SGSeſetz⸗Entwurf wegen Auslegun

Beiſpiele de . auf ſeine Penſion verzichtet habe. Den Beſchluß der Sitzung machten fuͤnf Berichte

Iegangene Bittſchriften.

s Herzogs von Montmorency gefolgt ſey, und ber verſchiedene bei der Kammer ein⸗

Die Sitzung vom 23. roͤffnete Herr Thomas mit einem Berichte uͤber den der beſtehenden Verordnun⸗ gen in Betreff des oͤffentkichen Fahrwerke er trug auf die nnahme deſſelben an. Hierauf wurde der neu ernannte Deputirte des Departements der Seine und Oiſe, Herr Carl von Lameth, von der Kammer ee er nahm ſeinen Sitz auf der zweiten Bank der linken Seite an der⸗ ſelben Stelle, wo ſann verſtorbener Bruder gölellen hatte. An der Tages⸗Ordnung war jetzt der Bericht uͤber das Aus⸗ gabe, Budget fuͤr 1830. Herr Humann, welcher denſelben Thtſtannen hatte, druͤckte ſich im weſentlichen in folgender rt aus:

Nachdem Ihre Commiſſion das Ausgabe⸗Budget mit großer Aufmerkſamkeit Fefaft hat, iſt mir der Auftrag zu Theil gewor⸗ den, Ihnen das Reſultat ihrer mitzutheilen. In der Ueber⸗ ſicht, die ich Ihnen zu geben habe, kann nicht von bloßen Zahlen die Rede ſeyn. Jede Ausgabe ſetzt eine Einnahme voraus, und da der Wohlſtand des Buͤrgers zugleich die Quelle des Staats⸗Ein⸗ kommens iſt und das Maaß ſciner Zahlungsfahigkeit abgiecbt, ſo bat die Commiſſion die Lage des Landes in Betracht ziehen und namentlich unterſuchen muͤſſen, ob jener Wohlſtand im Fort⸗ oder im Ruͤckſchreiten begriffen ſey. Frankreich hat aber mit mancher⸗ lei Hinderniſſen zu kaͤmpfen. Die Quellen des Staats⸗Reichthums ſind zwar fruchthar wie ſonſt, ſte ſießen aber nicht mehr mit demſelben Ueberfluſſe; Handel und Gewerbe ſtocken; die indirecten Steuern neh⸗ men ab, ein ſicheres Zeichen, daß das Gemeinwohl leidet. Dieſer Zuſtand wird noch bedenklicher durch Umſtaͤnde, die wir nicht unberuͤhrt laſſen duͤrfen. Kaum einer Kriſis entronnen, wo⸗ durch die Verwaltung in andere Haͤnde uͤbergegangen iſt, ſtellen ſich derſelben bei jedem Schritte neue Schwierigkeiten entgegen. Um eine große Nation zu regieren, bedarf es zweler Eigenſchaften, die ſich durch Geſchicklichkeit nicht erſe aſſen, naͤmlich der Vorherſchung und der Entſchloſſenheit. Wo dieſe fehlen, wird die ſchwankende Verwaltung mit jedem Tage ſchwaͤcher, und das ent⸗ muthigte Land iſt ungewiß, welche Zukunft ihm bevorſtehe. Das ſicherſte Mittel, einent ſolchen Zuſtande ein Ende zu machen, be⸗ findet ſich in den Haͤnden der Regierung. Das Miniſterium er⸗ wache aus der Erſtarrung, welche die freie Entwickelung der Kraf⸗ und des Reichthums der Nation hemmt; es belehe Neue die

offnungen, womit es von dem Lande aufgenommen und unter⸗ worden iſt; es mache die Charte zu ſeiner politiſchen Reli⸗ gion; und bald wird das unſchaͤtzbare Gefuͤhl des Vertrauens, welches das Gute durch den Glauben an die Dauer deſſelben ſtͤrkt, mit neuer Kraft erwachen. Vorzuͤglich muß die velernng 8

unſere redlichen Bennuͤhungen zur Verminderung der

gen 3 9 vihe. eie⸗ ſchlagen und den ſtets zunchmenden cin 8 ſetzen, da dieſe endlich die letzten Kraäͤfte Staates erſchoͤpfen

Deputirten⸗Kammer.

Volkes unterſtuͤtzen, ſie muß den Weg der wuͤrden. Durchdrungen von den Sc eiten unſerer Lage, iſt die Commiſſion mit unermuͤdlichem Eifer in die klein⸗ i Details des Budgets eingegangen, um Erſparniſſe zu erzie⸗ in. Leider ſind aber ihre Bemuͤhungen in dieſer Bezichung nur von geringem Sglge 822 ſen. Durch die Vorſchlaͤge, die ſie Ihnen macht, werden die Laſten des Volkes blos unbedeutend ver⸗ mindert; die Klugheit geſtattete ihr jedoch nicht, ein Mehreres zu thun, da allzu große Reduktionen nur g der Verwaltung hemmen und dem gefahrlichen Mißbrauche der alljaͤhrig verlang⸗ ten Rachſchuͤſſe ncur Nahrung geben wuͤrden. Im vorigen Jahre wurden uns große Erſparniſſe verſprochen; Lage iſt aber irdem ziemlich dieſelbe geblieben, wie ſelchef die Summe des udgets hinlaͤnglich beweiſßt. Glcichwohl muͤſſen wir bemerken, daß die Regierung ſich mit mancherlei Reformen beſchaͤftigt. Wenn die Miniſter nur erſt den Weg des Beſſeren eingeſchla⸗ zm Aamen, ſo L5 81.5 —g ÄF 82 zu erhalten. Wir wollen uns hemühen, ihnen dieſen 2 zuzeichnen, um wenn wir auch uͤher die Gegenwart nichts vermb⸗ en, wenigſtens eine ere Zukunft vorzubereiten” Nach, ſieſem Eingange kuͤn der Berichterſtatter an, daß cn ſeinen emerkungen uͤber die Ausgaben jedes einzelnen Miniſteriums ige allgemeine Betrachtungen voranſchicken wuͤrde. Die Frage eh er Ueb mehrerer Aemter und ter an eine

e n er, ſcy vorzuͤglich von der Commiſ⸗ ſton in 892 gezogen 1. aus dem Geſichtsvunkte des allgemeimes, Gaſen und der Maral betrachtet, laſſe cine ſolche An⸗

- s nicht rechtfertigen; denn man koͤnne nicht ich annehmen, ziellen Geſichtsvunkte d e de Fegenzand d 2 unerbeblich, da durch die 8* dee gbſchapan 58 haͤufung, die groͤßtentheils nur im ber kaum. 2), 00 Fr. Erſwart werden märzen. Wichtiger als dieſe ſey die mit jedem Jahre zunchmende Ueicher Anlcz⸗ len. Was die Penſtonen anhetreffe, ſo ten die Hudgers -. Miniſterien davon: Schuld daran ſey der mtand, * mals Beamte, die noch ganz brauchbar waͤren, 1 woraus fuͤr den Staat der doppelte Nachtheil erwachſe, daß er ſich

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tüchtiger Diener deraubt und ſein Budget unnüͤtz belaſtet ſche. Es ſen

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2.

nothwendig, das ganze Penſionsweſen einer ſorgfaͤltigen Pruͤfun zu

unterwerfen. Der Redner ging hierauf in eine unn gänblichere

Erdrterung der finanziellen Lage Frankreichs cin. Das ganze Ausgabe⸗Budget belaäuft ſich auf 980 Millionen Fr., wovon jedoch nur 548 Millionen der Erſparniſſe fäbi ſind, da der Reſt fuͤr die Tilgung der oͤffentlichen Schuld, die Civil⸗Liſte u. f. w. be⸗ ſtimmt iſt. Allein auch bei jenen 548 Millionen, meinte Hr. Hu⸗ mann, wuͤrden ſich allmaͤlig 40 bis 45 Millionen erſparen laffen. Nie, fuͤgte er hinzu, wuͤrde man aber dahin gelangen, wenn man wie bisher das Budget ſtets ohne Noth uͤberſchritte; allerdings koͤnnten außerordentliche Falle eintreten, wo die Miniſter ſich ge⸗ noͤthigt ſaͤhen, Ausgaben zu machen, wozu ſie vorher nicht autoriſirt waren; dergleichen Faͤlle waͤren aber gluͤcklicher Weiſe hoͤchſt ſelten. Eine erſte große Erſparniß laſſe ſich bei der Verzinſung der dffentlichen Schuld bewirken; die Commiſſton habe ſich deshalb mit dem Fi⸗ nanz⸗Miniſter beſprochen, dieſer ſey indeſſen, ohgleich er den Ru

und die Moglichkeit einer Verwandlung der 5procentigen Renten in Einſchreibungen zu einem niedrigern Zinsfuße nicht in Abrede geſtellt habe, doch der Meinung geweſen, daß man beſſer thue, mit einer ſo wichtigen Maaßregel vor der Hand noch zu warten; die Commiſſion wolle gern glauben, daß der Miniſter cine Frage von ſo zarter Natur und zu deren Loͤſung es ihr an hinlaͤnglichen Materialien gefehlt habe, deſſer zu beurtbeilen im Stande ſey, als ſie; ſie habe es indeſſen fuͤr ihre Pflicht gehalten, die Aufmerkſam⸗ keit der Kammer und der Regierung auf eine Maaßregel hinzu⸗ lenken, dic, wenn ſie richtig derechnet und zur gelegenen Zeit er⸗ griffen werde, die Laſten der Steuerpflichtigen um 18 bis 29 Mil⸗ lionen vermindern wuͤrde. Eine zweite Erſparniß laſſe ſich beim Kriecgs⸗Miniſterium machen; keiner Continental⸗Macht koſte die Armee verhaͤltnißmaͤßig ſo viel, als Frankreich, welchen Umſtand man hauptſaͤchlich dem ſtarken Generalſtabe zuſchreiben müſſe; man ſolle Kriegs⸗Reſerven einfuhren, dies ſey das cinzige Mit⸗ tel, die Koſten des Heeres zu vermindern und den uͤbrigen Maͤchten bei einem eintretenden Kriege die Spitze zu deeten. Rach cinigen andern allgemeinen Betrachtungen uͤber die Ansgaben des Marine⸗, des Finänz⸗ und des Miniſtertums des dffntlichen Un⸗ h gc der Berichterſtatter tiefer in das Budget jedes ein⸗ zelnen niſteriums ein. Bei dem Juſtiz⸗Miniſterium ver⸗ langte er eine groͤßere Ausfuͤhrlichkeit in den verſchiedenen Poſitio⸗ nen des Budgets; das Perſonale der Central⸗Verwaltung hielt er fuͤr zu ſtark; ſchließlich trug er auf eine Reduction von 129,000 Fr. an, naͤmlich 100,000 Fr. bei dem Staats⸗Rath, 14,00) Fr. auf das Gehalt des Miniſters und 6000 Fr. bei der Central⸗ E Ueber das Miniſterium der auswaͤrtigen Angelegen bei⸗ ten ußerte ſich Hr. Humann in folgender Art: „Da die diplo⸗ matiſchen Unterhandlungen der Krone allein gebuͤhren, ſo bett dieſes Miniſtertum mehr wie jedes andere in Verhaltniſſen, die

blos von dem Willen des Kbnigs ab ig ſind. 1 welches viele Ausgaben u mac 2a 1obüngis fn. 8.Esh Z ſind, und fuͤr deren ortlich des Miniſters haftet. Sn Regierung hat nicht zu befuͤrchten, daß

wir jemals vergeſſen werden, was wir der Koͤnigl. Praͤrogative ſchuldig ſind. . größer aher unſer Vertrauen iſt, um ſo hoͤber

t auch die Beräntwortlichkeit des Miniſteriums; ſeine Sache ſt es daher, ſich dieſes Vertrauens wuͤrdig zu machen.“ der Central⸗Verwaltung fand die Commiſſion das Perſongle zu zahl⸗ reich und die Gehäaäͤlter viel zu ſtark; dieſelbe Bemerkung machte ſie hinſichtlich der diplomatiſchen Agenten. Im Ganzen genom⸗

men trug ſie auf eine Erſparniß von 640,500 Fr. an, naͤmlich 70,000 Fr. hei der Central⸗Verwaltung, 121,000 Fr. auf die Ge⸗ halter der diplomatiſchen Agenten, 129,000 Fr. auf die der activen

und inactiven Conſular⸗Agenten, 100,000 Fr. auf die D Koſten, 120,000 85 bei den diverſen Ausgaben und 100,90]90 auf die Koſten fuͤr die fremden Miſſionen. ehn bewilligte ſie eine Summe von 700,000 Fr. fuͤr geheime Ausgaben unpex⸗ kürzt. Gegen die Budgets der Miniſterien der geiſtli⸗ 412 Angelegenheiten und des öffentlichen Unter⸗ richts fand der Berichterſtatter nichts zu erinnern und be⸗ willigte dieſelben ebenfalls unverkuͤrzt. Bei dem Mini⸗ ſterium des Innern liecß ſich derſelbe ſehr ausführlich— uͤber den Straßen⸗, Bruͤcken⸗ und Kanal⸗Bau, ſo wie uͤber die Geſtuͤte aus; unter den Departements⸗Koſten, bemerkte er, habe die Commiſſton nicht ohne Verwunderung das Gehalt eines Ana⸗ loſirerz der Mineralwaſſer mit 4050 Fr. gefunden. (Gro⸗ ses Geldchter.) Hr. Humann trug guf die Abſchafung dieſer telle, ſo wie im —8 auf eine v von 321,200 Fr. an. dem Budget andels⸗Miniſteriums hielt Berichterſtatter dem Chef dieſes Departements eine Lobrede beduction von 14,400 Fr. den Koſten

und nur auf eine an. Das Budget des Kriegs⸗Mini⸗

8 entral⸗Verwaltun 2 * eriums igte den Redner am ; er klagte 2 uͤber o⸗

8 189,228 us der 27” u die ebaae en . 9 eſtten Pl. ließlich d cr lgende Erſvarniſſe: auf die Koſten 88 IöE 990

Fr.-; auf die Gehalter der Ingenicurs⸗Geographen 23,200 Fr.; auf

die Lager⸗Geraͤthſchaften 40,300 Fr.; auf die Lazarethe 92,893 Fr. i

auf die Koſten fuͤr das Recrutirungsweſen 68,/000 Fr.; auf die Mi⸗

litatr. Convops 36,076 Fr.; auf die General⸗Transporte 17,324 r.;

auf die Marſch⸗Ver⸗ ſüignagen 51,245 Fe. das Kriegs⸗

pot 52,000 Fr. und auf das Pulver⸗ und Salpeter⸗Budget 150h F.;

in Summa 575,338 Fr. Fuͤr das See⸗Miniſterium

2,384,144 Fr. mehr verlangt als fur das jaufende Jahr, worunter

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