dern. — Es folgte alsdann ₰ „Rennen in der Bahn mit Hinderniſſen“, woran vier Pferde Theil nahmen, und wobei die Fuchs⸗Stute „Roſabel“, dem Herrn Major von Bran⸗ denſtein gehoͤrig, den Sieg davon trug. Es ſoll dieſes Pferd, ebenfalls fuͤr Rechnung des Vereins, fuͤr 200 Stuͤck Fried⸗ richsd'or angekauft werden. Die gekauften Pferde kommen alsdann jan Verlooſung unter die Aktionnaire des Vereins.
Unzaͤhlige Zuſchauer aus Berlin und Potsdam hatten ſich zu dem heutigen Wettrennen eingefunden. Morgen fin⸗ det ein zweites ſtatt, woran auch auslaͤndiſche Pferde Theil nehmen koͤnnen, und erhaͤlt der Sieger vom Vereine einen Pokal. —
— Aus Stettin vom 15. Juni wird gemeldet: „Nach den Regiſtern der hieſigen Wollmarkts⸗Commiſſion ſind bis geſtern Abend 15,846 Centner Wolle einclarirt worden. Da aber noch heute Zufuhren eintreffen, ſo duͤrfte das diesjäh⸗ rige Quantum leicht auf 17,000 Centner anwachſen, mithin das vom vorigen Jahre um 6000 Centner uͤberſteigen. Bis heute Mittag war uͤber —, vielleicht die Haͤlfte der Wolle verkauft, und ordinaire und Mittel⸗Wollen zu den Preiſen von 50 — 60 Rthlr. ſanden theilweiſe zu erhoͤhten Preiſen von 3— 5 Rtchlr. pr. Centner willige Kaͤufer. Fei⸗ nere Sorten waren nicht ganz zu den Preiſen des vorigen 8 abzuſetzen, und kann man bei manchen Verkaͤufen dieſer Art einen Abſchlag von 10 — 15 Rthlr. pr. Centner annehmen. — Namentlich aber ſind von Engliſchen Einkäͤu⸗ fern niedrige Preiſe geboten worden.“ 5
— Herr M. G. Saphir wird in dieſen Tagen, zum Beſten der in Preußen durch Waſſer Verungluͤckten, eine roße humoriſtiſch⸗deklamatoriſch muſikaliſche Abend⸗Unter⸗ — im Concert⸗Saale des Koͤniglichen Schauſpielhauſes veranſtalten, an welcher außer den vorzuͤglichſten Kuͤnſtlern der Deutſchen und Franzoͤſiſchen Buͤhne auch die Koͤnigliche Baieriſche Kammer⸗Saͤngerin, Demoiſelle Schechner, ſo wie mehrere ausgezeichnete Inſtrumental⸗Kuͤnſtler, Theil nehmen werden, Die vorzutragenden deklamatoriſchen Piecen ſind ſaämmtlich von Herrn Saphir.
— Aus Hamburg vom 14. Juni ſchreibt man: „Unter Beguͤnſtigung eines heitern windſtillen Tages hat Dlle. Garnerin heute ihre Luftfahr vollfuͤhrt, und iſt aus den hoͤhern Regionen, vermittelſt des Fallſchirms, gluͤcklich zwiſchen dem Schauplatze und dem Schaͤferkamp wieder zur Erde gekommen.“
Notiz uͤber ein neues Mittel, Gußeiſen weich zu machen.
In öffentlichen Blaͤttern iſt eines in Nord⸗Amerika neu erfundenen Verfahrens Erwaͤhnung geſchehen, wodurch har⸗ tes oder ſproͤdes Gußeiſen, wenn ſolches im ſtark gluͤhenden Zuſtande mit Rohzucker beſtreut wird, weich und häͤmmerbar werden ſoll. Dieſe Erfindung erſchien wichtig genug, um die Aufmerkſamkeit der hieſigen Techniker auf ſich zu ziehen, und ſie zu veranlaſſen, nach dem angegebenen Verfahren Verſuche anzuſtellen. Die Reſultate ſielen aber nicht den Angaben gemäß aus, und man uͤberzeugte ſich, daß, wenn man in Nordamerika die behauptete Wirkung des Rohzuckers auf das Gußeiſen erfahrenh hatte, das dabei zu beobachtende Verfahren nicht genau angezeigt worden ſeyn muͤßte. Da jedoch die Sache ſowohl in wiſſenſchaftlicher els⸗, als in der auf die Nuͤtzlichkeit ihrer praktiſchen Anwendbarkeit, wenn dieſe moͤglich wuͤrde, einer weiteren Verfolgung werth war, ſo beſtimmte dies die hieſige Koͤnigliche Eiſengießerei zur Fortſetzung der Verſuche, die denn auch den gluͤcklichen Erfolg hatten, daß das rechte Verfahren aufgefunden wurde, wodurch die angegebene Wirkung in der That hervorge⸗ bracht wird.
Behandelte man das Gußeiſen nach den in den Nord⸗ Amerikaniſchen und Engliſchen Zeitungen gegebenen Vorſchrif⸗ ten, ſo veränderte es ſich ganz und gar nicht, man mochte es viel oder wenig mit Rohzucker beſtreuen; es blieb hart und ſproͤde. Blos durch Abſchrecken hart gewordenes graues Gußeiſen wird, bei Zoll Stärke, ſchon durch ſtarkes Aus⸗ gluͤhen wieder weich, man mag daſſelbe mit Zucker beſtreuen oder nicht; mithin hat hierbei der Zucker auf das Weichwer⸗ den keinen Einfluß. Setzte man aber das Gußeiſen einer Cmentation mit Zucker aus, ſo erhielt man das angegebene Reſultat. Wird naͤmlich hartes und ſpröͤdes Gußeiſen in ein verſchloſſenes Gefaäß, gleichviel ob von Eiſen oder Thon,
3 Neueſte Boͤrſen⸗Nachrichten. Frankfurt a. M., 14. Junj. Oeſterr. 58 Metalliq. 97 ¼3.
zu 100 Fl. 162.
leihe in Loosen à 100 Fl. 163. 5 2
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ſchichtweiſe mit Rohzucker eingelegt, und ſetzt man dies Ge⸗,
faͤß 18 bis 20 Stunden hindurch einer ſtarken Gluͤhhitze aus, ſo erhaͤlt man vollkommen weiches und in einem gewiſſen Grade haͤmmerbares Eiſen. Hierbei wird der Zucker, ohne zu entweichen, in Kohle verwandelt, welche ſodann auf das harte und ſproͤde Gußeiſen einwirkt und es erweicht.
Die Entdeckung kann in der That bei der Kunſt, das Eiſen zu verarbeiten, von Nutzen ſeyn und Anwendung fin⸗ den, beſonders wenn das vorgeſchlagene Erweichungsmittel weniger koſtbar werden ſollte, als es jetzt noch in Europa iſt. Hierzu iſt aber die Ausſicht vorhanden, da die Fabrika⸗ tion des Runkelruͤben⸗Zuckers immer mehr in Aufnahme kͤmmt und in Frankreich bereits mit ſo außerordentlichem Erfolg betrieben wird, daß der Franzoͤſiſche Finanz⸗Miniſter in ſeiner Rede uüͤber die beabſichtigten Veraäͤnderungen des Zoll⸗Tarifs die Meinung an den Tag gelegt hat, daß der Runkelruͤben⸗Zucker, ſeiner großen Wahlſeilheit wegen, den Amerikaniſchen Zucker uͤber kurz oder lang leicht ganz ver⸗ draͤngen koͤnnte. — Wir wuͤrden alsdann aufs Neue ein be⸗ merkenswerthes Beiſpiel vor Augen haben, wie die Fort⸗ ſchritte der Kuͤnſte und Gewerbe neue Wege des Verbrauchs der Erzeugniſſe des Bodens eroͤffnen, und auf den erhoͤheten Betrieb der Landwirthſchaft wirken, zu deren Geſchäaͤften die des Runkelruͤben⸗Zuckers gehoͤret, die in unſerm ande wahrſcheinlich mit noch beſſerm Erfolg wird betrieben werden koͤnnen, als in Frankreich. 5
Koͤnigliche Schauſpiele. Donnerſtag, 18. Juni. Im Schauſpielhauſe: Spion, Schauſpiel in 5 Abtheilungen, nach Ancelot und
Mazeres. 1
Freitag, 19. Juni. Im Schauſpielhauſe, zum Erſten⸗ male wiederholt: Die Verſucherin, Luſtſpiel in 3 Abtheilun⸗ gen, von E. Raupach. Hierauf, zum Erſtenmale wiederholt: Der Degen, dramatiſcher Scherz in 2 Abrheilungen, von E. Raupach. .
Wegen Unpäßlichkeit der Mad. Milder und Schulz kann die Oper „Agnes von Hohenſtaufen“, an dieſem Tage nicht
.
1 ſegeben werden; doch bleiben die dazu bereits gelöſten Bil⸗
ets zu der noch naͤher zu beſtimmenden naͤchſten Auffuͤhrung
dieſer Oper, guͤltig.
Sonnabend, 20. Juni. Im Opernhauſe: Die Veſtalin, lyriſches Drama in 3 Abtheilungen, mit Tanz; Muſik von Spontini. (Dlle. Schechner, Julia, Hr. Reichel:
prieſter.)
Koͤnigsſtaädtſches Theater. -
Donnerſtag, 18. Juni. Der Schnee. (Dlle. Vio, vom K. K. priv. Theater a. d. Wien: Bertha, und Hr. Forti, — E Orevſasbs aus Wien: Fuͤrſt von Neuburg, als
aſtrollen.
In Folge fruͤherer ſchriftlichen Meldungen, ſind die Lo⸗ gen des erſten Ranges, Parquet und Parquet⸗Logen, bereits vergeben, und wird den Abend an der Kaſſe nur der Ver⸗ kauf von Srehplaͤtzen und Plätzen zum dritten Rang ſtatt⸗
finden. Freitag, 19. Juni. Der Verſchwiegene wider Willen. Hierauf: Truͤbſale einer Poſtwagen⸗Reiſe. Zum Beſchluß
Das Feſt der Handwerker.
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Auswärtige Börsen.
8 Amsterdam, 12. Juni. 82 b Oemerr. 5pCt. Metalliq. 95 ½. Bank-Acüen 1347 ½. Parual-Ob- Ugationen 378. Russ. Engl. Anl. 89 ½. Ruass. Anl. Hamb. Cert. 87 ⁄.
Hamburg, 15. Juni. Oesterr. 5pCent. Metalliques 98 ¼. Bank-Aetien 1112. Ruz. Engl. Anl. 93 ¾. Silbher Rubel 87 ¼. Dan. 63 ⁄. Poln. 2 Me 100⁄¼.
London, 12 Jauni. Cona. 88 ½, Ff. Drasil. 57 ¼. Mezic. 21 3. Ruzs. 97.
. Span 8 ⅞. Schatzkammer-Scheioe 67. 68.
St. Petersburg, 9. Juni.
Hamburg 65 Tage 9 ⅛. Silber-Rubel 368 ⅛.
Wien, 12. Joni. 5 Ct. Metall. 98 ⅞, Bank-Acüien 1113 %. Part-Oblig 125 ⁄. An.
uoh
Partial⸗Obligat. 1248.
Bank⸗Actien 1328.
Paris, 11. Juni. JpCtige Rente Coup. dét. 79 Fr. 15 Cent., 59 Ctige 108 Fr. 95 Cent.
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Redacteur John. Mitredacteur denet
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