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Sur Allgemeinen Preußiſchen Staats⸗Zeitung Nr. 184.
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und anderen Orten gab ſich ein gleiches Gefuͤhl der Loyali⸗ tät zu erkennen, das ploͤtzlich 3222 ganzen tejo ſichtbar wurde. Die Regierung in Liſſabon e ſich in einer uͤblen Lage, und ſcheint noch unſchluͤſtg. gen 2„ ſeyn, was ſie zu thun hat. — Leider haben die Eng vee. Parla⸗ ments⸗Debatten die eben entſtandene Flamme den ecden 88 gedaͤmpft und die aͤngſtlichen Hoffnungen eine an ſo oft 5 ſchon vieles Unrecht geſchehen, und von eemen. .9 Ma 5 ſtellte Schilderungen gemacht hat, niedergedr. — . . ean ſpricht davon, daß in Porto wiederum zwet ungluͤckliche Schlachtopfer auf dem Schaffot gefallen ſeyen, und daß die Regierung die Nachricht durch telegraphiſche Depeſche erhalten aa Indeſſen ſind doch alle dieſe Schreckniſſe nicht im Stande) die loyale Parthei, welche zahlreicher und ſtaͤrker iſt, als man im Auslande glaubt, zu entmuthigen. Selbſt hier in Liſſabon hat die Garniſon angefangen, ſich zu empoͤren; 16 Officiere ſollen dafuͤr erſchoſſen werden. In Coimbra ſiſt, wie man vernimmt, ebenfalls ein Aufſtand gegen Dom Miguel verſucht worden. Die Miguelitiſchen Behoͤr⸗ den ſind aber auch theilweiſe ſo in Furcht vor der miß⸗ vergnügten Bevölkerung, daß in Mafra z. B. der Juiz de Fora, als er vor einigen Tagen, bei einem Geſchaͤfte außer⸗ halb der Stadt, die drohenden Mienen des Volks wahrnahm, it ſeinen Unterbeamten entfloh, und hieher gekommen iſt; die Einwohner, die ſich nun ſelbſt uͤberlaſſen waren, mißhan⸗ delten darauf die bekannteſten Migueliten, und ſperrten ſie zum Theil auch ein. — Die Expedition nach Terceira hat isher nur auf die Schiffs⸗Munition gewartet, die ihr — der Himmel weiß, von wem — aus England zugeſchickt worden iſt. Es giebt dieſer Umſtand zu der Bemerkung Gele⸗ genheit, daß daſſelbe Syſtem ſtrenger Neutralitaͤt, welches die Ueberſchiffung von Waſſen nach Terceira zu einem un⸗ erzeihlichen Verbrechen machte, doch die von Schiffs⸗Muni⸗ ſonen nach Liſſabon nicht hinderte.“ 8 Der Meſſager des Chambres giebt folgenden Aus⸗ zug aus einem Privatſchreiben aus Liſſabon vom 6. Juni: „Die Franzoͤſiſche Fregatte „die ſchoͤne Gabriele“ iſt ſo eben iin den hieſigen Hafen eingelauſfen. Sie konnte zu keiner ra en Zeit kommen, als nach den Hinrichtungen von
orto und nach den Ausſchweifungen, welche ſich die roya⸗ liſtiſchen Freiwilligen hier neuerdings erlaubt haben. Die Gegenwart dieſes Schiffes hat hier großes Aufſehen gemacht und allgemeine Freude erregt; es wird auch den Ruheſtoͤrern imponiren und die hier befindlichen Franzoſen vor den Be⸗ leidigungen und der ſchlechten Behandlung ſchuͤtzen, der die Bewohner Liſſabons uͤber vierzehn Tage lang ausgeſetzt ge⸗ nweſen ſind.˙* . Der vormalige Cortes⸗Deputirte, D. Manoöl Teixeira Leomil, und der Miliz⸗Hauptmann Ignacio Moriz Coelho „ da Silva, haben Befehl erhalten, ſich binnen fuͤnf Tagen den gegen ſie vorgebrachten Beſchuldigungen zu reini⸗
gen. — Wie man vernimmt, ſollen 4 Perſonen vor den Thoren des Limoeiro⸗Kerkers aufgeknuͤpft werden.
Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.
— * d. Sess American annual Regiſter beſtaͤtigt nicht nur 1
lina utdeckung von Goldminen in Charlotte in Nord⸗Caro⸗ — Mlehe Nr. 153 dieſer Zeitung), ſondern giebt noch meh⸗ Fe 8 achrichten uͤber neue, in der Erde gefundene Schätze 888 len Metallen. „Auf den Beſitzungen des Oberſten Zeitſe nahe bei Linchburg in Virginien,“ heißt es in dieſer ſchrift, „fand man Goldtheilchen, die ganz frei von allem gen auf en. Haͤufig ſieht man dergleichen, nach einem Re⸗ Imne Stade Oberflaͤche der Erde vertheilt. Lynchburg iſt ten Ufer den der Provinz Campbell, am ſuͤdlichen oder rech⸗ Waſhington. ZJames⸗Fluſſes, 160 Meilen ſuͤdweſtlich von unebenen, beraſo e, liegt am Abhange eines Huͤgels, in einer 8½ Thaäͤltsen Gegend, in welcher ſich indeſſen viele fru 8 g er vorfinden. Lynchburg iſt, ſeiner Lage nach, der Stap 4— eines bedeutenden Handels mit dem weſtlichen Theile von Virginien, Nord⸗Carolina, Teneſſee, Kentucky und Ohio. r 1614n Jahr 1780 gegründete Stadt zaͤhlte ſchon im Ja 18 gegen 5500 Bewohner. . ihrer Naͤhe befinden ſich mehrere Mineralguelen. Ihr Handel beſteht in Tabak, eShchr, Vehh⸗ Hanf, Butter, Pfirſich⸗Brannt⸗ wein, Cyder, +¼ cei, Schlachtviech, u. ſ. w. Die Waaren werden zu Wo — Richmond geführt. — In Nord⸗ Carolina, zehn Meilen uͤber den Padkin hinaus, ha 1uu“
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eine neue Goldmine entdeckt. Der goldhaltige Boden ſcheintt ſich in Nord⸗Carolina auf eine ſehr weite Strecke hinzudehhah nen, und die Luſt, dieſem edlen Metall nachzuſpuͤren, nimmt immer mehr zu. Man findet es in kleinen, in eiſenhaltigem Thon eingeſchloſſenen Stuͤckchen. Bis jetzt waren die Anſtalten 1“ Waſchen u. ſ. w. ſehr ermuͤdend und langwierig; gegenwär⸗ tig indeſſen geht man damit um, ſich der Dampfkraft zu be⸗ dienen. Auch in der Provinz Mecklenburg ſind mehrere neue Minen aufgefunden worden, die bis jetzt eine ſehr be⸗ lohnende Ausbeute lieferten. Ferner entdeckte man längs den Ufern des Tyger⸗Fluſſes ebenfalls Gold. Daſſelbe ſoll . dort ſo haͤufig ſeyn, daß man bereits 500 gutbezahlte Arbei-
ter beſchaͤftigen kann. Nach der Ausſage des Doctors Coo- per ſoll das Erz außerordentlich rein ſeyn. 8 wird ſich eine Geſellſchaft zur Gewinnung bilden. Der oben erwaͤhnte Fluß Yadkin entſpringt zwiſchen dem Alleghany⸗ und Brusky⸗Gebirge, durchſchneidet die imn Nord⸗Carolina liegenden Provinzen Wilkes, Surry, Rowan 9— Montgommery und Anſon, und erſtreckt ſich dann weiter nach Suͤd⸗Carolina, wo er den Namen des großen Pedea⸗Stro⸗““ mes annimmt. Sege g “
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Wie man hofft, des Goldſtaube
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Inland.
Berlin, 4. Juli. Seine Majeſtaͤt der Koͤnig haben um den Nachtheilen vorzubeugen, welche in Beziehung auf die Erfuͤllung der Militair⸗Dienſtpflicht von dem ſo haͤufig wahrzunehmenden Gebrauche der Brillen unter den jungen Leuten zu beſorgen ſind, mittelſt Allerhoͤchſter Cabinets⸗Dr⸗ dre vom 6ten v. M. zu beſtimmen geruhet, daß dergleichen 8 Leute, wenn ſie ſonſt von den Departements⸗Commiſſionen als dienſtfaͤhig anerkannt worden, ungeachtet ihrer Kurzſich.— tigkeit den Truppen uͤberwieſen und in das zweite Glied eiin— geſtellt werben ſollen.
Die Provinzial⸗ Militair und Civil⸗Behoͤrden ſind Sei- tens der Miniſterien des Innern und des Krieges von diee ſer Allerhoͤchſten Beſtimmung in Kenntniß geſetzt worden, um danach die Erſatz⸗ und Pruͤfungs⸗Commiſſionen zu in-⸗ ſtruiren.
— Der General der Cavallerie und commandirende Ge⸗ 27 neral des 6ten Armee⸗Corps, Herr Graf Zieten Excellenz, hat die Allerhoͤchſte Erlaubniß zur Anlegung des ihm von des Kaiſers von Rußland Maj. verliehenen St. Alexander Newski⸗Ordens erhalten. 2*
— Die irdiſchen Ueberreſte des verſtorbenen Herzogs von Oldenburg ſind am 28. Juli auf dem Rhein bei Bonn vor⸗-⸗ beigekommen. Sie werden zunaͤchſt nach Amſterdam und von da mit einem Dampfboote nach Oldenburg gebracht.
— Der Redaction der Staats⸗Zeitung iſt ein gedruckter „Entwurf der Grundſaͤtze zur Bildung eines ve E Garnhandel⸗Vereins eingeſandt worden. Der Entwurf geht vom Kaufmann Steimmig in Danzig aus, und hat den löͤblichen Zweck, den vor lnn erer Zeit ſchon ſehr bedeu- tend geweſenen Anbau des Flachſes, ſo wie die Fabrikation des Garns in den beiden Provinzen Oſt⸗ und durch Bildung eines Actien⸗Vereins, der die Sortirung und beſſere Verarbeitung des Materials durch geeignete Haſpela und Sortirungs⸗Inſtrumente, ſo wie den Handel nach dem Auslande, leiten ſoll, noch mehr zu beleben. Es ſcheint die⸗ . ſer Entwurf um ſo mehr die Beachtung verſtaͤndiger Ge. ſchaͤftsmaͤnner zu verdienen, als — wie aus den ihm an-⸗ gehaͤngten Auszuͤgen hervorgeht — die Koͤnigliche Regierung u Danzig das Unternehmen als ein lobenswerthes era;⸗— annt, und auch ein hohes Miniſterium des Innern den Verſuch, ein von Herrn Steimmig in Vorſchlag gebrachtes Inſtrument, den ſogenannten „Vielhaspel’“’, in die Garn⸗Fabrikation einzufuͤhren, unterſtuͤtzt hat. 1
— In der Stadt Soeſt hat ſich ein Frauen⸗ und Jung.. frauen⸗Verein fuͤr Waiſenpflege gebildet, deſſen Zweck Obſorge fͤr die buͤrgerliche, ſittliche und religiöſe Ausbildung derjeni-. zen Waiſen iſt, welche der dortigen Armen⸗Anſtalt wegen
bſterbens, Verarmung oder Entſittlichung der Aeltern
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wieſen ſind, ſo wie die Ober⸗Aufſicht uͤber die Pflege⸗Aeltern, und Unterbringung der weiblichen Pflegekinder nach vollzoge- ner Confirmation bei zuten Dienſtherrſchaften. Auch in den
Kirchſpielen des Landkreiſes Soeſt hat ſich durch die Bemüſ-⸗ hungen des Landraths ein Verein fuͤr Beauſſichtigung,