nung der Pforte bewirkt werden koͤnne, und daß letztere — nicht verſtehen werde, ſo lange ſie die Griechen ge⸗ gen ſich unter den Waffen ſehe.“ I Nachrichten aus Aegina vom 8. Mai (im Courrier de Smyrne) zufolge war der Marſchall an dieſem Tage auf der Franzöſiſchen Fregatte „Fleur de Lys“ dort angekom⸗ men. Er wurde von dem Praͤſidenten, der vor einigen Ta⸗ gen aus dem Innern von Morea zuruͤckgekehrt war, mit allen Ehrenbezeugungen empfangen. Es war ein Triumph⸗ bogen errichtet worden, und fuͤr den folgenden Tag wurde ein glaͤnzendes Feſt veranſtaltet. Die Anweſenheit des Mar⸗ ſchalls hatte in Aegina den groͤßten Enthuſiasmus erregt.
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Sybillenort, 15. Juni. Geſtern iſt die lange ge⸗ nährte erfreuliche Hoffnung, Se. Maj. den Kaiſer von Ruß⸗ land hier zu ſehen, in Erfuͤllung gegangen. Allerhoͤchſtdie⸗ ſelben hatten Berlin in der Nacht vom 12ten zum 13ten d. M. verlaſſen und die Reiſe ohne irgend einen Aufenthalt fortgeſetzt, wiewohl das ungewoͤhnliche Anſchwellen der Ge⸗ und namentlich die von dem Schweidnitzer Waſſer bei Liſſa und an der dortigen Bruͤcke angerichteten Verhee⸗ rungen anfaͤnglich Beſorguiſſe wegen des — 4 regt hatten, welche indeß durch entſprechende Anordnungen vollſtaͤndig beſeitigt worden waren. Se. Kaiſerliche Maje⸗ ſtaͤt trafen heute fruͤh um 3 Uhr, in Begleitung Allerhoͤchſt⸗ rer General⸗Adjutanten, des Generals der Infanterie, Frei⸗ n von Benkendorf, und General⸗Lieutenant Grafen Or⸗ „im erwuüͤnſchten Wohlſeyn hier ein. Allerhoͤchſtdieſelben wurden bei Ihrer Ankunſt von dem Hoͤchſtdenſelben voran⸗ geeilten Köͤnigl. General⸗Major und General⸗Adjutanten Sr. Majeſtät des Köͤnigs, Grafen von Noſtitz, welcher ſich in Folge des von Sr. Majeſtaͤt dem Koͤnige erhaltenen ehren⸗ vollen Auftrages, den Allerhoͤchſten Reiſenden von Berlin bis Kaliſch zu begleiten, zu dem Ende bereits geſtern Abend ge⸗ ren 10 Uhr hier eingefunden hatte, empfangen, und in die ſür Allerhoͤchſtdieſelden im hieſigen Herzoglichen Schloſſe in ABereitſchaft gehaltenen Kammern gefuͤhrt, wo Se. Maj. nach kurzer Ruhe bereits um 9 Uhr den Beſuch Sr. Durch⸗ lͤaucht des in der Nacht edenfalls hier eingetroffenen Herzogs 8. 2+ Wilhelm von Braunſchweig⸗Oels, Sr. Durchlaucht des Prin⸗ ien Friedrich von Heſſen, ſo wie Seiner Hoheit des Herzog Albrecht von Mecklenburg, welche von Breslau hieher gekommen waren, anzunehmen, und ſich dem⸗ naͤchſt die von des commandirenden Generals, Herrn Grafen von Zieten Excellenz, eingefuͤhrte Generalitaͤt der Breslauer Garniſon, ſo wie mehrere hier anweſende Stabs⸗
HOfſiciere des zten Armee Corps, vorſtellen zu laſſen, hierauf
aber in der vollen Uniform des ſeit einigen Wochen hier 8 cantonirenden
Königl. 6ten Kuiraſſier,Regiments Kaiſer Nig⸗ colaus zu Pferde zu ſteigen, und ſich mit einem zahlreichen und glänzenden Gefolge, zur Beſichtigung des gedachten Regimentg, — den eine Vierteimeile von bier entfernten, bei Dobriſchau be⸗ — g. Hrn. Landes⸗Aelteſten von Keltſch eheezen Eper⸗ f cier Plab, zu begeben geruheten. Als Allerhoͤchſtdieſeiben Sich
in eigener Perſon an die Spite des Regiments ſetzten, und n Frſolgter Beſichtigung deſſeiben das Commando des Regim ſelbſt übernahmes, war der tiefe Eindruck⸗ unverkennbar, wel⸗
dieſes durch die eben ſo muüͤrdevolle als ſichere und impo ſante Erſcheinung Sr. Majeſtaͤt gehobene ſeltene Schauſpiel allgemein hervor rachte, und welcher ſich im Publiko durch S — Jubel, im Regiment durch die ſeltene Genauigkeit ce Vollendung ausſprach, mit welcher auf den begeiſternden 8 erhabenen Kaiſers, als Chef des Regi⸗ b- — „,,. Bewegungen ausgefuͤhrt wurden. Nach Beendi⸗ . dlans, ** von Sr. Mazeſtat 246— — ſelben, dem Commandeur
Eä mensn Cavallerie, Brigade, eeneral⸗Maſor v. Borſtell, Zelttofen deur dieſes Regiments, Oberſt von BHelhafteſten dndem geſammten Officier⸗Corps in den ſchmei⸗ friedemnheit und hu ſten Ausdruͤcken ö. Fu⸗ 8 Anerscegenf —₰ —2ꝗ Schloß zuruͤckkehrten und ddes Herrm Ober⸗Pen die Aufwarrung Sr. Excellenz deſſen ehrfurchtes denten der Provinz anzunehmen, und 4 gewordenen Beweiſe Henh-aezen füͤr die ihm vielfach migen geruheten, Unmüen rho rſten Huld zu geneh⸗
1 8 Majeſtaͤt in dem Qpeiſeſeeeübar kerauf erſchienen Seine örderſt die ſaͤmmelichen 360 ve Alerhöchſtdieſelben Sich zu⸗ 9p ſier⸗Regiments vo Hüctere des 6ten Kutraſ⸗ 85 zu empfangen 2 und deeſelden — ELafel gegangen wurde, welchem demnaͤchſt zur n weicher Majeſtaͤt an ſechszig
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erregt hatte und welche den Bewohnern der Provinz, vor⸗ nehmlich allen denen, die Sr. Majeſtaͤt ſich nähern zu duͤr⸗ fen gewuͤrdigt wurden, ſtets unvergeßlich ſeyn wird.
mehr die nach Oſten
der anweſenden tafelfaͤhigen Perſonen hatten einladen laſſen. Wenn ſchon die herablaſſende, ſich nach allen Richtungen hin gleichmaͤßig verbreitende Huld Sr. Majeſtaͤt alle Anweſende zu einer wahrhaft erhabenen Freude geſtimmt hatte, ſo wurhe dieſe Stimmung aufs Hoͤchſte geſteigert, als Se⸗ Majeſtät der Kaiſer bald nach dei Beginnen der Tafel aus ſichtdar innerlichem Drange des Herzens, und ohne die eigene tiefe Bewe⸗ zung zu verbergen, die Geſundheit Sr. Majeſtaͤt des Koͤnigs ausbrachte, und die Anweſenden, ſtolz darauf, ihr heiligſtes und theuerſtes Gefuͤhl mit ſolcher Innigkeit in den Wor⸗ r. Majeſtaͤt des Kaiſers ausgeſprochen zu finden, ju⸗ belnd einſtimmten. Laut und freudig wiederholte ſich der Jubel, als, nachdem Se. Majeſtaͤt der Kaiſer auch noch das Wohl des 6ten Kuiraſſier⸗Regiments auszubringen geruhet hatten, des commandirenden Generals der Cavallerie, Hrn. Grafen von Zieten Excellenz, ſich eerhoben, und die ehrfurchts⸗ vollſten Geſinnungen aller Anweſenden in dem gemeinſamen Wunſche fuͤr das ſtete Wohlergehen Sr. Majeſtaͤt des Kai⸗ ſers vom allgemeinem Jubelruf begleitet, ausſprachen. Nach Aufhebung der Tafel, nachdem Seine Majeſtat der Kaiſer noch zu dem anweſenden Hervn Prinzen commandirenden Herrn General, wie zu mehreren Anweſen⸗ den, freundliche Worte des Abſchiedes geſprochen hatten, ge⸗ ruhten Hoͤchſtdieſelben in Begleitung des Koͤnial, General⸗ Majors und General⸗Adjutanten Grafen von Noſtitz die weitere Reiſe nach Kaliſch anzutreten. Auch hier wieder zeigte ſich in dem freudigen Zuruf der zahlreich verſammelten Menge der tiefe Eindruck und die Bewunderung, welche die huldreiche Herablaſſung Sr. Majeſtaͤt des Kaiſers uͤberall
Berlin, 18. Juni. Ihre Majeſtaͤt die Kaiſerin von Rußland haben der hieſigen Armen⸗Direktion Dreitauſend Thaler zuſtellen zu laſſen geruht.
— Heute fand das angekuͤndigte Rennen auf der (geſtern von uns bezeichneten) Rennbahn ſtatt. Geſtern hatten Jockey's, heute wurden die Roſſe von 18 geritten. Sechs Concurrenten warben um den reis.
err Graf Hahn⸗Baſedow, Se. Durchl. der Prinz Alexan⸗ der zu Solms⸗Braunfels, Herr Oberſt v. Barner, Herr G. Lichtwald, Herr Lieutenant von Quitzow und Herr Lieute⸗ nant von Ehrenſtein hatten die Pferde geſtellt und ritten ſie zum Theil ſelbſt. Beim erſten Umlauf blieb der Schimmel⸗ Hengſt „Oracle“, geritten vom Herrn Grafen Hahn⸗Baſe⸗ dow, Sieger, Doà jedoch erſt der doppelte Sieg Anſpruch auf den Preis gewaͤhrte, ſo fand ein zweiter Umlauf von dieſem Pferde und der ihm bereits beim erſten zunaͤchſt ge⸗ kommenen „Mirandola“ (Fuchs⸗Stute), geritten vom Hrn. Oberſt von Barner, ſtatt. Dem „Gracle“ begegnete dies⸗ mal ein Unfall und die „Mirandola“ blieb Siegerin. Aber da auch nun die Bedingung des doppelten Sie ves noch nicht erfuͤllt war, ſo mußte ein abermaliger Umlauf, an dem die „Mirandola“ und die braune Stute „Aline“¹, geritten von Sr. Duͤrchl. dem Prinzen zu Solms⸗Braunfels, Theil nah⸗ men, ſtatrfinden. ie „Mirandola“ blieb auch diesmal und mithin die preisgekroͤnte Siegerin. Da jedoch beide Pferde beim erſten Umbiegen, über die geſteckte Barriere ein wenig waren, ſo lehnte Herr Oberſt von Barner den zuerkannten Preis ab, und der Pokal iſt mithin zur Verfuüͤ⸗ gung des Vereins geblieben.
Auch heute begluͤckten Se. Maz. der Koͤnig und 93. K. K. die Prinzen des Koͤnigl. Haufes das Schauſpiel durch Ihre Anweſenheit. Da das Werter zwar nicht ſo heiter, aber doch zu ſolchem Zwecke noch günſtiger war, als geſtern, indem die Luft, nach dem geſtrigen Ungewitter, ſich bedeu⸗ tend abgekuͤhlt hatte, ſo wurden auch heute zahlreiche uſchauer herbeigelockt, die dem Sieger des Rennens ein roͤhliches Hurrah ertoͤnen ließen. — Nach Beendigung des Haupt⸗Ren⸗ nens fanden auch noch mehrere Privat⸗Rennen ſtatt, wobei, wie wir vernehmen, ziemlich hohe Wetten entſchiethen wor⸗ den ſind.
— Nachdem geſtern, bei Suͤdweſt⸗ Wind, ſchon herannahende B.ſtrer, 880 unſere 8,8 .Pn ten, erhob ſich ploͤtzlich gegen 5 ½ Uhr, ganz dicht an der hinſtreifend, ein ſo ungeheurer Wirbelwind, wie man ſich ion hier kaum ſemals erlebt zu haben erinnert. Das Unge⸗ witter nahm ſeinen Zug von Suͤdweſt nach Nordoſt gerade üͤber die Stadt und deren Umgegend hin, doch ſo, daß es
belegenen Doͤr ſer, beſonders Treptow, Stralow, Rummelsburg, Friedrichsſelve und Lichtenderg, als die an der weſlichen Seite betroffen hat. Der Staub wurde durch den Wirbel ſo aufgewuͤhlt und emporgetrieben, daß er mit den Wolken zuſammenzuhaͤngen ſchien, und mit 2
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zweite große Pferde⸗
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