Niach Berichten aus Dublin vom Lüſten d. M. war an dieſem Tage Herr O Connell mit einem Herrn Ronayne vor dem dortigen Polizeigericht erſchienen, und verklagte ei⸗ nen Dubliner Anwald, Namens Talbot Glascock, der ſich durch Tragung einer Windbuͤchſe in Form eines Stockes und durch ſeine heftigen Aeußerungen gegen Herrn O'Connell, dder Abſicht verdaͤchtig gemacht hatte, Letzterem das Leben zu nehmen. Herr O'Connell trug darauf an, daß der Ange⸗ klagte von Seiten der Obrigkeit genoͤthigt werde, Buͤrgſchaft ſfaͤr ſein kuͤnftiaes Verhalten zu ſtellen. Dieſem Antrage wurde

Gennuͤge geleiſtet, und Herr Glascock zu einer Buͤrgſchaft von z⸗ zuſammen Tauſend Pfund Sterling, und bis er dieſe herbei⸗

ö

ſſchafft, zum Gefaͤngniß verurtheilt.

Deutſchland. Ein S

chreiben aus Darmſtadt, vom 22. Juni (in

der National⸗Zeitung der Deutſchen) enthaͤlt großes Lob uͤber den Fortgang des dortigen Schulweſens. „Vieles Gute“, heißt es darin, „geſchah in dieſer Hinſicht durch den vor kurzer Zeit verſtorbenen Staats⸗Miniſter von Grolmau, der dem Schul⸗ und Untertichts⸗Weſen beſondere Aufmerk⸗ ſamkeit und Sorgfalt widmete, und deſſen ſegensvollen Wir⸗ kens noch lange dankbar gedacht werden wied. In allen KCheilen unſeres Landes wurden neue Schulen gegruͤndet, an⸗ dere verbeſſert und auf zweckmaͤßigere und gruͤndlichere Vor⸗ bereitung der Volks⸗Schullehrer hingearbeitet. Auf ſolche Weiſe nahm auch das Volks⸗Unterrichtsweſen in der Reſi⸗ denz Darmſtadt eine beſſere Geſtalt an. Durch die unge⸗ mein zunehmende Bevoͤlkerung der Stadt wuchſen die Schu⸗ len dermaaßen an, daß die meiſten 150 200, ja noch mehr Kinder zaͤhlten, und es alſo bei der gewiſſenhafteſten Amts⸗ fuͤhrung der Lehrer unmoͤglich war, den Schuͤlern alle die Kenntniſſe gruͤndlich mitzutheilen, die man doch zu ihrer Bil⸗ dung fuͤr nothwendig erachten mußte. Vor allen Dingen dachte man alſo auf die Begruͤndung neuer Schulen, was beei der humanen Geſinnung des hieſigen Magiſtrats nicht nnur nicht gehindert, ſondern kraͤftig unterſtuͤtzt wurde. So inden ſich jetzt 16 Volks⸗Schulen in unſerer Stadt, die des Militairs und der zwei anderen Religions⸗Bekenntniſſe mit⸗ begriffen, und noch ſind einige im Entſtehen, deren Gruͤn⸗ dung von unſerem allverehrten von Grolman dem jetzigen Staats⸗Miniſter du Thil gleichſam in die Hände gegeben wurde. Doch nicht blos an Zahl der Schulen, auch an ge⸗ regelter innerer Ordnung und Einrichtung iſt das Unterrichts⸗ Weſen verhaͤltnißmaͤßig fortgeſchritten. Durch zweckmaͤßigere porgeſchriebene Unterrichts⸗Plaͤne und durch die, die Schu⸗

len beaufſichtigenden Geiſtlichen wurde den ſruͤheren Maͤn⸗

geln abgeholfen und ein gedeihliches Aufbluͤhen allmaͤhlig vor⸗

ereitet. Mit derſelben Sorgfalt, wie ſein wuͤrdiger Vor⸗ gänger, hat der Staats⸗Miniſter du Thil auf das Schul⸗ und Unterrichts⸗Weſen ſein Augenmerk gerichtet, und tritt ſo ſegensreich fuͤr Mit, und Nachwelt in deſſen Fußtapfen. Die beabſichtigten Verbeſſerungen der hieſigen Schulen wur⸗ den von ihm aufgenommen, und wir werden uns in Kur⸗ zem einer zeit⸗ und zweckgemaͤßen Reſorm derſelben erfreuen. Wie man vernimmt, ſoll ein Gleiches auch mit dem hieſi⸗ gen Gymnaſium und der Realſchule vorgenommen werden, welche bis jetzt die Mittelſtraße zwiſchen gelehrter und nie⸗ derer Volks⸗Bildung noch nicht gefunden zu haben ſcheint. Auch hegt man die Hoffnung, daß durch die Fuͤrſorge der oberſten Staats⸗Behoͤrde ein Taubſtummen⸗Inſtitut gegruͤn⸗ det werde, wozu das jetzt beinahe leer ſtehende Waiſenhaus

den Raum hergeben wird. 8 1 Karlsruhe, 28. Juni. Franzöſiſche öffentliche Blät⸗ ter laſſen den Marſchall Macdonald ſchwer krank in Ba⸗ den danieder liegen, waͤhrend er ſich gar nicht daſelbſt be⸗ findet. Baden iſt uͤbrigens zwar jetzt ſchon ziemlich beſucht, es ſtehen aber doch noch mehrere Wohnungen leer. Un⸗ ter den Fremden duͤrften bis jetzt wohl die Englaͤnder die Majoritaͤt bilden. Sie werden aber großentheils nicht durch die Heilkraft der Quellen, ſondern durch die ſchoͤne Gegend und den angenehmen Aufenthalt angezogen. Frankfurt a. M., 30. Juni. Der Kaiſerlich Oeſter⸗ reichiſche General⸗ Major Graf Baillet de Latour iſt an die Stelle des abberufenen Feldmarſchall⸗Lieutenants, Freiherrn von Langenau, zum Kaiſerlich Oeſterreichiſchen Bevollmäͤch⸗ tigten bei der Militair⸗Commiſſion der Deutſchen Bundes⸗ Verſammlung ernannt worden. EEZA11“

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Rom, 13. Junt. Das Diario di Roma enthaͤlt folgenden Bericht uͤber den (in Nr. 180 der Staats⸗Zeitung) erwaͤhnten Tumult in IJmola: „Am 8ten d. M. verſam⸗

melte ſich ein von boshaften Menſchen aufgewiegelter Volks⸗

haufe, und ließ ſeine Wuth an dem Pa ſenden Cardinal⸗Bi hatte. Ein kleines M umultuanten zu zerſtreuen.

des Volkes mißbilligte aufs H fung. Jetzt iſt Alles tuhig.“

Eben dieſes Blatt meldet n. cona, zwiſchen den Griechen

la ſchofs aus, von dem er ſich bedruͤ

ſte des eben abwe⸗ ckt ge⸗ ilitair⸗Piket reichte hin, dieſe Bei weitem der groͤßte Theil oͤchſte dieſe ſtrafbare Ausſchwei⸗

ach Briefen aus An, und Türken ſolle ein zwei⸗

monatlicher Waffenſtillſtand abgeſchloſſen worden ſeyn. Spanien. Madrid, 18. Juni. Der Hof kehrt den 26.

d. M. nach Madrid zuruͤck und w der Mitte des naͤchſten M geben.

Don Antonio de U

ird ſich wahrſcheinlich in Konats nach San Ildefonſo be⸗

garte, zuletzt Spaniſcher Geſandter in Lucca, hatte um die Erlaubniß nachgeſucht, wiederum nach Madrid kommen zu duͤrfen; es iſt ihm jedoch der Be⸗ fehl zugeſandt worden, ſeinen Wohnſitz in Burgos auf⸗

zuſchlagen. . Der anhaltende Regen in den meiſten Provinzen Spa⸗ dergeſtalt weich gemacht, daß die Aeh⸗

niens hat den Boden ren umgefallen ſind, weshalb, obſchon kein Mangel entſtehen lich fuͤr den Bedarf ſeyn

wird, indem die Aerndte hinlän

duͤrfte, Spanien in dieſem Spätjahr keinen Ueberfluß an

Getreide haben und auszufuͤhren im Stande ſeyn wird. In

der aͤußerſt fruchtbaren Vega von Carmona und Cordoba der Aerndte.

rechnet man nur auf die Haͤlfte

Am 15. d. M. ſind hier auf dem Platz, Plazuela de la Cebada genannt, acht Moͤrder und Raͤuber hingerichtet wor⸗ den, welche bis zum Untergang der Sonne am Galgen hän⸗ gen blieben und ſodann, wie ſolches Sitte iſt, von der Bruͤ⸗ derſchaft (hermandad) de la paz y caridad, vom Galgen abgenommen, entkleidet und in Franziskaner Kutten gehuͤllt und begraben wurden. Mehr als zwanzigtauſend Menſchen fuͤllten die Straßen und den Platz, um die Verbrecher nach dem Richtplatz ſchleifen zu ſehen. Sie ritten auf Eſeln, und wurden begleitet von Garde⸗Soldaten nebſt Officieren zu Fuß, von TCavallerie der Garde, Gerichtsdiknern zu Pferde ꝛc., endlich auch von Moͤnchen, die theils predigten, theils die Verbrecher zur Buße ꝛc. ermahnten. Der Tag war ſehr heiß; es hatten aber die Tauſende von Liebhabern jenes Schau⸗ ſpiels, welche den Platz nur erſt, als die Leichname wegge⸗ führt worden waren, raͤumten, Gelegenheit, ſich dort allch leiblich zu erquicken; indem unter dem Galgen (im ſtrengen Sinne des Worts) Schneewaſſer, Kuchen, Cigarren und Feuer zum Verkauf ausgerufen wurden. Man glaubte, daß die Hinrichtung jener Verbrecher nicht ohne Stoͤrung der oͤffent⸗ lichen Ruhe von ſtatten gehen wuͤrde, weshalb 200 Mann Lanziers von der Garde und einige Compagnie Fuß⸗Garde detachirt worden waren, um den Richtplatz und die dahin füͤhrenden Straßen zu beſetzen; es iſt jedoch Alles ganz ru⸗ hig geblieben. Der Haupt⸗Verbrecher, ein Prieſter, Na. mens Sbaez, welcher ſeit ein Paar Jahren an einer großen - Diebſtaͤhlen Antheil genommen hatte und außerdem mehrerer kanoniſchen Verbrechen uͤberfuͤhrt worden war, iſt auf 6 Jahr presidio verurtheilt worden, die ihm jedoch viel⸗ leicht in der Stille auch werden erlaſſen worden ſeyn. Drei jener Hingerichteten waren Koͤnigliche Freiwillige, wovon einer in der Artillerie dieſer Freiwilligen diente, ohſchon er bereits zum neunten Male auf kuͤrzere oder laͤngere Zeit im presidio (auf den Galeeren) geweſen war.

Portugal.

Der Globe enthaͤlt vom 13. Junt, die er, herruͤhrend, bezeichnet: bisher, als dem Intereſſe Dom geſehen hat, beſindet ſich am V die ſogar theilweiſe ſchon bereit Stadt Portalegre, wo ſich die erhob, und Donna Maria

2 11n“ & 1.

als aus einer authentiſchen Auelle

Miguels ſehr zugethan, an⸗ orabend wichtiger Ereigniſſe, s begonnen haben. In der ganze Bevöͤlkerung in Maſſe II. proclamirt wurde, nahm man alle Miguelitiſchen Beamten feſt, und freut ſich nun ſeit ei⸗ nigen Tagen der Erloͤſung von den gewohnten Gewalthaͤtigkeiten der Miguelitiſchen Regierung. In der Stadt Redondo gingen ſozar die aufgeregten Einwohner noch weiter: ſie verſammelten den Stadt⸗Rath, proclamirten in feierlicher Verſammlung die Koͤnigin Donna Maria und ließen dieſe Proclamation ihrer rechtmaͤßigen Souverainin in die eintragen. In Elvas, dem erſten militai Koͤnigreichs, fanden dieſelben Scenen ſtatt es die Garniſon, daß ſie entſcheidende

riſchen Platze des

B

eilage

folgende Nachrichten aus Liſſabon 1

Die Provinz Alemtejo, die man

oͤffentliche Chronik

doch verhinderte vurden. In Beja