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64,688. 68,401. 69,434. 70,055. 72,092. 72,854. 73,971. 76,575. 77,786. 78,012. 78,086. 79,122. 80,184. 81,954. 92,710. 83,342. 83,663. 85,272. 85,892. 86,762 und 88,251. Die Ziehung wird fortgeſetzt.

Berlin, den 25. Mai 1829. Königl. Preußiſche General⸗Lotterie⸗Direktion.

Angekommen: Der Fuͤrſt Dolgoruky, von St. Petersburg.

Abgereiſt: Der General⸗Major und Commandeur der 7ten Landwehr⸗Brigade, von Pfuel, nach Magagdeburg.

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eitungs⸗Nachrichten. Aussland.

Frankreich.

Paris, 19. Mai. Vorgeſtern nach beendigtem Mi⸗ niſter⸗Rathe hatte das Buͤreau der Deputirten⸗Kammer die Ehre, Sr. Majeſtät dem Köͤnige in St. Cloud den in der Sitzung vom 14ten angenommenen Geſetz⸗Entwurf wegen des Austauſches verſchiedener Domainen gegen Privat⸗Eigen⸗ thum zu uͤberreichen.

Die Herzogin von Berry hat ſich am verwichenen Sonn⸗ abend nach Rosny begeben, wo Ihre Koͤnigl. Hoheit bis zum naͤchſten Sonnabend verweilen werden.

Der Herzog von Orleans iſt am I4ten mit ſeinem Sohne in London eingetroffen. Der General Baudrand, welcher den Zerzog von Chartres auf ſeiner Reiſe begleiten ſollte, hat Krankheitshalber in Lille zuruͤckbleiben muͤſſen.

Die Commentare, welche die oͤffentlichen Blaͤtter zu der Verordnung wegen der Ernennung des Grafen Portalis und des Herrn Bourdeau liefern, geben dem Meſſager des Chambres Anlaß, an die wichtigen Dienſte zu erinnern, welche dieſe beiden Staatsmaͤnner bereits ihrem Lande gelei⸗ ſtet haben. „Der Graf Portalis“, ſagt das gedachte Blatt, „begann ſeine Laufbahn in der Diplomatie. Noch jung, fuͤhrte er das Protokoll in den Verhandlungen, welche den Tractat von Amiens zur Folge hatten. Bald darauf zum Botſchafts⸗Secretair in London und ſpaäterhin zum erſten Legations⸗Secretair in Berlin ernannt, verließ er die diplo⸗ matiſche Laufbahn nur, um ſich einer anderen zu widmen, worin ſeine Vorfahren ſich ruͤhmlichſt ausgezeichnet hat⸗ ten. Im Jahre 1818 wurde der Graf Portalis als außerordentlicher Bevollmächtigter mit den Verhandlungen des Concordats beauftragt, und man wird ſich erinnern, mit welchem Eifer er die alten Freiheiten der gallikaniſchen Kirche zu vettheidigen wußte. Die Ernennung des Hrn. Bour⸗ deau zum Juſtiz⸗Miniſter wird, wie wir glauben, nicht leicht einen Tadler finden. Seit langen Jahren ein Mitglied des Richterſtandes, ſeit dem Jahre 1815 Mitglied der Deputir⸗ ten⸗Kammer, hat Herr Bourdeau dieſe doppelte ehren⸗ volle Stellung auf eine Weiſe zu bdehaupten gewußt, die des Lobes nicht bedarf. Seine ſeſten und doch ſtets gemäͤßigten Grundſaͤtze ſind bekannt; ſie tra den Stempel jenes wuͤrdevollen Ernſtes, woran man Mann von Talent und Charakter erkennt. Niemand wird uͤbrigens vergeſſen haben, daß ſeine beredte Stimme es zu⸗ erſt war, welche ſich gegen eine Uebertretung der Landes⸗Ge⸗ ſetze (die Jeſuiten), wodurch die Verordnungen vom 16. Juni herbeigefuͤhrt wurden, erhob. Die Wahl eines ſolchen Mi⸗ niſters ſcheint uns ſonach nicht blos eine Anerkennung ſeiner Verdienſte, ſondern zugleich ein politiſches Glaubensbekennt⸗ niß zu ſeyn.“ Hierauf bemerkt der Courrier fran⸗ gats. Alles dieſes iſt ganz gut; in unſern Zeiten aber das vergangene Leben eines Staatsmannes,

i einer Veränderung in der Lage deſſelben, durchaus keinen Maabſtab fuͤr die Zukunft ab. Angenommen aber auch, daß beide Miniſter von den beſten Geſinnungen beſeelt waͤren, ſo wuͤrde dieſes immer noch nicht hinrei die Staats⸗ Maſchine gehbtia ne nicht hinreichen, um die Staa Aüem darauf an, ob ſi ens zu ſetzen. Es kommt vor

8 ie Beide ihr neues Amt auch mit

feſten Grundſätzen, eine 3 ſchluſſe antreten, entweber 812 4

nen zur Bewirkung des Guten in zu beſiegen, oder, falls ſie 88 ſehen, ſich zuruͤck zu ziehen. Sollte es denng ſo ſchiwes ſehde ein ſolches ehrenvolles Beiſpiel zu geben 7 2 eyn, In der Pairs ⸗Kammer befinden ſich gegenwärtig, dem ournal du Commerce zufolge, 103 Pairs, welche Pen⸗

erhalten, naͤmlich

1

1

1 (der General⸗Lieutenant Herzog von La Vau⸗

4 guyvon) mtiimtt . 24,000 Fr. 81 1 (der Herzog von Lévis) mit . 20,000 Fr. 11 (worunter die General, Lieutenants 8 Herzog von Aumont, Graf Curial,

2 GSraf von la Roche⸗Aymon und Mar⸗ lq(auis von Latour⸗Maubourg, ſo wie . der Herzog von Caraman) mit 15,000

66 Paeirs mitkt...“ 12,000 Fr. 2b“ 10,000 Fr. aeee 6,000 Fr.

Die Geſammt⸗Summe der den Pairs bewilligten Penſionen betruͤge ſonach gegenwaͤrtig 1,233,000 Fr.

Am 13ten eilte ein Spaniſcher Courier, welcher Madrid am 8. Mai verlaſſen hat, und ſich nach Dresden begiebt, durch Bordeaux; bei ſeiner Abreiſe war Ihre Majeſtaͤt die Koͤnigin von Spanien ſo gefährlich krank, daß man an Ih⸗ rem Aufkommen zweifelte.

Aus Havre meldet man unterm 14ten d. M., daß die Getreide⸗Züfuhren dort raſch auf einander folgen, und daß ſonach ein Grund zu Beſorgniſſen fuͤr die Zukunft um ſo weniger vorhanden ſey, als der Stand des Getreides in der ganzen Umgegend eine reichliche Aerndte verſpreche. Auch aus Saumur wird geſchrieben, daß die Getreidepreiſe da⸗ ſelbſt fallen, und daß die Ausſicht auf eine gute Aerndte all⸗ mählig ein noch groͤßeres Sinken derſelben erwarten laſſe.

Aus dem Hafen von Breſt iſt kuͤrzlich eine Fregatte, mit einem Franzoͤſiſchen Bevollmaͤchtigten am Bord, nach Mexiko unter Segel gegangen, welcher den Auftrag hat, von der Mexikaniſchen Regierung eine Entſchäͤdigung 2 die waͤhrend der letzten Unruhen in Mexiko den dortigen Unter⸗ thanen zugefuͤgten Verluſte zu verlangen. 2

Das in Bordeaux angekommene Schiff „Ines“ ha Nachrichten aus Mexiko bis zum Ende des Maͤrz mitge⸗ bracht. Am 7. Mäaͤrz hatte die Deputirten⸗Kammer einſtim⸗ 19 ein Geſetz angenommen, wodurch die Abgabe von ge⸗ praͤgtem Gold und Silber auf 10 pCt. und von denſelben Metallen in verarbeitetem Zuſtande auf 8 pCt. feſtgeſtellt wird. Die Ausfuhr des Goldes und Silbers in Barren iſt verboten; zum Vorwande nimmt man dabei, daß die Aus⸗ länder haͤuſig die Goldbarren mit einer Silberlage bedeckt hätten, um 6 zu täuſchen. General Lobato, der Held von Accordada, iſt am 7. Maͤrz in Guadalajara,

vorben. Der

zu deſſen Gouverneur er ernannt war, g. von Vera⸗Cruz hat erklart, daß Santa⸗Aua ſich um da Vaterland wohl verdient gemacht habe. 8. Die zweite deutſche Vorſtellung des Freiſchüͤtzen im Thea⸗ ter Favart war eben ſo beſucht und wurde mit eben ſo gro⸗ bem Beifalle aufgenommen, als die erſte. „Madam Fiſcher (Agathe),“ ſagen oöͤffentliche Blätter, „ſang noch. beſſer als das erſtemal, und Hr. Haitzinger (Max) behauptete den gu⸗ ten Ruf, den ſein Talent und ſeine ſchoͤne Stimme ihm be⸗ reits bei der erſten Vorſtellung erworben hatten. Man be⸗

maerkte diesmal mehr Kraft und Einheit in der Ausfuͤhrung.

Am näͤchſten Donnerſtag (Z1ſten) wird Mozart's Zauberflöte, die auf dem Theater der großen Oper ſo fuͤrchterlich verun ſtaltet worden iſt, ganz in der Art, wie der Meiſter ſte gee ſchrieben hat, gegeben werden.“

Großbritanlen und Irland.

London, 16. Mat. Beider im Laufe d. M. ſtatt gefundenen Sitzung der „Königlichen Aſtatiſchen Geſellſchaft von Groß⸗ britanten“ bemerkte man wie das Hof⸗Journal be⸗ richtet unter vielen ausgezeichneten Literaten, auch Herrn Proſeſſor Wilken, Koͤniglichen Ober⸗Bibliothekar und Feesezmmeehem aus VBerlin, einen Gelehrten, der in der Arabiſchen Sprache ſehr bewandert iſt, und deſſen in dem erſten Bande der von Dr. Granville herausgegebenen Werke; „St. Petersburg“ chrenvolle Erwäͤhnung geſchieht. Zwei Briefe des Ruſſiſchen Geſandten, Fuͤrſten Lieven, wuͤrden vorgeleſen, worin Anzeige gemacht wird, daß auf die vom Aſiatiſchen Departement des Miniſteriums der auswaͤrtigen Angelegenheiten in St. Petersburg geſchehene Verordnung, drei ſo eben publizirte Werke, in Bezug auf die Geſchichte Aſtatiſcher Völkerſchaften, der Geſelſchaft uͤberſandt werden ſellen. Sir A. Johnſon, der den Dank der Geſellſchaft fuͤr dieſe Schenkungen vorſchlug, bemerkte bei dieſer Gele⸗ genheit, daß die Geneigtheit, mit welcher der Kaiſer von Rußland in die Anſichten der Geſellſchaft und na⸗ mentlich in die Wuͤnſche des Orientaliſchen Comttés einge⸗ gangen ſey, dieſen erleuchteten Monarchen, der dadurch anderen Regenten, ein wuͤrdiges Beiſpiel der Nachahmung gegeben habe, auf einen ſehr hohen Standpunkt darſtelle. Der Katſer, fuhr der Redner forr, habe nicht allein befoh⸗

.“. 4

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