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Haſſe von Feinden uͤberlaſſen ſoll, welche ſie zuſammen provocirt haben. Es iſt zwar nicht moͤglich zu beſtimmen, wie lange zwei Maͤnner von 2 ee Geiſte, wie der Herzog von Wellington und Herr Peel, von derſelben Methode, das Land zu verwalten, ausgehen werden — doch in dem herr⸗ lichen Kampfe fuͤr die katholiſche Frage ſehen ſie nichts, als den Grund zu fernerer gegenſeitigen Anhönglichteit und be⸗ ſtaͤndiger Vereinigung. — Einen anderen Punkt giebt es auch noch, der einige Beachtung verdient, den wir jedoch nur ſehr kurz beruͤhren wollen. Es iſt naͤmlich immer von allen Partheien zugegeben worden, daß die Theilung im Cabinette, namentlich uͤber katholiſche Emancipation, das Verderben je⸗ des Miniſteriums, von dem des Herrn Pitt an bis zu dem des Herzogs von Wellington, geweſen ſeyh. Wuͤrde es daher nicht die Einigkeit und alle damit verbundenen Vortheile, wie ſie ſich eben in der Adminiſtration, nach ihrer gegenwaͤr⸗ tigen Zuſammenſetzung, finden, wieder zunichte machen, wenn man jetzt wieder die Freunde und Feinde jener Maaßregel,
ſelbſt nachdem ſie durchgegangen iſt, zuſammenbraͤchte? Noch
einmal wuͤrde ſich dann der Kampf um die Frage wieder er⸗ oͤffnen — zuerſt im Cabinette, alsdann in der Provinz, und
8 zuletzt auf offenem Felde.“
Der hieſige Geſandte am Niederlaͤndiſchen Hofe, Sir Charles Bagot, kam vorgeſtern hier an, und hatte geſtern eine lange Unterredung mit dem Grafen von Aberdeen.
Der Globe bemerkt bei Erwaͤhnung der Ankunft des
8. Engliſchen und Franzoͤſiſchen Geſandten in Konſtantinopel,
daß der Erſtere, Herr Gordon, in einer, vor ſeiner Abreiſe dahin, mit hieſigen Kaufleuten gehabten Unterredung, dieſen die
Verſicherung gegeben habe, ſeine Beſtrebungen wuͤrden vyrzuͤg⸗
lich mit darauf gerichtet ſeyn, nach ſeiner Ankunft in Konſtanti⸗
apel anf die Befriedigung der Anſprͤche Britiſcher Unter⸗
“ hen, wo nicht ganz unberuͤckſichtigt zu laſſen.
en Eigent
thum ſeitdem wieder an Griechiſche Handelsleute v Kazdurch wieder Griechiſches Eigenthum geworden iſt, obgleich dafuͤr nie eine Zahlung geleiſtet wurde. Dem Tuͤrkiſchen Mi⸗
thanen zu dringen, die ſie fuͤr Waaren und Wechſel machen, die ſich in Haͤnden von Griechen befinden, welche beim Aus⸗
bruch der Griechiſchen Revolution entflohen, und deren Eigen⸗ thum he der 8 8 8
als rebelliſchen Unterthanen gehoͤrig, von
der Tuͤrkiſchen Regierung confiscirt worden war. „Es iſt
nicht unwahrſcheinlich,7 fuͤgt das erwähnte Blatt hinzu,
daß der Geſandte in Beſeitigung dieſer Angel⸗ t
2 ngelegenheit au manche Schwierigkeit ſtoßen werde, indem das beſa 8 82 auft, und
niſterium duͤrfte, bei dem jetzigen Zuſtande ſeiner Finanzen,
dieſe Entſchuldigung ſehr willkomnten ſeyn, um eine befrie⸗
digende Abmachung dieſer Angelegenheit in die Länge zu zie⸗ Mehreren An⸗ gaben hieſiger Kaufleute zufolge iſt der Betrag des conſiscir⸗ . ſehr bedeutend.“
Nachrichten vom Cap Monterado zufolge, iſt zwiſchen
den Niederlaͤndern und den Fantihs, welche, 20,000 Mann
ſtark, das Caſtell Elmina angriffen, am 20. October v. J. eine Schlacht vorgefallen. Die Niederlaͤnder, die nur 7000
Mann ſtark waren, warfen, nach einem dreiſtuͤndigen Ge⸗
fechte, die Afrikaniſche Heeresmacht zuruͤck; doch ſollen ſich auch Erſtere nun in einer ſehr uͤbeln Lage befinden, denn
iingsherum iſt das Land in einem Aufſtand gegen ſie begrif⸗
fen, und ungluͤcklicherweiſe werden die Eingebornen durch Ge⸗ fechte, wie das erwaͤhnte, ſtets erfahrener, und lernen den
Werth militairiſcher Disciplin immer mehr ſchaͤtzen.
Niederlande. Bruͤſſel, 27. Juli. Der Koͤnig iſt am Lüſten im Haag
angekommen.
Einem Koͤniglichen Beſchluſſe zufolge ſind die Abferti⸗
gungs⸗Beherden Poppe und Glanebrugge, in der Provinz Hpvervpſſel, vorlaͤufig und verſuchsweiſe, zur Ein, und Aus⸗
fuhr und zum Traͤnſit aller Arten von Kaufmannsguütern
erroͤffnet worden.
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tigt, wie es
Amalie von Leuchtenberg mit Braſtlien, durch
Lady Morgan, die ſich gegenwaͤrtig hier befindet, beabſich⸗ heißt, waͤhrend ihres hieſigen Aufenthalts ein neues Produckt ihrer Feder erſcheinen zu laſſen.
Deutſchland.
Munchen, 26. Juli. Die Vermäͤhlung der Prinzeſſin nt Sr. Majeſtaͤt dem Kaiſer von Procuration, wird hier wahrſcheinlich am
5. oder 6. Auguſt ſtattfinden, und ohne allen Glanz und
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au ihrem Begleiter, als Kaiſerlicher Commiſſarius, iſt der
8 Prunk in der Kapelle der Herzogin von Leuchtenberg vollzo⸗
en werden. Die kuͤnftige Kaiſerin ſoll, wie es heißt, einige age darauf nach Oſtende abreiſen, wo ihre Einſchiffung nach Falmouth vorlaͤufig ſchon auf den 14. Auguſt feſtgeſetzt iſt.
Marquis von Barbacena, den man am 1. Auguſt hier er⸗
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wartet, ernannt worden. Auch der Henags Auguſt von Leuch⸗ tenberg, aͤlteſter Bruder der Prinzeſſin Amalie, ſoll ſich ent⸗ ſchloſſen haben, ſeine Schweſter bis nach Braſilien zu beglei⸗ -27 von wo derſelbe nach einiger Zeit wieder zuruͤckkehren w
Die neueſte Nummer des Regierungs⸗Blatts enthaͤlt den am 27. Mai zu Berlin abgeſchloſſenen Handels⸗Vertrag.
Se. Majeſtaͤt der Koͤnig haben zum Beweiſe Allerhoͤch⸗ ſter Zufriedenheit mit den nuͤtzlichen Dienſten, welche der Koͤnigliche außerordentliche Geſandte und bevollmaͤchtigte Mi⸗ niſter am Koͤnigl. Preußiſchen Hofe, Graf von Luxburg, bei den Verhandlungen uͤber den eben erwaͤhnten Handels⸗Ver⸗ trag geleiſtet hat, denſelben unterm 12. Juli dieſes Jah⸗ res zu Allerhoͤchſtihrem Staatsrathe im außerordentlichen Dienſte zu ernennen; — ferner aus gleichem Anlaß und unter gleichem Datum den Vice⸗Praͤſidenten der Kam⸗ mer der Abgeordneten des Koͤnigreichs Wuͤrtemberg, Koͤnigl. Preußiſchen Geheimen Hofrath Joh. Frdr. Frhrn. v. Cotta, zum Koͤnigl. Kämmerer zu ernennen, und dem Koͤnigl. Wür⸗ tembergiſchen Geſchaͤftstraͤger am Koͤnigl. Preußiſchen Hofe, Geheimen Legations⸗Rathe, Freiherrn von Blomberg, das Commandeur⸗Kreuz des Civil⸗Verdienſt⸗Ordens der Baieri⸗ ſchen Krone zu verleihen geruhet.
Wuͤrzburg, 25. Juli. Heute wurden in den herr⸗ ſchaftlichen Weinbergen an der Leiſte die erſten weichen Bee⸗ ren gefunden, und das gewöhnliche Zeichen „der Straus“ aufgeſteckt. Ohne Zweifel wird man auch in den Weinber⸗ gen im Stein, und in den uͤbrigen vorzuͤglichſten Lagen gleich⸗ falls weiche Beeren finden, da die vortreffliche Witterun das Wachsthum der Trauben ſehr beguͤnſtigt, und die Heſß nung der Winzer fuͤr den bevorſtehenden Herbſt belebt.
Seine Excellenz der Staats- und Cabinets⸗Miniſter von Ompteda ſind von Berlin hieher zuruͤckgekommen.
Auf unſerem heutigen Wochenmarkte boten drei Bauern bereits neuen Roggen feil, welcher, theurer als der alte, ſchnell verkauft war. Die Getreide⸗Aerndte iſt in vollem Gange und uͤberall ſehr geſegnet. Um den. Ausfallen der Köͤrner zuvorzukommen, wird der Weizen und die Gerſte vor dem Roggen geſchnitten. .
Hannover, 28. Juli. Ihre Koͤniglichen Hoheiten der Herhe⸗ und die Herzogin von Cambridge und die verwitt⸗ wete Landgraͤfin von Heſſen⸗Homburg ſind von Ihrer nach Kaſſel gemachten Reiſe geſtern Abends in Rotenkirchen wie⸗ der eingetroffen.
It alien.
Verona, 17. Juli. Vorgeſtern 8* hier der K. K. General der Cavallerie, Ober⸗Befehlshaber der Provinzen der Militair⸗Confinen, und ad interims des Lombardiſch⸗Ve⸗ netianiſchen Koͤnigreichs, Freiherr Paul von Radivojevich, in ſeinem 72ſten Feöhen, und wurde geſtern Abend mit den, ſeinem Range gebuͤhrenden Ehrenbezeugungen beerdigt. 4 Neapel, 14. Juli. J. J. M. M. der Köͤnig und die Köͤnigin von Sardinien begaben ſich geſtern an Bord des Admiral⸗Schiffes „Maria Thereſa“, welches unmittelbar dar⸗ auf mit dem Koͤnigl. Sardiniſchen Geſchwader nach Genua unter Segel ging. 1 8 Das Giornale delle due Sicilie vom 1. Juli mel⸗ det die Hinrichtung der drei Bruͤder Capozzolt, und eines ewiſſen Pasquale Roſſi. Der Letztere ſaß ſeit 1824 im Ver⸗ 8G Die drei Erſtern hatten bekanntlich im Jahr 1828 in der Umgegend von Salerno an der Spitze eines bewaffneten Haufens die Franzöſiſche Conſtitution ausgerufen, fluͤchteten ſich ſpaͤter nach Corſica, liefert zu werden, kehrten den am 17. Junt in einem Hauſe in der Gemeinde Perito, im Diſtriet del Vallo, von der Gensdarmerie uͤberraſcht, und nach vierſtuͤndiger Gegenwehr zu Gefangenen gemacht. Der Marſchall del Carretto, General⸗Inſpector der Gensdarmerie, der ſchon im Jahr 1828 den Aufſtand von Salerno mit blu⸗ tiger Hand unkerdruͤckt hatte, war auch diesmal beauftragt, die Gefangenen richten zu laſſen. Das Kriegsgericht ver⸗ ſammelte ſich am 23. Juni und verurtheilte Donato Capoz⸗ zoli, 40 Jahr alt, Patrizio Capozzoli, 39, Dominico Capoz⸗ zoli, 28, und Pasquale Roſſt, 25 Jahr alt, zum Tode, worauf ſie am 27. Juni in Palinuro erſchoſſen wurden. Das Giornale delle due Sicilie ſagt in ſeinem Berichte über dieſe Hinrichtung unter Anderm: „Es iſt ſchwer, den En⸗ thuſiasmus des Volks zu ſchildern, als es die Verbrecher zum Tode ſchreiten ſah. Es lebe der König! es ſterben die Meu⸗ chelmoͤrder! rief es von allen Seiten, und Thraͤnen der Freude glänzten in Aller Augen beim Anblick des Befehls⸗ habers der Gensdarmerte, der die Schuldigen verhaftet hatte.
Es wurden Biumen auf ſeinen Weg geſtreut, und die ſanf⸗
befüͤrchteten aber von dort ausge⸗ in ihr Vaterland zuruͤck und wuür⸗