No. 179.
Berlin, Dienſtag den 30ſten Juni
13829.
— u auch zur Aufnahme dee 1 machungen beſtimmt iſt, nach wie welche die Staats⸗Zeitung nicht halten, iſt groſchen viertelzaͤhrlich feſtgeſetzt.
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Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Seine Majeſtaͤt der Koͤnig haben dem Großherzoglich 1 Buazdenſchen Oberſt⸗Lieutenant von Fiſcher den Rothen Ad⸗ ier,Orden dritter Klaſſe zu verleihen geruhet. Angekommen: Der Kaiſerlich Ruſſiſche Feldjaͤger Si⸗ sah⸗ als Courier von Warſchau. Feldſäg
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Paris, 23. Juni. Vorgeſtern, wo hieſelbſt das Frohnleich⸗ namsFeſt hier geſeiert wurde, verfüͤgten Se. Maj. Sich, bald nach Ihrer Ankunft aus St. Cloud, in Begleitung des Dauphins, der Dauphine und der Herzogin von herry, nach der Pfarr⸗ kirche von St. Germain Auxrerrois, an deren Pforte Hoͤchſt⸗ dieſelben von dem Pfarrer, an der Spitze der Geiſtlichkeit, empfangen und mit dem üblichen Ceremoniell nach dem Chor geleitet wurden. Nach Beendigung der großen Meſſe ſetzte die Prozeſſion ſich uͤber den Louvre und den Carouſſel⸗Platz nach den Tuilerien in Bewegung. Se. Majeſtaͤt, umgeden von den Groß⸗Officieren der Krone, ſchloſſen ſich dem Zuge an, Ihnen voraus der Dauphin und hinter Ihnen die bei⸗ den Prinzeſſinnen, in Begleitung Ihrer Cavalkere und Ehren⸗ damen. In der Schloß⸗Kapelle wurde die erſte Station ge⸗ halten. Nach beendigrer Ausfuͤhrung einer Motette von Le Sueur, und nachdem mit dem Hochwuͤrdigen der Segen er⸗ theilt worden, ſetzte der Zug ſich aufs Neue in Bewe⸗ gung und kehrte über den Auai des Louvre nach der Kirche zurüͤck, nachdem bei dem, dem Ponk des arts gegenuͤber errichteten praͤchtig geſchmuͤckten Ruhe⸗Altare eine zweite Station gehalten worden war. Auch in den uͤbri⸗ gen Kirchſpielen der Hauptſtadt fanden die uͤblichen Prozeſ⸗ ſtonen ſtatt. Einige der in den verſchiedenen Stadrvierteln errichteten Ruhe⸗Altaͤre zeichneten ſich ganz beſonders durch glänzende und geſchmackvolle Verzierungen aus; namentlich die —e⸗ Höſen des Finanz⸗Miniſteriums und des Miut⸗ — der geiſtlichen Angelegenheiten. Bei dem Umzuge, — P rie irche zu U. L. F. ausging, trug der Erzbiſchof — Volke in as Hochmwuͤrdige. In allen Kirchen hatte ſich eſche ne Menge eingefunden und den Prozeſſio⸗
Um 2 ¾ Uhr fuͤhrte der Köͤnig den Vorſitz im Miniſter⸗ Rathe, und um 5 Uhr ebeas n reüen Begleitung des Dauphins, nach St. Cloud zuruͤck.
Der Melſager des Chambres enthält nunmehr in der Angelegenheit des Neapolitaners Galotti einen Aufſetz, welcher zugleich als eine Rechtfertigung des Verfahrens des Franzöſiſchen Miniſteriums und als eine Anklage gegen die Neapolitaniſche Regierung zu betrachten iſt. Zuerſt legt das gedachte Blatt, wie es ſagt, ſein eigenes Glaubens /Be⸗
Beim Ablaufe des Quartals wird hiermit in Erinnerung gebracht, daß die Beſtellungen au meration, hier am Orte bei der Redaction Hausvoigtei⸗Platz Nr. 1., in den Provinzen aber b zu machen ſind, und daß der Preis fuͤr den ganzen Umfang der Monarchie auf 1⁄ Rthle Preuß. iſt, wofuͤr den hieſigen Abonnenten das Blatt am Vorabdend ſeines Datums durch die Stadt⸗Poſt f⸗ 4 Wir fuͤgen die Bemerkung hinzu, daß der ſeit Anfang dieſes Jahres mit der Staats⸗Zeitung verbund er fuͤr die Preußiſchen Staaten, welcher die nachſtehend bezeichneten Gegenſtaͤnde: als Concurſe, haſtationen, Nufgebote verlorener Staats⸗Papiere, Edictal⸗Citationen u. ſ. w im Auszuge zur Kenntniß der von Seiten der oͤffentlichen Behoͤrden des In⸗ und Auslandes ergehen vor den Abonnenten der Staats⸗Zeitung unentgeltlich der Preis des gedachten Blattes auf 1 ½
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kenntniß uͤber den ganzen Vorfall in folgenden Worten ab:
if dieſe Zeitung, nebſt Praͤnu⸗ ei den Koͤniglichen Poſt⸗Aemter Conrant vierteljahrlich feſtgeſetzt
rei ins Haus geſandt wirrd. ene Allgemeine An⸗ Liauidarions⸗Prozeſſe, des Publikums bringt, geliefert wird 81. NdIeS geliefert wird. Fuͤr diejenigen, Rthlr. Preuß. Cour. jaͤhrlich oder zehn Silber⸗
Iümbo.
„Eine hochwichtige ſtaatsrechtliche Frage iſt bei Gelegenheit eines traurigen Ereigniſſes, das wir mit allen Wohlgeſinnten beweinen, aufgeworfen worden. Mehr als irgend Jemand bejammern wir das ungerechte und brutale gerichtliche Ver⸗ fahren, das noch die Geſetzbuͤcher einiger civiliſirten Natio⸗ nen entehrt, und aus dieſem Gefuͤhle ſchoͤpfen wir eine nur um ſo lebhaftere Liebe zu unſeren Inſtitutionen, den Be⸗ ſchuͤtzerinnen unſerer Guͤter, wie unſerer Freiheit und unſe⸗ res Lebens.“ Hierauf in die Sache ſelbſt eingehend, fuͤhrt der Meſſager die bekannten Grundſaͤtze uͤber die Ausliefe., rung der Hbhltces und die Vorenthaltung der politi⸗ ſchen Verbrecher an, und faͤhrt alsdann fort: „Je⸗ des Land hat ſeine eigenen Rechtsformen; dieſe aus dem Geſichtspunkte der Volks⸗Freiheiten naͤher zu eroͤrtern, 8 gehoͤrt nicht hierher. Die Geſetzgebung unſerer Nachbaren 1 geht uns nichts an. Hat ein Geſchwornen⸗Gericht in Frank⸗ reich entſchieden, daß von irgend einem Individuum ein Mord veruͤbt worden iſt, und hat dieſes Individuum ſich der Strafe der Geſetze durch die Flucht entzogen, ſo koͤnnte die Franza ſiſche Regierung daſſelbe reclamiren, ohne daß die freinde be⸗ fagt waͤre, die Auslieferung unter dem Vorwande zu ver⸗ weigern, daß das Geſchwornen⸗Gericht ſchlecht erkannt habe. Aus demſelben Grunde hat, wenn umgekehrt ein im Aus⸗ lande ergangenes richterliches Erkenntniß der Franzoͤſiſchen 2 Behoͤrde vorgehalten wird, dieſe nur noch zu unterſuchen, ob
das begangene Verbrechen von dem fremden Tribunale al ein politiſches oder nur als ein gewoͤhnliches bezeichnet wor-⸗ den iſt. Wenden wir jetzt dieſes Raiſonnement auf die be⸗ 5 klagenswerthe Angelegenheit Galotti's an. Es handelt ſich hier gar nicht darum, ob die Neapolitaniſche Regierung grauſam und barbariſch zu Werke gegangen iſt, ſondern ob die Franzoͤſiſche Alles gethan hat, was ſie in der Sache thun konnte. Die Auslieferung Galotti's wurde wegen eines Privat⸗Verbrechens, nicht wegen eines politiſchen verlangt;,.“ der Charakter dieſes Verbrechens war in gerichtlicher banh 8
nachgewieſen worden. Haͤtten wir nun noch weitere Auf⸗ ſchluͤſſe verlangen ſollen? Dies iſt in dergleichen Angelegen⸗ heiten, wo die Regierungen den ggfaͤllten Urtheilen und bei⸗ gebrachten Actenſtuͤcken Glauben ſchenken, noch nie eſchehen. Die Abfertigung eines Couriers nach Neapel hat bewieſen, wie ſehr es der Franzoͤſiſchen Regierung, bei der erſten Pro⸗ teſtation, darum zu thun „in den Graͤnzen desjenigen zu bleiben, was die Gerecheiaheit und das Schubzrecht von ihr erheiſchten.“ vn 8
Der Conſtitutiongel verkangt, daß die ſaͤmmtlichen offieiellen Actenſtuͤcke, wodurch die Verhaftung und n 4
ferung Galotri's veranlaßt worden iſt, den Kammern vorge⸗ legt werden.
Der Graf von Ofalia wird in wa igen Tagen auf ſei⸗ nem hieſigen Poſten zurück erwartet.
Großbritanlien und Irland.
Parlaments⸗Verhandlungen. Im Unterhauſe— wurde (wie bereits erwaͤhnt) eine Bill, wodurch Sir T. M. Wilſon ermaͤchtigt werden ſollte, die ſogenannte Hampſteada Heide bei London mit Haͤuſern bebauen zu duͤrſen, zurückee,. nommen, nachdem ſie bereits im Oberhauſe durchgegangen war. Hr, Gordon, der auch eine Bittſchrift dagegen zu uͤberreichen hatte, ſagte, daß die Bill, ſowohl der Form, —
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