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r Allgemeinen Preußiſchen Staats⸗Zeikung Nr. 162.

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Berlin, 12. Juni.

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bee geſtrigen Tage fand auf dem Koͤniglichen Schloſſe bie Feier der hohen Vermahlung Seiner Koͤnigl. Hoheit des Prinzen Wilhelm mit Ihrer Koͤnigl. Hoheit der Prinzeſſin Auguſte, Herzogin von Sachſen⸗Wei⸗ mar, in folgender Ordnung ſtatt:

Abends um 6 ½ Uhr verſammelten ſich alle hoffaͤhigen Perſonen auf dem Schloſſe in dem Ritterſaale und den daran ſtoßenden Zimmern bis zur Kapelle, die Herren in Galla,

die Damen in Hofkleidern. Das Militair ſtand auf der rechten Seite nach dem Luſtgarten zu, Corps weiſe, nach 5 unter den Corps beſtehenden Ordnung; das Civil auf entgegengeſetzten Seite, nach der Folge der uͤbrigen Behoͤrden. Die verheiratheten Damen, . ene⸗ rale, die Miniſter, das Corps diplomatiquc, die Raͤthe er⸗ ſter Klaſſe und die anweſenden Fremden begaben ſich, ſo weit es der Raum zuließ, in die Kapelle. Die hoͤchſten Herr⸗ ſchaften verſammelten ſich gegen ſieben Uhr in dem rothen Zimmer Friedrichs des Erſten. Die Hofſtaaten blieben in der boiſirten Gallerie.

Sobald die Koͤnigliche Familie verſammelt war, wurde die Koͤnigliche Krone unter Bedeckung eines Officiers und zweier Unterofficiere der Garde du Corps durch den Gehei⸗ men Hofrath und Treſorier Siefert hereingebracht und der erſten Hof⸗ und Staats⸗Dame, v. Viereck, uͤber⸗ geben. Iehr Königl. Hoheit die Kronprinzeſſin empfingen ſie aus deren Händen und ſetzten dieſelbe in Gegenwart der

Alerhoͤchſten und Hoͤchſten Herrſchaften auf das Haupt der

Prinzeſſin Braut. Ihre Majeſtat die Kaiſerin und

Ihre Kaiſerl. Hoheit die Frau Sreßberzogin Groß⸗

fürſtin geruhten, bei Befeſtigung der rone, durch Einſtek⸗

kung einiger Nadeln behülſlich zu ſeyn.

Während dem ſtellten ſich die verſammelten Hofſtaaten in der von des Kaͤnigs Majeſtät befohlenen Ordnung, unter zufſicht des Ober⸗Ceremoni ters von Buch, auf, wel⸗ er, ſobald Se. Maſeſtät ihm die Befehle zum Anfange der - .; die Anerdöcſten und Hoͤchſten 1 rſchaften auf die H. d - t Plͤbe diafazen eenenſelben im Zuge beſtimmten Die Ordnung des Zuges war, den Koͤni l. Haus⸗Geſ⸗ unbeſchadet und ohne Ruͤckſicht anf den —2 88 8238 Mitgliedern der Königl. Familie und den anweſenden hoͤch⸗ ſten Herrſchaften beſtehenden Rang, durch die Allerhoͤchſten

n Sr. Maj. des Köͤnigs, fuͤr dieſesmal folgender⸗

aaßen beſtimmt worden:

1. Der Ober,Marſcal Gtef von der Golt, m großen Ober⸗Marſchalls⸗Stabe in der Hand. t, mit dem

II. Dann folgten alle anweſenden Kammerherren, weiſe, nach dem Datum ihres Patents, ſo daß die 8e vorangingen.

III. Der Hofſtaat Seiner Koͤnigl. Hoheit des Prinzen Wilhelm.

IV. Die von Sr. Majeſtaͤt der Prinzeſſin Braut Königl. Hoheit zur Aufwartung gegebenen Kammerherren von Jasmund und Graf von Koönigsmark.

V. Das hohe Brautpaar. Die Schleppe Ihrer Kö⸗ 8 Hoheit wurde von vier Ho⸗ een, den Fraͤuleins von Vorſtell, von Jasmund, von Spiegel und von Heiſter, CC itte hinter der Prinzeſſin Koͤnigliche Ho⸗ 8 . heit felce er. * Ihrer Koͤnigl. Hoheit, 8 Frau von Jagow.)

II. Die großen Hoſchargen, Paarweiſe. VII. Ce. Maj. der Kaiſer von Rußland und

Se. Maj. der König führten Ihre Maj. die Kaiſerin

von Rußland.

VHI. 1) Ce. Kanſerl. folger 2 ö Gnerelen Thron

1 der Kronprinz fuͤhr⸗ ten Ihre Kaiſerl. t die Großherzogin Groß⸗

2) Se. Koöͤnigl. Hoheit der Großherzog von Sachſen⸗ Weimar und Se. Koͤnigl. Hebein der 90zzelen von Mecklenburg⸗Strelitz fuͤhrten Ihre Koͤnigl. Feren die Kronprinzeſſin.

3) Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Wilhelm, Bruder Sr. Maj. des Koͤnigs, und Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Friedrich der Niederlande fuͤhrten Ihre Koͤnigl. Hoheit die Prinzeſſin Karl.

4) Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Karl fuͤhrten Ihre Koͤnigl. Hoheit die Erb⸗Großherzogin von Meck⸗ 8,— p

5) Se. Koͤnigl. Hoheit der rinz Albrecht fuͤhrten 9. ZHobele die Prinzeſſin Feeeigrer

erlande.

6) Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Friedri uͤhrte

hhre Koͤnigl. Hoheit die en“ n c. fa⸗ 8

7) Se. Koöͤnigl. Hoheit der Prinz Adalbert fuͤhrten Ihre 2¾¼ Hoheit die Prinzeſſin Eliſabeth.

8) Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Waldemar und Se. Koͤnigl. Hoh. der Prinz Auguſt.

9) Se. Koͤnigl. Sg. der Erbgroßher og von Meck⸗ lenburg⸗Schwerin und Se. Durchi der regierende

erzog von Sachſen⸗Koburg⸗Gotha. e. hehen der Herzog Karl von Mecklenburg⸗

Strelitz und Se. Durchl. der Herzog von Braun⸗

222 248—

11) Seine Durchlaucht der Prinz George von eſſen und Seine Durchlaucht der Fuͤrſt von vesenegn

then⸗Pleß.

Der Zug ging durch den Ritterſaal und die daran ſto⸗ henden Zimmer bis zu der Kapelle. In derſelben befand ſich der die Trauung verrichtende Biſchof Eylert vor dem Altare, ihm zur Seite die Hof⸗Prediger.

Sobald das hohe Brautpaar in die Kapelle eingetreten war, gingen der Biſchof und die aſſiſtirenden Hof⸗Prediger Hoͤchſtdemſelben entgegen und begleiteten es bis vor den Altar.

Die Allerhoͤchſten und Hoͤchſten Herrſchaften ſtellten ſich im Kreiſe um daſſelbe; die ,— dahinter in der Art, daß der Wirkliche Geheime Rath und Hofmarſchall, Freiherr von Maltzahn, mit den Kammerherren an die Thuͤre, durch welche die Allerhoͤchſten und Hoͤchſten Herrſchaften eingetre⸗ ten waren, zu ſtehen kam.

In dem Augenblicke, wo das hohe Brautpaar die Ringe wechſelte, wurden im Luſtgarten 72 Kanonenſchuͤſſe abgefeuert.

Nach ausgeſprochenem Segen begaben Sich die Aller⸗ hoͤchſten und Hoͤchſten Herrſchaften in der beim Eingange in die Kapelle beobachteten Ordnung nach den Zimmern Frie⸗ drichs des Erſten zuruͤck.

Waͤhrend dem daſelbſt das hohe Brautpaar die Gluͤck⸗ wuͤnſche der anweſenden Hoͤchſten Famille annahm, verſam⸗ melten ſich die in der Kapelle und den anſtoßenden Zimmern befindlichen Perſonen im Ritter⸗Saale. Die Thuͤre der Bil⸗ der⸗Gallerie, in welcher die eingelaſſenen Zuſchauer ſich be⸗ fanden, wurde geoͤffnet.

Die Allerhoͤchſten und Hoͤchſten Herrſchaften begaben Sich hierauf nach dem weißen Saale und ſetzten Sich an die Spieltiſche. Alle Anweſenden naͤherten ſich Hoͤchſtdenenſel⸗ ben und machten ihre Cour.

Sobald Sr. Majeſtaͤt angezeigt worden war, Tafel ſervirt ſey, beendigten A —— das Der Wirkliche Geheime Rath und ofmarſchall Freiherr von Maltzahn annoncirte hierauf das ouper.

Die Koͤnigl. Ceremonien⸗Taſel w himmel im Ritterſaale. fel war unter dem Thron⸗

Als die Allerhoͤchſten und Hoͤchſten Herrſchaften daſelbſt angekommen waren und Sich niedergelaſſen hatten, traten die zum Vorlegen der Speifen ernannten zwei General⸗Lieute⸗ nants von Rauch und von Muͤffling an die ihnen beſtimm⸗ ten Pläͤtze der Tafel. Die Mitte derſelben nahm das hohe Brautpaar ein; neben der Prinzeſſin Koöͤnigl. Hoheit ſaßen Seine Majeſtät der Kalfer von Rußland, neben dem Prinzen Wilhelm Köͤnigl. Hoheit Ihre Ma⸗

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daß die Spiel.