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Preußiſchen
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Staats⸗Zeitkung Nr. 185.
Hochfuͤrſtl. Durchl. in einer Reihe von 6 Jahren Hanfige Unterhandlungen ꝛc. mit den nach jener Landſchafts⸗Ordnung gebildeten, theilweiſe aus neu hin⸗ zugetretenen Mitgliedern beſetzten ſtaͤndiſchen Ausſchuͤſſen; regelmäͤßige Communicationen mit dem zur Haͤlfte aus ſtaͤn⸗ diſchen Mitgliedern beſtehenden Landes⸗Steuer⸗Collegium; Befolgung und Vollziehung der mit dieſer neugeordneten Landſchaft getroffenen Verabredungen und einer Reihe an⸗
Fheil i 23. d. ausgehobe⸗ derer, zum Theil in der Darlegung vom 23 — ner Thatſachen, bekunden zur Genuͤge dieſe 2* veen. Und wenn durch jene hoͤchſte Erklaͤrung den der gg. caft neu hinzugetretenen Mitgliedern die Theilnahme Erl. e ſtaͤndiſchen Rechten entzogen, zugleich auch das LSis ae der Einrichtungen ausgeſprochen iſt⸗ welche, durch di neueſten ſtaͤndiſchen Berhandlungen, hervorgerufen, 2* der Herſtellung der Privilegien von 1770 unverein A ſind: ſo wird die Landſchaft nach dem oben erwaͤhnten Art. 56 der Wiener Schluß⸗Acte, welcher beſtimmt, daß die in aner⸗ kannter Wirkſamkeit beſtehenden ſtändiſchen Verfaſſungen nur auf verfaſſungsmäßigem Wege wieder abgeaͤndert werden koͤn⸗ nen, und dem 61. Art. derſelben, welcher, außer dem Falle der uͤbernommenen beſondern Garantie, das Einſchreiten der hohen Bundes⸗Verſammlung zur Einhaltung jenes Grund⸗ ſatzes zuläßt, den Schutz der letztern fuͤr dieſe Wirkſamkeit ſo lange in Anſpruch nehmen koͤnnen, als nicht der Mangel der Rechtsbeſtandigkeit der Landſchafts⸗Ordnung von Hoch⸗ derſelben ausgeſprochen iſt. Außerdem duͤrfte aber auch noch die in dem erwaͤhnten hoͤchſten Reſcripte enthaltene Erklä⸗ rung, als den bevorſtehenden Rechtszuſtand und damit die Erhaltung der inneren Sicherheit bedrohend, nach dem 2ten Art. der Bundes⸗Acte, die Competenz der hohen Bundes⸗ Verſammlung ganz vorzuͤglich begruͤnden. Des erhaltenen Auftrages mich hiedurch entledigend, ergreife ich dieſe Gele⸗ genheit, den Ausdruck der unbegränzten Verehrung darzu⸗ bringen, mit welcher ich ſtets verharre ꝛc.
Frankfurt a. M., den 2. Juni 1829. — Unterz. Derr Anlagen, welche dieſer Schrift beigefuͤgt ſind, ſind worunter die Verordnung, die erneuerte Landſchaftsordnung betreffend, d. d. Carlton⸗Houſe den 25. April 1820; Privile⸗ Befugniſſe der geſammten Landſchaft, und mehrere
eſcripte.
„Hamburg, 3. Jult. Heute Morgen iſt der erſte dies⸗ jährige Holländ. Heringsjäͤger, „de jonge Maartje“, Schiffer
A. van Berkel, mit neuen Hollaͤnd. Heringen aus der Nord⸗
See hier an die Stadt gekommen AaIIERAS
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Ein Franzoͤſiſches Blatt ſchreibt aus Rom, 7. Junt: „Als der Koͤnigl. Spaniſche Botſchafter, Ritter von Labrador, am 29. Mai dem Papſt ſein Beglaubigungs⸗ Schreiben uͤberreichte, ſoll Seine Heiligkeit die dadurch eroͤffneten diplomatiſchen Verbindungen mit der Spaniſchen Regierung benutzt haben, um auf die Freilaſſung mehrerer Per⸗ ſonen anzutragen, die in den Ingquiſitions⸗Gefaͤngniſſen von Madrid und andern Städten Spaniens ſchmachten, ohne daß ſie durch einen Richterſpruch der Ketzerei oder des Irr⸗ glaubens üͤberfuͤhrt waäͤren. Der Papſt wuüͤnſcht, daß die
bertriebene Strenge der Inquiſie Tribunale in Spanien und 7 gemildert werde.“ Se Diario di Roma ſagt: „Die neueſten Briefe 8.An cona melden, im dortigen Hafen ſey ein Engliſches cen geſchiff mit der Nachricht angekommen, daß die Grie⸗ nd Tuüͤrken einen Waffenſtillſtand auf zwei Monate ab⸗ Len hätten. Der Capitain des Schiffes hatte ſogleich * ee mit dieſer Nachricht nach London geſchickt.“
Spanten.
2.,— Madrid 5 7 li
„ 18. Juni. Der Graf von Ofalia Poſen mag hes Nönats 2 — Anfang Juli auf ſeinen Poge begleiten iön Bruͤckkehren. Seine Frau und einzige
Der 828 8 ments zu figadter Repas, Oberſt des Garde⸗Jaͤger⸗Regi⸗
„iſt, ohne daß die Veranlaſſung bekannt ge⸗ worden — ſeines Poſtens 3— zuggos ernannt worden, welches eine große Un⸗ gnade iſt, indem in Busgos nächt 20 Invaltden ſind, und es ein ganz unbedeutender Vrt ift. er ehen vor Abgang
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haben und in ſeinen Fun
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L. v. Cramm.“)
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der Poſt vernehme ich, daß der Marquese de Campo Real, bisher Oberſt⸗Lieutenant im Garde⸗Lanciers⸗Regiment, zum Nachfolger von Roxas ernannt worden iſt.
In der Criminal⸗Unterſuchung gegen den Oberſten La⸗ barthe (ein Franzoſe, welcher vor 1823 nur Lieutenant war, deſſen Frau die Schweſter der Frau eines Kammerdieners und Secretairs des Koͤnigs [Salcedo] iſt, und der bereits zum Oberſten eines Lancier⸗Regiments avancirt war), welcher beſchuldigt war, aus der Kaſſe ſeines Regiments S0tauſend Realen (beinahe 6000 Rthlr. Preuß. Cour.) veruntreut zu
G etionen als Regiments⸗Chef ſuspen⸗ dirt worden war, iſt vorerſt der Befehl ergangen, daß der Secretair der Cavallerie⸗Inſpection, Don Antolin de San⸗ telires, derſelbe, welcher das Deficit in den, bei der gedach⸗ ten Inſpection eingereichten Rechnungen des ꝛc. Lancier⸗Re⸗ giments entdeckt hatte, und zwei andere der erſten Beamten in derſelben, aus dem Grunde, weil man die Ueberzeugung erlangt haͤtte, daß ſie perſoͤnliche Feinde des Oberſten La⸗ barthe waͤren, ihrer Poſten verluſtig werden und in die Klaſſe der Peſantes (eine Klaſſe, welche in der Regel nicht bezahlt wird) treten ſollten. Dieſer Befehl iſt bereits in Ausfuͤhrung gebracht.
Im Diario mercantil de Cadiz ſind mehrere ſehr heilſame Verordnungen von Seiten des daſigen Gouverneurs erlaſſen worden, um dem Laſter des Trunks, der Unzucht, Luͤderlichkeit, und den Folgen des Muͤßiggangs zu ſteuern.
Daſſelbe Blatt vom 12. Junit enthaält folgendes Schreiben des Kaiſerlich Oeſterreichiſchen Agenten in Algeſi⸗ ras an den General⸗Conſul des Oeſterreichiſchen Hofes in Cadix: „Mit der groͤßten Genugthuung zeige ich Ihnen, meiner Schuldigkeit gemaͤß, hierdurch an, daß die Waffen unſeres Souverains ſich im Barbaresken⸗Hafen von Larache mit Ruhm bedeckt haben. Zwei Forts ſind zerſtoͤrt und zwei Kriegs⸗Briggs verbrannt, welches, vereint mit einer großen Niederlage unter den Mauren und der durch den Ueberfall erzeugten Beſtuͤrzung, die Reſultate des errungenen Sieges geweſen ſind, der jedoch ganz vollſtaͤndig geweſen ſeyn und nichts zu wuͤnſchen uͤbrig gelaſſen haben wuͤrde, wenn das ploͤtzliche Erſcheinen einer, zu Ende des Gefechts herbeigeeil⸗ ten großen Anzahl Mauren, welche ſich an Infanterie und Cavallerie auf mehr als 3000 Mann belaufen mochten, den Kaiſerlich Oeſterreichiſchen Truppen verſtattet haͤtte, länger am Lande zu bleiben. auf 200 Mann, die von dem Commandanten des Geſchwa⸗ ders beauftragt waren, die Flottille der Maroccaner zu zer⸗ ſtoͤren, welches ihnen auch vermittelſt auf dieſelbe geworfener Brand⸗Raketen gelang, waͤhrend die Kaiſerlichen Sciffe die Forts beſchoſſen; die Brigg „Veneto“ allein that 141 Schüſſe. Der erwaͤhnte Commandant war mit einigen hoͤheren Offi⸗ cieren ſelbſt ans Land geſtiegen und hatte den Angriff orga⸗ niſirt. Wir haben 20 bis 25 Todte und einige leicht Ver⸗ wundete gehabt. Noch iſt mir uͤber den eigentlichen Vor⸗ gang keine officielle Anzeige zugekommen, und iſt Vorſtehen⸗ des nur die Ausſage einiger Schifis⸗Aſperanten, welche von Gibraltar hieher gekommen ſind, um die Correſpondenz ab⸗ zuholen. Das Gefecht hat am 3. Junt, Mittags um 12 Uhr, angefangen und vier Stunden gedauert. Algeſiras, 8. Juni. Wegen Unpaͤßlichkeit des Herrn Agenten (gez.) Miguel de Auintana.
Es iſt eine neue Ausgabe der unter dem Namen „Las Siete partidas del Rey Don Alfonso el Sabio IX.9 be⸗ kannten Geſetzſammlung, mit Gloſſen von Don Gregorio Lopez, erſchienen.
In der Zeitung vom 9. Juni witd ein Buch: „Officio parvo de la Santisima Virgen“ angekuͤndigt, welches Ihrer Majeſtaͤt der am 17. Mai verſtorbenen Koͤnigin gewidmet iſt.
N. S. Ae fruͤh hat die große Frohnleichnams Pro⸗ zeſſion 75 unden und außer derſelben noch viele andere; zu Morgen iſt eine Prozeſſion, die der Minerva, angekuͤn⸗ digt, dergleichen, ſo wie tauſend andere Sachen hier, ſchei⸗ nen im Auslande unglaublich! Die Authentleitat dieſer, der Minerva gewidmeten Prozeſſion, in einem ſo ſtreng katholi⸗ ſchen Lande, will ich doch durch anliegenden Abſchnitt aus
Die Zahl der Letzteren belief ſich nur 8
dem heutigen Diario belegen: „Den 19ten Nachmittags um
4 Uhr werden die Bataillone der Koͤniglichen Freiwilligen ein Piquet von zwei Subaltern⸗Officieren, einem Feldwebel und 60 Freiwilligen vor die Kirche von St. Pedro el Real ſtellen, um die Prozeſſion der Minerva zu begleiten; gez.