geſtellt, doch hoffte man, daß ihre Verlegenheit nur tempo⸗ rair ſeyn werde. 1 Der heutig Courier ſagt: „Demoiſ. Sontag ſteht ſo hoch in der Ausbildung, daß keine Saͤngerin ſich mehr mit ihr meſſen kann, wenn man zuvor Madame Malibran die Palme gereicht hat.“ — Am Donnerſtag Abend hat Herr Green ſeine 71ſte Luftfahrt in Begleitung einer jungen Dame gehalten. Letztere hat dem Courier uͤber die Reiſe eine Be⸗ ſchreibung zugeſandt. 10. Juli. Der Herzog von Cumberland ſtat⸗ tete geſtern Sr. Majeſtaͤt dem Koͤnige einen Beſuch in Windſor ab, und da die Abreiſe Sr. Koͤnigl. Hoheit nach Berlin taͤglich erwartet wird, ſo hat der Herzog, wie man vernimmt, von Sr. Maj. Abſchied genommen. Vorher hatte Se. Koͤnigl. Hoheit das dritte Regiment der Garde zu Fuß in Hyde⸗Park inſpicirt. des deneehens unbeſtaͤndigen Wetters haben die gewoͤhnlichen Waſſerfahrten, die Se. Maj. ſonſt zu ma⸗ chen pflegen, in dieſem Jahre noch nicht begonnen; dagegen machen — Maj. zuweilen Exeurſionen in Ihrem einfachen Phaeton, den Hewzönich einige Reiter Nach Briefen aus Honduras, vom 5. Mai, iſt die Stadt Guatimala am 12. April von den San⸗Salvadoria⸗ n worden. „ nern Fürsdie Brafilianiſche Anleihe, iſt wie man vernimmt, die Dividende fuͤr das Jahr 1831 in der Bank von Eng⸗ land bereits deponirt worden. Demunerachtet ſcheint man zu dieſen Obligationen kein rechtes Vertrauen zu gewinnen. „Zu ganz beſonderer Freude“, lieſt man im Courier, gereicht es uns, zu vernehmen, daß die amabilissima Son⸗ tag binnen Kurzem ein Conzert geben wird, deſſen Ertrag ſie ihren Landsleuten, den durch Waſſersnoth verungluͤckten Schleſiern, widmen will. Wir zollen der Demoiſ. Sontag unſern hoͤchſten Preis fuͤr ein ſo edles Unternehmen und ge⸗ ben ihr die Verſicherung, daß, ſo viele Bewunderung auch ihre Talente erregen, ſie doch den Englaͤndern dann i r am achtungswertheſten erſcheint, wenn ſie damit beſchsftst iſt, wohlzuthun und das Leiden des Armen zu lindern.“
Niederlande.
Bruͤſſel, 10. Inli. Die von Sr. Maäjeſtaͤt dem Koͤ⸗ nige fuͤr Abfaſſung eines Geſetz⸗Entwurfes uͤber den oͤffent⸗ lichen Unterricht ernannte Commiſſton beſteht aus folgenden Mitgliedern; dem Staats⸗Miniſter Membroͤde als Praͤſiden⸗ ten, den Mitgliedern des Staatsraths: van Pabſt tot Bin⸗ gerden, Baron von Keverberg de Keſſel, van Toͤrs, Mete⸗
2 p und Dotrenge, dem Adminiſtrator fuͤr den oͤffentli⸗ Len uterricht, die ſchoͤnen Kuͤnſte und Wiſſenſchaften im des Janern, van Ewyck, und dem Referendar er 1— im Staats⸗Rath, Macpherſon, als Secretair. 8 Fi is entor Catholique zufolge ſind die neuen Wah⸗ 1 Kammer der Generalſtaaten in Weſt⸗Flan⸗ — — e Weiſe ausgefallen: Die Herren Verrane⸗
des eha. n Langhe ſind wieder erwaͤhlt, und der Praͤſident Stelle d Gerichtshofes in Bruͤgge, Herr Sandelin, an die
8 es Herrn von Meulenaͤre erwählt worden. 82 er Pair von Frankreich, Graf von Choiſeul, iſt aus den noͤrdlichen Provinzen der Niederlande hier eingetroffen.
Deutſchland.
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Wuͤrzburg, 8. Juli. Der Poſtbote aus Franken ſhthalt Folgendes; „Waͤhrend um das Denkmal aller Deut⸗
9 if dem Schlachtfelde bei Leipzig ſo lange geſtritten iſt, bis Nichts herauskam, iſt der Voͤlkerſchlacht laͤngſt den Vvar ganz ſtill bei Salzburg ein Denkmal errichtet wor⸗ 12 Funß aſſelbe iſt eine aus Ziegelſteinen aufgefuͤhrte, etwa cher Febebe Siule mit einer Niſche, um welche in Deut⸗ Dankes urſchrift geſchrieben ſteht: „Denkmal Deutſchen 3 Deutſchlands Auferſtehung 1813 — 1814.“ Man
urg fuͤr — 8.2 fürſtliches hohes Herz, das laͤnger in ſes Dentmlal 8.78.Deutſche Sache ſchlug, und empfand, die⸗ Alus 288 8* errichten laſſen.“ 2 man: „Heute in (im Unter⸗Mainkreis), 5. Juli, ſchreibt Ereigniß ſtatt fand hier ein unerwartetes mereorologiſches aus dem Weſt⸗ Gegen die dritte Nachmittags⸗Stunde kam Auf einmal regenſchwangere Wolke herangezogen. deſſelten nat erhob ſich ein orkanartiger Wind. Der Gewalt ben rszens Blitesſchnelle weichend, war die nun Verder⸗ the, und nie olke in wenigen Sekunden in unſerm Zeni⸗ mäͤchtig —— ſich in Waſſerſaͤulen und Kieſeln, die der wieder em egen kaͤmpfende Wind jedoch mit aller Macht Wolkenb vorzuheben und zu zerſtreuen ſuchte, aͤhnlich einem olken ruche, zu entladen. Durch die kleinſten der Fenſter rann das Waſſer, und die Wern ſchwoll ziemlich
friedlichſte Geſtalt, die ſie ſeit 8 Tagen nicht hatte, annahm,
haben hier allgemeine Freude verbreitet, und unſre Hoffnun⸗
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an. Die Wirkung des Windes war es, der wir die gluͤck⸗ liche Aufloͤſung dieſes Meteors verdanken. Das Barometer behielt ſeinen Stand (27⁄ 4, 35% bei 10⸗ Reaum.) und der Wäͤrmemeſſer zeigte, nachdem die eben tobende Natur die
in der Sonne bei faſt wolkenloſem Himmel nur 168 Reaum.“ — Aus Schweinfurt wird unterm 7. Juli gemeldet: „Mit dem vor wenigen Tagen beendigten Wollmarkte war man im Durchſchnitte ziemlich zufrieden. Faſt alle zu Markt gebrachten Vorraͤthe, beilaͤufig 250 Centner, ſind um die vor⸗ jaͤhrigen Preiſe zu 50 bis 75 Fl. pro Ct. verkauft worden, waͤhrend auf andern auslaͤndiſchen Maͤrkten die Wollpreiſe dies Jahr uͤberall niedriger als im vorigen waren. Außer einigen Saͤchſiſchen und Voigtlaͤndiſchen Kaͤufern fanden ſich blos einheimiſche ein.“ Bruchſal, 7. Juli. Geſtern Abend trafen Ihre Ma⸗ jeſtaͤt die verwittwete Koͤnigin von Baltern nebſt Ihrer K. K. der Prinzeſſin Marie, zum Beſuche bei J. K. H. der Frau Markgraͤfin Amalie, von Muͤnchen hier ein. Im Ge⸗ folge Hoͤchſtderſelben befinden ſich die Schluͤſſeldame Graͤfin Lodron, die Hofdame Graͤfin Rothenhan, der Kammerherr Graf Yrſch und der Leibarzt Dr. Graf. 8 ““ Moldau und Wallachceit. Die Allgemeine Zeitung enthäͤlt folgende Schrei⸗ ben: „Jaſſy, 17. Juni. Die Nachrichten von den Sie⸗ gen der Ruſſiſchen Truppen auf der rechten Donau⸗Seite gen auf eine baldige Beendigung des Kriegs neu belebt. Denn die Feſtung Schumla, welche noch vor einigen Wochen fuͤr uneinnehmbar galt, wird vielleicht nach der Niederlage des Groß ⸗Weſirs keinen langen Widerſtand leiſten, in ſofern General Diebitſch die Abſicht, hat ſie anzugreifen, indem ihre Garniſon jetzt nur aus 4000 Arnauten beſtehen, und der waffenfaͤhigen Einwohner nicht mehr als 5000 ſeyn ſollen. Man iſt alſo hier in geſpannter Erwartung hinſichtlich der weitern Operationen der Ruſſiſchen Armee, deren Angriffe auf die Feſtungen Siliſtria und Ruſtſchuk nunmehr gleich⸗ falls weniger Hinderniſſen unterworfen ſind, und ſchmeichelt ſich nach dem Falle von Schumla, der in Konſtantinopel den groͤßten Eindruck machen muͤßte, den Frieden unterzeichnet zu ſehen. Ja man ſpricht ſchon von einem Congreſſe, wel⸗ cher ſodann ſtattfinden wuͤrde, um die freundſchaftlichen Ver⸗ häͤltniſſe der großen Hoͤfe wieder zu befeſtigen, und Europa einen dauerhaften Ruheſtand zu ſichern. Die Forderungen Rußlands an die Pforte ſollen keinesweges uͤbertrieben ſeyn, 8 und weniger in einer von der letztern zu leiſtenden Schad⸗ 8 loshaltung beſtehen, als auf der Baſis des Vertrags von Akerman die groͤßtmoͤgliche Erleichterung und Sicherung des Ruſſiſchen Handels auf dem Schwarzen Meere 7— Freilich wuͤrden wohl die von den Ruſſen in Aſien eſetzten Tuͤrkiſchen Feſtungen und Haͤfen am Schwarzen Meere nicht zuruͤckgegeben werden. Die Fuͤrſtenthuͤmer hingegen wuͤrden blos, wie man hier hofft, mehr Selbſtſtändigkeit durch den Friedensſchluß erhalten. Der Kaiſer hat, wie allgemein ver⸗ lautet, ſich beſtimmt ausgeſprochen, daß Rußland keine Ge⸗ biets⸗Vergroͤßerung in Europa verlange, und daß er Alles zu vermeiden wuͤnſche, was zu Conteſtationen Anlaß geben koͤnnte Doch iſt wohl die ee, daß 2 Friedens⸗Unte andlungen angeknuͤpft ſeyen, zu voreilig. 3 5⸗ K b. vPba Die Nachricht, daß die Ruſſen i dem jenſeitigen Donau⸗Ufer bis Lomi vorgedrungen waͤ⸗ 8 FI e eral Geismar ſteht mit dem ren, beſtaͤtigt ſich nicht. Genera ar — groͤßten Theile ſeines Corps noch in der kleinen Wallachei, und haͤlt Rachova nur duech ſeine Avantgarde beſetzt.“
Inland.
Berlin, 15. Juli. Das Feſt, welches vorgeſtern zur Hohen Geburtsfeier Ihrer Majeſtaͤt der Kaiſerin von Ruß⸗ land im Neuen Palais bei Potsdam veranſtaltet worden war, gehoͤrt zu den glaͤnzendſten und in ſeiner Art eigenthuͤmlich⸗ ſten, welche bisher noch am hieſigen Allerhäͤchſten Hofe be⸗ angen worden ſind. Schon Abends zuvor, ſo wie am fruͤ⸗ Morgen des feierlichen Tages ſelbſt, hatte ſich ein gro⸗ ßer Theil der Einwohner Berlins zu Wagen, zu Pferde und zu Fuß auf den Weg nach Potsdam gemacht, um dem Feſte, in ſoweit daſſelbe im Freien ſtatt fand, beizuwohnen. Es gewͤͤhrte einen impoſanten Anblick, den aäußern Hofraum des Neuen Palais, ſo wie die beiden großen Treppen des der Hauptfronte deſſelben gegenuͤber liegenden Gebaͤudes, mit Zuſchauern uͤberfaͤet zu ſehen. Das Feſt ſelbſt, welches den Namen: „Der Zauber der weißen Roſe’“ faͤhrte, zerfiel