8 am 1. Augu
Maäüͤnchen, 14. Juli.
8 Clavier zu beſchaͤftigen.
Torys entweder bald zu ihrem alten Widerſtande gegen alle Reform zuruͤckkehren, oder auf eine volksthuͤmliche Reform 1 deingen muͤßten. . 3* Niebse — Bruͤſſel, 16. Juli. In Betreff der neuen Organiſa⸗ tion unſerer Armee heißt es, daß die beiden Jäger⸗Bataillone in Bruͤſſel und im Haag als Garniſon verdbleiben ſollen. Jede Diviſion Infanterie wird aus 4 Bataillonen, mit In⸗ begriff des Reſerve⸗Bataillons, beſtehen, und die Diviſton Grenadiere aus 3 Bataillonen, jedes zu 4 Compagnieen. Als Inſpektoren der Infanterie⸗Diviſionen nennt man den Her⸗ zog von Sachſen⸗Weimar, und die Generale Cort⸗Heiligers, von Lerens und Dibbetz, als Inſpektor der Grenadiere und Jäger den General Schuurman. In Folge dieſer Organtſa⸗ tion werden mehrere Garniſons⸗Veräͤnderungen ſtattfinden.
Die hier anweſende Deutſche Schauſpieler⸗Geſellſchaft hat ihre Vorſtellungen unter allgemeinem lauten Beifall mit dem Freiſchuͤtz begonnen, in welchem ſich eine Mad. Poſch als Agathe durch ihren Geſang ganz vorzuͤglich auszeichnete. Ihre Majeſtaͤt die Koͤnigin und die Prinzeſſin Mariane be⸗ ehrten die Oper mit Hoͤchſtihrer Gegenwart. Wie es heißt, wird die Geſellſchaft 8 Vorſtellungen hier geben.
In der Zeitung le Belge heißt es: „Die Wahlen in Holland ſtimmen durchaus nicht mit den oͤffentlichen Wuͤn⸗ ſchen uͤberein. Man beklagt ſich daruͤber, daß die Provin⸗ zial⸗Staaten bis jetzt die öͤffentlichen Angelegenheiten gleich wie Privatſachen behandelten. Die Wahlen richten ſich nicht nach der oͤffentlichen Stimmung, ſondern nach Privat⸗Inter⸗ eſſen; ſie zeigen noch ein Ueberbleibſel des ariſtokratiſchen und oligarchiſchen Einfluſſes, der unter republikaniſcher Form ſo lange in Holland geherrſcht hat.“
om 1. Jan. d. J. bis zum 30. Juni wurden in den aͤfen von Amſterdam, Rotterdam und Antwerpen unter nderm eingefuͤhrt 370,517 Ballen und 3305 Fäſſer Kaffee; 14,152 Fäſſer, 53,163 Kiſten und 71,881 Saͤcke Zucker, und 24,819 Fäſſer und 64,655 Saͤcke Reis. „Eine Geſellſchaft von Taubenliebhabern aus Antwerpen bha neulich in Paris um 10 Uhr Morgens 49 Tauben iegen laſſen, von denen ſich 27 noch an demſelben Tage in ihrem Taubenſchlage einfanden.
Daͤnemar ö
Kopenhagen, 16. Juli. Nach einer ſo eben erſchie⸗ nenen Bekanntmachung der hieſigen General⸗Zoll⸗Kammer wird zur groͤßeren Sicherung der Schifffahrt durch das Katte⸗ gat und beſonders zur Bezeichnung des gefaͤhrlichen Klippen⸗ grundes, genannt der Trindel, norböͤſtlich der Inſel Leſſoͤe, in dieſem Monat ein Leuchtſchiff, ſuͤdoſtlich von dieſem Grunde, ausgelegt werden. In dieſem Jahre wird das Schiff auf ſeiner Station ſeyn, und bis zum 21. December verweilen. In der Folge kann es vom 1. Maͤrz ab auf der Station erwartet werden.
Deutſchland.
8 5 17 14 Dem Vernehmen nach wird der Kaiſerl. Braſilianiſche Botſchafter, Herr Marquis v. Bar⸗ bacena, bis zum 20. Juli hier eintreffen, um in Auftrag ſei⸗
nes Souverains, des Kaiſers von Braſilien, auf feierliche
Weiſe um die Hand Ihrer Hoheit der Prinzeſſin Amalie von Leuchtenberg zu werben. — Wie es heißt, wird Se.
9 Durchlaucht der Herzog von Leuchtenberg in Braſilien, wo⸗
hin derſelbe ſich mit ſeiner Durchlauchtigſten Schweſter be⸗ giebt, ein Jahr verweilen, und von dem eib⸗Chirurgen Hrn.
von Caſanova und dem Hrn. Grafen von Urſch dahin be⸗ werden. — Unter den Perſonen, welche die Reiſe nach
raſillen mitmachen werden, nennt man auch das Fraͤulein Delphine von Schauroth, die ſchon ſeit einiger Zeit die Aus⸗ eichnung genoß, ſich mit den Prinzeſſinnen Töchtern Ihrer znigl. Hoheit der Frau Herzogin von Leuchtenberg au dem 8 Sie wird bei der kuͤnftigen Kaiſerin vpoon Braſilien als zweite Dame d⸗Honneurs angeſtellt. Ein äunger Arzt von Augsburg, Hr. Dx. Stephan, wird die Prinzeſſin ebenfalls begleiten.
8 ünchen, 15. Juli. Se. Durchlaucht der Herzog Au⸗ zuf von Leuchtenberg Iſt wieder vöͤllig von ſeiner Unpaͤßlich⸗ keit hergeſtellt. — In dem Leuchtenbergiſchen Palals wer⸗
den bereits alle Voranſtalten zur bevorſtehenden rlana ſare und Abreiſe getroffen. Ob JJ. MM. der Köͤnig und die
Koͤnigin zur Vermaͤhlungs⸗Feierlichkeit hieher kommen wer⸗
8 den, iſt noch nicht mit Beſtimmtheit bekannt. — Es heißt auch, daß Se. Majeſtaͤt der Koͤnig gegen Ende Auguſt eine Reiſe an den Bodenſee machen werden, um Sr. Maj. dem
von Wertenberg in Erlebrichehaſes eisen Beſuch ab⸗
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Geſittung und Veredlung des Volkes, — die hoͤchſte Aufgabe
8 Die in einem auswaͤrtigen Blatte mehrfach bee, ſprochene Streitigkeit wegen einiger dem Schweizervolke in einer Vorleſung gemachten Beſchuldigungen, hat in dem Uni⸗ verſitaͤtsgebaͤude dahier unter den Studirenden zu tumultua⸗ riſchen Auftritten Veranlaſſung gegeben. Vereits ſind des halb von Seiten des Senats die erforderlichen Unterſuchungen eingeleitet. .
— In einem, von der Neuen Mainzer Zeitung mitgetheil⸗ ten Schreiben aus Rheinheſſen Heizt es: „Wenn Kraft und Geiſt einer Regierung nicht blos an aͤußerlichen Bauten, ſondern richtiger an dem erkannt wird, was ſie fuͤr Bildung,
jedes Staates, — thut, ſo verdienen die Fortſchritte, welche der Volksunterricht in den letzten zehn Jahren durch die raſtloſen Bemuͤhungen unſerer Regierung gemacht hat, auch auswaͤrts beachtet zu werden, und Einſender dieſes, durch Neigung und Beruf dem Schulweſen zugewendet, mit den 2, Leiſtungen der Lehrer in verſchiedenen Cantonen vertraut, haͤlt es fuͤr ſeine Pflicht, auf dieſe geiſtige Saat hinzuwei⸗ ſen. Tritt man, auch in kleinen Gemeinden, in den neuen, hellen, geſunden Schulſaal, ſo lieſt man ſchon auf den Ge⸗ ichtern einer frohen reinlichen Jugend, daß ein anderer Geiſt 8— eingekehrt ſeyn muͤſſe. Statt des mechaniſchen Abrich⸗ tens der alten Schule findet man hier ſelbſtſtändige Entwicke⸗ lung aller geiſtigen Kraͤfte, und der Pruͤfende erſtaunt nicht blos uͤber die Kenntniſſe der Jugend, ſondern uͤber die Si⸗ cherheit und Eigenthuͤmlichkeit, womit ſeine Fragen beant⸗ wortet werden, und uͤber das geiſtige Leben, das ſich in allen Kindern regt. Treffliche neue Lehrbuͤcher, — bis jetzt ſind erſt die uͤber den Lehr⸗, Sprach⸗ und Schreibunterricht, uͤber Groͤßen, und Formenlehre erſchienen, und an die Lehrer verſandt, — bringen Einheit ohne Mechanismus in die Methode, und fuͤr die Huͤlfsmittel des Unterrichts, Lautirtafeln, Planigloben, Erd⸗ und Himmelskugeln ꝛc., hat die Regierung umſichtig Sorge getragen. Der Religions⸗ Unterricht iſt, wie billig, dem Geiſtlichen groͤßtentheils zuge⸗ wieſen, der dadurch zu lebendiger Theilnahme an der Schule verpflichtet iſt. Statt des gedankenloſen Abfragens des Ca⸗ techismus, was man wohl ſonſt Religons⸗Unterricht nannte, tritt nun, harmoniſch mit den uͤbrigen Lehr⸗Gegenſtänden
und dem Beduͤrfniß der Seit, Bildung und Entwickelung des ſittlichen und religiöſen Gefuͤhls, Und dadurch das irf⸗
nigſte Verhaäͤltniß des Geiſtlichen mit der aufbluͤhenden Ge⸗ meinde ein. Das Regiment des Stocks und köͤrperlichen Mißhandlung ſind aus den neuen Schulen verwieſen, und die Finſterlinge unſerer Tage haben daraus den bedenklichen Schluß gezogen, es werde bei der heranwachſenden Genera⸗ tion mit Ordnung, Gehorſam und Unterthanen⸗Pflicht hald zu Ende ſeyn! als wenn noch Jemand glaubte, daß der ver⸗ ſtändige, gute Menſch, ſchwerer ſein und ſeiner Mitbuͤrger wahres Intereſſe erkennte und befolgte, als der dumme und ſtoͤrrige, das trefflichſte Werkzeug in der Hand jedes ehrſuͤch⸗ tigen Partheihauptes. Auch zeigt die Erfahrung praktiſch in der Schule Ordnung und Gehorſam ohne Stock. Nicht weniger Beachtung verdient das Streben der Regierung mehrere kleine Parochial, Schulen einer Ge⸗ meinde in eine Communal⸗Schule umzubilden, wodurch nicht blos Erleichterung der Unterhaltung des Lehrers und beſſerer Unterricht bezweckt, ſondern auch, von den fruͤheſten Kinder⸗ jahren an, buͤrgerliche Eintracht und Verträglichkeit in das Leben eingefuüͤhrt werden. 2 Wer den Zuſtand des Schulweſens in Rheinheſſen kannte, ₰ als dieſe Provinz ein Theil des Großherzogthums wurde, wer es weiß, wie die Franzoͤſiſche und proviſoriſche Admini⸗ ſtration nichts fuͤr die Volksbildung thaten, wer vertraut iſt mit allen Schwierigkeiten oͤrtlicher Verhaͤltniſſe und den Hin⸗ derniſſen, welche Unwiſſenheit und Indolenz dem Beſſern entgegen ſetzen, der wird in dem, was bisher geleiſtet wurde, die Buͤrgſchaft finden, daß die Regferung mit gleicher Be⸗ harrlichkeit an dem begonenen Werke fortbauen werde, bis jede Gemeinde der Provinz des Gluͤcks theilhaftig iſt, durch — Schulunterricht das nachwachſende Geſchlecht ſeiner eſtimmung — 82 zu ſehen. Moge die Vorſehung ange die Tage des allverehrken Landesvaters ſegnen!
Türkei.
Der Nuüͤrnberger Correſpondent melbet aus Kon⸗ ſtantinopel, vom 25. Juni: „Die Botſchafter von England und Frankreich, welche die Reiſe hieher mit zwei Fregatten, ciner Corvette, einem Schoner und zwei Kutters machten,
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