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2 Deutſchland. Maäuͤnchen, 31. Mai. Se. Mafeſtaͤt der Koͤnig ſind von Ihrer vorgeſtern Morgens nach Regensburg unternom⸗ menen Reiſe geſtern Abends wieder in hieſiger Reſidenz ein⸗ getroffen.

reute Vormittags haben in der Reſidenz⸗Hof⸗Kapelle Se. Köͤnigl. Hoheit der Kronprinz und Ihre Koͤnigl. 2at die Prinzeſſin Mathilde durch den Herrn Biſchof von Bir⸗ tha das Sacrament der Firmung empfangen, wobei J. J. K. K. H. H. der Prinz Karl und die Frau Herzogin von Leuchten⸗ berg Pathenſtellen vertraten.

ine Köͤnigl. Allerhöchſte Verfuͤgung beſtimmt das Co⸗ ſtuüͤme der Kron⸗Beamten in, daß es in einem Kleide nach Franzoͤſiſchem Schnitte (habit habillé) von kornblauem Sammet nach der ganzen Länge und auf allen Naͤhten reich mit Silbder brillantirt geſtickt, mit Unterfutter von weißem Seidenzeuge und Knöpfen von demſelben Sammet mit Sil⸗ ber geſtickt, ferner einer Weſte von dra d'argent, gleichfalls reich mit Silber geſtickt, beſtehen ſoll; endlich in einem Mantel von demſelben kornblauen Sammet und gleicher Stickerei von Silber; der Umſchlag nach der ganzen Laͤnge des Mantels und das Kragen⸗Futter von drap d'argent mit Silber⸗Stickerei; das übrige Unterfutter von weißem Sei⸗ denzeuge. Ueberdies befindet ſich hiebei noch eine lange Schärpe von weißem Seidenzeuge, an beiden Enden mit reichen ſilbernen Quaſten. 1 8

Madam Paravicini, Mitglied der philharmoniſchen Ge⸗

ſellſchaft zu Paris und Parma, gad geſtern Abend im großen Odeon⸗Saale ein großes Vokal⸗ und Inſtrumental⸗Concert. Sie trug am Anfange der erſten Adtheilung ein Toncert von Rode und am Schluſſe der zweiten eine Scene von Kreuzer auf der Violine vor, und ärndtete jedesmal fuͤr die große Fertigkeit und Eleganz ihres kunſtreichen Spieles rau⸗ ſchenden Beifall.

Karlsruhe, 22. Mai. Unſere Stadt, indem ſie ſich erweitert und verſchoͤnert, zieht immer mehr Fremde an, welche anngere oder kuͤrzere Zeit hei uns verweilen. Im benachbar⸗ ten Baaden beginnt es bereits lebendig zu werden, und man ſteht dort ſchon mehrere Familien, die den Sommer in dem ſchoͤnen Thale zubringen wollen. Die Einrichtung zu einer Molkenkur an dieſem vielbeſuchten Bade⸗Ort iſt ein gluͤck⸗ licher Gedanke. Anſtalten dieſer Art eignen ſich vorzuüglich fuͤr Gegenden, deren üͤppige Bergweiden den Heerden eine eben ſo geſunde als kraͤftige Nahrung darbieten, beſonders wenn ſie dabet noch im Frelen überſommern. Unſer bisheriger Medizinal⸗Rath, frath Pitſchaft, iſt als Phyſikus nach Baa⸗ den abgegangen. Da dieſer Mann mit vielſeitiger Bildung und gruͤndlichen Kenntniſſen auch die erſorderlichen Eigenſch 1 des ausuͤbenden Arztes im hohen Grade verbindet, ſo Finn Anſtellung in jener Stadt ein Gewinn fuüͤr dieſelbe, 6. emne neue Empfehlung ihrer Heilquellen. Zu wuͤnſchen dieſe nun auch aus dem gegenwaͤrtigen Standpunkte 8 —,— erforſcht und in Rückſicht ihrer 1. dung rdigt werden möchten. Mit der chemiſche A 76 lyſe iſt nur der erſte Schritt gechan, und g09, n . nen in unſern Tagen ſummariſche Krantheite⸗Geſ⸗ niger kön⸗ befriedigen, der die große Kluft kennt, welche ten den unabſehbaren Reihe iſolirter Erſcheinungen 4 ſchen der meinſchafelichen Geſeten liegt. ihren ge⸗

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2s K Oeſterreich. Grat, 24. Mai. Nach 1“ faſt ohne Untexbrechung —enaen, veaeſahr 8 Tage hin⸗

ern Vormittags ungefuͤhr um ¹ nüte, erfolgte vorge⸗ beſe her Erdſtoß, 1n. gleich 8eaaf 14 uühr ein Fiemiich jedoch nicht üͤber eine halde Stunde anhielt. hen, welcher erheiterte ſich der Himmel, und es te ſche ald darauf 5 .Des Erdbeben deraͤhrte die naalg Cer, warmes 85 Mönggrahen. e Ben drei Säͤcke, die Neuthor, und die 8* ,em fühlbarſten dae die Vorſtädte des rechten Murellfers uber⸗Ga

e, waͤhrend

davon nichts verſpuͤrt

Hieraus ſicht man daß die kemewerth ſt, vag en kaece, Feüna⸗ ans, „rsn gend⸗, 7 in 7 7 8 2 s wen 7 Berx. d eee FesscFier en ae dach, en zec din, Folge dieſes Eeeen 1a0 nſen der Gettaden 5 cht L lehet noch n

ſchts in Erſahrung

ſühre Nuͤrnberger Correſpondent

Segg.

mehrere theils bekannte, theils noch unverbürgte Nachrichten enthaltende, Schreiben aus Konſtantiopel, vom 11. Mai: Ein Theil der Flotte des Kapudan Paſcha iſt nach dem Schwarzen Meere abgeſegelt*); allein da ſich ihr die Ruſſi⸗ ſche Flotte ſogleich entgegenſtellte, ſo kehrte dieſe Abtheilung zuruͤck und nur einige Schiffe gewannen Burgas. Seitdem liegt ein Ruſſiſches Geſchwader vor dem Eingang des Bos⸗ porus, waͤhrend die Ruſſiſche Hauptflotte unter Admiral Riccord die Dardanellen aufs Strengſte blokirt. Dieſe Um⸗ ſaͤnde ſcheinen den Kapudan Paſcha bewogen zu haben, von Bujukdere bis Karaburnu zu ankern, oggleich der Be⸗ fehl nicht zuruͤckgenommen iſt, bei dem erſten guͤnſtigen Suͤd⸗ winde auszulaufen. Unterdeſſen haben die Ruſſen von der Seeſeite aus die bei Karaburno angelegten Befeſtigungswerke zerſtoͤrt, und dies hat den Sultan veranlaßt, ſich in Perſon nach Karaburnu zu begeben, wo er ſich heute noch befindet. Morgen bricht das ganze Lager von Ramis Tſchiftlik mit der h. Fahne des Propheten auf und begiebt ſich nach Ka⸗ lender, nicht weit von Bujukdere. Man kann ſich denken, welche Bewegung dieſer Aufbruch in der Hauptſtadt veran⸗ laßt. In Mitte dieſer Ereigniſſe ſind die Nachrichten aus Perſien fuͤr die Moslims ein Gegenſtand der Freude und allgemeinſten Theilnahme. Geſtern traf ein von Perſien mit deu ausgedehnteſten Vollmachten in gröͤßter Eile ein, um mit der Pforte eine Off⸗ und Defenſiv⸗Allian zu ſchließen. Der Reis⸗Efendi arbeitete ſogleich mit demſellhene und man betrachtet daher hier einen Ausbruch des Kriegs Perſiens mit Rußland als entſchieden. Weniger erfreulech iſt der Zuſtand der Hauptſtadt, da die Lebensmittel immer theurer werden, und der Brodmangel fuͤhlbarer wird. Die Auswanderungen nach allen Seiten, vorzuüͤglich nach Aſien, nehmen daher ſeit zehn Tagen wieder uͤberhand. Vom Groß⸗ Weſir und ſeiner Armee iſt nichts publicirt, und man weiß nichts ganz Verläßliches. Das Geruͤcht erhält ſich aber noch immer, daß er mit einem in ſeinem Hauptquartier einge⸗ troffenen Ruſſiſchen Parlamentair unterhandle, obgleich es in Pera keinen Glauben findet. 1

Griechenland. F

Der Courrier de Smyrne meldet aus Syra vom 16. April. „Die Verwaltung des neuen —2 Commiſſarius, Herru Kalergi, berechtigt zu den ſchön Hoffnungen fuͤr die Zukunft unſeres Handels. Er hat noch viel zu thun, um alle von ſeinem Vorgänger begangenen Feh⸗ ler gut zu machen, aber ſeine Thaͤtigkeit und Einſicht ſind dieſem Unternehmen gewachſen. Seit mehreren Monaten war Syra von Dieben beläſtigt, welche bei Tag und bei Nacht ungeſtraft ihr Gewerbe rrieben; jetzt dagegen herrſcht vollkommene Sicherheit. Herr Kalergi wird durch den neuen Politarchen, Dukas, kroͤftig unterſtuͤtzt; dieſer hat bereits zwet militatriſch organtſirte Banden auſgreiſen laſſen, auch der Schlupfwinkel, in welchem ſie ihre Beute niederlegten, iſt ausfindig gemacht. Die Polizei iſt jetzt einer Geſellſchaft von Falſchmuͤnzern auf der Spur, an deren Spitze einer der erſten Beamten der vorigen Verwaltung ſtehen ſoll. Mit jedem Tage entdeckt man neue Mißbraäͤuche, welche in der Verwaltung des abgeruſenen Grafen Metara ſtatt gefunden haben. Das momatliche Gehalt eines außecordentlichen Com⸗ miſſarius iſt auf 1000 Plaſter feſtgeſtellt. Herr Metaxa ließ ſich aber außerdem noch von den Demogeronten 500 Piaſter bezahlen, welche ſie ohne Erlaubniß aus der Commu⸗ nal⸗Kaſſe entnahmen. Graf Metaxa hat alſe in den zehn Monaten, welche er in Syra war, 5000 Ptiaſter unrechtmäßig bezogen, zu deren Herausgabe ihn die Regterung nöthigen wird. Hr. Kalergi hat damit begonnen, eine Menge koillkührlicher Auf⸗ lagen, welche ſeln Vorgaͤnger eingefuͤhrt hatte, en.

Alle Beamten des Graſen Metara haben ſich burch ſolche

unrechtmäͤßige Bedruͤckungen ein Vermögen erworden; die monatliche Einnahme des Politarchen allcin ſoll ſich auf 5000 Plaſter belaufen haben. Die Demogcronten waren die blinden Werkzeuge des Starthalters. Es mwäre jcht, wo Griechenland in Begriff, ſteht cin geſetzlich orgautſirter taat zu werden, wünſchenswerth, daß die Regierung eine Cem⸗ miſſion fuͤr die Unterſuchung des Verf⸗ g. der vo Verwaltung niederſezte. Weun dieſe Comimtſſton ſtreng fäbre und die Mitglieder der vorigen Verwaltung zur Zu⸗ rüͤckerſtattung der unrechtmäßig erprehzten Gelder w ſo wuͤrden die Vuüͤrger Spraes dee, um Verhältald völkerung und zu den Huͤlfemliteln nngehemere

*) Hicruͤbee iſt das Nahere in der St.Z. vom en d. Wr.

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te. * Be⸗ me

bercits gemeldet worden. 3 8

giebt ſolgendes,