Bzur Allgemeinen Preuhßiſchen Staats⸗Z

ich konnte naͤmlich 8 8

2* eit ung Nr.

*

5 Die in Nr. 174 der Staats⸗Zeitung (unter Berlin) wenn ihn auch Niemand fuͤr ſo reich haͤlt, im ſtillen Beſitze

I enähae. Feerae von der Weichſel befindet ſich im Sun deſſelben zu wiſſen. Auch war mit dem Geheimniſſe, das ich beob⸗ EECE Juni, und zwar bemerkt dieſe Zeitung ausdruͤck⸗ achtete, noch ein anderer Vortheil verbunden; 8. lich, daß ſie den Artikel aus dem Hamburgh Reporter ganz nach Belieben auf dem Schauplatze erſcheinen, oder von

ut habe. Die Redaction des letztern Blattes verſichert die Quelle dieſer Nachricht nicht geweſen ſey. & Wenn ſonach ein Irrthum ſtatt gefunden, ſo hat ihn der S Sun zu vertreten, da wir unſererſeits keine Urſache hatten, Iinl die Angabe dieſes achtbaren Londoner Blattes einen Zwei⸗ * 8 8 e Frankfurter Ober⸗Poſtamts⸗Zeitung, mwmelche ſehr haͤufig Artikel aus der Staats⸗Zeitung, na⸗ b- mentlich die wichtigen Nachrichten vom Kriegsſchaup 1. u. a. m. ohne Angabe der Quelle entnimmt, argee, ert abdruckt, hat ſich, bei Mittheilung der in Nr. 165 der Staas⸗

athaltenen Auszuͤge aus der die Rechte und das Feigueis henneſfenben Schrift, veranlaßt * e,ee, in Nr. 176 ihres Blattes 2 die Staats⸗Zeitung u allegiren, den ganzen Aufſatz aber 85 Weglaſſungen, Einſchaltungen und beſonders durch Seexn einiger ein⸗ leitenden Zeilen gänzlich zu entſtellen. Wir koͤnnen daher nicht umhin, uns gegen die falſche Beurtheilung, zu welcher die Abfaſſung des Aufſatzes in dem gedachten Frankfurter Blatte etwa Anlaß geben moͤchte, hierdurch ausdruͤcklich zu

, verwahren.

Literariſche Nachrichten. Der große Unbekannte. 829 Sir Walter Scott hat ſo ebey eine neue Ausgabe ſei⸗ ner Wawerley⸗Novellen erſcheinen laſſen, und ſpricht in einer 8 intereſſanten Vorrede von den Urſachen, die ihn ſo lange bewogen haben, ſich nicht als den Verfaſſer der durch ganz Europa beruͤhmt gewordenen Romane zu nennen. „Es thut mir leid’ (heißt es darin) „auf die uͤber dieſen Gegenſtand an mich gerichteten Fragen nur einen vielleicht ungenügenden Aufſchluß geben zu koͤnnen. Ich habe bereits bei anderer Gelegenheit geſagt, daß ich für meine fruͤhere Anonymitaͤt keinen andern beſtimmten Grund anfuͤhren kann, als daß ich ſo wie Shylock ſage: es iſt ſo mein Humor geweſen. Das, was gewoͤhnlich den Wunſch nach perſöͤnlicher Be⸗ ruͤhmtheit rege macht, naͤmlich die Luſt, ein Thema der all⸗ gemeinen Converſation zu ſeyn, fand ſich in mir durchaus nicht. Von literariſchem Ruhme ob verdient, oder un⸗ verdient, ich mag es nicht entſcheiden beſaß ich bereits ſo viel, daß ſelbſt ein mehr ehrgeiziger Sinn, als der meinige, damit zufrieden ſeyn konnte; ja, ich ſetzte dadurch, daß ich eine neue Bahn einſchlug, den Ruhm, welchen ich bereits beſaß, einer Gefahr aus, die groͤßer war als die Wahrſchein⸗ lichkeit, neuen Ruhm zu gewinnen. Auch waren die Mo⸗ tive, die in einer fruͤhern Periode meines Lebens unbezwei⸗ felt auf mich eingewirkt haͤtten, damals nicht mehr vorhan⸗ den. Meine Freundſchaften waren bereits gebildet mein Platz in der Geſellſchaft war feſtgeſtellt mein Leben hatte bereits ſeine Mitte erreicht. Der Platz, den die Geſellſchaft mir ange⸗ wieſen harte, war vielleicht höher als ich ihn verdiente, ge⸗ wiß aber ſo hoch, als ich ihn nur irgend wuͤnſchen konnte, und kaum gab es noch einen Grad literariſchen Qucceſſes, der meinen perſoͤnlichen Stand ſonderlich verändern, oder verbeſſern konnte. Mich tried daher der Sporn des Ehr⸗ geizes nicht an, der ſonſt gewoͤhnlich bei ſolchen Gelegenhei⸗ ten ſeine Thätigkeit —5 aber von der Anklage duͤrfte mich doch nun wohl reinigen muͤſſen, daß ich undankbar oder gleichguͤltig gegen öffentliche Anerkennung geworden war. och nicht geringer war meine Dankbarkeit r die Gunſt des Publikums, wenn ich ſie auch nicht gerade laut verkuͤn⸗ te; es ging mir wie dem Liebenden, der, indem er die Gunſt ſeiner Geliebten ſtill im Herzen träͤgt, eben ſo ſtolz, wenn auch nicht eben ſo eitel auf ihren Beſitz iſt, als ein uderer, der das Andenken ihrer Liebe an ſeinen Hut ge⸗ heftet hat. Weit von ſo niedriger Eitelkeit entfernt, habe ich vielmehr nie ſo viele innere Freude empfunden, als da⸗ mals, da ich, von einer Vergnuͤgungs⸗Reiſe zuruͤckkehrend, meinen Waverley im genith der Popularität und die laute nach dem Namen des Verfaſſers in voller Thätig⸗ keit fand. Zu wiſſen blos, daß ich den Beifall des Publi⸗ kums beſaß, war fuͤr mich eben ſo labend, als es dem Eigen⸗ thuͤmer eines verborgenen Schatzes eine Labung gewaͤhrt, ſich,

demſelben zuruͤcktreten, ohne irgend eine gehende Notiz ſie haͤtte ſich denn auf bloße Vermuthun⸗ 2₰ gen gruͤnden muͤſſen zu erregen. Waͤre ich ſelbſt, ein in einem andern Fache der Literatur bereits ruͤhmlichſt bekann⸗ ter Schriftſteller, mit meinem Namen hervorgetreten, ſo haͤtte man mich leicht anklagen koͤnnen, daß ich nur allzuoft die Geduld des Publikums mißbrauchte; der Verfaſſer des Wa⸗ verley war jedoch in dieſer Hinſicht von der Kritik eben ſo wenig zu treffen, als der Geiſt Hamlets von der Wache des Marcellus. Vielleicht hat auch die Neugierde des Publi⸗ kums, die dadurch, daß es hier ein Geheimniß gab, beſtän⸗ dig rege gehalten und durch die Debatten, die von Zeit zu Zeit uͤber dieſen Gegenſtand vorkamen, immer aufs Neue darauf gelenkt wurde, nicht wenig zu dem ſtets erneuerten Intereſſe beigetragen, mit dem die eben nicht ſpaͤrlich ſtatt findenden Publikationen aufgenommen wurden. So oft ein neuer Roman erſchien, mochte er auch ſeinen Vorgänger nicht erreichen, ſo wurde er doch mit Begierde geleſen, weil man Aufſchluß uͤber den Autor darin zu finden hoffte. Als Affectation duͤrfte man es nuͤr vielleicht auslegen, wenn ich als Urſache meines Stillſchweigens auch den geheimen Wi⸗ derwillen anfuͤhre, den ich dagegen hatte, mich in perſoͤnliche Discuſſionen uͤber meine eigenen literariſchen Arbeiten einzulaſſen. In jedem Falle hat es ſchon etwas Ge⸗ fahrliches fuͤr einen Schriftſteller, ſich beſtaͤndig unter Denjenigen zu befinden, die ſeine Schriften zu einem wieder⸗ 8 holten und vertrauten Gegenſtand ihrer Unterhaltung machen denn ſie muͤſſen nothwendig partheitſche Richter uͤber Werk⸗ ſeyn, die ganz in ihrer Nuͤhe entſtanden ſind. Ein Schrift⸗ ſteller erlangt oft dadurch in ſeinen eigenen Augen eine Art von Wichtigkeit, und nimmt viele damit verbundene unleid⸗ liche Manieren an, die eines gebildeten Geiſtes unwuͤrdig ſind. Der lockende Kelch, den die Schmeichelei uns vorhaͤlt,

wenn er auch nicht, wie der Becher der Circe, die Menſchen

dem Viehe gleich macht, bringt doch oft, wenn er begierig 85 geleert wird, den Beſten und Geſchickteſten auf eine Stuſfe mit den Thoͤrigten und Naͤrriſchen. Dieſer Gefahr ward durch die Maske, die ich trug, einigermaaßen vorgebeugt; das was ich etwa an Selbſt⸗Betrug und Duͤnkel ſchon beſaß, blieb ſeinem eigenen natuͤrlichen Laufe uͤberlaſſen, ohne durch die Partheilichkeit der Freunde, oder durch die Schmeichelei von Anbetern noch erhoͤht zu werden. Ein anderer Grund 8 meines Incognito's koͤnnte auch noch in der Erklaͤrung zu finden ſeyn, 1 ſo f

mich perſoͤnlich an⸗ 8

naͤmlich, ſagte er, hauptſaͤchlich in einer ganz beſonders in 3 ihm entwickelten Leidenſchaft, Andere zu unterhalten. Nun,

ich verrathe um ſo mehr eine natuͤrliche Anlage dieſer Art, ZN

als ich, von dem erſten Augenblicke an, da ich merkte, daß mein Geheimniß die Neugierde der Menſchen errege, imme die Luſt in mir verſpuüͤrte, ſie noch etwas läͤnger anzufuͤhren; in der That weiß ich auch nicht, was ſonſt dieſen an ſich ziemlich unſchuldigen Gedanken in mir erweckt haben tͤnnte. Mein Wunſch, verborgen zu bleiben, ſetzte mich aber auch manchmal gar aus,

ſeltſamen Verlegenheiten denn es kam wohl zuweiten, daß Diejenigen, denen meine vertraute Peesaneſchafe 7 She 5 g-. direca. ie Frage vorlegten, ob ich der Verfaſſer ſey, oder nicht. ZI3 Aees, bileben mir nur drei Auswege uͤbrig; ich 28 entweder mein Geheimniß eroͤffnen, oder eine zwerdeutige Ant⸗. wort ertheilen, oder endlich auch das ganze Factum ſteif und feſt luͤugnen. Das erſte zu thun, hieß gerabezu ein Opfer bringen, wozu jedoch Niemand mich zwingen konnte, da ja nur ich allein bei der Sache berheiligt war. Der andere Ausweg, eine zweifelhafte Antwort zu ertheilen, mußte micch dem niedrigen Verdachte ausſetzen, daß ich nicht gern ein Verdienſt (wenn naͤmlich ein ſolches vorhanden war) auf das ich kein vollſta ndiges Recht hatte, mir ganz und gar an-.. maaßen wolle; diejenigen, die gerechter von mir dachten, häͤt⸗ ten aber eine ſolche zweideutige Antwort fuͤr ein indirectes Eingeſtaͤndnyiß nehmen koͤnnen. Es blieb mir alſo, gleich Einem, der gerichtlich angeklagt iſt, kein anderer Ausweg— übrig, als mein eigenes Bekenntniß zu verweigern und das geradehin zu laͤugnen, was nicht gegen mich bewieſen werden