Eine Stimme.
Weiche, Raup und Schmetterlin, Neidiſches Gewuͤrme; 4 Komm', o Nachtigall und ſing“, Scheuch' die Lebens⸗Stuͤrme.
Ar Chor. laͤbe, bluͤhe Blancheflour ꝛc.
Es tanzen die Horen den ewigen Reigen, 1 Sie kommen und gehen und lauſchen und ſchweigen Und laſſen auf Erden doch redende Spur. 8
Sie bringen die Blumen, dem Himmel entſproſſen, Verheißungsvoll uͤber die Erde ergoſſen, 2 Belebend das hoffende Menſchengeſchlecht.
Sie reifen das Wunder der goldenen Saaten, Im ew'gen Geheimniß der Goͤtter berathen, Und lohnen und ſtrafen den menſchlichen Fleiß.
Sie zeit'gen die Fruͤchte und theilen die Gaben Nach Thaten und Werken und ſchaden und laben Nach niemals erforſchten Geſetzen der Gunſt.
Sie ſcheuchen die Freude, das Gluͤck und die Jugend Und pruͤfen das Leben, die Hoffnung, die Tugend, Mit eiſiger Kaͤlte und ſteigendem Ernſt.
So tanzen die Horen den 412— Reigen, — Und kommen und gehen und lauſchen und ſchweigen Und laſſen auf Erden doch redende Spur.
e. Nachdem die Jahreszeiten verſchwunden waren, ward ZII das Rieſengebirge, umlagert von Fluß⸗Nymphen, ſichtbar, und 1¹. Ruͤbezahl (Herr Devrient der Aeltere) erſchien. Gleichzeitig
vernahm man folgenden TChor der Fluß⸗Rymphen und
Waſſergeiſter: ⁴⁴
Winter iſt voruͤher, 1 Seht, das Baͤchlein rinnt.
Fruͤhling kommt heruͤber Und das Maͤgdlein ſinnt.
Lachet mit, ihr Schweſtern Denn das Bäaͤchlein rinnt. HPeute folgt dem Geſter Darum ſeyd geſchwind. —
Schneller rinnen Baͤche, Denn es ſchmilzt der Schnee; Eilen hin zur Flaͤche, Schwellen an! — o wch!
8
Eime Nympche.
Schone mir die Fluren— 5
Und des Landmanns Feld;
Denn der Nirxe Spuren 8.
Werden ſonſt entſtellt. — Eine Undere.
Feindlich will nur baden
Mit der naſſen Fluth, ie, um uns zu ſchaden, ommen heiß in Wuth.
1“ E111 Sen. Ebö“
Bei der ſetten Strophe nntetbeach Naüͤbepah! den Chorgeſang mit nachſtehender Rede, begleitet mit —
8 — ein mit euren S1ngeg, 9 n ich lauſche andern Klängen,. Die mein ganzes Selbſt erregt!
Suͤße Kinder, hold zum Kuͤſſen, Schwelgen dort in H. üiſſen, Die ein ſchuldlos Herz gewaͤhrt.
Maͤchtig bin ich angezogen Bin den deih Ibn; Aber — ich bin Ruͤbezahl!
Bin der Geiſt, der ewig necken, Lohnend ſelber, muß erſchrecken; Aber doch vergelten darf.
4 1”¹ 2 E. 8 8
1 2 F. Oben ſteht geſchrieben:
— 12 89 dce ghe — . 5 Staͤhle ſie in Noth. . . 8 Sn ſich äͤcht dac,, 4
— ööö —
W
ſſöolgend dem Geſchick, Knufen meine Blicke ee. ven
. 8 Walken Euch herbei. 8 . rruͤbt die heit're Scene! I“ 8n dir Nur der Abgrund gähne
8
e der Sturm ſey frei! 8 : Bſah Rollet, Donner; leuchtet, Bliten! Aan Und in ihrem Felſenſitze ISh, zr r Sey die Erde nicht mehr feſt. vä; 96 9--ee s g 58* Holde Kinder, die ich liebe 8 e ern Stuͤrme, die ich gern vertriebe, 8 8 2 Muß ich thuͤrmen uͤber Euch. 1 Stehet feſt, wenn Alles bebee , r. h Ewige Vergeltung lebet; e“ us Und ich bin kein boͤſer Geiſitt
8 Laßt durch Luͤgen Euch nicht irren! 8 Truͤbes wird 79 klar entwirren!
Holde Kinder, ſtehet feſt. ¹
Die Sonne verdunkelte ſich jetzt, Blitze zuckten, der Don⸗ ner rollte und Bellona fuhr, in Dampf gehuͤllt, unter ſol⸗ gendem Chor uͤber die Scene:
Wehe! — es rauſchen die Quellen Wehe! Pche!l es ſchaͤumen die Wellen! Siee⸗
Stuͤrme heulen, verheeren die Felder 1gu; 1 Berrge wanken, es ſtuͤrzen die Waͤlder, . ze Flammen ziſchen und werden zum Grabe! n
8 1
Wche! Friede, die herrlichſte Gabe ; Schwindet, fliehend vor furchtharem Kampfe, Denn Bellonag entſteiget dem Dampfe! 3
Allmaͤhlig aber verſchwand der Dampf, und nachdem das kriegeriſche Getöͤſe verhallt war, erſchienen in einem Haine lorbeerzekroͤnte Helden, und man vernahm folgenden Sieges⸗Geſang: ☛
Chor. — Es zauchzet das Volk! es rauchen Dank⸗Altaäre!
*8
Es 8 t die Luſt! es triumphirt die Ehrekl Der Lorbeer gruͤnt, und windet ſich im Kranze Um's Heldenhaupt in neubelebtem Glanze! 3 Uns iſt der Sieg! Uns iſt der Ruhm! die Ehre! Dem hoͤchſten Preis! Ihm bauet Dank⸗Altaͤre!
Suͤß iſt die Luſt, erhoͤht durch das Entbehren! —* Suͤß iſt die Ruh, die Siege uns gewahren! 88
Suͤß iſt das Glück! das Goͤtter uns heſcheeren, Und heilig iſt die Pflicht, ſich zu bewaͤhren! Der Kraͤnze werth, die Liebe uns geflochten, Der Siege werth, die Helden uns erfochten!
Eine der Helden⸗Geſtalten (Hr. Rebenſtein) trat hierauf redend hervor, und ſprach unter Begleitung der Muſik nach⸗ ſtehende Worte:
r aus Kampf und aus Beſchwerde, ½ * Faches käbne Sieg hervork:;:;; 41828: zeugend, daß Er werde,— 3 Heben Helden ſich empor! 84 Fha es; wird angeboren, r och den Helden macht die That! . Wie Alecides m rkohren
Auszurotten bd t, 899 13 Durch die Arbeit ſchwerer Werke,
So die Helden jeder Zeit. In der Pflicht liegt ihre Stärke Ünd die Ehre lenkt den Strei Nicht im eitlen Triumphiren Suchen ſie den Heldenruhm; Nein, das Gluͤck hereinzufuͤhren 8 des Friedens Heiligthum;
hren 13 dann 8 8 id Bosheit zu ve 2
Das c vIrar elden Streben,
Das heißt wirklich Sieger ſen.
Ein Geſchlecht von ſolchen Helden Hedt ſich aus dem ſchoͤnen Jete, Und die Zukunft wird es melden, Wie es mehrend ſich erſezt