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zur Allgemeinen Preußiſchen Staats⸗Zeitung Nr. 156.

chen Geſchaͤfte dieſes Poſtens, der ſo viele Bewerber fand, unter die Subalternen⸗Beamten des Secretariats vertheilt hat **2). Seit der Aufhebung der Janitſcharen laͤßt er haͤufig

die Miniſter zu Conferenzen in ſeinem Gemache berufen;

ufig auch erſcheint er ſeitdem in den großen Divans⸗Ver⸗ bents er die bisherige ſteife Etikette gemil⸗ dert hat, und den Miniſtern geſtattet, in ſeiner Gegenwart itzend uͤber alle Staatsgeſchaͤfte zu berathſchlagen **). Taͤg⸗ ſas wird ihm von der Pforte *²) uͤber jede nur etwas erhebliche Angelegenheit Bericht erſtattet, und taͤglich werden die des⸗ falſigen Berichte, mit dem meiſt eigenh ndiß beigeſetten, Be⸗ ſcheide verſehen, aus dem Kaiſerlichen Cabinette zuruͤck ex⸗

pedirt.

ungen zu verlieren, Panef⸗ viel zu tief tung einzudringen,

ſtuͤrmiſche E

genen Urtheile zu viel zu

viel ſelbſt aber auf die

1 ſeine Zeit in kleinlichen Beſchaͤfti⸗ x— Sultan, wohl aber den in die Einzelheiten der Staats⸗Verwal⸗ den Gang der Geſchaͤfte durch ſeine meiſt

inmiſchung zu ſeinem eigenen, oft befan⸗

ertrauen, mit einem Worte, zu

zu regieren, und auf den Ruhm, beſonders

Popularitaͤt ſeiner

ur als willenloſe uge t ö 2 ſeyn. Er duldet zwar in einzelnen Faͤllen ge⸗

eiferſuͤchtig 3

eſſenen Widerſpruch,

Miniſter, die in ſeiner eiſer⸗ Werkzeuge gebraucht werden,

nimmt auch wohl Rath an, keiner

athgeber darf es aber wagen, ſich das mindeſte Ver⸗ ſerre 2 8 Erfolge irgend einer Maaßregel zuzuſchreiben, und in den meiſten Fällen hat die nur zu haäufige Abſetzung der Miniſter keinen andern Grund, als den zu lauten Bei⸗ fall der oͤffentlichen Meinung, oder das zu offene Streben

der Betheili

g

ten nach Selbſtſtaͤndigkeit in der Leitung der

ihnen anvertrauten Verwaltungs⸗Zweige.

Vollkommen unwahr iſt die Behauptung: ſeine Re⸗ gterungs⸗Art beſtehe darin, alle Koͤpfe, die ihm entgegen ſind, zu opfern.

von den 15 Groß⸗Weſiren,

25 Janitſcha

niſtern der auswaͤrtig

Hnangen un

hronbeſteigung bis

Groß⸗Weſir

ſtimmter Be

Abdurrahman Bey, 1819 Departement) mit dem Tode, die Uebrigen mit der Verbannung beſtraft oder in G die meiſten ſelbſt wieder angeſtellt worden ſind.

Deaß Mahmud ſein gegebenes Wort in St genheiten gebrochen, und in den politiſchen mit den Geſandten der auswaä

Efendi im

Den großen Unternehmungen und den heilſamen Inſtitutionen Mahmud'’s Regierung zu einer de

Thatſache dagegen iſt, da 15 Groß⸗Admiralen, 12 Naftn—n

ren⸗Aga's, 23 Miniſtern fuͤr das Innere, 9 Mi⸗

d 18 Rei

Aly fehle), und

hen Angelegenheiten, 10 Miniſtern der chs⸗Marſchaͤllen, welche ſeit Mahmud's zute auf einander gefolgt ſind, nur ein erly, 1821, wegen Uebertretung be⸗

ein Miniſter des Innern (Seid wegen Veruntreuung im Muͤnz⸗

aber alle nur naden entlaſſen, ja

aats⸗Angele⸗ Verhandlungen

rtigen Mäaͤchte, die dem Reis⸗

licke einer gute willigungen wieder zuruͤckgenommen 2 ne gemachten Be⸗ Beiſpiel bekannt.

gegenuͤber,

davon iſt uns kein

den kraͤftigen Reformen welche Sultan

düſtere Schattenſeiten, 22 en ſich aber un⸗

beklagenswerthe V.

erierungens Jerthüͤmer, grobe

vr r glorrei olge der Osmaniſchen Kaiſer erheben, 22— in der Reihe⸗ erm Blicke 5 und

i vielen derſelben, vielleicht ſelbſt Menge dar.

——

er Mehrzahl,

-99) S. Andreossy Discours prelim. XXVI.

40) S. Andreossy Chap. VI. 08.

41) Die Benenn ort 12 vee; 8

welche eigentlich nur den

dem ſich dieſe unſichtbar im der ſichtbaren

elegenheiten) ben die

rte des Finanz⸗2

r von den verſchloſſen

tellvertreter ſeiner bald blos in dem Sinne eines Der Regierungs⸗Pallaſt des B. unmittelbar untergebenen drei niſter des Innern), Reis⸗

„von ihm auf die eſidenz

uͤbertragen, und ee dr legiame getrauche Devartements, des Kia

erein der ihm ja⸗Beys (Mi⸗

und Tſchauſe VeahNünsſer der auswaͤrtigen An⸗

hohe Pforte oder

(Rei s⸗Marſchall) wird vor deſtefsa. X f⸗azaglge die

des Janitſcharen⸗Aga's Aga⸗ apufſi und die Pforte der Lepteren iſt de Parneses Ehnſſ genannt An die Stelle

Far⸗ Alle Statthalter

24 „Sergekier⸗Kapufſi,

forte, und ihr milit triſches ihren eigenen Hof⸗ apu⸗Chalki, d. döges bscrs wird mit 8,84¾

Staats⸗Berfaſſuns Bd. Il. p. 189. vcichnet

1

S. v. Ham⸗

2 corps des

duͤrfte die Schuld den Sultan allein treffen 4²); viele ſind

aber auch beſtimmt nur das Werk ſeiner Umgebung, und wer nur irgend mit den neueſten Tuͤrkiſchen Ange⸗ legenheiten vertraut iſt, weiß zur Genuͤge, welchen we⸗ ſentlichen Antheil die verderblichen Rathſchlaͤge der bei⸗ den Guͤnſtlinge Mahmud's, des beruͤchtigten Halet⸗Eſen⸗ di *³) und des fruͤheren Berber Baſchi's (Ober⸗Barbier),

jetzt Silihdar (Schwerdttraͤger), an den theils verkehrten, theils unzeitigen Maaßregeln, an den grauſamen Beſchluͤſſen 3 88 und dem ſchonungsloſen Verfahren gehabt haben, welche die blutige Periode der letztern 10 Jahre bezeichnen. Die von

Jahr zu Jahr erneuerte Verminderung des inneren Muͤnz⸗ Werthes, die unmaͤßige Erhoͤhung der Kopfſteuer, welcher die Raja's unterworfen ſind, die zuerſt an den Griechen, *₰ 28 8

dann an den Juden und zuletzt an den Armeni W Erpreſſungen, die Beſchränktungen und die hertrüceen 88 welchen Handel und Schifffahrt aller Nationen unterworfen ſind, die eben ſo unredliche als nutzloſe Uebertretung der vermoͤge Tractaten fuͤr den Ruſſiſchen Handel auf das ge.,..—

naueſte feſtgeſetzten Beſtimmungen, der unkluge Angriff— gegen Ali Paſcha von Janina, die grauſame . und Vertiſgung ſeiner Soͤhne und Enkel, die e““ zu rechtfertigenden Mord⸗ und Blut⸗Scenen in der Haupt:t.. ſtadt und in mehreren Provinzen, beim Ausbruche der Gre, chiſchen Empoͤrung, die graͤßlichen Verwuͤſtungen in Griew; chenland, die halsſtarrige, trotzige Verwerfung des unei⸗ gennuͤtzigen Anerbietens der verbuͤndeten Maͤchte, den Frie⸗ den mit den Inſurgenten zu vermitteln, endlich die uͤbell berechnete Saumſeligkeit in Erfuͤllung der durch den Tractat von Akerman gegen Rußland eingegangenen Verbindlichkei⸗ ten, bilden eine fortgeſetzte Reihe von Mißgriffen, Irr⸗ thuͤmern und Fehlern, ja ſelbſt von ſchweren Vergehungen gegen Staatsklugheit und Menſchlichkeit, deren olgen das Osmaniſche Reich noch in ſpaͤten Jahren ohne Zweifel auf das Schmerzlichſte empfinden und dem jetzigen Sultan mit 8 vollem Rechte zur Laſt legen wird. 8 Als Reſultat*) einer völlig unbefangenen, nur auf— Thatſachen gegruͤndeten Beobachtung der Regierungs⸗Weiſe

42²) Wir verweiſen in dieſer Beziehung unſere Leſer auf die im Eingange gemachte Bemerkung uͤber die Nachtheile einer rein- Orientaliſchen Erziehung, Nachtheile, deren Umfang und furcht⸗ bare Macht 11c in dem unbiegſamen Charakter Mahmuds auf die augenſcheinlichſte Weiſe offenbaren. 2

43) Halet⸗Efendi, fruͤher untergeordneter Schreiber, nach⸗ her Kanzelliſt in der Kaiſerlichen —ö5 ſich durch ſeine ausgezeichneten Talente, ſein kluges, umſichtiges und ſchlaucs Benchmen ſchon unter Selim's Regierung emporgeſchwungen, und den wichtigen Poſten eines Borſchafters in Paris bekleldet. Nach Mahmudſs ö erhielt er erſt die Stelle eines Miniſters der auswaͤrtigen Angelegenheiten (29. Mai 1807 5. Maͤrz 1808), dann das Departement des Innern (13. Juni 1811—22. Jan. 1814), hierauf zog er ſich dem Scheine nach * den Geſchaͤften zuruͤcgk, uͤbte aber fortwäͤhrend einen eben ſo ent⸗ ſchiedenen als ſchaͤdlichen Einſfuß auf den Sultan aus. Im Jahre . 1821 uüͤhernahm er das Amt eines 1 (Stals Seeretgirs fuͤr den Ramenszug) und war zum unermeßlichen Scha⸗ den des Reichs bis zum höͤchſten —22 r Gunſt geſtiegen, als der ehemalige Groß⸗Admiral, vrenae. Paſcha, mit dem Beina⸗

men der Verwegene, Deli, unt t von mehreren Miniſterr 5 Ulema's, 82 Sultan die Augen uͤber die Verbrechen, die La-. 22 ſier und die Raͤnke ſeines Guͤnſtlings oͤffnete. Halet ward Ende Rovembers 1822 nach Conia (Icontum) verbannt, und bald darauf öö am 2. Dec. enthauptet. S. Andreossy Chap. I. VI. 39 und Notes 1809.

41) Als Secitenſtuͤck g der von uns entworfenen Schilderungz des Sultans Mahmud

ühren wir nachſtehend wörtlich das Urr... tveil eines, uͤber den Einfluß blinder Partheilichkeit oder ö33 3 ter Eigenliebe weit erhabenen und mit dem fein ZZ111“] webe Fanariotiſcher Kabalen, ſo wie mit den zahlloſen Fehden der blutigen Intriguen des Serats genau bekannten Mannes an. Dies iſt der alg ausgezeichneter Militair, gruͤndlicher Gelehrter und ge⸗ ſchickter Diplomat allgemein bekannte Köͤniglich Franzöbſiſche Gene⸗ ral⸗Lieutenant der Artillerie und Botſchafter dei der hohen Pforte (vom 25. Juni 1812 bis 14. November 1814), Graf Andreoſſy, wel⸗ cher ſich in ſeinem oft erwaͤhnten Werke: Constantinople et le Dos- phore pendant les années 1812, 13. 14 ct 26. Paris. 1828. (Discours vré(liminaires XXIV.—XXVII), ñJß höcer dieſen Monarchen in folgen⸗ ler Art aͤußert: „Jaloux de recouvrer ses drolts, le Groand- Seigueur actuel, Mahmoud II., prince du plus grand caractère, a, dans Tespäce de deux années, per des actes de vigueur, en- tiérement comprimé les Janissaires, et a détaché de cette milico 1228 qui, dans les révolutions de Sérail, Z