machen. Das Princip der Bill, wodurch jeder Beſitzer von Land auch zum Beſitzer des darauf befindlichen Wildes ge⸗ macht wird, erklaͤrte er fuͤr ungerecht, ſo wie die Zane Maaß⸗ regel fuͤr arbitrair. Bei der Abſtimmung uͤber die Bill ergaben ſich 89 Stimmen fuͤr dieſelbe und 91 dagegen; ſie wurde mithin durch eine Majoritaͤt von 2 Stimmen ver⸗ worfen. Unter mehreren Bittſchriften, die Lord Hol⸗ land uͤberreichte, befand ſich auch eine von einer „Congre⸗ gation freidenkender Chriſten“, die darauf antrugen, daß man ihnen, wenn ſie ſich verheiratheten, die Hochzeits⸗Cere⸗ monien der Engliſchen Kirche erlaſſen moͤge.

Im Unterhauſe zeigte Herr Lennard, bei Ueber⸗ reichung einer Bittſchrift, an, daß er, falls nicht das ehren⸗ werthe und gelehrte Mitglied fuͤr Knaresborough (Sir J. Mackintoſh) es thun wuͤrde, in der naͤchſten Seſ⸗ ſion darauf 8 wolle, die Todesſtrafe auf das Verbrechen der Fälſchung abzuſchaffen und dafuͤr eine gelindere Strafe einzufuͤhren. Diejenigen, ſagte er, welche durch eine Faͤlſchung benachtheiligt worden, werden oft eben⸗ ſowohl als die Jury durch die Strenge des Geſetzes zuruͤck⸗ gehalten, Erſtere, den Verbrecher zu verfolgen, und Letztere, ihrem Gewiſſen gemaͤß, das „Schuldig“ zu ſprechen. Hr. Bright trug darauf an, daß der Zoll auf den Taback von 2 Shill. 9 Pence auf 2 Shill. herabgeſetzt, ſo wie daß der Anbau deſſelben im Lande geſtattet werden ſoll; da er hier eben ſo gut gedeihen wuͤrde, als in Holland, wo ſo große Quantitaͤten davon erzeugt werden. Der Kanzler der Schatzkammer bemerkte inzwiſchen, daß, da ein Statut den Anbau des Tabacks verbiete, ein Antrag, wie der gemachte, in der gegenwaͤrtigen Seſſion unmoͤglich noch durchgefuͤhrt werden koͤnne. Er wurde darauf auch ohne weitere Abſtim⸗ mung verworfen. Nicht beſſer erging es einem Antrage des Hrn. Thomſon, der die Herabſetzung des Zolles vom Hanf (von 93 Shill. auf 5 Shill. per 2 bezweckte, und bei der Abſtimmung von 60 gegen 40 Stimmen verworfen wurde. Lord J. Ruſſel zeigte an, daß er in der naͤch⸗ ſten Seſſion eine Maaßregel vorſchlagen werde, wodurch Mancheſter, Leeds und Birmingham die Befugniß erhalten ſollen, Vertreter in das Parlament zu ſenden. Sir J. Mackintoſh brachte nun (wie geſtern gemeldet) die bereits am erſten Tage dieſer Seſſion angeküͤndigten Portugieſi⸗ ſchen Angelegenheiten zur Sprache.

„Der Theil des Hauſes,“ begann er, „auf welchem ſich mein Platz beüindet, hat in der gegenwaͤrtigen Seſſton gewiß nicht noͤ⸗ thig, den Vorwurf einer partheiiſchen Oppoſttion gegen die Mi⸗ niſter von ſich abzulehnen. Mein eigenes Verfahren in Bezug auf die Angelegenheiten, welche ich jetzt beſprechen will, gieht den beſten Leleg von den Grundſaͤtzen, welche mich und meine ehren⸗ werthen Freunde beſeelten. Waäͤhrend der erſten zwei Monate die⸗ ſer Seſſion habe ich es fuͤr eine heilige unverletzliche Pflicht halten, nichts zu thun, was die freundliche Zuſammenwirkun nothwendig waͤr, um jene große heilſame Maaßregel durchz ren, welche dem Lande ſeitdem zu Theil wurde, auch nur im Ge⸗ 18n unterbrechen konnte. Noch jetzt wirken die Gefuͤhle, die mich damals durchdrangen, als ich auf der Seite derjenigen focht welche jene Maaßregel vorſchlugen, ſo ſehr in mir nach, daß i unmoͤglich gegen die Miniſter des Koͤnigs feindſelig auftreten kann. Wenn daher auf der einen Seite keine Bitterkeit in meinem Vor⸗ trage zu bemerken ſeyn wird, ſo bin ich doch andererſeits auch weit davon entfernt, den Gegenſtand mit einer Lauheit zu behan⸗ deln, die eben ſowohl der National⸗Ehre zum Vorwurf, als den

angegriffenen, ſchutzloſen Maͤnnern, deren Sache in dieſer Frage

begriffen iſt, zum Schaden gereichen wuͤrde. Ich wuͤnſche gern, den Charakter der Koͤniglichen Rathgeber eben ſo unbefleckt in den Augen des Volkes zu, erhalten, als ich ſie vor den Augen der Regenten Europa's rechtfertigen moͤchte. Zur Anregung des Ge⸗ enſtandes bewegt mich der erniedrigte Zuſtand eines unſerer aͤlte⸗ ten Alltirten, und wuͤnſchte ich zu zeigen, daß wir es eben ſo wenig zu⸗ heben, dulden, oder wohl gar gutheißen, wenn ein Unrecht an Andern, ie noch dazu unſere Freunde ſind, veruͤbt wird, als wir es ruhig mit anſehen wuͤrden, wenn man uns ſelbſt auf dieſe Weiſe beleidigte.“ (Bei⸗ fall.) Der Redner ſuchte nun zu beweiſen, wie get es ſey, wenn ſſich das Haus auch zuweilen um die auswärtigen Angelegenheiten des Landes bekuͤmmere; namentlich aber um diejenigen Staaten, die durch den Beſitz aͤhnlicher conſtitutioneller Inſtitutionen ein naͤ⸗ heres Intereſſe fuͤr England erhalten haben. „Einer dieſer Staa⸗ ten¹, ſagte er, „war fruͤher unſer beruͤhmteſter und ſtandhafteſter Antagoniſt, doch in Zukunft, hoffe ich, wird er nur unſer ruhm⸗ wuͤrdiger Rival ſeyn.“. Discuſſionen der Art, fuhr er fort, uͤber Staaten, die uͤber ihre politiſchen Freiheiten noch im Kampf be⸗ riffen ſeyen, wuͤrden ſowohl dieſen Staaten ſeldſt, als der Ver⸗ ammlung, in welcher eine ſolche Discuſſion ohne Leidenſchaft ge⸗ fuͤhrt wird, von großem Nutzen ſeyn, und duͤrften auch immer mehr den allgemeinen Wunſch nach Frieden verbreiten helfen, der wie ſich auch einige politiſche Partheien dagegen auflehnen. moͤgen ſichtbar uͤber alle Nationen Europa's ſich verbreite, und

das beſte Legat des furchtbaren Krieges ſey, der von Kopenhagen bis Cadix gewuͤthet habe. (Beifall.) Nicht ſey es etwa ſeine Ab⸗

ſicht, den Werth irgend eines anderen Landes erabſeten ju wo

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denn ein ſolches Verfahren errege nur feindſelige Geſinnun⸗ gen; er wolle ſich vielmehr nur an allgemeine Gegenſtaͤnde halten, welche die Wohlfahrt und die Wuͤrde des Menſchen uberhaupt angehen. Da er ſo eben uͤber den Frieden Europa's geſprochen, ſo moͤge es ihm, fuͤgte er hinzu, erlaubt ſeyn, einige Worte uͤber die Gewaͤhrung neuer Garantien, in Bezug auf den politiſchen Zuſtand Europas, fallen zu laſſen. Zweierlei Garantien gaͤbe es: ſtillſchweigend eingegangene und offen ausgeſprochene; die erſteren ſeyen jedoch m meiſten zu fuͤrchten. Exiſtirt nun ein ſolches ſtillſchweigendes Uebereinkom⸗ men unter den Nationen Europa's, wodurch ſie ſich gegenſeitig ein gewiſſes Gebiet garantiren, ſo koͤnne er den Beitritt dazu nur unweiſe nennen: denn es werde dadurch zu viel von den Zufaͤllig⸗ keiten des Krieges ig vemache Nicht laͤugne er, daß er hier auf die Integritaͤt smaniſchen Gebictes, welche man als ein Grund⸗Princip der Europaͤtſchen Politik betrachte, anſpie⸗ len wolle. Eine Garantie der Art ſey aber die verwerflichſte, die es nur immer geben koͤnne; denn ihrer eigenen Natur nach ſey es ſchon eine ſolche, die ſtreng aufrecht zu erhalten faſt un⸗ moͤglich ſey Waͤre es nun aber moͤglich, was wuͤrde eine ſolche Garantie eigentlich hedeuten? Nichts Anderes, als ein Ueberein⸗ kommen aller Europaͤiſchen Maͤchte darin, daß die ganze bſtliche und ſuͤdliche Kuͤſte des Mittellaͤndiſchen Meeres, vom Pon⸗ tus Eurinus bis zum Atlantiſchen Ocean, zu ewiger Skla⸗ verei verdammt ſeyn ſoll. Ein Verſuch wuͤrde es ſeyn, alle diejenigen Landſchaften, die, dem Beiſpiele Griechen⸗ lands folgend, ihre Feſſeln von ſich abſtreifen wollten, in beſtaͤndiger Unterdruͤckung zu halten. Ein ſolches Unterneh⸗ men ſcheine ihm jedoch nicht ausfuͤhrbar; es fuͤhre zu nichts wei⸗ ter, als daß es am Ende von den benachbarten großen Militair⸗ Staaten dazu benutzt wird, den Kampf zu ihrem eigenen Vor⸗ theile zu endigen, und zwar waͤhrend ſie uͤber die Leſchtglaͤuhig⸗ keit jener vom Schauplatze mehr entfernten Maͤchte laͤcheln, die, wiewohl von Bedeutung, doch ſich unter Umſtaͤnden befinden, die ihnen eine kraͤftige Gegenwehr unmoͤglich machen. Rochmals muͤſſe er daher, ohne etwa einen Rath uͤber die einzuſchlagenden Unterhandlungen ertheilen zu wollen, wiederholen, daß eine Ga⸗ rantie des Tuͤrkiſchen Staates, als Fundamental⸗Maxime betrach⸗ tet, ihm nicht der rechte Weg ſcheine, um den Frieden aufrecht zu erhalten. In Bezug guf Portugal ſey die Sache fralis aus einem ganz anderen Geſichtspunkte zu hetrachten; dies ſey ein Land, welches mit Großbritanien durch 450 Jahr alte Allian⸗ zen verbunden ſey eine Verhindung, wie ſie ſich nicht noch⸗ mals in den Annalen der Weltgeſchichte finde. Ein Allianz⸗ Tractat, der 130 Jahre beſtanden, habe England niemals in einen Krieg verwickelt, dagegen uͤber Portugal drei verſchie⸗ dene Invaſtonen gebracht: die von 1761, 1801 und 1807. Die⸗ ſen Leiden fuͤge man nun noch das hinzu, daß man es dem Joche eines Uſatpators üͤberlaſſe, der ſich den Weg zum Throne durch eine Reihe von Abſcheulichkeiten gebahnt habe, welche, wenn ſie Jemand begangen haͤtte, der vom Geſetze zu erreichen ſey, ihn unſtreitig zu der ſchmachvollſten, wenn nicht dußerſten Strafe, verdammt haben wuͤrde (Beifall) einem Manne uͤberlaſſe man der unter den Anſchuldigungen gehcimer Verbrechen lehe Anſchuldigungen, die weder widerſprochen, noch wider⸗ legt wurden und eher an die Thaten des Commodus und des Caracalla, als an den zahmen und flachen Charakter des Laſters unſerer Zeit erinnere; einem Manne ferner, der auf der Stirne das Brandmahl einer Verzeihung trage, die er von ſeinem Koͤnige und Vater fuͤr eine vatermoͤrderiſche Empbrung erhalten habe. (Hoͤrt!) „Schmachvoll iſt es, daß der alte und getreue Alliirte Englands unter das Joch eines ſolchen Mannes gerathen konnte. Erlaubt aber war es mir im gegenwaͤrtigen Falle, der Laſter eines Individuums zu gedenken und ſie dffentlich zu ruͤgen, weil ſie Alein einen großen Theil der Leiden des Volkes, das er regiert, verſchuldet haben. Se. Majeſtaͤt ſelbſt hat zweimal dem Parla⸗ mente geſagt freilich in mildern Ausdruͤcken, als ich es eben gethan er und alle andere Europaͤiſche Maͤchte jede diplo⸗ matiſche Verbindung mit Portugal abgebrochen haben. Ein Zci⸗ chen dffentlichen Mißfallens iſt dies, das faſt ohne Beiſpiel und einer wirklichen Kriegs⸗Erklaͤrung beinabe gleich kommt das hoͤchſte Mißfallen, das irgend einem Regenten bezeugt werden kann. Europa ſtellte den Mann unter Anklage, der uͤber ein einſt be⸗ ruͤhmtes und noch immer achtungswerthes Land Entehrung ge⸗ bracht hat, und Europa erklaͤrte, um gegen die Thaten jenes Mannes ſeine Mißhilligung zu bezeugen, das Land, welchez er re⸗ ierte, fuͤr unwuͤrdig, freundſchaftliche Verhaͤltniſſe mit anderen Laͤndern zu unterhalten, ſo lange es unter dem Joche des Uſur⸗ pators ſchmachte.“ Im ferneren Verlauf ſeiner Rede kam nun Sir J. Mackintoſh auf die junge Köͤnigin, Donna Maria. „Wir nahnien ſie, vegs er, „mit der ihrer Jugend und Unſchuld ge⸗ bührenden Ruͤckſicht, ſo wie mit der Ihrem Koͤniglichen Range ſchuldigen Auszeichnung auf; der Koͤnig und ſeine Miniſter er⸗ kannten die Rechte der Donna Maria auf cine ihnen ſaͤmmtlich zum Ruhme gereichende Weiſe an. Doch waͤhrend ſeine tief ge⸗ kraͤnkte Verwandte, des Genuſſes ihrer Rechte beraubt, hier im Erile blieb, aͤrndtete Dom Miguel die b ſeiner Verhrechen in Liſſabon. Das Haus als Wachter uͤber unſere Natſonhal⸗Ehre und uͤber unſer Verhalten zu alliirten Maͤchten hat ein Mecht, uber

die gegenwaͤrtigen Verhaͤltniſſe dieſes Landes zu Portugal bie voll⸗

ſtaͤndigſten Aufſchluͤſſe zu verlangen. ehae⸗ die uͤber 8

Wenn ich nun auf die Vor-.

legung aller leſe Verhaͤltniſſe vom Jahre 1826