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8 . uͤnſcht. Wir haben in voͤlliger Uebereinſtimmung mit Feankreich gehandelt; wenn daher eine Regierung zu tadeln ſiſt, ſo iſt es die andere gleichfalls. Dom Miguel konnte — durch einen einzigen Schlag, der von einer der beiden Maͤchte aaaucsging, von dem Sitze ſeiner Macht heruntergeſtuͤrzt werden. Ein ſolcher Schlag wuͤrde jedoch das Voͤlkerrechts⸗Syſtem, das man, um die Unabhaͤngigkeit der verſchiedenen Staaten zu ſicchern, anzunehmen fuͤr das Angemeſſenſte hielt, vernichtet hasben. Einen andern Codex haͤtte man, ſtatt des beſtehen⸗ den, annehmen muͤſſen: jenen Codex, den einſt das revolu⸗ ELEPö1ö“ — aufſtellte, um in die Angelegenheiten aller ganderen Nationen einzugreifen und den eN ihre BGBeherrſcher, ſo wie den Beherrſchern gegen ihre Voͤlker Bei⸗ ſtand und Aufmunternng zu gewaäͤhren. Doch welchen un⸗ ſeligen Kriegen oͤffnen ſolche Grundſaͤtze Thuͤr und Thor! Von einem Ende Europa's bis zum andern wuͤrde dadurch üunfrieden und Hader verbreitet werden. — Unſere Gefuͤhle ſfind oft mit unſeren Pflichten im Widerſpruch; jedes mmaenſchliche Gefuͤhl weiſt uns darauf hin, einer Autoritaͤt, E— erlangt und ſo gemißbraucht wurde, ein Ende zu ma⸗ cen, aber — die Pflicht des Nicht⸗Einſchreitens legt unſe⸗ Iu ſeren Gefuͤhlen unuͤberwindliche Feſſeln an.“ . 2 89 „Wir haben nicht erfahren,“ heißt es in der Sunday⸗ ETimes, „daß von den hieſigen Agenten Dom Pedro's et⸗ was Beſtimmtes beſchloſſen worden waͤre. Zwen ausgezeich⸗ naete Officiere, fruͤher in Portugieſiſchen Dienſten, haben den Vorſchlag gemacht, in Irland Truppen anzuwerben, uum mit denſelben in .⸗ landen. Wir wiſſen aus uverlaͤſſiger Quelle, daß der Kaiſer dieſen Plan gebilligt, . e ihn aber aus Mangel an Fonds fuͤr den Augenblick abge⸗ kcxeeehnt hat. Von Seiten der Regentſchaft dagegen, die, dem SGHleruͤchte zufolge, aus dem Marquis v Palmella, dem Mar⸗ ſnis v. Valengas und Guerrero beſteht, hat dieſes Vorha⸗ ben keine Aufmunterung erhalten. Ueberhaupt iſt die ganze Wextegenbeit in einen ſchwer zu durchdringenden Schleier
Dem Sun zufolge will ſich der Kaiſer von Braſilien mit einer Tochter des Herzogs von Orleans vermäͤhlen. ſcn Zeitung will auch bereiks er ahren haben, daß ſich die hohe Braut, am Bord der Fregatte „Iſabelle“, begleitet vom Marquis von Barbacena, nach ihrem neuen Vaterlande be⸗ geben werde.
Die Zeitungen, welche wir jetzt aus unſeren Colonieen erhalten, ſind alle voll von Betrachtungen uͤber die katholi⸗ ſſcche Frage, die dort ein ungemeines Intereſſe erregt zu ha⸗ ben ſcheint. Die Debatten ſelbſt werden ziemlich vollſtaͤndig 8— mitgetheilt; uͤber beide Partheien aber, die pro⸗katholiſche ſo⸗ wohl, als ihre Oppoſition, wird mit vieler Strenge geur⸗ theilt. — In der legislativen Verſammlung von Dominica ſiiſt kuͤrzlich der ſeltſame Fall vorgekommen, daß der Sprecher ddes Hauſes, aͤrgerlich uͤber die Beſchluͤſſe deſſelben, mit den Herren, Sie koͤnnen ſich einen andern
WMWorten: „Meine 8 2 Sprecher waͤhlen!“ ſeinen Poſten verließ, und nicht wieder äaͤ uruͤckkehrte. Das Haus waͤhlte darauf auch einen andern Spre⸗ Zeeceer, kam aber darin uͤberein, daß jener Herr ſich ein unge⸗ 1 ziemendes Betragen gegen die legislative Verſammlung er⸗ 1 82 habe habe; wonaͤchſt der Vorſchlag gemacht wurde, ihn vor
ddie Schranken des Hauſes zu laden. In Erwaͤgung jedoch — ſeiner Dienſte faßte man den Beſchluß, a der Pro⸗ cedur zu entbinden, und es bei einem Verweiſe bewenden zu laſſen. — Der Biſchof von St. Vincent laͤßt es ſich auf Dkeeine ruͤhmliche Weiſe angelegen ſeyn, unter den Negern der Colonie religioͤſe und ſittliche Grundſätze zu verbreiten, doch wird Klage daruͤber gefuͤhrt, daß er von den reichen Ein⸗ woohnern in ſeinem frommen Vorhaben wenig unterſtuͤtzt werde. Der Morning⸗Chroniele zufolge ſoll der beabſich⸗ tigte Neubau der London⸗Bruͤcke, durch den im Oberhauſe ſo viele Discuſſionen veranlaßt wurden, nicht weniger als 3 Millionen Pfd. Sterling koſten. 8 In Dublin ging das Geruͤcht, daß der beruͤhmte Schau⸗ ſpieler Kean, nachdem er in Glasgow Gaſtrollen geſeben unnd ſich nach ſeiner Beſitzung auf der Inſel Bute zuruͤckge⸗ zogen hatte, dort, in Folge eines Schlagfluſſes, geſtorben ſey. Von der andern Seite wird jedoch dieſem Geruͤchte
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„ Ein gewiſſer Cooper wurde kuͤrzlich bei den ſogenannten kleinen Gerichts⸗Seſſionen von Biggleswade zu dreimonat⸗ licher Einſperrung verürtheilt, weil er ein Neſt von Rebhuhn⸗ . irgendwo genommen hatte. 6. “ Niederlande 1“
Bruͤſſel, 21. Juni. Der Köͤnigl. Hof dan hene die 1 . Trauer fuͤr J. Maj. die Koͤnigin von Spanien auf 4 Wo⸗
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Se. Koͤnigl. Hoh. dem 1ſten k. M. ihre Functionen als Praͤſident des Staats⸗ Raths antreten.
Die Gazette des Pays⸗Bas enthaͤlt nunmehr die vom 24. Mai datirte Koͤnigl. Verordnung, durch welche Se. K. H., der Prinz von Oranien, zum Befehlshaber ſaͤmmt⸗ licher Buͤrger⸗Garden des Koͤnigreichs ernannt wird.
Der Marine⸗Miniſter, Herr Elout, befindet ſich ſeit einigen Sge hier.
Der Herzog von Norfolk hat hier eine Menge Saͤme⸗ reien aufgekauft, um ſie nach England zu ſchicken.
Bei dem hieſigen Buchhaͤndler Tarlier wird ein Nach⸗ druck der neuen Tragoͤdie von Caſimir Delavigne „Marino ve9 fuͤr 1 Fr. erſcheinen; die Pariſer Ausgabe koſtet 5
ranken.
Am 17ten d. wurden zu Rotterdam die Fregatte „Jaſon“ von 44 Kanonen und die Brigg „der fliegende Fiſch“ von 14 Kanonen vom Stapel gelaſſen. e
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Kopenhagen, 20. Juni. Am 11. d. trafen Se. Maj. der Koͤnig mit J. K. H. der Kronprinzeſſin und den bei⸗ den Prinzen zu Louiſenlund ein und wurden von Sr. D. dem Landgrafen Karl zu Heſſen auf der dortigen Schiff⸗ bruͤcke empfangen. Am 13. Morgens begaben ſich Se. Maj. mit den beiden Prinzen und ihrem Gefolge nach Eckernfoͤrde, um das dortige plchehan⸗ und die uͤbrigen oͤffentlichen An⸗ ſtalten in Augenſchein zu nehmen, und kehrten um Mittag wieder nach Louiſenlund zuruͤck. Se. K. H. der Prinz Fre⸗ derik haben ſich von dort auf kurze Zeit nach Flensburg be⸗ geben. J. K. 85 die Kronprinzeſſin Caroline ſind bereits eeſtern mit dem Dampfſchiffe „Kiel“ von Louiſenlund wieder 72*. zuruͤckgekehrt. Dem Vernehmen nach duͤrften dage⸗ gen J. K. H. die Prinzeſſin Wilhelmine mit dem erwͤhn⸗ ten Schiffe morgen von hier nach Louiſenlund abreiſen.
Am 14. d. M. —2 das Dampfſchiff „Caledonia“ zum erſten Male fuͤr dieſen Sommer eine Luſtfahrt nach Malmoͤ. Auf demſelben befand ſich auch der rofefſen Oehlenſchlöger, welcher bei ſeiner Ankunft in Malmo von dem dortigen Lag⸗ man Hoffmann feierlich begruͤßt und von ihm mit ſeiner Ge⸗ ſellſchaft nach deſſen Hauſe begleitet wurde, wo die angeſe⸗ henſten Beamten und Buͤrger ſich verſammelt hatten, um Oehlenſchlaͤger ihre Hochachtung zu bezeugen. Von Malmoͤ begab ſich Letzterer nach Lund, wo ſeine Ankunft kurz vo bekannt geworden war, und wo er von den dortigen Proſef ſoren und Studenten auf das Feierlichſte empfangen und im Triumphe herumgefuͤhrt wurde, um die dortigen Merkwuͤr⸗ digkeiten in Augenſchein zu nehmen. Morgen geht das Dampfſchiff abermals nach Malmè, ebenfalls mit Oehlen⸗ ſchlaͤger, um Lund wiederum zu beſuchen, wo gerade jetzt der Schwediſche Dichter, Biſchof Tegnér, anweſend iſt. Das dieſer beiden nordiſchen Dichter wird ohne
weifel zu vielen Feſtlichkeiten Anlaß geben.
Mit dem letzten Luͤbecker Dampfſchiffe ſind hier ange⸗ men: der Prinz Georg von Heſſen, und der K. Braſilianiſche Geſchaͤftstraͤger am 2 Schwediſchen Hofe, Hr. Rademaker. Dagegen iſt von hier abgereiſet: der K. Frenzöſiſche Ge⸗ ſandte am hieſigen Hofe, Marquis von St. Simon.
Die Bewohner von Dragoͤ auf der Inſel Amack haben ſelbſt ein Rettungs⸗Fahrzeug bauen und ausruͤſten laſſen, welches beſtimmt iſt, aährend der Schiffahrt im Sunde zwiſchen Kopenhagen und Falſterbo zu kreuzen, um allen Schiffen, die ſich in Noth und Gefahr befinden, Huͤlfe
zu leiſten. e Deutſchland. 8
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Gotha, 20. Juni. Nachdem unſers Herrn ſersns Durchlaucht geſtern Mittag von Berlin hier eingetroffen ſind und heute Sich nach dem Sommer⸗Aufenthalte Reinhardts⸗ brunn begeben haben, werden Hoͤchſtdieſelben morgen mit dem Fruͤheſten Ihre Ruͤckreiſe nach Koburg fortſetzen.
Gießen, 16. Juni. Die Frequenz unſerer Univerſitaͤt hat ſeit einigen Jahren bedeutend zugenommen, was ſeinen Grund vorzüglich in der hohen Sorgfalt hat, welche die Staats⸗Regierung ſchon längſt dieſer Anſtalt zuwendete, zum Theil aber auch wohl in dem erwachten Eifer der hieſigen Einwohner, die einzuſehen ſcheinen, daß es nur ihr Vortheil iſt, wenn ſie den Contraſt zwiſchen Stadt und Gegend durch Verſchoͤnerung der erſteren zu mildern ſuchen. Die Zahl der Studirenden betraͤgt nach dem ſo eben erſchienenen gedruckten Verzeichniſſe in dieſem Semeſter 558, wovon der groͤßte Theil ſich der Rechtswiſſenſchaft widmet.
der Prinz von Oranien werden mit