und zur dritten Section uͤbergegangen, worin fuͤr die Bruͤk, ken und Wege, fuͤr die Minen und Telegraphen⸗Linien, 39,900,000 Fr. aufgeführt ſind. Hr. Lepelletier d'Aul⸗ nay verlangte einen Abzug von 50,000 Fr. Hr. Gautier machte einſichtsvolle und gruͤndliche Bemerkungen uͤber die Nothwendigkeit eines Geſetzes in Betreff der Fuhrwerks⸗ Polizei, bevor man ſich mit der Ausbeſſerung der Straßen beſchaͤftige; denn die Mißbraͤuche und Unregelmäaͤßigkeiten in dem Fuhrwerke ſeyen der Hauptgrund des ſchlechten Zuſtan⸗ ſtandes der Straßen. Die Berathungen uͤber das Budget wurden am Schluſſe der Sitzung auf den naͤchſten Montag ausgeſetzt, da der Sonnabend den Bittſchriften gewidmet iſt.
Paris, 14. Juni. Vorgeſtern empfing der Koͤnig den Beſuch des Herzogs von Orleaus, und bewilligte demnaͤchſt dem am verfloſſenen Sonnabende aus Rom uracheeheten Erzbiſchof von Rheims, Cardinal von Latil, eine Privat⸗ Audienz. V
beſuchte die Dauphine in Begleitung des Fercgheten 2 und ſeiner Schweſter die Mu⸗
Wi ft z rignon. 8 4 8n eaermr Débats ſchreibt aus Toulouſe, vom 8. Jüni: „Am Iten d. M. ſind in einer, am Fuße der Pyrenaͤen gelegenen Scheune bei der Grmeinde Larogue, eb an der Spauiſchen Graͤnze, ſieben mit Flinten Piſto en bewaffnete Spanier, unter denen ſich der General Milans befand, verhaftet worden. An mehreren Punkten der Cata⸗ loniſchen Gränze waren aufruͤhreriſche Bewegungen ausge⸗ brochen. Auf dem Gipfel des Gebirges hatte man Banden bemerkt, und beunruhigende Geruͤchte, die unſere Handels⸗ Verhältniſſe mit Spanien ſtoͤren konnten, verbreiteten ſich an der Gränze des Departements der öͤſtlichen Pyrenaͤen. Seit mehreren Tagen hatte der Praͤfekt des Departements, Baron Romain, Vorſichts⸗Maaßregeln getroffen, um die Gemüther zu beruhigen und jeder Sröͤrung der oͤffentlichen Sicherheit oder Verletzung des Gebietes zuvorzukommen. Der Baron war im Augenblicke der Verhaftung des Gene⸗ ral Milans in Larogue und ließ denſelben 2 Wagen nach
rpignan bringen, wo er in der Kranken⸗ nſtalt des Dr. ehe. wohnt.“
Die 10 erſten Vorſtellungen von Caſtmir Delavigne's Marino Faliero auf dem Theater am Thore St. Martin haben der Direction uͤber 37,000 Fr. eingetragen.
Die am 11ten d. M. zum Beneſiz des Hrn. Haitzinger
auf dem Theater Favart ſtatt gefundene außerordentliche Vorſtellung war ſehr zahlreich beſucht. Da die zogin von
Berry derſelben nicht beiwohnen konnte, ſo ſollte auf den
Wunſch X . 8 tern eine zweite u 81 - ſtellung ſtatt nn“ 809 zweite und letzte Vor
Großhritanien und Irland.
Parlaments⸗Verhandlungen. In der erwähnten) Sitzung des Unterhauſes . 12. e”. ſtete das neugewaͤhlte Mitglied fuͤr Wexford den Tid und nahm ſeinen Sitz ein. — Herr Macleod erzaͤhlte Uaß er während der letzten Vextagung von dem Gerichtshofe der Common Pleas die Aufforderung erhalten habe dei einer Fun zu erſcheinen; da er jedoch 8
2 laube, als * ditglied dieſer Verpflichtung uͤberhoben zu Slamnehte⸗
Fönlicher Fall bereits vor laͤngerer Zeit vorgekomen
. 85 bitte er den Sprecher, dem Lord⸗ Oberrichter vencn, daß er (Herr Macleod) deshalb, weil er bei der Jury nicht erſchienen ſey, nicht in Strafe genommen werde koͤnne Der
1 Sprecher entgegnete jedoch, es koͤnne die des Hau herabſetzen, wenn eine Frage, die bereits oͤfter entſchieden worden ſey, neuerdings einen Antrag zur Folge haͤtte Be⸗ kannt ſey es, daß kein Mitglied, ſo lange die Sitzungen des Hauſes waͤhren, zu einer Jury gefordert werden duͤrfe; da pmedis Zeit der Vertagung eben ſo gut zu der Seſſege eines Perlaments gehöre, als die Sitzungs ⸗Zeit ſelbſt, ſo ſey jeder 82 atrag, wie der des Herrn Macleod, ein unnoͤthiger; dieſer nahm darauf auch den ſeinigen zuruͤck. — Sir Rob. In⸗ glis üͤberreichte eine Bittſchrift, die auf eine proteſtan⸗ tiſche Emanctpatſon Sern. Proteſtantiſche Soldaten jeß es naͤmlich in der Bittſchrift, möge man auf denſelben uß ſtellen, wie katholiſche. un zwei proteſtantiſche Offielere ſeyen in Malta des Dien ſtes entlaſſen worden, weil ſie ſih geweigert hatten, einem Heiligen zu Ehren die Kano ich abzufeuern; er ſehe jedoch nicht ein, ſagre der B. onet bi 7 weshalb proteſtantiſche Soldaten in ihren religiöͤſen Mannan⸗ gen mehr beſchraänkt ſeyn ſollen, als kathofiſche, denen man 2 jede andere Feier, als die ihrer etgemen Kirche, erlaſſe „. Hardinge (Staats Seeketair fuüͤr das Kri ſen) erwiederte, daß die Frage keine religiöͤſe,
eeine rein disciplinariſche Denn der &
19. Juni.
Sir Toch Kriegswee ſondern
mandant] umgehen,
der Inſel habe die erwaͤhnte Salutirung auf Malta be⸗ fohlen gehabt, und nur deshalb, weil ſie dem Commando ih⸗ 8 res Vorgeſetzten nicht gehorchten, ſeyen die Officiere entlaſͤl. ſen worden. Die Engliſchen Truppen haͤtten übrigens in je.. dem Lande — er brauche zunaͤchſt nur auf Portugal aufmerk. ſam zu machen — die Gebraͤuche der Landes⸗Einwohner ſpectirt und als die Preußiſche Armee in Frankreich geweſen, habe man, wiewohl ſie aus ſtrengen Lutheranern beſtehe, doch bemerkt, daß ſie die Hoſtie immer ſalutirte, ſo oft ſie bei ih⸗ nen voruͤber getragen wurde. — Mehrere Mitglieder waren derſelben Meinung, worauf die Bittſchrift auf die Tafel ge. legt wurbe. — Eine Petition, die Hr. Sadler üͤberreichte, 8 gab dieſem wiederum Gelegenheit, den Zuſtand des Landes zur Sprache zu bringen. Es wurde zunaͤchſt von ihm und mehreren anderen Rednern, namentlich dem anti⸗kat oliſchen Eiferer, Oberſt Sibthorpe, der bei dieſer Geiegenhen von eingefleiſchten Teufeln ſprach, wie er die Katholiken, jedoch unter Zeichen der Mißbilligung des ganzen Hauſes, nannte, behauptet, daß die Miniſter unverantwortlich handelten, i- dem ſie das Parlament fruͤher als gewöoͤhnlich prorogirten ohne daß der Zuſtand des Landes und eine Abhuͤlfe deſſelben in gehoͤrige Erwaͤgung gezogen worden ſey. Herr Peel ent,.— gegnete jedoch, daß bereits zur Genuͤge über dieſen Zuſtand und uͤber die Mittel zur Abhuͤlfe, namentlich uͤber Aenderung der KornGeſetze, uͤber Emigration u. ſ. w. geſprochen wor⸗ den; auch komme ihm der Zuſtand des Landes keinesweges ſo duͤſter vor, als mehreren ehrenwerthen Mitgliedern, viel⸗ mehr koͤnne er ihn nur als voruͤbergehend anſehen. Auch beſtritt er es, daß ſich das Kapital des Landes jährlich vermindere und fuͤhrte unter Anderm als Beweis an, daß in der Grafſchaft Lancaſhire das jaͤhrliche Einkommen von Grundſtuͤcken und Fabriken im J. 1815 nur 3 Millionen betragen habe, waͤh⸗ rend es ſich jetzt auf 4 Millionen Pfund belaufe. Nicht laͤugnen wolle er zwar, daß in Folge der ſo ungleichen Ver⸗. theilung des Vermoͤgens im Lande, ferner der Vervollkomm⸗ nung des Maſchinen⸗Weſens und anderer complizirten Ur⸗ ſachen, ein Leiden im Lande exiſtire, doch behaupte er, daß jeder Verſuch, durch die Geſetzgebung einſchreiten zu wollen, das Uebel nur noch vermehren wuͤrde. — Auch Herr Hus⸗ kiſſon war der Meinung, daß alle Mittel, die bis jest noch vorgeſchlagen worden, um den Uebeln des Laudes abzu⸗ b helfen, neues Ungluͤck in ſich truͤgen und nichts als ein Weg zur Umſtuͤrzung der Landes Inſtitutzonee ſeyen. Herr Maxwell empfahl dagegen eine Herabſetzung aller Steuern 2 auf die Beduͤrfniſſe des Lebens, wogegen man eine neue Steuer auf das Kapital — etwa 25 pEt. vom Einkommen — werfen moͤge. Auch ſollte man die Fabriken⸗Beſitzer au⸗ toriſiren, von Zeit zu Zeit einen allgemeinen Tarif fuͤr Arbeitelohn feſtzuſtellen. — Die Bittſchrift, die zu dieſer batte den Anlaß gegeben hatte, wurde zum Druck verord ohne daß es jedoch zu einem andern Reſultate kam. — rr Lennard zeigte an, daß er in Bezug auf Erfindungs⸗Pa⸗ tente einen Antrag in den erſten Tagen der naͤchſten Se machen werde. Auch wurde bereits wieder fuͤr die na Seſflon ein neuer Antrag in Bezug auf die Jagd⸗Geſetze gekuͤndigt. — Das Haus vertagte ſich darauf bis Freitag den
London, 13. Juni. Bei der großen Cour, die Se. Majeſtaät am 10ten d. M. hielten, wuüͤrde 8 Sugden, der in ſeiner neuen Eigenſchaft als General⸗Fiskal vorgeſtellt ward, zum Ritter geſchlagen. Lord Ellenborough lieferte geheime Siegel, das dem Grafen von Roßlyn übertra wurde, in die Hünde Sr. Majeſtaͤt zurück. Die Thref Rede, mit der das Parlament prorogirt werden ſoll, wurde alsdann im Geheimen Rathe beſchloſſen. .
Ein Ruſſiſcher Courier, der dieſer Tage hier ankam, ſoll dem Fuͤrſten Lieven ungemein wichtige Depeſchen mitgebracht haben. Unmitrelbar nach ihrem Empfange begab ſich Fürſt, in Begleitung des Grafen Matuscewitz, der ſich 8
enwaͤrtig in einem beſonderen Auftrage hier befindet, n F rgyll⸗Houſe und hatte dort eine lange Conferenz mit ben Grafen von Aberdeen.
Dem Globe zufolge haben bie hier anweſenden Po keſiſchen Geſandten und Generale vom Kaiſer Dom Pe Pehe chen des Inhalts empfangen, daß er, ſo wie gegen tig die Braſilianiſchen Finanzen beſtellt ſeyen, und 1 Geld Forderungen, welche die Regierungen Frankreichs Großbritantens an ihn machten, fuͤr jetzt mhe im Sta 62 9 Eeheditton deen zu ſenden; daß er jedoch
- ven. . belegenheit ergrei n wolle, um die Rechte Seiner n. 9 eine kröftige Weiſe eltend zu machen. Die ge⸗ daß die 2. eitung fügt dieſen Nachrichten noch das hinzu,
8 die Anhaͤnger Dein 8 vorlaͤuſfig mit dem Plane
eine Regentſchaft in Terzeira zu errichten, um von
EE“
⸗2
EI
*