Die Abreiſe Ihrer Kaiſerlichen Majeſtaͤten iſt auf den Dienſtag feſtgeſetzt und zwar werden Ihre Majeſtät die Kai⸗ ſerin Vormittags nach dem Gottesdienſt, Se. Majeſtaͤt der Kaiſer aber am Abend deſſelben Tages ſolche antreten.
Zu den in dieſen Tagen hier eingetroffenen Fremden ge⸗
dhoͤrt auch der Fuͤrſt Anton Radziwill. . Mit der Nachricht von der erfolgten Kroͤnung Sr. Majeſtaͤt iſt der General Graf Potocki nach Berlin abge⸗ reiſt⸗) und wird der General Graf Kraſſinsky nach Wien abgehen. 88 ½
e Anhßlan — Petersburg, 23. Mai. Dem Gehuͤlfen des Juſtiz⸗ Miniſters, Staats⸗Secretair Daſchkoff, iſt, waͤhrend der Abweſenheit des Staats⸗Secretairs Bleedoff, der zur Wieder⸗ herſtellung ſeiner Geſundheit und mit Beibehaltung ſeines bee⸗ Gehaltes einen Urlaub auf unbeſtimmte Zeit erhalten
at, die Direktion der geiſtlichen Angelegenheiten fremder onfeſſionen uͤbertragen worden.
Die Pruͤfung der Zoͤglinge im Inſtitute der Wege⸗Com⸗ munikation fand am letzten Se den 14ten d., in Gegenwart Sr. Koͤnigl. Hoheit des Herzogs Alexander von Wuͤrtemberg und einer laänzenden Verſammlung von Zu⸗
oͤrern ſtatt. Se. Koͤnigl. oheit geruhten, mehreren der jungen oöͤglinge Fragen vorzulegen. Die Uebrigen wurden theils von Mitgliedern der Akademie der Wiſſenſchaften, theils von Perſonen gepruͤft, die an Rang und Kenntniſſen gleich hoch ſtehen. Der berühmte Reiſende, Freiherr Alexander von Humboldt, an dem die Blicke aller Anweſenden mit der leb⸗ hafteſten Theilnahme hingen, richtete an verſchiedene Zoͤg⸗ linge Fragen aus der Chemie, Phyſik und Mineralogie, und erhielt die befriedigendſten Antworten. Waͤhrend der Sitzung hielt der Herr General Bazaine, Direktor des Inſtituts, eine Rede uͤber einen Theil der Reſultate, die ſeit der Gruͤndung dieſer Einrichtung gewonnen worden ſind. Seine Koͤnigliche Hob it gewährten mit der Ihnen eigenthüͤmlichen Leutſeligkeit den Goͤſten die Aufnahme in den weiten Hallen, die Alles umſchließen, was den Unterricht und die Haltung der zahl⸗ reichen Jugend betrifft, die das Gluͤck hat, Seiner vaͤterlichen
orgfaſt ſich zu erfeeuen. Am 17ten d. war die gewoͤhnliche Beſnface. Verſammlung der Kaiſerlichen mineralogiſchen
1 ft. Der Herr preiheer von Humboldt, als Mit⸗ — derſelben, äͤußerte ages zuvor den Wunſch, Theil — Faſt ſämmtliche Mitglieder und viele — der elfeben varen zugegen, und die Sitzung begann, rags, unter Lhrer. Baſt eingetroffen war, um 1 Uhr Mit⸗ Adzutanten Seiſit e Pfaſ denten der Geſelſchaft, Flüͤgel⸗ — 2 Fragmente aus einer es Vena⸗ Hrs Akademit .— von einem Ungenannten 9 Von dem taglichen Be eer Kupffer: Ueber die uregelmäßigkeit i 9 wegung der horizontalen Mag⸗ igkeit in der Von dem Seeretair der Geſellſchaft, Orna gsznabe, und 3) Fundort des Dioptas, verfaßt von rth: Ueber den Beamten Schangin. ſtorbenen Berg⸗ Am 20ſten d. iſt Feas, recberr von
tet von den Herren Profeſſoren Ehrenb Humboldt, Berlin und dem Hru. Ober⸗ Rrrer ahreg and dis⸗ 2 Beamten des Kaiſerl. Berg⸗Corps, nach Moekaeenſchenin,
gen, von wo Se. Ulenz ſi u abgegan⸗ — — Excellenz ſich nach Kaſan und Jekatheri⸗ Allerhoͤchſten Befehl vom 24¼
beglei⸗
— die aſten Biſter⸗ des Köntgreichebrit iſt ver⸗ durch — Gränz. Zoll⸗Aemter gelaſſen werden Polen frei Das Departement des auswärtigen Hang — machen laſſen, daß die bei den ehdelh hat offeten — rlaubten Sachen und Päͤckchen, welche an befindli⸗ andelsſande geherig⸗ Perſonen adreſſirt ſind „ 29 89 Angaten hereingelaffen werden ſollen. erner 8 fargige ais Refre zene den Zollämtern an, daß ſombh efer
ei 4 . S- zu zaͤhlen „ e n ben zur Einfuhr er⸗ In der hieſigen Handels⸗ eitu irrigen 5 8ns rt auch die, al die Ru Regi ’ . 3 ee eag. Werene von einem Lon⸗ mit der Engliſchen Bank daruͤber Di ſeyen. Wenn bedeutende Geldſendun gefunden, ſo haben ſendungen gehabt.
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heehn büe erfolgte Ankunft deſſelben ſ. unter den
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und dm 15ten d. M. liefen die erſten Schiffe in Riga ein, ud nach den letzten Berichten zaͤhlte man dort bereits 300; 15 Schiffe waren von dort ausgelaufen.
Aus Liebau ſchreibt man vom 10ten d. M., daß man ſich ſeit Menſchen⸗Gedenken nicht erinnern koͤnne, ſo viele Schiffe im Hafen geſehen zu haben, als in dieſem Augen⸗ blick; 20 von denen, die vor Kurzem angekommen waren, und ſehr ſchnell eine Ladung gefunden hatten, waren bereits wieder in See gegangen, und 10 andere ſegelfertig.
Im vorigen Jahre belief ſich das im Handel von Beß⸗ arabien umgeſetzte Capital uͤber 6 Millionen Rubel. Einge⸗ fuͤhrt wurden an Waaren gegen 1 Million, und aus efuͤhrt fuͤr 5,274,076 Rubel. Die Einfuhr von Gold⸗ und ilber⸗ muͤnzen betrug 300,581, und die Ausfuhr 386,996 Rubel.
Ueber die, am 8. Maͤrz d. i. in Irkutzk ſtatt gefun⸗ dene Erderſchuͤtterung (ſiehe Nr. 135 Fieſer Zeitung) ſind folgende naͤhere Nachrichten eingelaufen: „Am 8. März Morgens verſpuͤrte man im Bezirk der, an der Gränze des Reichs, im Irkutzkiſchen Gouvernement, füdlich vom Vackal⸗ See belegenen Feſtung Tunka, eine ſtarke Erderſchuͤtterung, die 3 Minuten dauerte. In Folge derſelben wichen die Waͤnde der hoͤlzernen Haͤuſer, die Thuͤren ſielen um, und in einigen Haͤuſern wurden die Oefen gänglich zerſtoͤrt. Ein un⸗ geheurer, am rechten Ufer des Fluſſes Irkut belegener Felſen ſtuͤrzte zuſammen und warf ſeine Truͤmmer in verſchiedenen Richtungen umher. An vielen Stellen oͤffnete ſich die Erde, und das Eis, das den Fluß, ſo wie die See bedeckte, ging auseinander, wodurch eine Anzahl hölzerner Jurten, welche den nomadiſirenden Buraͤten zu Winter⸗Wohnungen dienen, zerſtoͤrt wurden. Zum großen Nachtheil der dortigen Ge⸗ end folgten dieſer unheilbringenden Natur⸗Erſcheinung Erd⸗ ſadeemngen, die man vom 8. bis zum 22. März fortwaͤh⸗ rend und mehrere Male am Tage verſpuͤrte; ſie waren von einem ungewoͤhnlichen unterirdiſchen Geraͤuſch begleitet und hielten bisweilen 2 Minuten lang an.“
Nach den letzten Nachrichten von der Chineſiſchen Gränze herrſchte in der Mongolei eine Viehſeuche, die große Ver⸗ heerungen unter dem Rindvieh angerichtet hat; von unſerer Seite ſind-alle Vorſichts⸗Maaßregeln getroffen worden, um ſie von unſeren Graͤnzen abzuhalten.
Odeſſa, 16. Mai. om 8. April bis geſtern liefen hier, aus den eroberten Haͤfen kommend, 30 von der Regie⸗ uns Fecechen⸗ Fahrzeuge ein.
ie Pforte beunruhigt die, ſeit einem Jahre in Kon⸗ ſtantinopel mit Autoriſation der Regierung zuͤruͤckgebliebenen Ruſſen nicht im Mindeſten, und bewilligt ihnen allen me lichen Schutz; was dagegen Diejenigen betrifft, die vom Weißen und vom Schwarzen Meere da hinkommen, ſo wer⸗ den dieſelben gleich verhaftet, in Ketten gelegt und im Bagno geſperrt. Einige vom Archipel angelangte Perſonen haben dieſes traurige Schickſal erleiden muͤſſen. Ein juͤdiſcher Kauf⸗ mann aus der Krimm, der von Odeſſa kam, ward verhaftet und wahrſcheinlich eben ſo behandelt. Dieſe Nachrichten (heißt es in der Odeſſaer Zeitung) ſind amtlich, und wir ſind aufgefordert worden, ſie dem Publikum um die Ruſſiſchen Unterthanen, die vielleicht wuͤnſchen ſoll⸗ ten, ſich nach Konſtantinopel zu begeben, darauf aufmerkſam zu machen. 2
Mehrere hieſige Damen haben zur Unterſtuͤtzung von Waiſen, alten und ſchwachen Perſonen, und verarmten Fa⸗ milien, die Errichtun einer Geſellſchaft beſchloſſen, de den Namen „Wohlthaͤtigkeits⸗Geſellſchaft der Frauen von Neu⸗ Rußland fuͤhren wird. Sie hat bereits die Kaiſerliche Be⸗ ſtaͤtigung erhalten und wird in Kurzem ihre Seaehen er⸗ oͤffnen. In der Oſterwoche gab das hieſige Franzoͤſiſche Lieb⸗ haber⸗Theater zum Beſten dieſer Geſellſchaft eine Vorſtellung, die 1300 Rubel einbrachte.
Im Laufe des vorigen Jahres ſind in den Haͤſen des Schwarzen und Aſowſchen Meeres 318 Schiff
iffe ein⸗ un 191 ausgelaufen. Der Werth der eingefuͤhrten Menren be⸗ trug 7,457,096 Rubel und der ausgefuͤhrten 2,858,007 Rubel. Frankrei ch.
Pairs⸗Kammer. Sitzung vom 22, Mat der Tages⸗Ordnung war die 8 üͤber — Geſetz⸗ wegen der, mehreren Pairs bewilligten Penſionen. 89) besſemnlun entſchied ſich (wie man ſagt, faſt einſtim⸗ — behin, doß keine Commiſſion zur Pruͤfung dieſes Ent⸗ 9 ſes ernannt, ſondern daß ſofort zur Abſtimmung dar⸗ über geſchritten werden ſolle. Dieſes geſchah; in der Wahl⸗ rne fanden ſich 2 mit Ja, 47 mit Neing, und II weiße Zettel, ſo daß das Geſetz mͤt einer Mehrheit von 73 Stimmen angenommen worden iſt. Wohlunterrichtete Perſonen wollen wiſſen, daß der Herzeg von Lorge dem
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