des Militair⸗Straf⸗Geſetzbuches in der zweiten Kammer neue Nahrung. .

Hr. Bertin Devaux iſt zum Berichterſtatter der Com⸗ miſſion, welche den Geſetz⸗Entwurf wegen der außerordent⸗ lichen Creditbewilligung der 52 Millionen Fr. zu pruͤfen hat, ernannt worden.

Der Vicomte von Chäateaubriand wird heute hier er⸗ wartet.

Die Mitglieder des Caſſations⸗Hofes und des Tribu⸗ nals erſter Inſtanz ſind am 19ten dem neuen Großſiegel⸗ Bewahrer vorgeſtellt worden. Die Praͤſentation der Mit⸗ des Koͤnigl. Gerichtshofes wird heute, nach der Ruͤck⸗ ehhr des erſten Praͤſidenten deſſelben, Barons Séguier, von einer kleinen Reiſe, ſtatt finden.

Mehrere evangeliſche Geiſtliche, den Praͤſidenten des hieſigen Conſiſtoriums, Herrn Marron, an der Spitze, ha⸗ hen eine Erklaͤrung in das Journal des Deébats einruͤcken laſſen, worin ſie gegen den Beſchluß, den der Staats⸗Rath des Cantons Waadt unterm 15. Januar d. J. gegen die unter dem Namen der Momiers bekannte Secte gefaßt hat, mit dem Bemerken proteſtiren, daß ſie die in dem gedachten Beſchluſſe, verfuͤgten Strafen gegen die Anhaͤnger jener Secte als dem Geiſte des Chriſtenthums, namentlich aber dem des Proteſtantismus, widerſtrebend betrachten, da dieſer das Recht der freien Pruͤfung als Grundſatz anerkenne, und füͤr alle Religionen einen gleichmaͤßigen Schutz E

n den Fall, daß die Expedition gegen Algier ſtatt fin⸗ den follte, nennt man den Marſchall Matſon als Ober⸗Be⸗ fehlshaber derſelben, und den Vice⸗Admiral von Rigny als Anfuhrer des Geſchwaders. Zum Sammelpunkte der Expe⸗ dition ſoll Karthagena beſtimmt ſeyn.

In der Woche vom 10ten bis zum 17ten d. M. ſind in Havre 24 Schiffsladungen mit Weizen und Roggen und 2 mit Gerſte angekommen.

Die Wittwe des bekannten Generals Mallet iſt vor einigen Tagen hieſelbſt mit Tode abgegangen.

n Rennes 8 eine Subſcription zu Gunſten der Por⸗ tugieſiſchen Fluͤchtlinge, welche durch dieſe Stadt nach Laval marſchirten, eröffnet und der Ertrag derſelben unter die Unter⸗ officiere und Gemelnen vertheilt worden.

Großbritanien und Irland.

Parlaments⸗Verhandlungen. Im Oberhauſe kam am 18. Mai nichts Erhebliches vor. Am 1hten leiſtete Lord Colcheſter (der Sohn des fruͤher unter dem Namen Abbott bekannten Pairs, deſſen Tod wir kuüͤrzlich gemeldet

—9 den Eid, und nahm ſeinen Sitz cin. Gegen die

infuhr fremder Wolle wurde neuerdings, und zwar vom Grafen von Chicheſter, eine Bittſchrift eingereicht. Die Seiden⸗Bill wurde zum drittenmale verleſen und ging durch. Die Bill zur Verbeſſerung und Vereinfachung des Geſchaͤftsganges beim Kanzlei⸗Gerichtshofe ging durch den Ausſchuß. Der Graf von Aberdeen legte dem Hauſe

die fruͤher verlangte Corref 1 pondenz der Regierung in Bezu auf den Sklavenhandel vor. im 20. ee 88* 2*

den Antrag des Grafen vo ¹ Begng auf die Aweerheh nng 8,n deſh⸗a. Lenſ n erſtenmale verleſen. Marauis von Downfhire E daß dieſe Maaßregel nicht von der Regierung ausgehe, und ſprach die Hoffnung aus, daß man ſie nicht bis zur naͤchſten

eſſion verzoͤgern werde. Der Bericht uͤber die oben er⸗ waͤhnte Bill in Bczu auf den Kanzlei⸗Gerichtshof wurde nach einer —— zwiſchen Lord Redesdale und de ord⸗Kanzler abgeſtattet. 8

8 8 2.1 Len⸗ 828aen ſowohl der Graf von Eldon als Lord Holland ihre Einwendungen gegen die Kanzlei⸗ Gerichts⸗Bill, ſo wie gegen den bei jenem Gerichtshofe zu nennenden meuen Richter (S. Nr. 141 der r⸗ ) Sprache. Beſonders der Erſtere verbreitete ſich dabei is in die kleinſten Details,

und erhielt vom Lord⸗Kanz⸗ ler eine eben ſo ins Einzelne gehende Widerlegung. Die dritte veſung der Bill erfolgte darauſ, ohne daß eine Ab⸗ ase h. ſtattfand. M

In der Sitzung des Unte om 18. Mal war es abermais die 0. Lonnenfche ESee. e zu⸗ naͤchſt die zahlreiche Verſammlun beſch tigte; Herr Spring Rice fragte, welchen Schritt die 22 thuͤn werde falls Hr. O Connell heute neuerdings den Suprematie Eid z leiſten ſich welgere? Der General⸗Fiskal antwortete, daß es in dieſem Falle ſeine Abſicht ſey, auf ein neues ahl Rus⸗ ſchreiben .— r die Grafſchaft Clare anzutragen, worauf Herr Rice erklärte, er wuͤrde, als Amendement zu —5 trage, die Erlaubniß nachſuchen, eine Bill zur beſſeren Er⸗ Käuterung der katholiſchen Conceſſions⸗Bill, in ſoſernſie ſich E11“

mit den von dem Sen9 ge Beſchluͤſſen bekannt machte.

auf die Eidesleiſtung beziehe, einzubringen. Lord J. Ruſ⸗ ſel bemerkte, daß die Antwort, die ein Mitglied, auf ihm vorgelegte ſragen⸗ an der Barre ertheile, nicht als vollguͤlti anzuſehen ſey; ſolle dies ſeyn, ſo müuüͤſſe ſie an der Kaf ertheilt werden. Nichts deſtoweniger wurde jedoch Herr O'Tonnell vor die Barre geladen, wo ihn der Sprecher

„Ich wuͤnſche,“ ſagte Hr O' Connell, „den mir —,. benen Eid zu ſehen.“ Nachdem ihm die Eidesformel vorge⸗ legt worden und er ſie durchgeſehen hatte, ſagte er: In dieſem Eide iſt ein Punkt, von dem ich weiß, daß er aich ü. ſey und ein anderer, von dem ich glaube, er ſey wahr; ich kann daher dieſen Eid nicht leiſten.“ D e bedeutete ihm darauf, ſich zu entfernen und 2 . O'*Tonnell that es, indem er ſich verneigte. Näͤchſtdem machte nun der General⸗Fiskal, indem er ſich auf fruͤhere Fälle be⸗ rief, in welchen immer ein neues Ausſchreihen erlaſſen wurde, ſobald ein Mitglied die Eide zu leiſten ſich wei⸗ gerte, den Antrag, daß, an die Stelle des Herrn O Ton⸗ nell, ein neues Wahl⸗Ausſchreiben fuͤr die Grafſchaft Clare erlaſſen werde. Herr W. Wynn machte bemerklich, daß, nach einer Klauſel der Irlaͤndiſchen Wahlrechts⸗Entzie⸗ hungs⸗Bill, 40 Tage nach dem Zeitbeginn dieſes Statutes ſeyn müͤſſen, ehe die vorgeſchriebene Rößgiſtrirung der Freiſaſſen anfaͤngt; da nun noch nicht 40 T evoruͤber ſeyen, ſo erſcheine es wuͤnſchenswerth, das Ausſchreiben noch zu verzögern. Hr. Peel entgegnete, daß das Ausſchreiben nicht ſogleich zu erlaſſen ſey, ſondern daß der Secretair des Hauſes erſt die Weiſung dazu erhalte, worauf alsdann bis zum wirklichen Erlaß deſſelben die geſetzliche Zeit verfloſſen ſeyn koͤnne. Da mehrere Mitglieder gegen ein ſolches Ver⸗ fahren Manches einzuwenden hatten, und Andere die Be⸗ merkung machten, daß davon die üͤbliche Anzeige einige Tage vorher haätte gemacht werden ſollen, ſo wurde, auf den An⸗ trag des Hrn. Portman, die fernere Debatte daruͤber auf den 21. Mai verſchoben. Sir J. Mackintoſh ver⸗ ſchob ſeinen Antrag in Bezug auf Portugal und andere aus⸗ wärtige Angelegenheiten bis zum 28. Mai. Hr. Spkes üͤberreichte eine Bittſchrift aus Hull, des Inhalts, daß die Abgaben von Oſt⸗ und Weſtindiſchen Zucker auf gleichen Fuß geſtellt werden mögen. (Die Abgabe von erſterem be⸗ trägt 10 Pſd. per Tonne mehr, als von letzteren). Bei dieſer Gelegenheit fragte Hr. Sykes, ob der Praͤſident des Handels Büreaux Willens ſey, eine Aenderung in den veah hehes Geſcben vorzunehmen? In der vorigen Seſſion —2 der Vice⸗ Praͤſident des Handels⸗Buͤreaux erklaͤrt: eine z uͤber dieſen Gegenſtand gleiche einem weißen Blatte Papier, das fuͤr alle Verbeſſerungen empfaͤng⸗ lich ſey; ſeitdem waͤre jedoch eine neue Seſſion herangekom⸗ men, ohne daß ſich von Verbeſſerungen Etwas verſpuüren laſſe. Hr. V. Fitzgerald antwortete, daß er auf eine ſolche Frage nicht vorbereitet ſey; die Regierung finde ſich indeſſen allen Verbeſſerungen bereit und werde in der nächſten Een eine Unterſuchung in Bezug auf die Zucker⸗Abgaben veranlaſſen. r. Thompſon bemerkte, daß zuvöͤrderſt auch die Abgabe auf den Hanf abgeſchafft werden ſollte, ſie bringe nicht mehr als 80 bis 90,000 Pfund ein und gereiche doch den Schiffs⸗Eignern ſehr zum Nachtheile. Die im vorigen Jahre denſelben ertheilte Erlaubniß, ihre Schiffe im Aus⸗ lande mit dem nöthigen Tauwerke verſehen zu laſſen, komme nur denſenigen zu gut, die nach der Oſtſee fahren, waͤhrend andererſeits die Tau⸗Fabrikation im Lande ſehr daru leide.é Aus dem, was dieſer Redner ferner ſagte —— vor, daß waͤhrend die Schiffs⸗Frachten von 9 7 92 er⸗ geſunken, die aus der Oſtſee ſeit dem vorigen 82 22 7, ja ſogar 10 pCt. geſtiegen ſind. He S HAnle; trug auf die Vorlegung aller auf die Colonie von Sierra⸗ Leone Bezug habenden Pepeere an. Im Jahre 1825, ſagte er, ſey eine Commiſſion mit der Unkerſuchung des Zuſtan⸗ SI beauftragt worden; dieſe habe das Reſultat s Conſervirung der Colonie nicht ſo viele Aus⸗ zefne 8 ſchenleben ſey, als ſie jaͤhrlich koſte. Es 2* eemnach wünſchenswerth ſeyn, aus den ge en 2. ren zu erſehen, ob andere Mittel zur Venbe ſelung der erſuet ergriffen werden ſollen, oder ob der Coloniſatlons⸗ ganz und gar aufzugeben ſey. Sir G. Murray klärte, er wolle ſich dem Antrage keinesweges widerſetzen, wiewohl er es fuͤr uͤberfluͤſſig erachte, den Motiven, wel

die Regierung bisher bewogen, jene Colonie ſich zu conſervi⸗ 8— r.

zu er⸗

ren, eine Lobrede zu halten. Eine Haupt⸗Abſicht der rung ſey dabei immer geweſen, ſich praktiſch davon zeugen, in wie ſern Sklaven⸗Arbeit durch freie A

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