nuͤtz — vermehren: da aber die Batterieen von Larache auf das Geſchwader Sr. Maj. zuerſt ſchoſſen, ſo mußte dieſes das Feuer erwiedern, wodurch den Feſtungswerken viel Scha⸗ den zugefügt wurde. Nachdem ſonach der Zweck der Expe⸗ dition durch die Zerſtoͤrung der Maroccaniſchen Schiffe im Hafen von Larache erreicht worden war, zog unſere kleine Nannſchaft ſich auf die Schiffe zuruͤck, indem ſie die An⸗ griffe der Araber zuruͤckwies. Wir beklagen den Verluſt von 22 Todten und 12 Verwundeten. Unſere Schiffe haben, ob⸗ gleich ſie 3 Stunden lang dem Feuer der feindlichen Batte⸗ rieen ausgeſetzt waren, nicht den mindeſten Schaden gelitten.“
1b Aus Cherbourg wird gemeldet, daß die Reiſe des Koͤ⸗ nigs nach der Normandie nunmehr beſtimmt beſchloſſen ſey; es werden in jener Hafenſtadt bereits die erforderlichen Vor⸗ kehrungen zum wuͤrdigen Empfange des Monarchen getroffen.
Der Fuͤrſt Dolgorucki iſt vorgeſtern in ſeinem Landhauſe u Courbevoie an zuruͤckgetretener Gicht geſtorben. Sein Bohn war Tages zuvor aus Rußland eingetroffen. Auf den Antrag des Kaiſerl. Ruſſiſchen Botſchafters iſt der Nachlaß verſiegelt worden. 1
Vie Nummer 41 des „Alten Albums,“ den man nicht mit dem „National⸗Album““ verwechſeln darf, iſt vor eini⸗ gen Tagen wegen eines Aufſatzes, betitelt „der rothe Ham⸗ mel,“ worin Ermige⸗ und namentlich die Gazette de France, welche Auszuͤge daraus gegeben und dieſe mit Bemerkungen be⸗ gleitet hat, in hohem Grade unanſtaͤndige Anſpielungen auf die Allerhoͤchſte Perſon des Koͤnigs erkennen wollen, auf An⸗ ſuchen des Koͤniglichen Prokurators in Beſchlag genommen worden.
General Milans iſt auf der Perſonen⸗Poſt in Mont⸗ pellier angekommen; er befindet ſich in einem ſo leidenden Zuſtande, daß man fuͤr ſein Leben beſorgt iſt.
In Toulon iſt jetzt das erſte Franzoͤſiſche Kauffahrtei⸗ Schiff, mit inlaͤndiſchen Waaren beladen, nach Buenos⸗Ay⸗ res ausgeruͤſtet worden.
Der Marine⸗Praͤfekt von Toulon hat am 22ſten d. M. der Handels⸗Kammer in Marſeille angezeigt, daß er ——— Schiffe zur Verfolgung der Corſaren, welche ſich an der Sar⸗ diniſchen Kuͤſte und auf der Höͤhe der Hyeriſchen Inſeln ge⸗ zeigt haben, ſo wie eine Corvette zur Deaung des Hafens von Marſeille ausſenden werde.
Wäͤhrend Bolivar den Sohn Iturbide’s bei ſich hat, und ihm, wie es heißt, ſeinen Beiſtand fuͤr die Wiederher⸗ ſtellung des Mexikaniſchen Thrones verſpricht, gewaͤhrt der Congreß von Mexiko dem Nebenbuhler Bolivars, Santan⸗ der, eine Freiſtatt und eine Penſion von 15,000 Fr.
Nach Briefen aus Mexiko vom 12. April hatte der Handel dort noch kein Leben wieder gewonnen. Wegen der an den Kuͤſten herrſchenden Krankheiten hatte der Senat der Deputirten⸗Kammer vorgeſchlagen, die Ausfuͤhrung des De⸗ erets wegen Vertreibung der Spanier noch aufzuſchieben; dieſer Vorſchlag iſt verworfen worden. Der Juſtiz⸗Miniſter, Don Juan Joſe Espinoſa, hat ſeine Entlaſſung eingereicht; an ſeine Stelle iſt der Deputirte Dr. Herrera getreten, der unter Iturbide Miniſter war, und zu deſſen Falle beigetragen haben ſoll. Er iſt ein Mann von Talenten, die er aber nicht immer gut angewendet hat. Das Finanz⸗Miniſterium bleibt interimiſtiſch Herrn Gonzalez Angulo anvertraut.
In Ajaccio iſt eine Elementar⸗Schule errichtet worden.
Großbritanien und Irland.
London, 30. Juni. Lord Strangford iſt geſtern auf dem „North Star“ von ſeiner Sendung an den Kaiſer von Braſilien zu Portsmouth angekommen. Bis ganz ſpaͤt geſtern Abend war noch nichts von den, durch Seine Herrlichkeit mit⸗ gebrachten Nachrichten bekannt geworden.
Heute Morgen ſind hier Depeſchen von Lord Ponſonby aus Rio Janeiro vom 4. Mai eingelaufen.
Geſtern kam der Herzog von Cumberland zur Stadt.
Hr. Stratford Canning nebſt Familie iſt hier angekom⸗
men. Geſtern traf hier mit der Preußiſchen Staats⸗Zeitung die Nachricht von dem, durch die Ruſſen bei Schumla er⸗ fochtenen Siege ein. warteten Eindruck, indem die Courſe ſaͤmmtlich etwas gewi⸗ chen ſind.
Der heutige Courier enthält einen ſehr ausfuͤhrlichen raiſonnirenden Artikel uͤber das Ruſſiſche Buͤlletin von der Schlacht bei Schumla, und folgert am Ende daraus, daß, da
augenſcheinlich der Groß⸗Weſir ſich ſeinen Weg nach Schumla
offen zu erhalten gewußt habe und dorthin zuruͤckgekehrt ſey, dieſe Schlacht auf die Ereigniſſe vor Siliſtria keinen Einfluß zu Gunſten der Ruſſen haben koͤnne, da ja die dortige Garni⸗ ſon, wenn ſie gewahre, wie das Belagerungs⸗Corps verringert
An der Boͤrſe machte ſie einen uner⸗
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worden, zweiſelsohne neue und kraͤftige Ausfaͤlle machen werde, und faͤhrt dann fort: „Graf Diebitſch wird deshalb wahrſcheinlich zur von Siliſtria zuruͤckkehren, da der Beſitz dieſes Ortes von hoͤchſter Wichtigkeit gehalten wird. Ueberhaupt iſt unſere Meinung, daß nicht allein auf den Gang des Krieges, ſondern ſelbſt den des gegenwärtigen Feldhugs, dieſe Schlacht nicht mehr Einfluß haben wird, als die kurz vorher vom Groß⸗Weſir uͤber den General Roth er⸗ rungenen Vortheile. Ueberdem kann es nicht fehlen, daß dieſe Erfahrung der Tuͤrkiſchen Infanterie mehr Zutrauen zu ſich im offenen Felde einfloͤßen muß.“
„Man kann es“, heißt es im Courier, „als einen Beweis dafuͤr anſehen, wie ſehr die Pforte von dem Wun⸗ ſche beſeelt iſt, Frankreich ſowohl als England zu beguͤnſti⸗ gen, daß ſie beim Dey von Algier allen ihren Einfluß an⸗ wendet, dieſen dazu zu bewegen, an Frankreich jede Genug⸗ thuung, die es verlangt, zu bewilligen.“
Der Ruſſiſche Admiral Heyden iſt, heute Morgen hier
eingegangenen Nachrichten zufolge, nach Poros gegangen. Admiral Malcolm wurde zu Smyrna erwartet, wohin auch die Franzoͤſiſche Escadre ſich begeben ſollte. In einem Berichte aus Gibraltar, der hier eingegangen iſt, wird das zwiſchen den Oeſterreichern und Maroccanern ſtatt gefundene Treffen ganz ſo dargeſtellt, wie es (S. das geſtrige Blatt der Staats Zeitung, Artikel: Madrid) Cadigxer Bläͤtter mitgetheilt haben.
Briefe aus Terceira bis zum 5ten d. melden, daß das jetzt die Inſel blokirende Geſchwader Dom Miguels damals aus einem Linienſchiffe, einer Fregatte und einer Sloop beſtand. Das erſtere lag vor Angra, die letzteren vor la Praya; Alles war indeſſen dort ruhig und die Fluͤchtlinge hielten ihre Lage fuͤr ſicher.
Nachrichten aus Liſſabon bis zum 20ſten d. zufolge war die dritte, gegen Terceira beſtimmte Expedition Dom Mi⸗ guels am 16ten d. nach St. Miguel abgeſegelt. Am Beord der Schiffe befanden ſich ungefahr 1600 Mann Truppen, und beſtand die Expedition aus zwei Fregatten, zwei Cor⸗ vetten, zwei Kriegs⸗Briggs und ſieben Transport und Am⸗ munitions⸗Schiffen. Tages vorher war eine Kriegs⸗Brigg nach derſelben — abgeſegelt, wahrſcheinlich um dem Blokade⸗Geſchwader vor Terceira die Ankunft der Expedition anzuzeigen. Uebrigens ſchildern dieſelben Berichte den Zu⸗ ſtand der Schiffe als hoͤchſt klaͤglich, und erzählen, daß ſchon, als ſie kaum aus dem Geſicht geweſen, auf einer der Briggs, „Don Sebaſtian“, der große Maſt gebrochen, auch mehrere von den andern Schiffen ſchon im Laufe des erſten Tages nicht unbedeutenden Schaden gelitten hätten. Außer⸗ dem wird als ein Verwunderung erregender Umſtand bei die⸗ ſer Expedition angefuͤhrt, daß unter den befehligenden Offi⸗ cieren auf derſelben ſich auch nicht ein einziger Officier von hohem Range befinde. — Die vier Leute vom Engliſchen Schiff„Vigilant,“ die gemißhandelt und ins Gefaͤngniß gewor⸗ fen worden, weil ſie ihrem Capitain ans Land gefolgt, der eine Summe in Braſllianiſchen Dollars, die derſelbe einem dortigen Kaufmann uͤberliefern ſollte, abgeben wollte, ſind trotz aller Reclamationen unſers General⸗Conſuls Hr. Ma⸗ thews noch nicht wieder freigegeben.
Im Courier lieſet man Nachſtehendes: „Wir haben
vor einigen Tagen den Auszug eines Schreibens aus Mexiko gegeben, das ſich auf einen, zwiſchen dieſer Republik und Columbien zu ſchließenden Tractat bezog, vereint einen An⸗ riff auf die Inſel Cuba zu machen, um der drohenden Stel⸗ ung, in welcher ſie ſich beſtaͤndig zehen das vormalige Spa⸗ niſche Feſtland befindet, und wenn gleich 88 nur drohend, doch die Kuͤſte in ſteter Unruhe erhält, ein Ende zu machen. Dieſer Entſchluß der beiden Republiken iſt bisher zum Theil durch die Erklaärung Großbritaniens nicht zur Ausfuührung gekommen, die dahin ging, daß ein daraus erfolgender Krieg, wegen der Nachbarſchaft des Kriegsſchauplaͤtzes, unſer Land noͤthigen wuͤrde, ihn wo moͤglich zu verhindern. Jetzt ſcheint es, als wenn die beiden Republiken eine Deputadion an un⸗ ſere Regierung zu ſchicken deabſichtigten, welche vorſtellen ſoll, daß, falls Cuba ſeine feindliche Stellung nicht aufgäbe, es England doch gefallen moͤge, von dem bisherigen Verbote, wodurch ein Angriff auf die Inſel von demſelben bisher ver⸗ — worden, abzuſtehen, da dies ſonſt als partheilſch er⸗ cheinen und fuͤr die Republiken die nachtheiligſten Folgen haben wuͤrde. Man muß in der That bedauern, daß ſolche Discuſſionen noch gefuͤhrt werden muͤſſen. Wann wird Spa⸗ nien der Stimme der Vernunft Gehoͤr geben, und einen ſo nutzloſen, zu nichts fuͤhrenden Kampf aufgeben!“
Die Revue britanniqzue enthält Folgendes: „Groß⸗ britanien hat in den Zeitraume von 127 Jahren, nämlich von 1688 bis 1815, fñpnf und ſechzig Jahre Krieg geführt,