Ausrufungen der Freude begleitet. Graf Villaflor hat, obgleich er die Inſel in einem guten Vertheidigungs⸗Zu⸗ ſtande fand, dennoch die ganze Kuͤſte beſichtigt, um die ſchwaͤch⸗ ſten Punkte kennen zu lernen, und den Bau einer neuen Bat⸗ eeerie angeordnet. Die proviſoriſche Junta hat bei ihrer Auf⸗

kböſung folgende Adreſſe an die Koͤnigin Donna Maria erlaſſen: ö „Senhora! die proviſoriſche Junta der Azoriſchen Inſeln

Jatte geſtern die Ehre, die Koͤnigl. Depeſche vom 5. April oöo.. J. zu erhalten, durch welche J. M. uns von der Ernen⸗ nung des Grafen Villaflor zum Gouverneur und General⸗ Capitain dieſer Inſeln benachrichtigen. Die Junta hat, dieſes gluͤckliche Ereigniß preiſend, ſogleich Ihren allerhoͤchſten Beſchluß vollzogen, und Graf Villaflor ſteht jetzt an der Spitze der Regierung, welche ihm mit den ſeiner Perſon unnd ſeinem Range ſchuldigen Ehrenbezeigungen uͤbertragen

8 worden iſt. Die Junta, von der muͤtterlichen Sorgfalt Ewr. Maj. fuͤr Ihre Unterthanen uͤberzeugt, ſchaͤtzt ſich gluͤcklich, alle Kraͤfte und ihren ganzen Eifer angewendet zu haben, um mitten in dem Kampfe der Partheien und mit ſchwachen

Huͤlfsmitteln dieſe Inſel, trotz den fortgeſetzten Bemuͤ⸗ hungen des Uſurpators, Ewr. Majeſtaͤt zu erhalten, und ſie jetzt dem wuͤrdigen Chef, welchen J. M. uns geſendet heaben, im Zuſtande der Ruhe und Unterwerfung uͤbergeben 8 zu koͤnnen. Geruhen J. Maj. den Schwur, daß wir unſer 8 igenthum und unſer Leben fuͤr die Aufrechterhaltung der hei⸗ ligen und legitimen Rechte J. M. opfern werden, aufs

Neue anzunehmen. Angra, den 23. Juni 1829.

folgen die Unterſchriften des Praͤſidenten und der Mitglie⸗ ’-⸗ der Junta).““ Der Wachſamkeit des Blokade⸗Ge⸗ ſchwaders ungeachtet, iſt in der vergangenen Nacht ein Fi⸗ ſſcherboot mit Proclamationen des Grafen Villaflor nach der Inſel St. Michael abgegangen.“

Tuͤrkei.

Der Oeſterreichiſche Beobhachter giebt folgendes ggroͤßtentheils ſchon bekaunte Nachrichten enthaltende) Schrei⸗ ben aus Konſtantinopel vom 25. Juni:

„Die Botſchafter von Großbritanien und Frankreich, Hr. Robert Gordon und General Graf Gutilleminot, ſind, Erſterer am Bord der Fregatte „Blonde“ und Letzterer am Bord der Fregatte „Armide“, am 18ten Nachmittags im hie⸗ ſigen Hafen angelangt. Die Pforte hatte ihnen, auf ihr Anſuchen, das unlängſt von ihr um 700,000 Piaſter gekaufte Dampfſchiff bis an den Eingang der Dardanellen entgegen⸗ ggeeſchickt, um, falls Nordwinde der Fahrt durch die Meerenge inderlich ſeyn ſollten, die beiden Schiffe abwechſelnd ins Schlepptau zu nehmen; der Wind war jedoch den groͤßten Theil des Weges hindurch ſehr guͤnſtig; erſt in der Näͤhe der

(Hier

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am zten gedachten Monats zum dritten Male ins Ehvat Meer ausgelaufen, und dem Vernehmen zufolge bis auf die Hoͤhe von Siſipolis geſegelt war, an den Eingang des Bos⸗ porus zuruͤckgekehrt, ohne diesmal irgend ein Gefecht mit dem Feinde beſtanden zu haben.

Der Sultan haͤlt ſich mit ſeinem Hofſtaate fortwaͤhrend

in Tarapia auf, und hat auch am 12. d. M. auf der großen, zwiſchen dieſem Dorfe und Bujukdere gelegenen Wieſe, unter den daſelbſt aufgeſchlagenen prachtvollen Zelten, das Feſt des Kurban⸗Bairams gefeiert, und die uͤbliche Aufwartung der Großen des Hofes und des Reiches angenommen. Ebenda⸗

ſelbſt werden auch, wie es heißt, die Audienzen der neu an⸗

gekommenen Botſchafter und Geſandten (von Großbritanien,

Frankreich und Preußen) mit Beobachtung eines neuen und einfachen Ceremoniells ſtatt finden.

Seit mehreren Tagen ſind hier Nachrichten von b tenden Gefechten verbreitet, die zwiſchen dem 10ten und 14ten d. M. in der Naͤhe von Schumla (nach einer andern Ver⸗ ſion zwiſchen Schumla und Siliſtria) zwiſchen der Armee des Groß⸗Weſirs und dem Ruſſiſchen Heere unter perſoͤnli⸗ cher Anfuͤhrung des Ober⸗Befehlshabers deſſelben, Grafen Diebitſch, ſtatt gefunden, und, nachdem die Tuͤrken anfangs einige Vortheile errungen, mit dem Ruͤckzuge des Groß⸗We⸗ ſirs nach Schumla, wobei ſelbiger beträͤchtlichen Verluſt an Mannſchaft und Kriegs⸗Material erlitten habe, geendigt ha⸗ ben ſollen. Die Pforte hat daruͤber eben ſo wenig, als uͤber die fruͤheren, in einem vortheilhafteren Lichte fuͤr ſie erſchei⸗

nenden Kriegs⸗Vorfaͤlle bei Pravodi im Laufe des vorigen

Hauptſtadt, 82 derſelbe nach Norden umſchlug, bediente man ſich des erwaͤhnten Dampfſchiffes, um die beiden Fregatten in den Hafen zu bugſiren; vier andere Fahrzeuge von gerin⸗ eerem Range (zwei Corvetten und zwei Beſgsc welche die Hienerſchafe und das Gepaͤck der Botſchafter fuͤhrten, legten

Anordnung ſoll zu Buchareſt, unter dem Vorſitz des Wirk [chen Staatsraths Minciaky, ein Comité aus vier Mold

ſich bald nachher ebenfalls daſelbſt vor Anker.

Am 19ten Morgens ſtiegen die Botſchafter ans Land, und begaben ſich in feierlichem Zuge, der von dem ſchoͤnſten Wetter beguͤnſtigt wurde, unter Vorantritt ihrer Mihmandars (Geleits⸗Commiſſaire), und von Garden und ihrer Diener⸗

ſchaft umgeben, unter Zulauf einer unermeßlichen Volksmenge, die ihre Freude uͤber dieſe Erſcheinung an den Tag legte, nach ihren reſpectiven Hotels. Die Botſchafter ließen durch ihre erſten Dolmetſcher, Herr Gordon durch Herrn Chabert, und Graf Guilleminot durch Herrn Desgranges, der Pforte ihre Ankunft anzeigen, und erhielten auf Befehl des Groß⸗ herrn ſehr reiche Geſchenke. Da ſolcher eſſtalt die fruͤheren di⸗ plomatiſchen Verhältniſſe zwiſchen der Pforte und den beiden Miſſionen ſich vollkommen wiederhergeſtellt befinden, ſo ſind auch die Engliſchen und Franzoͤſiſchen Nationalen wieder unter den Schutz und die Autoriräͤt der Repraͤſentanten ihrer reſp. Regie⸗ rungen zuruͤckgetreten, und der Koͤniglich Niederlaͤndiſche Ge⸗ ſandte, Herr van Zunlen van Nieveldt, welcher waͤhrend der achtzehnmonatlichen Abweſenheit der Miſſionen der Hoͤfe von Großbritanten und Frankreich, als Organ der Communica⸗ tionen derſelben mit der Pforte gedient hatte, und deſſen Schutze und Vertretung die im uͤrkiſchen Reiche ſich auf⸗ haltenden Unterthauen derſelben anvertraut waren, hat ſich entledigt, und bei dieſem An⸗

e, a eichen der Zufriedenheit mit ni eleiſte⸗ ten Dienſten, ſehr ſcheicheithahe Aö. anſehnlichen Geſchenken begleitet, erhalten.

Wenige Tage vor der Ankunft der Botſchafter in Kon⸗ kantinopel (am 16. Junt) war die Tuüͤrkiſche Flotte, welche

Dankſagungsſchreiben, von zu verſ

Monats irgend etwas bekannt gemacht; doch ſchließt man aus dem Umſtande, daß gewiſſe Polizei⸗Verordnungen, welche alle Geſpraͤche in Kaffeehaͤuſern und anderen oͤffentlichen Or⸗ ten uͤber politiſche und militairiſche Gegenſtaͤnde unterſagen, neuerlich eingeſchäͤrft, auch viele Tataren an die Paſcha's in

Aſien und Rumelien, um, wie man verſichert, die Abſendung

von Truppen zur Haupt⸗Armee zu beſchleunigen, abgeſchickt wurden, daß die letzten Kriegs⸗Ereigniſſe fuͤr die Pforte nicht guͤnſtig geweſen ſeyn muͤſſen. Unter dieſen Unſſtänden iſt man hier auf die baldige Nachricht von dem Falle Stliſtria⸗ gefaßt; es wurde ſogar geſtern behauptet, daß derſelbe telſt Capitulation bereits ſtatt gefunden habe.

An Lebensmitteln iſt gegenwaͤrtig Ueberfluß in der Ha

ſtadt, und die Preiſe der meiſten Victualien ſind auf i gewoöhnlichen Stand geſunken. 8 14

Briefe aus Aleppo bringen die Nachricht, Peſt zu Tripoli (in Syrien) und in den benachbarten Dör⸗ fern, wie auch im Libanon, gezeigt habe.“

Das obgenannte Blatt euthaͤlt auch nachſtehende

Mittheilungen: „Zu Buchareſt war am 29. Juni nachſtehendes Gu nial⸗Reſcript bekannt gemacht worden: „„In Folge Höch

ſchen und vier Wallachiſchen Boſaren errichtet werden, dem Bemerken jedoch, daß die Haͤlfte derſelben von den Pr. ſidenten, die andere aber von den reſpectiven Divans 8 beiden Fuͤrſtenthuͤmer zu waäͤhlen ſey. Die Errichtung df ſes Comite's wird nur Einrichtungen des innern Regierungs⸗ Syſtems zum Zwecke haben, und die diesfalls zu machen Entwuͤrfe werden dann zur vollſtaͤndigen Pruüͤfung beider vans unterlegt werden. Da in Folge deſſen der Staatsr Minciaky ſeine Acußerung erlaſſen, ſo trage ich dem Di auf, 1) dem Herrn Wornik Michalakt Sturdza zu bedeute daß er zu obigem Behufe von Seite des Praͤſidenten ernan ſey; wegen Ernennung des zweiten Comite⸗Mitgliedes w der Auftrag nachtraͤglich erfolgen; 2) zur Wahl der üͤbri Bojaren, welche der Divan zu beſtimmen hat, ungeſäͤumt ſchreiten, und hiezu ſolche Maͤnner zn wahlen, welche Lokal⸗Geſetze, Gebraͤuche und Verhaͤltniſſe des Landes beſten kennen. Da aber bei dieſem Comite, zur Ueberſetz Moldauiſcher Papiere, auch ein Moldauiſcher Beamter wird, welcher der Franzoͤſiſchen Sprache mäͤchtig

o ſchlage ich dem Divan den hoge. Aſſaki (der ſich bekannte lich als Redacteur der „Moldauiſchen VBiene“ angekuͤndigt hatte), vor, wenn anders ſeine häuslichen Geſchäſfte ſeine Wahl zulaſſen. Den zu waͤhlenden Mitgliedern ſoll anf n. werden, die Reiſe ungeſäͤumt und ſi⸗ eim Comité⸗Praͤſidenten (Herrn von Minciaky) zu ſtell Es ſoll ihnen auch bekannt gemacht werden, daß ſie tüͤr die Dauer dieſer Anweſenheit allhier mit dem Nötht ehen, und auch die nothwendigen Vorkenntniſſe verſchaffen haben, welche zu dieſem Ende erforderlich ſte

* 881 23 13. & 90 2. 88x. ah K 1 19, ,-i s8 üne Beilage 1 2 8

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daß ſich die

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