſem Augenblicke eine Offenſiv⸗ und Defenſiv⸗Allianz zwiſchen ihnen und den Vereinigten Staaten ſeyn wuͤrde. Sollten Sie ſie indeſſen nicht zu dieſer Ueberzeugung bringen koͤnnen, und Gtund haben, zu glauben, daß eine poſitive abſchlaͤgige Antwort aus einem unfreundlichen Geſichtspunkte betrachtet werden, und einen nachtheiligen Einfluß auf Ihre uͤbrigen Unterhandlun⸗ gen haben koͤnnte, ſo haben Sie ſie zu bitten, ihre Vorſchlaͤge in Betreff eines ſolchen Buͤndniſſes ſchriftlich und in gedraͤng⸗ ter Form aufzuſetzen, und zu ſagen, daß Sie dieſe Schrit. ad referendum nehmen wuͤrden. Dadurch gewinnt man Zeit, die Sache genauer zu uͤberlegen, und zugleich den Con⸗ greß auf eine endliche abſchlaͤgige Antwort vorzubereiten, die, wie es hoͤchſt wahrſcheinlich iſt, von Seiten der Vereinigten Staaten erfolgen wird. Während Sie uͤber Gegenſtaͤnde unterhandeln, welche ſowohl im Kriege als im Frieden ein ſeben es tes Intereſſe fuͤr alle Amerikaniſchen Nationen

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aben, werdell Sie, bei allen ſchicklichen Gelegenheiten, die weckmäßigkeit herauszuheben ſuchen, den beſtehenden Krieg ſobald als moͤglich zu beendigen, die geeigneteſten Maaß⸗ regeln zu ergreifen und einen fortdauernden Frieden unter ſich ſelbſt und mit fremden Nationen zu erhalten. iſt es, was Amerika am meiſten noͤthig hat. Indeſſen, ſo unbeſtreitbar dieſes iſt, ſo darf doch auf der andern Seite nichts weder jetzt noch kuͤnftig die Amerikaniſchen Republi⸗ ken verleiten, einen Theil ihrer Seuverainitaͤt zu opfern, um ſich jenen zu erwerben. Daher muͤſſen ſelbige alle Vorſchlaͤge, die ſich auf den Grundſatz immerwaͤhrender, einer fremden Macht ugeſtandener Handels⸗Privilegien ſtuͤtzen, ablehnen. Das Beegfſtänönth ſolcher Privilegien iſt unvertraͤglich mit ihrer wirklichen und abſoluten Unabhaͤngigkeit, und wuͤrde in der That, wenn auch nicht in der . ihr altes Colonial⸗ Auch werden es Ehre und Natio⸗ nal⸗Stolz ihnen nicht erlauben, die Anerkennung ihrer Un⸗ abhaͤngigkeit von Spanien mit Geld zu erkaufen. Nach dem am meiſten gefuͤhlten Beduͤrfniß, den Krieg der neuen Re⸗ publiken mit Spanien beendet zu ſehen, muͤßte der naͤchſte zu beruͤckſichtigende Gegenſtand ſeyn, den Frieden auch fuͤr die Zukunft, unter den Amerikaniſchen Nationen ſelbſt ſowohl, als mit der uͤbrigen Welt zu erhalten. Von Europa entfernt, iſt es nicht wahrſcheinlich, daß ſie oft in Kriegen, die jenem Welttheil bevorſtehen moͤgen, verwickelt werden duͤrften. In ſolchen Kriegen muß Amerika's Politik dieſelbe ſeyn, welche die Vereinigten Staaten bis jetzt beſtaͤndig und ſorgfaͤltig zu befolgen ſuchten, naͤmlich die Beſolgung eines Syſtems des Friedens und der Neutralität 2 ſets 8 (Fortſetzung folgt.) S. 3 n 1 a n d. ee 8.

Berlin, 24. Mai. Dem 3ö2— nach beabſichtigt ber die Spree vom Stralauer Platz, nach dem Staabholz⸗Markt hin, auf Ac⸗ tien erbauen zu laſſen, um hiedurch eine neue Communtcation zwiſchen jenem Stadttheile und dem Köpenicker⸗Felde zu er⸗ oͤffnen. Im verfloſſenen Monat ſtarb zu Petsdam der Rit⸗ terſchafts⸗Rath Hr. Ernſt Fr. von Seydlitz, und hinterließ

ſein ganzes Vermöͤgen, beſtehend in 80 bis 90,000 Thalern

ten Bank deponirt

welche in Staats⸗Papieren bei der tsdam, dem Ver⸗

ünd) und in einem maſſiven Hauſe zu

eine zur Befoͤrderung des Gewerbfleißes in Preußen. Der

2n. *9*

. bobusae ecee *. Mr, B1. Mel. Oeſterr. 58 letalhg 71. Bank Aetten 1325. FS Hies eüen 5 Fr. 85 Cent. öpCrige 108 Fr. 5 Cent.

Friede

8 * *

Curator der Stiftung ernannt, welche zum Zweck hat, gruͤnd⸗ liche wiſſenſchaftliche Kenntniſſe unter den Gewerbetreiben⸗ den zu verbreiten. Zu dem Ende ſoll, nach dem, was jetzt uͤber den naͤheren Inhalt jener teſtamentariſchen Beſtim⸗ mungen verlautet, ¾ der jaͤhrlichen Einkuͤnfte mit dem Kapitale verbunden werden, bis daſſelbe die Hohe von 150,000 Rthlr. erreicht hat. Auf gleiche Weiſe ſoll auch jeder Verluſt an Kapital gedeckt werden; der Einkuͤnfte aber ſoll zu einem 2 fuͤr den Verein der Kunſt⸗Freunde, fuͤr die oͤkonomiſche Geſellſchaft zu Potsdam u. a., deren Mitglied der Verſtorbene war, beſtimmt wer⸗ den. Die ganze uͤbrige Einnahme wird zu Stipendien fuͤr Schuͤler des Antglichen Gewerbe⸗Inſtituts verwandt, und ſoll die Groͤße derſelben den Koͤniglichen Stipendien gleich kommen, 300 Rthlr. aber nicht uͤberſteigen. Die Stipendia⸗ ten werden von dem Curator erwaͤhlt, zu welchem Ende ihm von den Vorſtehern der verſchiedenen Abtheilungen des Ver⸗ eins, fuͤr jedes Stipendium, hoͤchſtens drei Individuen vor⸗ geſchlagen werden. Die Namen der Erwaäͤhlten und die Gruͤnde, weshalb auf ſie die Wahl ſiel, werden durch die Verhandlungen des Vereins bekannt gemacht.

Nach den neueſten Nachrichten aus Stockholm iſt auch dort eine Subſcription zu Gunſten der durch die Weichſel⸗Ueberſchwemmungen Verungluͤckten eroͤffnet worden, an deren Spitze ſechs der angeſehenſten daſigen Kaufleute

n. Aus Florenz wird unterm 11ten d. M. gemeldet: „In den letzten Tagen kam der Koͤnigl. Preußiſche Geſandte bei der hohen Pforie, Kammerherr von Royer, auf ſeiner Reiſe nach Neapel hier durch, um ſich in letzterer M⸗ Geſellſchaft des Engliſchen und Franzoöſiſchen Bo rs nach Konſtantinopel einzuſchiffen.

Köͤnägliche Schauſpiele. n-,

Montag, 25. Mai. Im Schauſpielhauſe: Mäͤnner⸗ ſchule, Luſtſpiel in 3 Abtheilungen nach Molière. Hierauf: Staberl's Reiſe⸗Abentheuer, Poſſe in 3 Abtheilungen. * 82 vom Theater zu Koͤnigsberg: Staberl )

jenſtag, 26. Mai. Im Schauſpielhauſe: Der on, Schauſpiel in 5 Abtheilungen nach Ancelot und Mazeres, frei bearbeitet.

A. Kanigsſtädtſches Theater.

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Montag, 25. Mai. Die Wittwe und der Wirrwer, oder: Treue bis in den Tod! Hierauf: Ein Tag vor Weih⸗ nacht. Zum Beſchluß, zum Erſtenmale: Die Intrigue aus dem Stegreif, Schwank in 2 Akten von C. Lebrun.

Dienſtag, 26. Mai. Kein Menſchenhaß und keine Reue, oder: Der Leopoldstag, Poſſe in 3 Akten von A. Bäuerle.

ierauf, zum Erſtenmale: Die lebendig⸗todten CEheleute. wank in einem Aufzuge von Schikaneder. (Hr. Kron⸗ feld, vom Koͤnigsberger Theater, im erſten Stuͤck: Letzpold Wuͤtfel im zweiten: Schneider Zwiebel, als Gaſtrollen.)

Auswartige Börsen. ans

Amterdam, 19. Mai.

Oesterr. 5p Ct. Metalliq. 94 ½. Bank-Actien 1330. Looswe au 100 Fl. 196. Part. Oblig 377. Ruas. Engl. Anl. 88 ⅛. Haas. Aul. IHIamb. Cert. 871.

Hamburg, 22. Mai.

Oenterr. 5pCt. Metalliq. pr. ult. 97 ⅞, Danb-Acden deagl. 1102.

Ruas. Engl. Anl. desgl. 93 ½. Ruas. Anl. Hamb. Ceruf. Cassa 87¼.

Sr. Peterrzburg, 15. Mai. Hamburg, 3 Moan. 9 ½ ½. Silber - Rubel 368 Kop. 55 0 Insripic 88.

AI*“

eitige Vorſitzer des Vereins, Herr G. O. F. R. Beuth, iſt als 5pCi. Metall. 98 ⅛. Dank-Actien 1100. 3 —— 8 AnI 81 Neueſte Boͤrſen⸗Nachrichten.

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8e zu 100 Fl. 162. Par⸗

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Redacteur John. Mitredacteur Cottel⸗