theilig gewirkt haben wuͤrde, wurde dieſer tuͤchtigen Lebens⸗ kraft nur zur neuen Nahrung; ihm war dies Alles ſo ange⸗ meſſen, und gab ihm Gelegenheit, mannigfach anzuregen und ſeine Vielſeitigkeit zu entwickeln. Er klagt ſich ſelber an, daß eine gewiſſe Unſtaͤtigkeit ihn von Jugend auf verhindert habe, irgend einen Pmais der Lehre ſich vollſtaͤndig zu eigen zu machen; und allerdings war er, ungeachtet ſan Wiſſen ganz geordnet und zuſammenhaͤngend war, außer der Gram⸗ matik auf Bildung eines ſyſtematiſchen Zuſammenhan⸗ ges eines oder mehrerer Theile des philologiſchen Wiſ⸗ ſens nicht gerichtet, weil er dies Beſtreben ſich unan⸗ gemeſſen fand; auch hatte er dazu nicht die Aufforde⸗ rung, die ein Lehrer der Philologie auf Univerſitaͤten hat. Auch in ſeinem Verhäͤltniß zur Univerſitaͤt, der er niemals foͤrmlich angehoöͤrte, blieb er ſeinem Grundſatze der Huͤlflei⸗ ſtung treu; er beſchraͤnkte ſich auf eine ganz freiwillige Theil⸗ nahme an der Leitung der Uebungen des philologiſchen Se⸗ minars, wodurch er manchem trefflichen Kopf Anregung gab, da zumal auch ſein Privat⸗Umgang vielen jungen Leuten ver⸗ goͤnnt war, und verzichtete mit einer faſt tadelnswerthen Uneigennüͤtzigkeit auf manche Vortheile, die er haͤtte haben koͤnnen. Aus Scheu vor bedeutender Verantwortlichkeit uͤber⸗ nahm er auch das Ober⸗Bibliothekariat der Koͤnigl. Bibliothek nicht, ob er gleich fuͤr dieſe mit beſonderer Vorliebe arbei⸗ tete, und ſelbſt als ſeine Kraͤfte ſchon bedeutend abnahmen, ſich ſchwer von ihr trennte, da er von Jugend auf mit ihr wie zuſammengewachſen war. Zu aͤußerer Geſchaͤftsthaäͤtig⸗ keit war er aus bn. an Neigung wenig geeignet, nicht aus Mangel an Thaͤtigkeit oder Gewandtheit; gerade in Ruͤckſicht der zuletzt genannten muͤſſen wir noch feiner un⸗ gedruckten Einleitungsreden zu den öͤffentlichen Verſammlun⸗ gen der Akademie erwäͤhnen, wobei ſich ſeine Gewandtheit und Beredſamkeit zur Ergetzung der Hoͤrenden jedesmal neu entwickelte.
Wir haben hier ein reiches wiſſenſchaftliches Leben vor uns, welches zwar in reifem Alter, aber nach der Kraft, die man ihm zutraute, dennoch zu fruͤh endete; belohnt iſt des Abgeſchiedenen wiſſenſchaftliches Streben durch den Erfolg, durch die Dauer ſeines Namens, durch die Hochachtung aller edlen Kunſtgenoſſen; der Koͤnig gab ihm ſeine Anerkennung durch die Verleihung des rothen Adler⸗Ordens dritter Klaſſe. Aber was allen wiſſenſchaftlichen Ruhm und jede Anerken⸗ nung deſſelben uͤbertrifft, verdient wenigſtens mit der Be⸗ ſcheidenheit beruͤhrt zu werden, die ihm ſelbſt eigen war. Wie er in der Wiſſenſchaft gern und unterſtuͤtzte, ſo war er auch im Leben nach einwohnendem Triebe mit voͤlli⸗ ger Aufopferung ſeiner ſelbſt jedem hulfreich, der ſeiner bedurfte, und niemals auf ſeine und ſeiner zahlreichen Familie Vortheil bedacht. Witz, Laune, Freimüthigkeit, unerſchoͤpfliche Fuͤlle und Friſche des Lebens machten ihn, wiewohl er als Gatte und Vater die hoͤchſte Befriedigung in ſeiner Familie fand, zum Mittelpunkt eines großen und reichen Kreiſes naͤherer und entfernterer Freunde; aber ſein Witz war mit Gutmuͤ⸗ thigkeit verſchwiſtert und ſollte nie verwunden; ſeiner kraͤfti⸗ en Natur, die ſelbſt der Krankheit langſam und nur nach angem Kampfe unterlag, ſah Jeder gern einmal eine kleine Derbheit nach: aber ſein Inneres war ganz erfuͤllt von Ge⸗ muͤth und Pietaͤt, und die Kraft ſeines Geiſtes war mehr, als ihm zutraͤglich war, gepaart mit Tiefe und Weichheit
des Gefuͤhls. Er war eine der edelſten und reinſten en. n Koͤnigliche Schauſpiele. Sonntag, 28. Juni. Im Opernhauſe: Die Schweizer⸗
Familie, Singſpiel in 3 Abtheilungen, von Weigl. (Dlle. Schechner: Emmeline, als Gaſtrolle.)
Montag, 29. Juni. Im Schauſpielhauſe: Die Verſu⸗ chertn, Luſtſpiel in 3 Abtheilungen, von E. Raupach. Hier⸗ auf:; Der Platzregen als Eheprocurator, dramatiſirte Anek⸗ dote in 2 Abtheilungen, von E. Raupach.
In Potsdam: Der junge Ehemann, Luſtſpiel in 3 Ab⸗ theilungen. Hierauf: Das Göoͤtzenbild und der Tambour, großes Divertiſſement in 1 Aufzug, vom Koͤnigl. Balletmei⸗ ſter Titus. (Der Solotaäͤnzer Herr Taglioni aus Paris wird in einem Pas de deux mit Dlle. M. St. Romain hierin tanzen.)
Dienſtag, 30. Juni. Im Opernhauſe: Die Veſtalin, große Oper in 3 Abtheilungen, mit Ballets; Muſik von Spontini. (Dlle. Schechner, Koͤniglich Baieriſche Hofſän⸗ gerin: Julia, als Gaſtrolle; und Herr Reichel vom Groß⸗ herzoglich Badenſchen Hoftheater zu Karlsruhe: den Ober⸗ prieſter, als letzte Gaſtrolle. Der Solotaͤnzer Herr Taglioni aus Paris, wird in einem Pas de deux mit Dlle. M. St. Romain tanzen.)
Preiſe der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des erſten Ranges 1 Rthlr. ꝛc. 2
Pn dieſer Opern⸗Vorſtellung bleiben die bereits hierzu geloͤſten, und mit Montag bezeichneten Opernhaus⸗Billets, uͤltig; und werden die noch zu verkaufenden Billets eben⸗ fals mit Montag bezeichnet ſen.
Königsſtadtſches Theater. . * Sonntag, 28. Juni. Die weiße Dame. (Hr. Schianskyp, vom 10 —8 I““ als Saſtroe) * 4 ontag, 29. Juni. Der Oberrock. Hierauf: Ti⸗ * der Tartar⸗Chan. Hierenf 8— 2 Preiſe der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Bal’ con des erſten Ranges 1 Rthlr. ꝛc. 8 Dienſtag, 30. Juni. Der Schnee. (Dlle. Vio, vom K. K. priv. Theater a. d. Wien: Bertha, als letzte Gaſt⸗ rolle; und Herr Forti, K. K. Hof⸗Opernſaͤnger aus Wien: Fürſt von Neuburg, als Gaſtrolle.) . Preiſe der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Bal⸗ con des erſten Ranges 1 Rthlr. ꝛc. 6
. * Berliner —
*
Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuſs. C-u⁷) 3
Den 27. Juni 1829.
mmöamamm Maunch deeha. St. „Schuld-Sch. 4 96 ½ 95 ½ [Kur- u. Neum. do. 4 Pr. Engl. Anl. 18 5 102 ¾ 102 ½ [Schlesische do. 4 Pr. Engl. Anl. 22 5 — 103 Pomm. Dom. do. 5 b. m. G. 4 982 Aurk. do. 4o0 3 Neum. Int. Sch.d. 4 — 8 Osipr. do. do.] 5 Berl. Stadt-Ob5 — — Rückst. Cd Kmk — dito dito 4 101 ¾ 101 ½ 11do. do. d. Nmk. — Königsbg. do. 4 95 ½ — [Zins-Sch.d. Kmk. — r do. 5 10l — dito d. Nmk. — Danz. do. in ThZ7 2 36 Westpr. Pfdb. A. 4 8 961 dno. dito B. 4 95 ⅓ [Holl. vollw. Duec. — Groſshz. Pos. do. 4 99 ½ 99 ¾ Neue dito — Ostpr. Pfandbrf. 4 96 ½ — [Friedrichsd'or.. — Pomm. Plandbr. 4 — 105 [Disconto .. ..
Preuſz. Couk.
meckhksel- und Geld-Courns.
(Berlin, den 27. Juni) hrief. Celd. * AnmbhrwxJ6öü. 20 FlI. Kurz — [140 ½ e“ 250 Fl. [2 Ut — [1400 ZAE“ 288 IETEEöeögöööFöööö 1 LSdl. 3 — 6 2 ꝙ—-f bxvöö 300 Fr. 2 It. I1 Wien in 20 Xx. . . . . .. 150 PL. [2 Mt. [102½ — ee. 150 Fl. 2 A.. — 102½ vuZT 100 Thl. 2, Mt 998 BVö““ 100 Thl. [Uso. 1 — v1 290 88 8 p. 1— 2 el ul . 10 * och ₰ Riga . † G 100 Rbl. [3 Woch — — Auswärtige Börsen. 8s 81. ö 1 Amsterdam, 22. Juni. . W“ „Ct. Metall. Bank-Actien 1355. 1.eSe ru
100 Fl. 197. Partial-Oblg. Russ Engl. Anl. 89 ½. Russ.
Anl. Hamb. Cert. 87 3. Hierbei Nr. 39 des Allgemeinen Anzeigers.
Redacteur John. Mitredacteur Cottel.