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dung des Conſtitutionnel verurtheilt worden iſt, an den Koöͤ⸗ niglichen Gerichtshof appellirt.
Aus Ceuta wird unterm 6ten d. M. gemeldet, daß die 3000 im dortigen Bagno befindlichen Galeeren⸗Sklaven ſich hatten empoͤren und der Feſtung bemaͤchtigen wollen, daß aber die Verſchwörung noch vor ihrem Ausbruche ent⸗ deckt worden ſey. Die Sträͤflinge ſind in 8— Verwahr⸗ ſam gebracht und mehrere Perſonen, die in Verdacht ſtan⸗ den!, dieſe Meuteret geleitet zu haben, verhaftet worden; unter Letztern befindet ſich der zweite Aufſeher des Bagno und ein Domherr, welcher wegen Theilnahme an der Ver⸗ ſchwoͤrung des Oberſten Beſſieres nach Ceuta ins Exil ge⸗ ſchickt worden war.
Nachrichten aus New⸗York zufolge waren der Herzog von Montebello und der Franzoͤſiſche Agent bei der Republik Columbien, Herr Breſſon, auf der Fregatte „Alcibiades“ in Karthagena angekommen.
8 Großbritanien und Irland. 4 London, 23. Mat. Der Courier theilt ein auf die Angeſegenheiten Griechenlande ſich beziehendes Schreiden aus Malta vom 29. März mit. Nach einigen Vemerkun⸗ gen üͤber die letzten Acte der Verwaltung des Grafen Capo⸗ diſtrias und über ſeine Reiſe in Morea, ſo wie uͤber die Oppoſition, die er von Seiten Maurocordato's und Ppſi⸗ lantis zu erfahren hatte, fäͤhrt jenes Schreiben folgender⸗ maaßen fort: „In Poros haben die Ruſſen in der Naͤhe des Arſenals große Magazine gebaut, und bauen ſie noch, und die Amerikaner bedienen ſich einer großen Anzahl armer Leute, um den Hafen von Aegina tiefer zu machen, und einen Damm zum Auslaben von Waaren zu erbauen. Wie es heißt, werden die Ruſſen Alexandrien blokiren; am 18ten ſegelte die ſchoͤne, von den Ruſſen genommene und hier aus⸗ gebeſſerte Aeggptiſche Corvette nach Poros zur Station des Grafen von Heyden. Der uͤbrige Theil ſeines Geſchwaders, aus einem Linienſchiff, 2 Fregatten und einigen kleineren Fahrzeugen beſtehend, macht ſich fertig, um eilig abzuſegeln. Die Ruſſen haben mehrere Transportſchiffe gemiethet, und wahrſcheinlich werden ſie Malta bald verlaſſen. — Der Courier macht zu dieſem Schreiben verſchiedene Bemerkun⸗ een. Zuerſt erklärt er beſtimmt, daß man die Blokade von lexandrien nicht verſuchen werde, und ſetzt hinzu, daß zwei Wiener Handelshaͤuſer mit der Tuͤrkiſchen Regierung Con⸗ traecte elhloſſen haben, um die Armee im Vannat mit Korn
zu ver⸗ Malta
Ein anderes Schreiben aus agt i von Kandia fortwäͤhrend traurig ſey. Dles ,e.
Beſitz der befeſtigten Staͤdte, und die .n . 19
des plarten Landes; letztere en — wenn ſie von den Tuͤrken e Berge zuruͤck,
nig Anſchein einer Annäaherung beider Parth. ene9e — 8— Schweden und Norwegen Chriſtiania, 20. Mai. Di 8.—2— tung enthaͤlt folgende officielle Betan bentig⸗ Reichs⸗Zei⸗ „ Damit keine uͤbertriebenen Angaben dber en li ſei⸗Uebertretungen, die geſtern (am 17ten d.) hier ge Poli⸗ unden, Ues. und Beſorgniß unter Norfor ens ſinnten und friedlichen Bewohnern erwecken, hat * ge⸗ ſtiz⸗ und Polizei⸗Departement nachfolgenden, von 8 Ju⸗ des hieſigen Poltzei⸗Meiſters in Anlaß jenes Ereigniſſe — gegangenen Bericht, an das Aggershuus⸗Stift 5 ein⸗ chen Kunde bringen zu muͤſſen geglaubt:“ ffentli⸗
7 UUngeachtet dn ’ leſtern (am 17ten d.) hi
3 die 9 hier i Ie Ereigniſſe dem hohen Stifte, 8e.en 2 I ekannt ſind, indem Ew. Hochwohlgeb. verſontncch⸗ —₰ deutendſten Vorfäͤllen zugegen geweſen, ſo liegt es 8 ſtatten““ veiner Amtspflicht gemäͤß, olgenden Bericht ger⸗
„In Anlaß der ſei T b b 1 ſeit mehreren Tagen in Uml Herüchte, daß eine Anzahl Studenten danf ge⸗ Conſtitn dat, hu feiern gedaͤchte, daß das Dampf,Schiß ordentliche bei ſeiner Ankunft hieſelbſt auf eine — 2 der Nacht Weiſe begrüͤßt werden ſollte, daß ſowoht; — 189e löten auf den 16ten d., als in der 88
1 S Mai“ lichen Sene gefunden worden, wie auch, daß die naͤm⸗
an mehreren Thuͤren und Stra 2 — eügs de Poltzei ene — b vgefäͤhr 50 achtungswerihe digen Buͤrgern i und verſtän⸗ men, die ſich — — 12 benannten Tag anzuneh⸗
diesma Mai v. 2 fuͤr vorkommende Fälle erboten hatten, der Panss hae ha
rechthaltung der echthaltung der Ordnung und Ruhe behuͤlflich zu ſeyn. Vor
außerordentliche
der Ankunft des Dampfſchiffes (um 6 ⅞ Uhr) fand nichts Ungewöͤhnliches ſtatt; um dieſe Zeit jedoch fand ſich eine etwas mehr als gewoͤhnliche Menſchenzahl auf den Bruͤcken ein; und von der Zollbuden⸗Bruͤcke und einem an derſelben liegenden Fahrzeuge wurde das Dampfſchiff mit einem mehr⸗ mals wiederholten Hurrah begruͤßt; worauf, unter Anlei⸗ tung einer Anzahl Studenten, die ſich auf jenem Fahrzeuge be⸗ fanden, der Nationalgeſang von Bjerregaard und hierauf die Ge⸗ ſaͤnge „Wie herrlich iſt mein Vaterland“ und „ Norwegen, Hel⸗ denvaterland“ (For Norge, Kaͤmpers Foͤdeland), Alles unter viel⸗ fachem Hurrah und Haͤndeklatſchen, abgeſungen wurden. Als dieſer Auftritt, der etwa drei Viertelſtunden waͤhrte, vorbei war, verließ der großte Theil der Volksmaſſe, wie es ſchien, mit einigen Studenten an der Spitze, die Bruͤcke, und zog unter Hurrahgeſchrei die 1 bis zum Univerſitaͤtsplatze und dem Hofe, wo der Studenten⸗Verein ſe —
Waͤhrend des Singens und Hurra ru Bruͤcke wurde von Seiten der — 29 nachdem ſich aber der Zug in der Stadt in Bewegung ge⸗ ſetzt hatte, ſuchte die Polizei dies zu verhindern, jedoch ver⸗ gebens, weil die Menge zu groß war und die an der Spitze ſtehenden Perſonen ſich von der Fortſetzung ihres Vorhabens nicht abhalten ließen. Nachdem der gedachte Menſchenhaufe beim Studenten⸗Vereins⸗Lokale Halt gemacht hatte, wandte die Polizei alles Moͤgliche an, um durch Zureden, Warnun⸗ gen und Ermahnungen die Volksmenge zuͤm Auseinanderge⸗ hen zu bewegen; es iſt indeſſen Ewr. Hochwohlgeboren 8 kannt, daß alles dieſes keine ſonderliche Wirkung hatte, und Ihre eigenen Warnungen nicht beachtet wurden. Nach dem Verlaufe von etwa anderthalb Stunden verließ der Haufe den letztbenannten Ort, und begab ſich auf den Marktplatz, wo er bedeutend anwuchs und mindeſtens 2000 Koͤpfe zaͤhlte. Hier fand ich mich nebſt einem Adjutanten zu Pferde ein, und wiederholte mit deutlicher und lauter Stimme die War⸗ nungen und Ermahnungen, die vorher angewandt worden, jedoch mit eben ſo wenigem Erfolge. Die Polizei verhin⸗ derte 24 inzwiſchen mehrere Ausbruͤche von Geſang und Hurrahrufen und die damit verbundenen Bewegungen; einige der Naͤdelsfuͤhrer waͤren verhaftet worden, haͤtte nicht die Menge, indem ſie ſich um die herbeikommenden Polizei⸗Die⸗ ner draͤngte, dies verhindert; endlich aber brach ein Hurrah⸗ rufen aus, worauf eine große Menſchenmenge ſich die große Straße entlang in Bewegung ſetzte, ihren Weg durch den Vaterlands⸗Platz, den Vruͤcken vorbei, uͤber die Rathhaus⸗ Straße nahm, und nachdem ſie ihren Zug durch den übri⸗ gen Theil der Stadt vollendet hatte, ſich wieder auf dem Marktplatze einfand.“
„Mit dem Schlage 10 Uhr berichtete ich Ewr. Hoch⸗ wohlgeboren, daß es nicht in meiner Macht ſtuͤnde, die oͤf⸗ fentliche Ruhe herzuſtellen. Um 10 ½ Uhr fand ſich der Ma⸗ giſtrat auf dem Markte ein, und, nach lauter und deutlicher Verleſung des F. 99 des Grundgeſetzes und dreimaliger Ses, ean der hierauf bezuͤglichen Artikel des Landrechtes, befahl derſelbe im Namen des Koͤnigs und des Geſetzes, allen und jeden Anweſenden, ſich ſogleich aus der Verſamm⸗ lung zu entfernen. Nachdem dies geſchehen, hatte ich aber⸗ mals Anlaß, der Menge zu bedeuten, daß jetzt nichts weiter zu thun uͤbrig bleibe, als die Verſammlung mit phyſiſcher Gewalt auseinander zu ſprengen; dieſe aber blieb unerſchuͤtter⸗ lich ſtehen, und 9 ſogar dann und waͤnn wieder Hurrah. Um 11 Uhrmarſchirte ein Detaſchement reitender Jaͤger und eine Compagnie Jäͤger zu Fuße, unter . des Commandan⸗ ten, auf. Der Commandant redete dem Volke zu und bedeutete ihm, was ſtattfinden werde, im Falle, daß dem Befehle des Magi⸗ ſtrats nicht augenblicklich Folge geleiſtet wuͤrde; da indeſſen auch dies nicht wirkte, ruͤckte das Militair vor und ſprengte durch verſchiedene Bewegungen die Volksmenge auseinan⸗ der, die, an einer Stelle vertrieben, ſich an einer an⸗ dern wieder ſammelte und fortfuhr, zu. pfeiſen und Hurrah zu rufen. Um 12 ½ Uhr ohngefähr hatte ſich die Menge verlaufen, ſo daß das Militair zuruͤckbeordert wurde, ausgenommen kleine Patrouillen, die noch laͤnger, bis gegen Morgen, Dienſte verrichteten.
„Ich muß zugleich bemerken daß während des ganzen Ereigniſſes nicht die mindeſten rohungen gegen irgend Je⸗ manden geaͤußert wurden, weshalb ich mich zu der nnahme befugt glaube, daß die Menge aus Reugierde zuſammenge⸗ bliehen war. Desgleichen iſt der Polizei nicht bekannt, daß Jemand bedeutenden Schaden erlitten habe. 3
„Mit Hinſicht auf die kurze Zeit, die ich zur Ausferti⸗ e;
Zollbudenſtraße entlang, in der Naͤhe gelegenen ine Verſammlungen zu
gegenwaͤrtigen Berichtes hatte, iſt derſelbe nicht ſo ausfuͤhrlich, wie er unter andern Umſtaͤnden ſeyn wuͤrde,