General Paskewitſch ſoll bedeutende Verſtaͤrkungen,

eine Abtheilung Uhlanen mit rothen Fähnchen, 70 Mann,

uſik⸗S ch Banden

ſen proviſoriſch

—2—

*

dortige Rath gegen die Ronneburger, indem ſie jede moͤgliche Huͤlfe auf der Stelle anboten und leiſteten. Gera erinnerte ſich der eignen ausgeſtandenen Noth zur Zeit des großen dortigen Brandes, und der nachbarlichen Unterſtuͤtzung, die von den Ronneburgern ihm damals geleiſtet wurde. Der Brand in Ronneburg, der uͤbrigens die Anſtalten gegen Feuersgefahr in den ehemals Gothaiſchen Staͤdten nicht im beſten Lichte zeigt, ſoll der Gothaer Verſicherungsbank große Auslagen eeben 88 8 885 Ariet

Die Allgemeine Zeitung giebt die nachſtehenden bei⸗ den Schreiben aus Konſtantinopel, vom 11. und 14. Mai, 7. 22 Bemerken, daß ihr das letztere durch außerordent⸗ iche Gelegenheit zugekommen ſey:

„Konſtantinopel, 11. Mai. Der Kapudan⸗Paſcha ſoll, ungeachtet der drohenden Stellung der Ruſſiſchen Schiffe im Schwarzen Meere, gemeſſenen Befehl haben, ſich durch nichts abſchrecken zu laſſen, um in See zu gehen; man glaubt, daß er bei dem naͤchſten guͤnſtigen Winde auslaufen werde.

Vor einigen Tagen haben ſich alle Fraͤnkiſchen Agenten an Vord des Aoeaef, Sebef⸗ begeben, um Abſchied von dem Groß⸗Admiral zu nehmen. Der Niederlaͤndiſche Geſandte, Baron von Zuylen, hat bei dieſer Gelegenheit einen ſtarken Sonnenſtich davon getragen, woran er krank liegt. Er ge⸗ braucht jetzt Baäder, und duͤrfte bald wieder hergeſtellt ſeyn. Der Franzoͤſiſche General Houlet, der von Wien hier ein⸗ traf, beſchäftigt unſere Politiker. Er wurde vor einigen Ta⸗ gen durch Hrn. von Jaubert dem Reis⸗Efendi vorgeſtellt, und es heißt, daß er einen beſonderen Auftrag an denſelben habe. Er beſucht haͤufig den Oeſterreichiſchen Internuntius und wohnt den Uebungen der regulairen Truppen bei. Aus Aſien ſcheinen die Nachrichten nicht erfreulich zu —— eſon⸗ ders an Artillerie, erhalten haben, und Anſtalt machen, ge⸗ gen Erzerum zu marſchiren. Aus Theſſalien erfaͤhrt man, daß die Albaneſer faſt alle zum Gehorſam zuruͤckgekehrt ſind. Die Zufuhr von Lebensmitteln fuͤr die Hauptſtadt iſt gere⸗ gelt und es herrſcht kein Mangel mehr.“ „Konſtantinopel, 44. Mai. Die Verſetzung des Sultans und der heiligen Reichsfahne von Ramis Tſchiftlik nach Tarapia, einem Dorfe am Ufer des Bosporus, ſei⸗ ner Muͤndung gegenuͤber, hat vorgeſtern ſtatt gefunden. Den Zug eroͤffneten drei Abtheilungen Infanterie, jede von einigen hundert Mann, und jede eine hlau untfor⸗ mirte Muſik⸗Bande an der Spitze. Ihnen folgten eine Abtheilung blauer Uhlanen mit rothen ähnchen, von 70 ann, zwei Abtheilungen Cavallerie, jede von 70 Mann,

—2 2. und Ofſficiere antel und Fes; 22 Handpferde mit bracken und rothbedeckten Sarbefe dann xP— wechſelndem Gebetruf, Trommelſchlag und Vivat⸗Rufen CAl⸗ kiſch) mehrere Officiere zu Pferde, eine kleine Abtheilung en; einige berittene Jmame, in rothem Mantel und es, das Miniſterium, der Kaimakam⸗ aſchg, der Sand⸗ ſchaktar zu Pferd, emporhaltend das Sandſchak⸗Scherif welches in gruͤnen Stoff gehuͤllt war, und an Schnuͤren von mehreren umgebenden Perſonen gehalten wurde; der Sultan zu Pferd, in dunkelbraunem Mantel mit Brillanten beſetztem Kragen und rothem Fes, umgeben von Hofleuten zu Pferde; zwei zum Sandſchak⸗Scherif gehoͤrige Wagen, gruͤn, mit ver⸗ oldeten halboffenen Jalouſten, jeder mit vier Pferden be⸗ bannt, und von Cavallerie umgeben; 12 Officiere mit ro⸗ hen Manteln und Fes, worunter zuletzt der Seraskier;

8 zu Pferd, die Trompeten blaſend, eine Ab⸗ Ag. avallerie von einigen hundert Mann, und zuletzt

C Heilung Infanterie, gegen 1000 Mann, mit weißen 0hg. Ache en. mit abwechſelnder Trommel und Muſik, ziemlich l8e Or üng nachziehend. Der Zug bewegte ſich Ramis Eſcheſlie.; henn ſchon vor 8 Uhr war er von⸗

aufgebrochen, und erſt um Mittag lanate er an d 5 9 9 Mauthnern Feoßherrlichen Tſchiftlik des ehemaligen 2

zu Pferde, im rothen

chen, die uͤbrigens funden; Franken

hielt Ne ües an, wo er eine zweiſtuͤndige Ruhe Sch

Weg nach Tarapia fortſetzte. Wa⸗

zu entfernen, nirgends ausgeſtellt; enn jener Gegend wenig Zuſchauer einge⸗

D ar nicht bemerkbar.“

Cotreſponachacht⸗ auch noch ſocgendt hier küͤrzlich 5 Fchrichten: „Smyrna, 26. April. Es iſt Golfes von Con Kchriche eingegangen, daß die Blokade des teſſa dis zu den Dardanellen von den Ruſ⸗

1 hoben word dieſes vorzuͤglich den unerm deten Vor en ſey, und man Z. ell ugen des K. K. Oeſterpei⸗

chiſchen Contre⸗Admirals, Grafen Dandolo, zu verdanken habe, welcher den Handel ſeiner Flagge aus allen Kraͤften zu beſchuͤtzen ſucht. Von Konſtantinopel wird gemel⸗ det, daß die Briefſchaften des neulich im Meere von Marmora ertrunkenen Couriers in einem uͤblen Zuſtand auf⸗ gefunden worden, die Geldpakete mit mehr als 600,000 Pia⸗ ſtern 97. 9s ſeyen.“ 1

„Alexandrien, 23. April. Vor Kurzem ſegelte ein Engliſches Kriegsſchiff nach St. Jean d'Aecre, um der einem andern Engliſchen Kriegsſchiffe vor zwei Monaten zu⸗ gefuͤgten Beleidigung Genugthuung zu fordern. Der Paſcha verweigerte aber jede Communikation mit den Feinden der Pforte, und erlaubte ſich neue Beleidigungen. Gedachtes Krie eh ſoll nun den Admiral Malcolm in Malta oder Korfu aufſuchen, um ihm hieruͤber Bericht zu erſtatten. * ö des Paſchas liegt noch immer im hieſi⸗ gen Hafen.

Die in Rom erſcheinenden Notizie del Giorno el⸗ den aus Trieſt vom 27. April: „Die Griechen machen auf der Inſel Negroponte, die in vollem Aufſtande begriffen iſt, und von welcher wahrſcheinlich alle Tuͤrken werden vertrie⸗ ben werden, fortwaͤhrend Fortſchritte.“

Inland.

Berlin, 9. Juni. Die hieſige Armen⸗Direkti uͤber die erfreulichen Fortſchritte Ausbildung e Armenſchulweſens unterm 2ten d. M. folgende Bekanntma⸗ chung erlaſſen 1 b

„In Ausfuͤhrung des im Jahre 1827 entworfenen und hoͤhern Orts genehmigten Reorganiſation⸗Plans fuͤr das ſtaͤdtiſche Armen⸗Schulweſen, ſind nach Vollendung der dies⸗ faͤlligen reſp. Neubauten und Reparaturen auf Koſten der Commune, bis jetzt folgende planmaͤßige Communal⸗Armen⸗ Schulen von uns eingerichtet und feierlich eroͤffnet worden:

1) Um Michaelis 1827 die Communal⸗Freiſchule fuͤr den 11. Armen⸗Schulbezirk, in dem Armen⸗Schulhauſe, Landsbergerſtraße Nr. 27. Die Anſtalt umfaßt eine Knaben⸗Abtheilung mit 2 Klaſ⸗ ſen, 150 Zöoͤglingen, einem Hauptlehrer und einem Huͤlfsleh⸗ rer; ferner eine Maͤdchen⸗ btheilung, ebenfalls mit 2 Klaſ⸗ ſen, 150 Töͤchtern, einem Hauptlehrer, einem Huͤlfslehrer, und einer Lehrerin fuͤr die weiblichen Handarbeiten.

Der Vorſtand beſteht aus den Prediger Couard, Armen⸗Commiſſions, Vorſteher, ajor von Hanſen, und Kaufmann Otte. 8

2) Um Oſtern 1828 die Communal⸗Freiſchule fuͤr den 13. Armen⸗Schul⸗Bezirk, in dem neu erbauten Armen⸗Schul⸗ hauſe auf der Roſenthaler⸗Vorſtadt, in der Invaliden⸗

raße. . 2 cdie Abtheilung fuͤr die Knaben enthaͤlt 2 Klaſſen, mit 150 Zöglingen, einem Hauptlehrer und einem Huͤlfslehrer. Die Maͤdchen⸗Abtheilung, ebenfalls aus 2 Klaſſen beſtehend, zaͤhlt 150 Schuͤlerinnen, einem Hauptlehrer, einem Huͤlfs⸗ lehrer, und einer Lehrerin fuͤr die weiblichen Handarbeiten.

Den Vorſtand bilden die Herren: Prediger Schul und Armen⸗Commiſſions⸗ Vorſteher, Intendantur⸗ Rul Krahmer.

Seit dem Anfange des laufenden Jahres iſt an dieſe Communal⸗Armenſchule eine ſogenannte Nachhuͤlfe⸗Schule fuͤr diejenigen duͤrftigen Kinder des Bezirks angereiht worden, welche nach dem pflichtmaͤßigen Ermeſſen der Armen⸗Com⸗ miſſionen, des nothwendigen Brod⸗Erwerbes wegen, die ge⸗ woͤhnlichen Schul⸗Stunden nicht beſuchen koͤnnen.

3) Am 9. Mai d. J. die Communal⸗Armen⸗Schule des 14. Bezirks, in dem neu erbauten Schulhauſe an der Ora⸗

uburger Chauſſée. 88 A 8 der Knabenſchule, die in 2 Klaſſen 150 Zoͤglinge zauͤhlt, arheiten ein Hauptlehrer und ein Huͤlfslehrer; an der Maͤdchenſchule ein Hauptlehrer, ein Huͤlfslehrer, und eine Lehrerin für die weiblichen Handarbeiten. Auch dieſe Ab⸗ theilung umfaßt 2 Klaſſen mit 150 Schuͤlerinnen, 8

Dſe Herren: Prediger Typke und Armen⸗Commiſſions⸗ Vorſteher, Intendantur⸗Rath Krahmer, ſind Vorſteher der

ule. 4) Am 11. Mai d. J. die Communal⸗Freiſchule fuͤr den 9ten Armen⸗Schulbezirk, in dem gemietheten und normal⸗ maͤßig eingerichteten Schul⸗Lokale, Grenadier⸗Straße Nr. 42. Auch dieſe Anſtalt zaͤhlt 300 Zoͤglinge; 150 Knaben, in zwei Klaſſen, mit einem Hauptlehrer und einem Huͤlfslehrer; 150 Mäͤdchen, ebenfalls in zwei Klaſſen, mit einem Haupt⸗ lehrer, einem Huͤlfslehrer, und einer Lehrerin fuͤr die weibli⸗ chen Handarbeiten. Die Herren: Prediger Rolle und Armen⸗Commiſſtons⸗ Vorſteher, Hofrath

Kremnitz, bilden den Schul⸗Vorſtand. FBII1““