den Conſuln der andern Maͤchte in einer Note angezeigt, daß das Kaiſerliche Geſchwader einen oder, mehrere Haͤfen von Maroecco blokiren werde, da der Kaiſer von Marocco alle freundſchaftlichen Vorſchlaͤge zuruͤckgewieſen habe. Um indeſſen die andern Nationen nicht in ihren Handels⸗Ver⸗ haͤltniſſen zu ſtoͤren, ſolle durch die Blokade nur die Einfuͤh⸗ rung von Kriegs⸗Munition und Schiffs⸗Geraͤthſchaften ver⸗ hindert werden.

Das Journal du Commerre enthaͤlt ein Privat⸗ Schreiben aus Alexandrien, welches ſich ausſchließlich mit den Handels, und Finanz⸗Verhaͤltniſſen Aegyptens beſchaͤf⸗ tigt. Die jäͤhrliche Einnahme des Vice⸗Koͤnigs beläͤuft ſich dieſem Schreiben gemäß, nach der eigenen Aeußerung Meh⸗ met⸗Ali's, auf 25 Millionen Piaſter.

Der Conſtitutionnel findet die Art, in welcher der Moniteur die Nachricht, daß der Koͤnig in dieſem Jahre nicht nach Cherbourg reiſen werde, gegeben hat, hoͤchſt un⸗ ſchicklich. „Die Reiſen des Koͤnigs in ſeinem Lande“, ſagt der Conſtitutionnel, „gehoͤren nicht zu den Acten, fuͤr welche die Miniſter verantwortlich ſind; ſie haben daher auch in conſtitutionneller Hinſicht nicht daruͤber zu berathen. Der Koͤnig kann in dem Wunſche, die Haͤfen und Staͤdte des Landes zu beſuchen, durch einen Beſchluß ſeiner Rathgeber weder beſtaͤrkt, noch in der Ausfuͤhrung deſſelben aufgehalten werden.“

Großbritanien und Irland.

London, 18. Juli. Am 2sſten d. wird, wie es heißt, die viel beſprochene Parlaments⸗Wahl in Clare ſtatt finden.

Hier eingelaufene Zeitungen und Briefe aus Liſſabon beſtätigen die ſchon fruͤher in Franzoͤſiſchen miniſteriellen Blaͤttern enthaltene Nachricht, daß die vorgegebene Weg⸗ nahme eines Franzoͤſiſchen Schiffes von dem Blokade⸗Ge⸗ ſchwader Dom Miguels nicht ſtattgefunden habe. Im Gan⸗ fhen wurden nur 5 Fahrzeuge angehalten, naͤmlich 3 Engli⸗ che und 2 Portugieſiſche. Unter den erſtern war eine Jacht und eine Goelette, die Lebensmittel und Waffen fuͤr die An⸗ haͤnger der jungen Koͤnigin an Bord hatten. Den Scha⸗ luppen des Blokade⸗Geſchwaders war es gelungen, ſich der Jacht unter dem Fruer der Feſtungs⸗Batterieen zu bemäaͤchti⸗ gen. In dem angefuͤhrten Liſſaboner Berichte heißt es übri⸗ gens noch, daß von mehreren Seiten der Inſel das Geſchrei „es lebe Dom Miguel!“ zu hoͤren geweſen ſey, und daß nur die Gegenwart der Truppen die Einwohner von Terceira abhielt, ſich fuͤr Dom Miguel zu erklaͤren.

Die letzten, aus Jamaica hier eingegangenen Nachrich⸗ ten enthalten eine Proclamation des Gouverneurs der unter Engliſcher Botmaͤßigkeit ſtehenden Inſel St. Lucia, in wel⸗ cher, zufolge Koͤniglichen Cabinets⸗Beſchluſſes vom 15. Ja⸗ nuar dieſes Jahres den, von Afrikanern herſtammenden Be⸗ wohnern dieſer Inſel, die fruͤher großen Beſchraͤnkungen un⸗ terworfen waren, kuͤnftig gleiche Rechte mit allen andern Einwohnern zugeſtanden werden.

Man will hier wiſſen, daß ein großer Theil der Ein⸗ wohner Yucatans, der Anarchie uͤberdruͤſſig, die in ihrem Lande herrſcht, die Spanier in Cuba aufgefordert habe, ih⸗ nen Beiſtand zu leiſten. 1

Niederlande. —— —1 Bruͤſſel, 22. Juli. Se. Majeſtaͤt der Koͤnig und C. K. H. die Prinzeſſin Mariane ſind geſtern nach Ath ge⸗ * fahren, um die, in der dortigen Nachbarſchaft befindliche An⸗ ſtalt zur Kultur der Seidenwuͤrmer zu beſehen.

Unſere heutige Hofzeitung enthaͤlt nachträglich noch eine Liſte von 18 Perſonen verſchiedener Staͤnde, die zu Rittern des Belgiſchen Loͤwen⸗Ordens ernannt worden ſind; die Zahl der fruͤher bereits gemeldeten betrug 21.

Als der Koͤnig auf ſeiner letzten Reiſe durch Luͤttich kam, ſtuͤrzte das Pferd eines dienſtthuenden Ehrengardiſten, worauf Se. Majeſtaͤt ihm, zur Entſchaͤdigung ſeines Verluſtes, eine Summe Geldes durch den Befehlshaber der Ehrengarde zu⸗ ſtellen ließen.

Vorgeſtern Nachmittag fand hier das fuͤr dieſen Tag feſtgeſetzte Pferderennen ſtatt. Des Regens ohnerachtet hatte ſich eine große Zahl von Zuſchauern eingefunden, unter denen Se. Koͤnigliche Hoheit der Prinz von Oranien, in der fuͤr die Koͤnigliche Familte beſtimmten Loge, den erſten Platz ein⸗ nahm. Unter den 6 inländiſchen Rennern gewann den erſten Preis von 1000 Gulden ein ſechsjähriges, einem Herrn Du val gehoöͤrendes Pſerd, Namens Telegraph.

8 Auch die Provinzial⸗Staaten von Limburg und Namur habͤen den Koͤnig um den freien Gebrauch der Franzoͤſiſchen

Sprache in öffentlichen Acten und gerichtlichen Ver)andlun⸗ gen gebeten.

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Der Staats⸗Miniſter und Praͤſident der Commiſſion, die ſich mit Bildung eines Geſetzes fuͤr den oͤffentlichen Un⸗ terricht beſchaͤftigt, Fer Membroͤde, iſt von einer Reiſe nach ſeinen Guͤtern wieder hieher zuruͤckgekehrt.

Die Niederlaͤndiſche Zeitung, le Belge, die, ihren früͤ⸗ hern Plan, eine Collecte fuͤr den zum Gefaͤngniß verurtheil⸗ ten bekannten Herrn Potter und feie Gefaͤhrten, zu veran⸗ ſtalten, aufgeſchoben hatte, weil ſie hoffte, die Regierung wuͤrde ihr Urtheil widerrufen, fordert jetzt, da ſie ihre Hoff⸗ nung nicht erfuͤllt ſieht, das Publikum zu Unterzeichnungen auf. Dieſe haben bereits in Maſtricht ihren Anfang ge⸗ nommen.

Hier iſt ſo eben eine Flugſchrift erſchienen, die den Titek fuͤhrt: „Ueber den katholiſch⸗liberalen Verein, und der Frei⸗ heit des Unterrichts,“ ein Schreiben an die Redactoren des Courier des Bays⸗Bas und an Herrn Potter, von Dr. Ma⸗ rie, fruͤherem Profeſſor der Beredſamkeit, mit der Aufſchrift: „Wenn es heut zu Tage nicht mehr die Flammen des Schei⸗ terhaufens ſind, mit denen wir bedroht werden, ſo laßt uns wenigſtens gegen diejenigen auf unſerer Hut ſeyn, die ſie einſt anzuͤndeten, und die das Vergnuüͤgen nicht verbergen das ſie haben wuͤrden, ſie wieder empor lodern zu eehen.“ &⸗

Der Marine⸗Lieutenant erſter Claſſe Herr Mol iſt zum Befehlshaber des in Rotterdam erbauten Dampfſchiffes „der Atlas“ ernannt worden; es hat 4 Maſten und 2 Dampfma⸗ ſchinen, und wird eheſtens ſeine Probe⸗Reiſe machen. 1

Es laufen fortwaͤhrend aus dem Innern Berichte uͤber den Schaden ein, den das letzte heftige Gewitter angerichtet hat; in Zwolle ward ein Familienvater in ſeiner Wohnung vom Blitz getoͤdtet. 5

Deutſchland.

Darmſtadt, 21. Juli. Das heute erſchienene Regie⸗ rungsblatt Nr. 32 enthaͤlt eine Allerhoͤchſte Verordnung, nach welcher die bisherigen Mitglieder des Staats⸗Raths auch fuͤr die Dauer des nun beginnenden ſiebenten Jahres in dieſer Function beſtätigt, und zugleich, fuͤr denſelben Zeitraum, der Praͤſident des Hofgerichts der Provinz Starkenburg, Min⸗ nigerode, ſo wie der Hofgerichts⸗Direktor und Geheime Rath

Seeger, zu den Sitzungen des Staats⸗Raths berufen wor⸗ den ſind.

Der Schwaͤbiſche Merkur meldet aus dem Großherzogthum Heſſen, 18. Juli: „Unter Genehmi⸗ gung des Großherzogs haben die Fuͤrſtlichen Haͤuſer Leinin⸗ gen, Iſenburg⸗Birſtein, Solms⸗Lich, ſodann die Graͤflichen Haͤuſer Solms⸗Roͤdelheim, Solms⸗Laubach, Erbach⸗Fuͤrſtenau, Leiningen⸗Weſterburg und Iſenburg⸗Philippseich einen Kre⸗ dit⸗Verein zu moͤglichſter Feſtſtellung ihrer finanziellen Ver⸗ hältniſſe unter einander errichtet. Nach dem betreffenden Plane bildet eine Kapital⸗Aufnahme von 6,300,000 Fl. bei dem Wechſelhauſe Phil. Nikolaus Schmidt zu Frankfurt die Grundlage dieſes Vereins. Dieſe Summe wird in 31,500 Partial⸗Obligationen, jede zu 200 Fl., welche vom 1. Ja⸗ nuar 1840 au 3 pCt. jaͤhrlicher Zinſen tragen, vertheilt wer⸗ den. Mittelſt alljaͤhrlicher Verlooſungen, die nhen vom Jahr 1840 an beginnen, wird die allmählige Ruͤck aſrung des Kapitals, deſſen gänzliche Abtragung aber innerhalb ei⸗ nes Zeitraums von 75 ½ Jahren bewirkt werden. Waͤhrend der erſteren zehn Jahre (1830 39) werden mittelſt viertel⸗ jährlicher Ausloofungen Zinſen⸗Praͤmien verabreicht, im Ge⸗ ſammt⸗Betrage von 1,157,000 Fl. Endlich iſt mit dieſem Anlehen auch eine Art von Spar⸗Kaſſe verknuͤpft, in der Art naäͤmlich, daß Partial Odligationen von 200 Fl., mittelſt vierteljährlicher Einzahlungen von 5 Fl., waͤhrend der erſten ehn Jahre erworben werden koͤnnen. Die Inhaber dieſer Hne ablaungs Scheine concurriren mit bei den Praͤmien⸗Zie⸗ hungen.“

Portugal.

Privat⸗Mittheilungen aus Liſſabon vom 4. Juli ( öffentſichen Blaͤttern) enthalten folgende Nachrichten:

„Die mit dem letzten Packetboote angekommenen Brieſt und Zeitungen haben die Hoffnungen der Freunde der nigin und der Conſtitutionnellen, welche jetzt eine P bilden, belebt. Letztere ſind zu allen möglichen Zugeſtaͤndn ſen bereit, wenn ſie nur von der verhaßten Regirrung, d ſie druͤckt, erloͤſt werden. Die Privatſchreiben der vo nehmſten Fluͤchtlinge enthalten die Nachricht, daß Gra Aberdeen an den Braſilianiſchen Miniſter eine Note gerich tet habe, in welcher wegen des erwuͤnſchten Fortgangs der Ar gelegenheiten der Koͤnigin er dieſem ſeinen Gluͤckwunſch dar bringt, und ein baldiges Ende der Leiden ihrer Unterthane

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