vpon la Boäſſidre, des Finanz⸗Miniſters und des Herrn Laffitte verworfen. Auf ein anderes Einkommen der General⸗Einnehmer bei den indirecten Steuern, im Be⸗ trage von 1,400,000 Fr., hatte die Commiſſion eine Erſpar⸗ niß von 200,000 Fr. in Antrag gebracht. Auch gegen dieſe Reduction erhob ſich der Graf Roy, da die General⸗Ein⸗ nehmer nur ein fixes Gehalt von 6000 Fr. haͤtten; dieſelbe wurde jedoch mit ſtarker e SS angenommen. Eben ſo wurden die Gehaͤlter der Schatz⸗Zahlmeiſter, welche mit Inbegriff der ſonſtigen Ausgaben mit 1,448,400 Fr. in Anſatz gebracht ſind, auf den Antrag der Commiſſion um 100,000 Fr. ermaͤßigt. Hierauf ging man zu den verſchiedenen eeinzelnen Zweigen der Finanz⸗Verwaltung uͤber, und zwar zu⸗ anaͤchſt zu der Verwaltung der directen Steuern. Nach einem langen Vortrage des Hrn. Calmon uͤber dieſen ganzen Geſchaͤfts⸗ zweig wurden die fuͤr die Verwaltung der directen Steuern in den Departements ausgeſetzten J,300,000 Fr., ſo wie 12,820,000 Fr. fuͤr die Einziehung der Steuern angenom⸗ men. Als das Steuer⸗Kataſter mit 5,500,000 Fr. an die Reihe kam, drang Herr von Tracy auf die gaͤnzliche Un⸗ terdruͤckung deſſelben, da es durchaus auf falſchen Grund⸗ lagen beruhe. Die Anfertigung des Kataſters beſtehe aus zwei Operationen; die erſte ſey die Auſnahme der ganzen Grundflaͤche des Landes; eine ſolche finde aber bereits zum Behuf der Anfertigung einer Karte von Frankreich ſtatt; die zweite Operation beſtehe in der Abſchaͤtzung des Einkommens, welches der Grundbeſitzer, beſonders der Landmann, in den meiſten Faͤllen ſelbſt nicht genau angeben koͤnne, da das Eigenthum auf dem Lande keinen feſten Werth habe. Das dringendſte Beduͤrfniß fuͤr den Landbauer ſey die deſt⸗ nitive Feſtſtellung ſeiner Abgaben, waͤhrend jetzt die fortwaͤh⸗ renden Reviſtonen, denen man ſein Einkommen unterwerfe, iu einer wahren Geißel fuͤr ihn wuͤrden. Wenn man den weck, den man mit dem Kataſter beabſichtigte, wirklich er⸗ eichte, ſo wuͤrde derſelbe zu einer Strafe fuͤr den Fleiß, und u einer Belohnung fuͤr die Traͤgheit werden, indem ein gut bebautes Grundſtuͤck immer höher, ein vernachlaͤſſigtes dage⸗ gen immer niedriger beſteuert werde. Ungeachtet dieſer Be⸗ merkungen wurde die fuͤr das Kataſter angeſetzte Summe einſtimmig bewilligt. Eben ſo wurde hierauf die Lanze Ab⸗ theilung des Einregiſtrirungsweſens und der Domainen mit 10,784,060 Fr. ohne Discuſſion angenommen, und nach einigen Bemerkungen der Herren Benjamin Ton⸗ ſtaut und Delaunai auch die fuͤr die Forſt⸗Ver⸗ waltung ausgeſetzte Sunnne von 4,020,150 Franken bewilligt. Fuͤr die Zoll⸗Verwaltung wurden die im Budget ange⸗ ſetzten 24,420,998 Fr., fuͤr die Verwaltung der indirecten Steuern 47,239,220 Fr., ſo wie fuͤr die Poſt⸗Verwaltung 16,779,824 Fr. (worunter 10,390,634 Fr. fuͤr den Trans⸗ port der Depeſchen) ohne erhebliche Debatten von der Kam⸗ mer bewilligt. Als man jetzt zur Lotterie Verwaltung uber⸗ gehen wollte, beſchwerte ſich Herr B. Conſtant, daß man mit ſo großer Eile zu Werke gehe, und trug auf die Verta⸗
Die Sitzung wurde um 6 Uhr aufgehoben.
Paris, 9. Juli. Vorgeſtern arbeiteten De. Majeſtaͤt mit dem Miniſter der geiſtlichen Angelegenheiten.
Mehrere der hieſigen Buchhaͤndler uͤberreichten vor eini⸗ gen Tagen den Miniſtern der Juſtiz und des Innern einige Notizen uͤber ihren Geſchaͤftszweig und erhielten von denſelben die Verſicherung, daß, bei der Abfaſſung des im kuͤnftigen Jahre der Kammer vorzulegenden Geſetz⸗Entwurfs uͤber 8 Buchhandel, dieſe Bemerkungen beruͤckſichtigt wer⸗ den ſollen.
Mit Bezug auf die Behauptung der Herren Caſ. Pé⸗ rier und Laffitte in der Sitzung vom Gten d. M. äußert der Meſſager: „Das Recht, Krieg zu führen und Frieden zu ſchließen, und auch das Recht der Vertraͤge, gehoͤrt dem Kö⸗ nige an; die Charte hat daſſelbe geheiligt; die Kammer kann daher nur dann einſchreiten, wenn man von ihr Subſidien für die Erfuͤllung eines Vertrages begehrt. Um was han⸗ delte es ſich aber in dem vorliegenden Falle? Um eine alte von Spanien contrahirte, und auf das Verlangen der Fran⸗ zoͤſiſchen Regierung lizutdicte Staats⸗Schuld, wozu von der Kammer weder eine Rarification noch eine Gelbbewillgung verlangt wird.“ :
Der verantwortliche Redacteur des wiſſenſchaftlichen Jour⸗ nals „Grondeur“ iſt wegen Verletzung der Religion, der Fſfentlichen Moral und wegen Belerdeigung einer ganzen Klaſſe von Burgern vor das hieſige Zuchtpolizei⸗Gericht ge⸗ laden worden. 3
DBriefe aus R
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2₰
☚ wurde indeſſen nach einigen Bemerkungen des Marquis
gung der Discuſſion an, welche auch nach einer wiederholten Abſtimmung mit ſchwacher Majorität angenommen wurde.
gen Syſtem behauptet haben, es fuͤhre den Untergang unſe⸗
niſche Regierung bei dem Papſte nachdruͤcklicher als jemals
auf die Autoriſation zu dem Verkaufe geiſtlicher Guͤter in Spanien zu dem Betrage von 2 Millionen Realen dringe. Der Herzog Decazes iſt nach Livorno abgereiſt. * Der Vice⸗Admiral, Graf Dumanoir, iſt am 6ten d. M. hieſelbſt mit Tode abgegangen. Demoiſelle Mars iſt aus Lille und Haͤvre hierher zurüͤck, gekehrt und wird naͤchſten Sonnabend in Delavigne's „Schule der Alten“” wieder auf dem Theaͤtre frangais auftreten.
9. 4
Großbritanien und Irland.
London, 8. Jult. Geſtern fruͤh machte Herr Ruſh, ehemaliger Geſandter der Vereinigten Staaten von Nord⸗ Amerika, begleitet von mehreren ſeiner Landsleute, ſeine Aufwartung beim Herzoge von Wellington im Schatz⸗A Die Unterredung betraf den zwiſchen unſerer Be Frritg un den Vereinigten Staaten obwaltenden Gräͤnz⸗Streit, und Außer dem Herzoge waren
dauerte ungefaͤhr eine Stunde.
auch der Kanzler der Schatzkammer und Sir Heward Dou⸗ glas, Gouverneur von Neu⸗Braunſchweig, der ſich eben auf Urlaub hier befindet, zugegen.
Der Herzog von Chartres nebſt Gefolge iſt am lſten d. zu Liverpool wieder eingetroffen.
In der Times lieſt man: „Der viertelährliche Be⸗ richt uͤber die Einnahme weiſt einen weſentlichen Ausfall in dieſer nach und wird derſelbe von vielen Perſonen in der Tity mit einem guten Theil von Hoffnungsloſigkeit commen⸗ tirt, doch hat dies auf den Preis der Staats⸗Papiere gerin⸗ gen Einfluß gehabt. Dieſe Apathie bei Ereigniſſen, die zu fruͤherer Zeit auf den Markt ſo bedeutend wuͤrden eingewirkt haben, dildet einen Hauptzuͤg des Zuſtandes des Handels ſeit bereits mehreren Monaren. Eine merkwuͤrdige Thatſache iſt es, daß grade vor zwoͤlf Monaten der Preis der Con⸗ ſols ganz genau derſelbe war, wie jetzt, dagegen aber wah⸗ rend dieſer Zeit die Franz. 3 pCts. um 9 pCt. geſtiegen ſind, ſo bdaß, wahrend England ſtationair geblieben iſt, Frankreich uns hoͤchſt ſchnell in Betreff des Werthes ſeiner Staats⸗Pa⸗ piere uͤberfluͤgelt hat.“ .
„Wie ſehr“, heißt es in einem zu Mancheſter erſchei⸗
nenden Blatte, „diejenigen Unrecht haben, die ſeither gegen das freie Handels C 8 2¾ 4 ſeithe s
yſtem des Hrn. Huskiſſon if
weiſt der Umſtand, daß, edhs Seaesen ae lant. 2 die Rhederei ſowohl, als der Ertrag der Schiffs⸗Abgaben. ſich bebeutend vermehrt hat. Der Glasgow⸗Courier, ſonſt ein gewaltiger Opponent aller Handels⸗Freiheit, muß doch zugeben, daß der Ertrag der Hafen⸗Gelder in Glasgow außerordentlich zugenommen habe; in Briſtol ſind die ſoge⸗ nannten Docks⸗Einnahmen um 1200 Pfd. groͤßer geweſen, als in einem der ergiebigſten fruͤheren Jahre. In Liverpool ind in dem, mit dem 24. Juni geendigten Jahre 11,383 ahrzeuge mit einem Gehalte von 1,387,957 Tonnen ange⸗ kommen; es zeigt dies, im Vergleiche mit dem vorhergehen⸗ den Jahre, eine ren. von 680 Fahrzeugen und 70,846 Tonnen. Die Docks⸗Abgaben brachten dort im ver⸗ floſſenen Jahre 158,376 Pfd. 15 Shill. 9 Pre., mithin 954 Pfb. 1 Shill. 8 Pce. mehr, als im vorhergehenden. Dergleichen practiſche Argumente geben die beſte Antwort auf das Geſchrei aller Neuerungs⸗Feinde, die von dem jetzi⸗
res Handels herbei.“
Der Gartenbau, Verein hatte geſtern eine ſehr zahlreich beſuchte Sitzung, bei welcher auch viele Blumen und Fruͤchte ausgeſtellt waren; unter denſelben erregte beſonders eine ge⸗ trocknete Chineſiſche Frucht „Diospyrus Kaki“ genannt, die einen ſehr lieblichen Geruch hat und von vortrefflichem Ge⸗ ſchmack ſeyn ſoll, die allgemeine Aufmerkſamkeit. Außerdem wurden auch zwei große Gemälde, Frucht Stuͤcke, bewundert, die der ruͤhmlichſt bekannte Kuͤnſtler Lance fuͤr den Herzog von Bedford gemalt, und die in den Saͤlen des Gartenbau⸗ Vereins auszuſtellen Se. Gnaden erlaubt hatte. ’
Nach der Graſſchaft Tlare ſind mehrere Truppen Ab⸗ theilungen auf dem Marſche. Jeder Soldat iſt mit 60 ſcharfen Patronen verſehen.
Die Ruſſiſche Fregatte „Caſtor““, und elne Kriegs⸗Brigg, auf einer Fahrt von Malta nach Kronſtadt begriffen, lieſas in dieſen Tagen in Portsmouth ein.
Briefe aus Madeira vom 7. Juni geben eine ſehr un⸗ vortheilhafte Schilderung von dem Zuſtande dieſer Inſel. Ein Englaͤnder darf ſich weder bei Tage noch bei Nacht auf der Straße feigen⸗ ohne Beleidigungen ausgeſetzt zu ſeyn. Kriegsſchiffe lagen nicht in der Bay.
Dem Dublin Evening⸗Packet zuſolge haben drei bedeutendſten Handelshaͤuſer zu Cork ihre Zahlungen ein⸗