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elches Chap. VI. p. 69 die nachſt S : 4 Sehr. e nachſtehende Stelle enthaͤlt:

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88 geſtern abgebrochenen Aufſatzes 1

er den Sultan Mahmud.

Wahr iſt es, daß die Janitſcharen bereits ſo tief in der Roöffentlichen Meinung gefallen waren, daß kein rechtlicher Ruſelmann ſich mehr an ihre Spitze zu ſtellen wagte, und die uͤbrigen Abtheilungen der Tuͤrkiſchen Heeresmacht jeden An⸗ trag, gemeinſchaftliche Sache mit ihnen zu machen, mit Un⸗ willen verwarfen ebenfalls wahr, daß der Mangel an tuͤchtigen und einflußreichen Anfuͤhrern viel zu ihrer Nieder⸗ lage beigetragen hat Thatſache iſt es aber auch, daß Mah⸗ mud da durchgedrungen iſt, wo ſeine Vorgaͤnger alle ſcheiterten Thatſache, daß der Sieg uͤber die tauſendkoͤpfige Hydra

8 weder das Werk des Zufalls noch des blinden Gluͤcks, ſon⸗

dern eines ſeit Jahren wohl berechneten, und mit ununter⸗ brochener Beharrlichkeit durchgefuͤhrten Planes war That⸗ ſache endlich, daß der Sultan, als die Empoͤrung ausbrach, erſt bei ſeiner Ueberfahrt von Beſchik⸗Taſch (Großherrliches Sommer⸗Palais, unfern der Stadt auf dem Europaͤiſchen Ufer des Bosphorus) nach Konſtantinopel, in einem Kahne von nur zwei Perſonen begleitet, dann bei Anordnung aller Maaßregeln zur Bekaͤmpfung der Rebellen, und zuletzt, nach vollbrachtem Siege, indem er ſich von hoͤchſtens zwei bis drei Perſonen umgeben, voͤllig unbewaffnet, jeder Gefahr troz⸗ zend, in allen, ſelbſt den verdaͤchtigſten Stadt⸗Vierteln, zeigte, ſeltene Unerſchrockenheit, große Beſonnenheit und Unerſchuͤtterliche Feſtigkeit bewieſen hat *⁵). . Am 17ten Zuli ward der Beſchluß, den Namen der Janitſcharen im anzen Osmaniſchen Reiche fuͤr ewige Zeiten aufzuheben, ihre eichen zu vernichten und an die Stelle dieſer entarteten

Manssnrei- Muhammedijè) treten zu laſſen, im großen Rathe der Miniſter einſtimmig angenommen, und der desfalſige Aufhebungs⸗Ferman*“¹) oͤffentlich verleſen. Von dieſem Tage an hat ſich der Sultan den Beinamen Féthy: *) (Sieger) bei⸗ gelegt, welcher ſeitdem ſeinem Namenszuge (Tughra) *³⁹) beigefuͤgt wird *). Daß bei dieſem Kampfe, ſo wie

16) In welchem Sinne uͤber das Verfahren und Bench⸗ men des Sultans, wahrend und nach der riſ weich, der Aehr —— Rebellen herbeigefuͤhrt hatte, von Konſtantinopel aus

ciell nach Paris berichtet wurde, entnehmen wir aus des Gra⸗

of fen Andreoſſy's lehrreichem Werke: Coustantinople et le Bosphore eendant les années 1812, 13, 14 ek 26, Paris 1828,

d hrace

„Des ne tan Mahmond a pa se délivrer des auxquelles aszujeétissait la forme du des il a montré fonte Pénergie d'un caractère trop long tems com⸗ par la réserve que lui imposnit Ja Drofondeur esseins, et ses ménagemens euvers des usabes donaacrös changement survenu- depuis dans sa persoune 2 frappé le . we Jamais, Ecrivait- on officiellement de Gonstane prigs⸗ Juin 1826 et d'après le témoignage de personnes 0 . e 27. journellement Soltan Mahmoud. on n'avoft remar dui voaient solution, de fermeté. d activité, de courage lant de ré- depuis les de crise que Fon vient de acber Eqhes. dlos toùt ce qui Fentoure de Fenthousiasme qui 1 pénètre et si cela se soutient, on ne pourrait san —— Thommage aux sourgrains de la race ottomsme oez un une grande renommfe. 2 qui ont acquis 19) Dieſes wichtige Actenſtüͤck wurde von dem damalt Kaiſerl. Kanzlei⸗Direktor und gegenwaͤrtigen Miniſter amaligen wärtigen Angelegenbeiten, Pertew⸗Efendi, der den Ruf 22 aus voeagee. fen genfee, abgefaßt 8 nes ganz sy: a1 1 VI. 8 * E. 1 E. minople et le Bosphore. 19 ee aus der Kaiſerl. Staats Kanzlei

Staats⸗Secretairen und Miniſtern varaphiahe Vrgehende, von den Diplome) und Fermane (Kaiſerl. Befehle) haben (Anſtellungs⸗ Guültigkeit, wenn ſie mit dem Kaiſerlichen Monogra un verſehen ſind. Die Ertheilung deſelben iſt einem de amten der Pforte uͤbertragen, welcher ſelbſt dem Minah hohen Be⸗ waͤrtigen Felcgenheiten im Range vorgeht und d a 88197 2ch Stnats⸗Sceretair fuͤr den Namens im iſt ein Gehülfe, Tugbratkeſch, Tughraſchreibes 9, fuͤhrt. ben, welcher allen Ausferti ungen das Monogram er, zugege⸗

Mitte des Bogens voranſett, d. h. mit der 8 8 ob Numenszug des jetzt Sultans entheͤlt men malt. er han ünſtlich ver

Sohn d

Hübenbgan Worte: , hmud C 8 es Sultans ende Beduͤrfniß einer a

442— Chan.“ der F 1e dhaten ge orten, die Reich und Re⸗ eee umtbildun na war ü erſelben verſuchten ſich an der ſchweren Auuf⸗ en. Meh⸗ form ins Werk zu ſetzen. fsabe, dieſe Re mud dem Erſien lͤmmt das Verdienſt zu, dieſe

Chap.

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fruͤher beim Ausbruche der Griechiſchen Empoörung zu

Konſtantinopel im Jahre 1821, wo es ſich fuͤr den Sul⸗ tan um Thron und Leben, fuͤr die Regierung um Bewah⸗ rung ihrer Unabhaͤngigkeit und die Erhaltung des Reichs, ja in gewiſſer Beziehung ſelbſt fuͤr die Nation um Freiheit und Glauben, die beiden hoͤchſten Guͤter, handelte, Stroͤme von Blut vergoſſen worden ſind, iſt leider nur zu wahr; wer

möͤchte ſich aber darüͤber wundern, da uns die Geſchichte Z1

ken zuerſt aufgefaßt, Mahmud d 8 ührt der

ihn zur nnsküiheſnst Mahm 2 g gebuͤhrt de Ruhm, Eine gedraͤngte Ueberſicht der verſchiedenen Verſuche, d

Widerſpenſtigkeit dirſer privil ianer jegen, hier nicht am unrechten 8 banſt cinffchans 8989 . nücht. 8-ht s,.288) i an Feſtigkeit C 8 88 8 ſaen kuͤhnen Gehanten, gies 88 zundſaͤtzen zu reguliren, laut werden zu ieß * Abhandlung uͤber dieſen Gegenſtand, nee b,n ee Erces ein der Herrſchaft in der Regulirung der Volker“ drucken und ver. breiten, und mehrere die Kricgskunſt betreßſende Degkſcheiten aus dem Italiaͤniſchen ins Tuͤrkiſche üͤberſchen. Der Tad Ubereilte ihn, ehe er ſeine Abſicht zur Ausfuͤhrung bringen konnte. . Der Graf von Bonneval, bei den Tuͤrken unter dem Namen Achmet Paſcha bekannt, vom Sultan Mahmud zum Paſcha von zwei Roßſchweifen und zum Befehlshaber der Bombardiere er⸗ naunt, der manche weſentliche Verbeſſerung bei der ——7 8 3

kt gangelte, wagte es ewaffnete Macht nach neuen

Artillerie einfuͤhrte, und deſſen Talente und Thatigkei f weit nuͤtzlicher haͤtten werden koͤnnen, wenn * 2 He⸗ trauen geſchenkt haͤtte, ſoll ſchon damals verſucht haben, ein Corrs Albaneſer auf Europaͤiſche Weiſe zu exerciren; gewiß iſt, daß diee ſer erſte Verſuch ohne allen Erfolg blieb. Muſtapha III. (regierte 1754 1774), ein Fuͤrſt von großem Geiſte und ungewoͤhnlicher Charakterſtaͤrke, deſſen Unternehmun⸗ gen aber faſt alle an dem wilden Ungehorſam und der Widerſpen ſtigkeit der Janitſchaven ſcheiterten, wuͤrde ohne Zweifel die Art mit ſtarker Hand an die Wurzel des Uebels gelegt, und die Rerer form des Heeres nach dem Plane, den ihm der Freiherr von uoo

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entworfen hatte, bewerkſtelligt haben, wenn ihn nicht die unun⸗ 85 terbrochene Dauer der Kriege und inneren Unruhen, die ſeinen 8R. 8 Schatz erſchoͤpft hatten, und ſeine ganze Aufmerkſamkeit erforder ten, daran verhindert haͤtte 3 A Indeſſen gelang es ihm doch, mit Tott's Huͤlfe, viele ſchr 6 weſentliche Verbeſſerungen einzufuͤhren, welche gleichſam als der 8 8 Grundſtein des unter der jetzigen Regierung aufgefuͤhrten Gebaͤu- des zu betrachten ſind. In jene geit faͤllt die Gruͤndung ₰4 8 . neuen Stuͤckgießerei und der mathematiſchen Schule, die verbeef ſerte Befeſtigung der Dardanellen und die Anlegung neuer Schloͤſ⸗ 2 ſer im Bosphorus, die erſte Bekanntſchaft der Tuͤrken mit der An- wendung des Bajonets, und die in ihren Folgen hoͤchſt wichtige Formirung eines Lehr⸗Bataillons fuͤr die Artilleriec. Zweitauſend Artilleriſten, einfoͤrmig uniformirt und regelmaßig beſoldet, wur⸗ den, unter Ober⸗Aufſicht des Groß⸗Veziers, dem unmittelbaren Be⸗ fehle Tott's untergeordnet, und bildeten ein eigenes Corps, dem der Rame Surgtſchis, d. h. die Schnellen, beigelegt wurde. Aus ihm iſt ſpaͤter der Kern der Topdſchis, Kanoniere, hervorgegangen, welche heut eTge noch die beſtexercirten und disciplinirten Truppen der Tuͤrkiſchen Armee ſind. Abdulhamid (regierte von 1774 1789), fuͤr alles Große empfäaͤnglich und ſeiner Leutſeligkeit wegen allgemein beliebt, 5 ſchwach und ſchuͤchtern, theilte die Anſicht ſeiner Vorfahren die unerlaßliche Nothwendigkeit, den Uebermuth der Janitſcharcma unter das % des Gehorſams zu beugen. Er war der erſte, der ihnen das Thronbeſteigungs⸗Geſchenk verweigerte, ein kuͤhner ſeit Bajeſids Zeiten unerhoͤrter Schritt, und die großen Nieder⸗ lagen, welche ihre Widerſpenſtigkeit im Kriege mit Rußland (der durch den fuͤr die Pforte ſo nachtbeiligen Frieden von Kai- nardſchi, am 5. Juli 1774 beendigt ward) herbeifuͤhrte, belehrte ihn hinlaͤnglich uͤber das dringende Beduͤrfniß, eine gänzliche Reform in der Armee einzuleiten; auch erzählt man, das

der damalige Engliſche Botſchafter, Ritter Ainslie, der das 8. beſondere Vertranen des Divans genoß, dem Sultan zuerſt de— Idee beigebracht haben ſoll, die bisherigen unregelmaßigen Mili⸗ 8 2 zen durch regulaire, auf Europaͤiſche Weiſe disciplinirte und exer-⸗

cirte Truppen zu erſchen. Wahrſcheinlicher iſt, daß dieſer Mo⸗ 5 narch nur die vncblhnung und Vervollkommnung der unter ſei⸗

nem Vorganger durch Tott begruͤndeten neuen Einrichtung beabe tigte. 2 ſich Ledenfalss 22 die Ausfuͤhrung dieſes Projektes ſpaͤteren 8 Zeiten vorbehalten bleiben, da Abdulhamid waͤhrend ſeiner funkf chmährigen Regierung ſtets mit Fuͤhrung von Kriegen, mit ſinergräcung der Unruhen in Morea, mit Baͤndigung der 2— A loſen Lewendis (einer anderen irregulatren Miliz) und mit Belkim- pfung der Anmgaßungen der Aegyptiſchen Emirs bheſchaͤftigt war. Er beſchraͤnkte ſich daher darauf, die neuen Einrichtun-. en, ſ v. es 8 venteſge . iu ſchuͤtzen, und beguna-⸗ igte beſonders das Corps der Topdſchis. 8 Selim III. (regierte von 1789 1807) knuͤpfte den ſeit Muſtapha's Tode abgeriſſenen Faden wieder an, und ward in der Ausführung ſeines Vorhabens von der Franzhͤſiſchen Nepuhlit unterſtuͤtzt, welche ihm im Jahre 1796 durch ihren Botſchafter,

den General Aubert Dubayet, mehrere Feldſtuͤcke zum Geſchenk

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