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No. 160.

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Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages. Seine Majeſtaͤt der Köͤnig haben dem akademiſchen

Kaͤnſtler, Buchbinder Heinrich Ferdinand Schwartz,

das Praͤdicat als Hof⸗Buchbinder beizulegen geruhet.

ine E G LLieutenant ekommen: Seine Excellenz der General und a2sssheas⸗ General des 4Aten Armee⸗Corps, von on Merſeburg. 3 Jagen, eheme⸗ der General⸗Lieutenant und Comman⸗ deur der 5ken Diviſion, von Brauſe, und Seine Durchlaucht der General⸗Major und Commandeur der 5ten Cavallerie⸗Brigade, Prinz George zu Heſſen⸗

Kaſſel, von Frankfurt a. d. Oder.

Seine Excellenz der General⸗Lieutenant, Commandeur der 8ten Diviſton und 1ſter Commandeur von Erfurt, von Natzmer, und 1 b

Seine Excellenz der Wirkliche Geheimerath, außerordent⸗ liche Geſandte und bevollmaͤchtigte Miniſter am Koͤniglich Säachſiſchen und mehreren anderen Hoͤfen, von Jordan, von Merſeburg. B .

Der General⸗Major und Commandeur der iſten Garde⸗ Landwehr⸗Brigade, von Block, von Kottbus.

Der Kaiſerlich Ruſſiſche Kammerherr, Wirkliche Ge⸗ heime Staatsrath, außerordentliche Geſandte und bevollmaͤch⸗ tigte Miniſter am Koͤniglich Sardiniſchen Hofe, Graf von Woronzow⸗Daſchkow, von St. Petershurg.

Der Wirkliche Geheime Ober⸗Finanzrat ſident der Haupt⸗Verwaltung der Staats⸗Schulden und hef des See⸗ handlungs⸗Inſtituts, Rother, aus Schleſien.

Feldjäger Schel⸗ luſſiſche Feldjaͤger

rg kommend, nach

Abgereiſt: Der Kaiſerlich Ruſſiſ⸗ debin, als Courier nach 8949 822

Durchgereiſt: Schmidt, als Bruͤſſel.

tersbur⸗ Der Kaiſerlich Courier von St. Petersbu

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Zeitungs⸗Nachrichten. Ausland.

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Frankreich. Pairs⸗Kammer. In der Sitzung vom

2. Juni ſchritten die Berathungen uͤber den Geſetz⸗Entwurf 88*

* Organiſation der Militair,Gerichte bis zum 13ten Arti⸗ S.E. Am folgenden Tage ſollte die Discuſſion, an wel⸗ Des edner Theil nahmen, fortgeſetzt werden. Fortſetzud) „Kammer. Sitzung vom 2. Juni. Herr ang der Berathungen uͤber das Ausgabe⸗Budget. Redner bey de als zunaͤchſt eingeſchriebener „Seit 1 amn ſeinen Vortrag mit folgenden Worten: ſerer Redemn 85 iſt Sparſamkeit der Gegenſtand aller un⸗ Miniſterien 188. unſerer Wuͤnſche; jedoch umſonſt. Zehn und immer noch 8. jenem Zeitraume auf einander gefolgt, get 1828 tru rſcht dieſelbe Verſchwendung. Das Bud⸗

erwa 4 Man 8r.e deren Haͤnden es hervorgegangen war. deutende heeeſen erwarten, daß die jetzigen Miniſter be⸗ eine Erwartun 1 en darauf machen wuͤrden. Nie iſt aber Die Ausgabens ſa merzlicher getaͤuſcht worden, als dieſe. uͤberſchritten - 1888 ſind vielmehr um 71 Millionen mehr betragen, als 8 für 1829 werden ſie 53 Millionen

4 ““ I 9 t geweſen waren. Und doch

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Berlin, Donnerſtag den 11ten Juni 8

g noch den Stempel der beklagenswerthen

13829.

waͤre es ein Leichtes, das Budget um wenigſtens 50 Milli nen herabzuſetzen, wenn die Herren Mirſter⸗ —2 der des Krieges, ihre Ausgaben nur einigermaaßen ein⸗ ſchraͤnken wollten. Was die Miniſter ſich zu thun wei⸗ gern, und was unſere Commiſſion nicht gethan hat, das muͤſſen wir unternehmen. Was ſollen wir ſonſt, nach der Ruͤckkehr in unſere Heimath, unſern Committenten ſagen, wenn ſie uns fragen, was wir fuͤr ſie gethan haben, wenn ſie uns bemerklich machen, daß ſeit dem Jahre 1814 die Steuern ſtets zugenommen haben, und daß die Deputir⸗ ten allein beguͤnſtigt worden ſind, da von 1400 Mitgliedern der Kammer 1100 Aemter erhalten haben. Ich weiß nicht was Diejenigen hierauf erwiedern werden, welche, außer der jaͤhrlichen Milliarde, die Emigranten⸗Entſchaäͤdigungen, die 400 Millionen fuͤr den Feldzug in Spanien und die Pairs⸗ Dotationen votirt haben. Was mich indeſſen betrifft, ſo⸗ werde ich meinen Committenten ſagen: Zahlen wir, da es nun einmal die Pflicht eines jeden Buͤrgers iſt, dem Geſetze zu gehorchen; zahlen wir, da Diejenigen, die Frankreich mit ſeinem Vertrauen beehrt hat, es nun einmal alſo beſchloſſen haben. Was indeſſen das Budget anbetrifft, ſo kann ich demſelben meine Stimme nicht geben, wenn es nicht um 50 Millionen redueirt wird.“ Herr Jars meinte, es wuͤrde den Miniſtern ſtets ein Leichtes ſeyn, das Budget zu erlangen, wenn jedesmal gute Geſetze demſelben vorangegan⸗ gen waͤren; wenn dagegen die Verwaltung durch einen un⸗ gewiſſen Gang Beſorgniſſe und Mißtrauen errege, ſo ſey es ganz natuͤrlich, daß man ihr das Budget ſtreitig mache; bei

Eroͤffnung der egitetsen Sitzung habe der Koͤnig geaͤu⸗ bert, er hoffe, ve werde mit Huͤlfe Gottes das Gluͤck

ſeiner Unterthanen Und den Ruhm des Landes noch vermehren; dieſe Verheißung ſey indeſſen nicht in Erfuͤllung gegangen, wenn man ſich des Ungluͤckstages erinnere, an welchem die Miniſter das Communal⸗Geſetz, worauf Frankreich ſeine ganze Hoff⸗ nung geſetzt, zuruͤckgenommen haͤtten; ſeit dieſer Zeit habe das Miniſterium ſeine ganze Popularitaͤt verloren, und ſey ſchwaͤcher und ohnmaͤchtiger als je geworden. Das Budget ſelbſt anlangend, war der Redner der Meinung, daß ſich leicht 15 Millionen darauf erſparen laſſen wuͤrden. Als Grund der allgemeinen Unzufriedenheit gab er die Nichtvollziehung der Verordnung wegen der kleinen geiſtlichen Schulen und die Beibehaltung der meiſten hoͤhern Beamten aus der vori⸗ gen Verwaltung an. Am Schluſſe ſeines Vortrags äͤußerte Herr Jars ſich noch in folgenden Worten uͤber das Mini⸗ ſterium: „Die Achtung, welche ich fuͤr die Miniſter perſon; lich hege, vermehrt noch in meinen Augen ihre politiſchen Fehler. Sie haben Frankreich und ſeine Bedürfniſſe verkannt, und ſtatt ſich unter den gegenwaͤrtigen ſchwierigen Umſtän⸗ den unſeres Beiſtandes zu vergewiſſern, haben ſie denſelben verſchmaͤht, mit uns gebrochen, und uns gegen uUnſeren Wil⸗ len in eine Oppoſttion verſetzt, die wir nicht in Feindſeligkei⸗ ten ausarten laſſen wollen, die wir indeſſen beharrlich fort⸗ ſetzen werden, bis die Regierung ein beſſeres Syſtem, als das gegenwaärtige, befolgt; denn, meine Herren, es giebt heu⸗ tiges Tages nur ein Mittel zu regieren, wenn man namlich fret und offen dabei zu Werke geht, wenn man Jedermann zeigt, daß man nur in dem Intereſſe des Thrones und der Volks⸗Freiheiten handelt; wenn man ſeine wahren Abſichten nicht verbirgt; wenn man ſeine Kraft im Herzen des Landes, wo alle Intereſſen ſich mit dem All⸗ gemeinen verſchmelzen, ſucht; wenn man ſeinen Feinden fe⸗ ſten Fußes und mit einem untadelhaften Betragen entgegen⸗ tritt. Kein Zweifel, daß es im Miniſtertum ſelbſt Maͤnner gieht, die wohlgeſinnt genug ſind, um ſo zu regieren, gewiſ⸗ ſenhaft genug, um ſich zuruͤck zu ſießen, ſobald ſie ſehen, daß ihre Stimme kein Gehoͤr findet, ſtolz genug, um nicht blos dem Namen, ſondern auch der That nach Miniſter ſeyn zu wollen. Und jetzt nur noch ein Wort. Die Kammer ſteht 2