zur Allgemeinen
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Preußiſchen Staats⸗“
n am 17. bei den Dardanellen und am 19. hier ein. Semehm er⸗ befanden ſich bei ihnen, und der Sultan ließ ſie am 19. bei ihrem Ausſchiffen uͤberdies durch zwei Bimbkaſchis in ihre Pallaͤſte begleiten. Sobald ſich die Nach⸗ ericht von ihrem Eintreffen verbreitete, ſtroͤmten Menſchen — aller Nationen und Sprachen, ohne Unterſchied der Religio⸗ nen, herbei, und legten auf alle erdenkliche Weiſe ihre Freude an den Tag. Es war ein allgemeiner Feſttag. Die eigent⸗ lichen Conferenzen mit dem Reis⸗Efendi werden erſt nach der feierlichen Vorſtelnag beim 6 L-5 paͤiſche Weiſe ſtatt finden wird, beginnen. Reſulat.—
jetzi mſtaͤnden ein ſehr guͤnſtiges Reſultat. Bat i dese. waden den Searrach gen Saibanten Fermans ins Schwarze Meer ertheilt, weil — ee if 1 uſſen Transporte zugefuͤhrt haben ö ſich gegen den Internunzius be⸗ ſcchwert und dies als die Urſache jener Weigerung angegeben haben. — Die Engliſchen und Franzoſiſchen Flotten haben ſich bei Tenedos aufgeſtellt, W 2 & Sers er g 8 enennlen e Seed.aen ſind noch immer in hohem — doch iſt kein eigentlicher Mangel vorhanden.“ 2* vn Die Allgemeine Zeitung giebt folgendes Privat⸗ Schreiben aus Konſtantinopel, vom 25. Juni: . S Die zwei Gegenſtaͤnde, welche in den letzten vierzehn Tagen am meiſten die öffentliche Aufmerkſamkeit hier in An⸗ ſpruch genommen haben, ſind die Ankunft der beiden Bot⸗ ſchafter von Frankreich und England, die am 18ten d. M. eerfolgte, und die Nachrichten vom Kriegs⸗Schauplatze, nur 8 mit dem Unterſchiede, daß die Regierung uͤber letztere das tiefſte Stillſchweigen beobachtet, waͤhrend ſie Alles anwendet, um demn Volke zu zeigen, welchen Werth ſie auf die Wieder⸗ herſtellung der freundſchaftlichen und diplomatiſchen Verhaͤlt⸗ niſſe mit den genannten beiden Hoͤfen legt. Dadurch iſt denn geſchehen, daß man uͤber jene Kriegs⸗Vorfaͤlle nur aͤu⸗ perſt unvollſtändige Nachrichten zu erhalten im Stande war, die ſich beinahe darauf beſchraͤnken, daß der Groß⸗Weſir mit einem Theile ſeiner Armee aufgebrochen war, um dem hart⸗ bedraͤngten Siliſtria zu Huͤlfe zu eilen, daß er auch wirklich 1 wiſchen dem 10. und 12. Juni ein, zur Deckung dieſer Be⸗ ſagerung aufgeſtelltes ziemlich ſtarkes uſſiſches Obſervations⸗ Corps uͤberfallen und geſchlagen habe, daß aber der feindliche Heerfuͤhrer, durch Auffangung eines aus Schumla abgefer⸗ igten Türkiſchen Courters von den Abſichten des Groß⸗We⸗ ſers unterrichtet, ſchnell ſo üͤderlegene Streitkräͤfte zu verei⸗ nigen und in Bewegung zu ſetzen wußte, daß er den Tuͤrken nicht nur alle errungenen Vortheile und Trophaͤen, worun⸗ ter viele Gefangene und 10 Kanonen geweſen ſeyn ſollen, wieder entreißen, ſondern auch ſelbſt den Groß⸗Weſir in Fkeeine ſo bedenkliche Lage verſetzen konnte, daß er ſich nur mit großem Verluſte durch enge Defileen nach ſeinem Haupt⸗ lager von Schumla den Ruͤckweg zu poͤffnen im Stande war. Wo und an welchem Tage dieſe moͤrderiſchen Gefechte wie hoch ſich der beiderſeitige Verluſt belaufen, be und welche Stellungen ſeither die beiden Theile genommen haben, daruͤber hat man hier keine beſtimmten Angaben. Nur ſo viel iſt gewiß, daß der Groß⸗Weſir ſich fuͤr ſeine Perſon Schumla befindet, und dort den erlittenen Verluſt an annſchaft und Material zu erſetzen ſucht, daß Prawodi im eſitz der Ruſſen geblieben iſt, und daß ſie von dort aus die municationen des Groß⸗Weſirs auf der Hauptſtraße von chumla nach Konſtantinopel beunruhigen. Unter A Um⸗ uden iſt man hier auf die Nachricht von der — Uebergabe der Feſtung Siliſtria gefaßt. — Aus den uͤbrigen egenden des! nlegeſchanplaßes, wie aus Aſten, ſind keine neuern Nachrichten elangt. ie Flotte liegt ſeit ihrer letzten Kreuzfahrt im Schwarzen Meere, von welcher ſie am öten d. M. zuruͤckgekehrt iſt, ohne auf die feindliche Flotte eſtoßen zu ſeyn, am Eingange des Bosporus vor Anker. Gleich nach Wiederherſtellung der fruͤhern dc lenascehem 8 tmiſſe zwiſchen der Pforte, Frankreich und Groß 2 nien ſind auch die Franzoͤſiſchen und Engliſchen Nationalen wieder unter den Schutz der reſpectiven Repraͤſentanten die⸗ ſer beiden Hoſe zuruͤckgekehrt. — Der Sultan haͤlt ſich mit einem Hofſtaate fortwährend in Terapia auf, und hat auch gm 12:en d. M. auf der großen zwiſchen dieſem Dorfe und ujukdere gelegenen Böleſs unter den dort aufgeſchlagenen chtigen Zelten die Feierlichkeiten des Kutban Vairam und
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der Aufwartung der Großen des Hofes und Reiches vorge, nommen. Ebendaſelbſt werden auch die Audienzen der neu angekommenen fremden Geſandten und Botſchafter, mit Beobachtung eines neuen, einfacheren Ceremoniells, ſtatt fin⸗ den. — Der Geſundheitszuſtand der Hauptſtadt und ihrer Umgebungen iſt befriedigend, dagegen ſollen ſich ſowohl auf der Flotte als im Lager von Schumla Krankheiten geaͤußert haben. — Ein von demſelben Blatte mitgetheiltes Schrei⸗ ben von der Moldauiſchen Graͤnze vom 28. Juni enthaͤlt Nachſtehendes: „Die Reſerven der Ruſſiſchen Armee ſind in ewegung, und im Innern von Rußland werden umfaſſende — Anſtalten zur fernern Fortſetzung des Kriegs getroffen. Garden ſollen vorerſt bei Tultſchin ſtehen bleiben, und wer⸗ den gegenwaͤrtig von dem Kaiſer und den Großfuͤrſten Kon⸗ ſtantin und Michael in Augenſchein genommen. Die Ruſſix“. ſcher Seits am 14. Juni erfolgte Abſendung des Hrn. v. Fon⸗ ton in das Lager des Groß. Weſirs zu Schumla ſoll nur die Abſchließung eines kurzen Waffenſtillſtandes zur Beerdigung der Gefallenen zum Zwecke gehabt haben. Man ſagt, der Groß⸗Weſir, welcher ſich damals ſchon in Schumla befand, habe dem Hrn. v. Fonton zu verſtehen gegeben, daß es fuͤr beide Theile erwuͤnſcht ſeyn muͤßte, dem Blutver ießen ein Ziel geſetzt zu ſehen, worauf dieſer Befehle 2. habe, um Friedensvorſchlaͤge machen zu koͤnnen.“ 883
Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. * 4
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New⸗York, 19. Juni. Ein, mit der Unterſchrift 85 Staats⸗Secretairs van Buren verſehenes, vom 4ten d. WeI datirtes Umlaufſchreiben der Regierung, hat die allgemeine Aufmerkſamkeit der Vereinigten Staaten auf ſich gezogen, in⸗ dem es einen tieferen Blick in die Politik des neuen Praͤ⸗ ſidenten gewaͤhrt. Es hatte naͤmlich eine Anzahl von Indi⸗ dividuen darum gebeten, daß eine beſondere Geſandtſchaft nach Frankreich abgefertigt werden moͤchte, um auf die Be⸗ friedigung der Forderungen Amerikaniſcher Buͤrger an die Franzoͤſiſche Regierung, wegen im letzten Kriege erlittener Verluſte, zu dringen. Die officielle Antwort der hieſigen 4 Verwaltung athmet nichts als Frieben, und den Wunſch, mit Frankreich in freundſchaftlichen deſſen wird aber auch den Reclamanten die beſondere Auf⸗ 3 merkſamkeit der jetzt in Paris befindlichen Geſandtſchaft fuͤr ihr gemeinſchaftliches Intereſſe zugeſſchert.
Von Mexiko und Columbien iſt nichts Neues eingelau⸗ fen, das Geruͤcht ausgenommen, daß der Oberſt O'Leary von Bolivar zum Martscal del Campo (General⸗Major) ernannt worden iſt.
Den ſchon bekannten Beſtimmungen des neuen Tarifs zufolge, wird auf mehrere Einfuhr⸗Artikel nach dem 30ſten d. M. ein hoͤherer Zoll erhoben werden, wie z. B. von ai⸗ len Wollen⸗Fabrikaten 50 pCt.; von rohem Hanf 55 Doll. per Tonne, von rohem Flachs 5 Doll. per Tonne mehr als bisher u. ſ. w. 29 8 trr. v 8h . Mheah . ibh 84 14. 27830,g.l.2e. A. 15, 18c.g 2ch r uei 84
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8 Inland.
Berlin, 21. Juli. Des Koͤnigs Majeſtaͤt haben mit Ruͤckſicht auf den betraͤchtlichen Schaden, welchen mehrere Provinzen und Feſtungen der Monarchie durch die neuerli⸗ chen Ueberſchwemmungen erlitten, und in Erwaͤgung, daß die Staats⸗Kaſſen zu deſſen Abhuͤlfe große Opſen werden bringen muüͤſſen, ſo wie daß die ſchleunige Herſtellung der — Deiche, Schleußen ꝛc. die Nothwendigkeit eedingt, dem Lande 8 ſo wenig Arbeiter und Fuhren als moͤglich zu entziehen, zu beſchließen und mittelſt allerhoͤchſter Tabinets⸗Ordre vom 16. 4 d. M. zu beſtimmen geruhet, daß in dieſem Jahre: 1]
1) die beim 4ten, 7ten und 8ten Armee⸗Torps angeord⸗ 1 neten großen Truppen⸗Uebungen gänzlich unterbleiben, und die Weſtphaͤliſchen und Rheiniſchen landwehren auch keine Uebungen bei den Staͤben der Bataillone haben ſollen, um dieſe Ausgabe ebenfalls zu erſparen,
2) daß bei allen Armee Corps keine Diviſions⸗Uebungen und auch beim Garde⸗Corps nicht die gewoͤhnlichen Herbſt⸗ Uebungen ſtatt finden, dagegen
3) die Truppen den Nedbdeenſ ſowohl in den Garniſo⸗ nen als außerhalb derſelben in zuſammengeſetzten Detache⸗ ments nach den daruͤber gegebenen Beſtimmuͤngen um ſo
lehrreicher uͤben ſollen.