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Heute vor acht Tagen fand zu Carrik⸗on⸗Suir in Irland ein ſchrecklicher Kampf zwiſchen einer Abtheilung des 65ſten und einem Theile des Föſten Regimentes ſtatt, wobei die Einwohner fuͤr dnebetzteren Parthei nahmen. Die Erſtere war am Morgen in die Stadt geruͤckt, und ein Soldat derſelben fragte einen Tambour vom anderen Regi⸗ mente, was fuͤr Leute in der Stadt wohnten? Es ſind ver⸗ fluchte Papiſten! war die Antwort. Kaum waren die Worte ausgeſprochen, ſo ſchlug ihn der Soldat, der ſelbſt ein Ka⸗ tholik war, zu Boden, und dies fuͤhrte zu einem Kampfe, in welchem ein Mann und zwei Weiber toͤdtliche Sünpen. den erhielten. Auch der proteſtantiſche Pfarrer und 8-. Polizei⸗Soldat ſind gefaͤhrlich verletzt worden; jec durch Zufall, indem ſie in der Eile und 88 2 tig gegen einander ritten, daß beide mit ihren Pferden zu Boden ſtuͤrzten.

Zum Benefiz des Herrn Bochſa wird am naͤchſten Mon⸗

tage folgende Darſtellung im Opernhauſe ſtatt finden: Zn⸗ A8 ein See cis und Galathea⸗“ die Saͤnger Braham, Paton und worin den; alsdann: Zingarellt's „Romeo und Giu 4 lleu uͤber⸗ Mad. Malibran und Dlle. Sontag die Hauptroll iſchuͤtz” nommen haben. Zunaͤchſt der zweite Akt . 7,5 in deutſcher Sprache, worin Dlle. Henr. Sontag die Den 858 und Dlle. Nina Sontag „Aennchen“ geben wird. Darauf: Beethovens Paſtoral⸗Symphonie, als Ballet. (“) End⸗ lich wird ſich Hr. Braham auch noch in einer Phantaſie auf aſſen. 8 12 . 89 in Bow hat kuͤrzlich einen Dampf⸗ wagen erfünden, der in den letzten vierzehn Tagen eaͤglich zwiſchen Fulham und Brompton mit 8 Perſonen gefahren iſt, und 12 engliſche Meilen in einer Stunde zuruͤckgelegt hatte.

In dieſen ſtarb der bekannte hieſige Banquier und Daͤniſche Conſul, Herr Thomas Wilſon.

Am 1ſten d. M. wurden in Hackwood zwei Leute, die zuſammen nicht weniger als 143 Jahre alt waren, ehelich mit einander verbunden. Was dieſe Verbindung noch merk⸗ wuͤrdiger macht, iſt der Umſtand, daß die beiden Leute vor 50 Jahren ſich geliebt hatten, und mit einander verſprochen waren. Damals wollte es jedoch ihr Geſchick, daß Beide ſich an Andere verheiratheten, und erſt jetzt iſt das alte Verſpre⸗ chen zum Vollzug gekommen.

Die Witterung iſt fortwaͤhrend trocken, abwechſelnd kalt und warm mit faſt beſtaͤndigem Oſtwinde; auch hoͤrt man her, und fuͤrchtet man, daß

ſchon haͤufig Klagen vom Lande ſowohl die Heu, als Getreide⸗Aerndte ſchlecht ausfallen werde. Auch fangen die Getreide⸗Preiſe wieder an zu ſteigen. Nachrichten aus Barbadoes und Antiqua zufolge leiden dieſe Inſeln an einer ganz ungewoͤhnlichen Duͤrre, ſeit beinahe 9 Monaten iſt kein Tropfen Regen dort gefallen. alle und fuͤrchten die Ein⸗ wohner ganz beſonders fuͤr ihren Vi 3 ter 85 ve⸗ gebricht. ren Viehſtand, dem es an ut⸗ in Handel zeigt ſich wieder mehr Geld, und bald wird 5 haͤufiger vorhanden ſeyn, indem die Zeit heranruͤckt, & r die Staatspapiere die fälligen Dividenden ausgezahlt N. ten. Aus den Fabrik⸗Bezirken lauten indeſſen die Kachrichten noch immer nicht ſehr guͤnſtig; obgleich es an einigen Orten etwas beſſer geht, ſo dauert doch im Allgemei⸗ nen . Geſchaͤftsloſigkeit und der Geldmangel noch fort. Ssn au2 78 von einheimiſchem Weizen war vorgeſtern ſehr viel H ehr geringe, dagegen aber wurde vom Inlande

1 aſer an Markt geb . Wei war de 8 gebracht. Von fremdem Weizen ſcheinlichkene rach groß, und da man mit ziemlicher Wahr⸗ 0 Sch erwartete, am naͤchſten Markttage den Zoll auf

aͤußerſt wenſ⸗ Euce bherabgeſetzt zu ſehen, fanden ſich nur linge enige Käufer, ſo daß die Preiſe um 1 bis 2 Schil⸗ kauft ward ger giengen, wozu üͤbrigens auch nur wenig ver⸗ Woche maäßtge each Hafer fand zu den Preiſen von voriger war. An . grage ſtatt, was auch mit Gerſte der Fall ter Weizen, 2üe Lebracht wurden aus England: 2495 Quar⸗ Hafer; vom A⸗ erſte, 5022 Q. Malz, 11,938 Q. gars⸗ 3211 8 8lgabe⸗ 25,286 Q. e, 8 ehl: rland: 3989 Q. Hafer; Die 6263 Säcke; Amerikaniſches 7401 Päſſer. und für gfüͤr Weizen 60 8 76 Schill., für Gerſte

geſtern Abend deeedane. Se Majeſtaͤt der Koͤnig ſind 88 b roffen. den Sreeeens hat den Miniſter des Junern beauftragt, Gent die Acn und dem akademiſchen Senat der Univerſitaͤt

3 Allerhöͤchge Zufrledenheit uͤber den Empfang anzu⸗

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v.eFe. zeigen, den die dortigen Zoͤglinge Sr. Majeſtaͤt im großen Univerſitaͤts⸗Saale bereitet hatten. , Aus Antwerpen vom 16. d. M. wird gemeldet, daß die Se Anleihe zur Erbauung eines allgemeinen Entrepots in ee“ Stadt am Tage zuvor eroͤffnet worden ſey, und daß die Sub⸗ ſeriptionen fuͤr dieſelbe ſich bald auf 36 Millionen en“] laufen haͤtten. Die zu dem Bau erforderliche Summe be⸗ 1“ traͤgt nur 700,000 Fl. 1“ Die aus der b „Samber“ von 46 Kanonen, . und den Corvetten „Dolphyn“ von 32 und „Hecla“ vom 26 Kanonen beſtehende Niederlaͤndiſche Flotten⸗Diviſton, welche in Toulon vor Anker gegangen war, iſt am J. d. M. in Genua angelangt. * Aus Batavia ſind Zeitungen vom 13., 15. und 11. Januar eingegangen; ſie enthalten einen aus Ma ellang vom 6. Januar datirten Bericht des Gemeral⸗Statthalters von Kock uͤber die Errichtung von Verſchanzungen, welche die befreundeten Ortſchaften beſchuͤtzen und den Truppen zu Stuͤtzpunkten dienen ſollen; unſere Truppen hatten in meha

reren kleinen Gefechten mit den Rebellen ſtets die Oberhand behalten. *

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Deutſchland. Ems, 18. Juni. Ihre Kaiſerl. Hoheit die Großfuüͤrſtium— eelene von Rußland, und Se. 8o. unſer üfösſs 1 Herzog und Herzogin Koͤnigl. Hoheiten, ſind hier ein etroff rn. oͤchſtdieſelben werden uns waͤhrend des groͤßten Theils der * diesjaͤhrigen Badezeit mit Ihrer Gegenwart begluͤcken; auch ſtehen ſicherem Vernehmen nach, unſerem Kur⸗Ort noch die .. Beſuche anderer hohen Herrſchaften bevor. 1p Der Nuͤrnberger Correſpondent enthält Nachſte. hendes vom Niederrhein, 13 Juni: „Seit einigen Jah⸗ I11q”“ ren waren unſre Tuchfabriken nicht ſo beſchaͤftigt, wie in dieſem Sommer. Die Hauptveranlaſſung geben die ſtarken B 8 Beſtellungen, die daſelbſt füͤr die Itaͤlieniſchen Maͤrkte ge.— macht worden ſind. Allein auch die Fabrikation fuͤr den 1 Bedarf der Levante iſt wider alles Erwarten geſtiegen; nur 31 fehlt dem Handel dahin noch einer ſeiner vorzuͤglichſten 11 bel, der Kredit näͤmlich, da, in Erinnerung fruͤherer Vor⸗ gaͤnge, die Geſchaͤfte nach jenen Gegenden hin nur gegen 8 gleich baare Geldzahlungen betrieben werden. Unter J“ ſen Umſtaͤnden zeigen ſich denn auch die Fabrikanten geneigt, b etwas hoͤhere Preiſe fuͤr die Wolle der diesjahrigen Schur * zu bewilligen, als ſie noch vor Kurzem darauf anzulegen entt ſchloſſen ſchienen. Auch zu Elberfeld, Barmen und an den 8 uͤbrigen Preußiſchen Fabrik⸗Orten herrſcht viel vhüggah. 8 ſeitdem man daſelbſt den Abſchluß gewiſſer E nicht mehr in Zweifel zieht. Im Handel mit Ruͤböͤl herrſcht dermalen zu Koͤln und Antwerpen faſt gänzliche Stille. Auch ſind die Preiſe dieſes Artikels, ſo wie des Leinoͤls, flau und nur nominell, da man einer mehr als G mittelmäßigen Aerndte in den Niederlanden entgegen ſieht.

Griechenland.

Das Aviſo de la Méditerranneée meldet aus Tou. 8 lon vom 11. Juni: „Die vorgeſtern hier eingelaufene Fre’- gatte „Maria Thereſia“ hat Navarin am 21. Mai verlaſ⸗ ſen. Am 2s8ſten begegnete ſie in den Gewaͤſſern von Meſſina den Linienſchiffen „Breslaw“ und „Revenge“, an deren Bord ch der Franzoͤſiſche und Engliſche Botſchafter befanden. raf Gullleminot wird bei Navarin landen und von da— ſeine Reiſe nach Konſtantinopel fortſetzen. Marſchall Mail l* ſon hat ſich am 30. Mai auf der Fregatte „Dido“ eingee...— ſchifft, um nach Malta zu gehen und dort ſeine —2u zu halten. Er verſchiebt ſeine Abfahrt nur, um das Reſul⸗

8 11“ tat des Griechiſchen National⸗Congreſſes zu erfahren. Oberſt Fabier iſt mit dem Marſchall zu Lohiſz gegangen. Beim

er „Maria Thereſtas hieß es, die Franzoͤſiſchen 12 General Schneider wuͤrden gegen Athen mar⸗ ſchiren. Dieſe Nachricht ſtimmt aber nicht mit dem 1“ ſchluſſe Frankreichs uͤberein, die Graͤnzen Moreas nicht mu . überſchreiten. Die Fregatte „Fleur, de⸗Lys“ hatte 80 Fran⸗ F 5 zoͤſiſche Unter⸗Officiere nach Napoli di Romania gebracht, 2 welche die Griechiſche Infanterie einuͤben ſollen.“

2 Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.

New⸗York, 17. Mai. „Die Freunde der Coalition“ (die Anhaͤnger der vorigen Regierung), heißt es im Tele⸗ graph, „bieten Alles auf, um einer Reform vorzubeugen, und ſuchen unter Anderm den Praͤſidenten zu uͤberreden, daß er, ſeitdem er ſein Amt angetreten, nicht noͤthig habe, lan ger auf den Willen der republikaniſchen Parthei zu achten, und ſeinen Edelmuth dadurch zeigen muͤſſe, daß er ſeine po⸗; litiſchen Gegner in Beſitz ihrer Aemter laſſe, ſie moͤgen ga 1

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