aaniſche Regierung, den Drohungen Englands nachgebend,

9 aes Fabe. dieſem die Summe von 11 Millionen

Franken als Entſchaͤdigung fuͤr die wäͤhrend der Blokade von

Buenos⸗Ayres an Engliſchen Handelsſchiffen gemachten Priſen

zu zahlen. Dieſe Nachricht iſt mindeſtens voreilig; Briefe

aus Buenos⸗Ayres, deren Authenticitaͤt nicht in Zweifel geogen

werden kann, melden, daß bis zum 2. April, hinſicht ich der Reclamationen Englands, noch nichts beſchloſſen war.

Das Journal des Débats aͤußert ſich, auf

Anlaß der Hinrichtung des Neapolitaners Galotti, in

ſehr bitteren Ausdruͤcken gegen die Köͤniglich Sicilianiſche

Regierung. Am Schluſſe ſeines diesfaäͤlligen Aufſatzes

ſagt das gedachte Blatt: „Die Sache liegt jetzt in

wenigen Worten ſo: Galotti iſt todt; fuͤr ihn iſt Alles vor⸗

bei; nicht ſo fuͤr uns: wir muͤſſen wiſſen, woran wir uns

zu halten haben. War der Mann ein Raͤuber und Moͤrder,

wie man es behauptet hat? Gut, ſo beweiſet es; wir haben

alsdann nichts mehr zu ſagen. War er aber blos wegen po⸗

litiſcher Vergehungen condemnirt, ſo habt Ihr uns hinter⸗

gangen, als Ihr ihn reclamirtet; ſo habt Ihr uns beleidigt,

als Ihr ihn dem Beile preis gabt. Wir wiederholen es

daher: Erklaͤrt Euch! Das Franzoͤſiſche Minternih.

zeigen, daß man nicht ungeſtraft ſeinen Scherz ——

es muß zeigen, daß Frankreich nicht 2 Mächen

leicht, die ſich durch die Luͤgen eines rig aſſen.“ 1 ren

es Koͤnigreichs beider Sicilien

8 1 S. die 28* Baſtia kommende Brigg

der Kalabreſe“ am Morgen deſſelben Tages auf der Rhede

„von Reapel vor Anker gegangen. Auf dieſer Brigg befan⸗

den ſich Galotti und ſein Ungluͤcksgefaͤhrte. Dieſelbe Zei⸗

aung beobachtet in ihren Nummern vom 3ten und ten uͤber

die beiden Neapolitauer tiefes Stillſchweigen. Im Blatte

b voom Zten findet man nur die Erwähnung, daß am Abend

zuvor, alſo unmittelbar nach Ankunft der Brigg, Miniſter,

Rath gehalten worden ſey, und der Polizei⸗Miniſter demnaͤchſt mit dem Ksnige gearbeitet habe.

Aus Modon vom 15. Mai ſchreibt man; „Heute ſind der Oberſt Bory von Saint⸗Vincent mit allen ſeinen Be⸗ gleitern nach einer Reiſe von mehr als einem Monate hier⸗ 1 zuruͤckgekehrt; ſie ſind jetzt mit den Anſtalten zu einer eerſten Sendung ihrer Sammlungen an das Miniſterium be⸗ ſchaͤftigt. Die Commiſſion wurde von den Bergbewohnern in Meſſenien, Arkadien und Maina auf das freundlichſte aufgenommen. Alle Franzoſen, die das Innere der Inſel eeſehen haben, machen davon die reizendſte Beſchreibung; ſchoͤne Thaͤler, und gut bewaͤſſerte Ebenen zwiſchen waldbe⸗ wachſenen Bergen. as Volk iſt gut, arbeitſam, geiſtreich, thaͤtig, und ſegnet den König von Frankreich und ſeine Un⸗ terthanen. Der Oberſt Bory von Saint⸗Vincent wird, ſo⸗ gleich nach Abſendung ſeiner Berichte und Sammlungen, über Sparta nach Argolis gehen; in erſterer Stadt will er ſich, wie fruͤher in Meſſene, einige Tage lang aufhalten.“ .—Der Meſſager des Chambres meldet aus Bruͤſſel vpoom 18. Juni, daß der geheime Agent Dom Miguel's, Vi⸗ comte Canellas, dieſe Stadt zu verlaſſen im Begriff ache⸗ da er daſelbſt weder bei den Miniſtern noch bei dem diplo⸗ matiſchen Corps eine gute Aufnahme gefunden habe.

Auf den Bericht des Inſtructions⸗Richters hat die Rathskammer entſchieden, daß zu einer gerichtlichen Belan⸗ Bas des Verfaſſers des Gedichtes „der Menſchenſohn“, Zarthelemy, keine Veranlaſſung vorhanden ſey; der Koͤnigl. Preurator hat gegen dieſe Entſcheidung appellirt.

p orgeſtern wurde auf dem Theater des Variétés eine grodie auf Delavigne’s „Marino Faliero“ unter dem Titel:

„Merinos Beliero“; aufgefuͤhrt; das Stuͤck hat gefallen.

Großbritanien und Irland.

Parlaments⸗V 2

tern „Verhandlungen. (Fortſetzung der zeüe ogetrochenen Verhandlungen des Oberhauſes.) Graf ricarde) hat auch fuhr fort: „Der edle Marquis (v. Clan⸗ dabei gefragt, ob der Angelegenheiten im Orient gedacht und Vollzu gebracht b auch die Tractaten von allen Seiten in die veitehendan 1 worden? Bisher wurde es ſchwer befunden, ukuͤnftige Erei Faectaten in Vollzug zu bringen; was aber 8 . 2— berrifft, ſo fühle ich mich nicht verpflich⸗ uͤber den 1.—, .neeSe; auszuſprechen. Ein Urtheil aber das habe ich 6. Jult habe ich niemals abgegeben, zwar mit Aufrichti Ir geſagt, daß wir zu jeder Zeit und um ihn zum Vollzug 8 das Unſrige thun werden, das Beſte, was in unſerer Macht 8 nicht blos, um dem Buchſtaben, ſondern auch, um dem Geiſte des Tractats nachzukommen. So wie ,—

endlich die Erhaltung der Ruhe Europa's auf der Baſis des Frie⸗

die Sachen jetzt ſte⸗

hen, muß ich mich vorlaͤufig eines Urtheils uͤbe liche Reſultat enthalten. Nur das ſey 8* gen, daß wir unmoͤglich auf die Lage des Tuͤrkiſchen Reiches blicken koͤnnen, ohne zugleich wahrzunehmen, daß jede irgend bedeutende Veraͤnderung in derſelben auf das Gleichgewicht politiſcher Macht einen ungluͤcklichen Einfluß uͤben duͤrfte.

Der edle Lord behauptet ferner, daß die neuen Staaten Suüͤd⸗ Amerika's von der Regierung vernachlaͤſſigt worden ſeyen

Daß Anarchie und Buͤrgerkrieg dort immer mehr gewachſen ſind, iſt nicht zu laͤugnen, wohl aber, daß den Mini⸗ ſtern davon etwas zur Laſt gelegt werden kann. Mit den edlen Lords beklage auch ich einen ſolchen Stand der Dinge, und beklage ihn um ſo mehr, als unſer Handel

darunter leidet, aber unbegreiflich iſt es mir, wie man

daraus einen Gegenſtand der Anklage fuͤr die Miniſter makx“,,.,.—“ chen kann. Der edle Marquis ſcheint zu .7 8 1e dazwiſchen treten moͤgen, um die Streitigkeiten jener Staa⸗ In

ten zu ſchlichten; doch Gott verhuͤte es, daß wir unſern Ein⸗ fluß jemals mehr, als noͤthig iſt, unter ünsn ekten 1e. Denn die Erfahrung, die wir von ſolchen Vermittelungen bisher davon getragen haben, ermuntert uns eben nicht dazu 8 als Ee en⸗ aufzutreten. f abzuſehen, daß dieſe Staaten binnen Kurzem zu Frie -* Wohlſtand gelangen werden; vielmehr —2 8. eine lange Periode von Leiden und Ungemach zu vee.

Es iſt auch nicht

haben. Alles was England, ohne ſein Intere ie- Grundſaͤtze, nach welchen es immer 8 88,—e -b promittiren, thun kann, beſteht darin, die Ruhe jener Staa⸗ ten und das Gedeihen unſers Handels mit denſelben, ſicher zu helfen. Jede Art von Einſchreitung unſererſeits wuͤrd jedoch weder der Staats⸗Klugheit, noch der unſerm National⸗ Reichthum ſchuldigen Ruͤckſicht angemeſſen ſeyn.“ Schließ⸗ lich beklagte ſich noch der Miniſter daruͤber, daß, wiewohl er bereits beim Beginn der Seſſion erklaͤrt habe, er ſey be⸗ reit, alle Anſchuldigungen zu widerlegen, der edle Marqut (von Clanricarde) doch erſt jetzt, und zwar kurz vor dem Schluſſe der Seſſion, ohne daß er eine Anzeige davon ge⸗ macht, ploͤtzlich erſchienen ſey, und ihn in das weite Feld der ganzen auswaͤrtigen Politik Englands hinein gezogen habe. Gegen dieſe Anſchuldigung ſuchte Lord Holland den Mar⸗ quis zu vertheidigen; wenn, ſagte er, die Miniſter ſo lange Zeit vergehen laſſen, ehe ſie die Paplere vorlegen, wenn ſie ſelbſt dann noch zoͤgern, nachdem dieſe im Unterhauſe durch eine Adreſſe an den Konig gefordert wurden, ſo habe der Marquis volles Recht, ſich uͤber die Zuruͤckhaltung der Miniſter zu beklagen. Der edle Graf erklaͤrte ſich bereit, allen Anklagen zu begegnen, und ſcheine jede Discuſſion, die ſich uͤber den Gegenſtand erhebe, als eine ſolche Anklage zu betrachten. „Heißt dies aber,“ rief er, „das Par⸗ lament auf ſchickliche Weiſe behandeln? Iſt denn Vertrauen in die Miniſter eine Sache, die ſich ſo ſehr von ſelbſt verſteht, da jede Verweigerung deſſelben, oder jeder Verſuch, unſere aus aͤrti⸗ gen Angelegenheiten zu unterſuchen, als eine Anklage 398 die Miniſter der Krone anzuſehen iſt’“% Der Lord erinnerte nun daran, daß er bereits in der vorigen Seſſion um Aufſchluß gebe⸗ ten habe, daß ihn aber damals die Miniſter zu beſchwichtigen ſuch⸗ ten, indem ſie ſagten, es wuͤrde dem Fortgange der Heenn, gen hinderlich ſeyn, wenn man jetzt Papiere vorlegte. Damals habe ſich der edle Herzog (von Wellington) das Vertrauen des Parlaments erbeten und namentlich in Bezug auf Portugal ge⸗ ſagt, daß man uͤber mehrere Punkte noch unterhandle, und daß⸗ wenn das Haus den Miniſtern nur Vertrauen ſchenke, die Papiere ſchon zu gehdriger Zeit vorgelegt werden ſollten Dieſer beſtimmten Verſprechungen ungeachtet ſey jedoch bisher noch gar nichts geſchehen. Unmoͤglich koͤnne zetzt der Stand der Dinge noch ſo ſeyn, als er damals war, denn ſonſt wuͤrde der edle Graf (von Aberdeen die vorliegenden Papiere nicht gegeben und ſich auch nicht bereit ge⸗ eigt haben, noch mehrere noͤthigenfalls vorzulegen. Auch ſey die orlegung erſt geſchehen, nachdem das andere Haus ſie ausdruͤck⸗ lich gefordert habe, und zwar bringe der Miniſter die Papiere, ohne ein einziges Wort zur Erklaͤrung hinzu zu fuͤgen. Nicht be⸗ ſchweren koͤnne er ſich daher uͤber eine Anklage, da er in der vo⸗ rigen Seſſion ſo ſehr viel verſprochen und in dieſer ſo wenig ge⸗ halten habe. Sowohl beim Beginn als beim Schluß der vori⸗ gen Seſſton ſey in der Thron⸗Rede geſagt worden, daß die Re⸗ gierung drei Dinge im Auge habe: die Paciſikation Griechenlands, die Herſtellung freundſchaftlicher Verhaltniſſe zwiſchen England und der Pforte, und zwar auf einen feſtbegruͤndeten Fuß⸗ und

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denz⸗Tractates. Wenn man jedoch der damaligen Thron⸗Rede ihre officielle Wuͤrde nehme, ſo finde man darin nichts als das traurige Bekenntniß eines ungelegenen Sieges (bei Navarin); ge⸗ ſagt wird alsdann darin: Wir haben zwar einige Bocke gemacht und ſind dadurch in eine mißliche Lage verſetzt worden; das ſcha⸗ det aber nichts, wir werden uns ſchon zu helfen wiſſen; habt nur Vertrauen zu uns, wir ſind bei allen Biſen Erraoa⸗ ſehr ange⸗ ſehen, wir ſind durch unſere politiſche Talente allgemein bekannt; von unſeren Vorgaͤngern unterſcheiden wir uns auf eine ganz beſon⸗ dere Art und werden ſchon Alles recht und verſtaͤndig zu machen wiſſen. „So lautete,“ fuhr der Redner fort, „ihre offcielle Sprache, doch