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üſik begleite
EE1 1“ ten Toͤne einer heiligen i ſſich um die Ehre, ſeinen Gensdarmen Erfriſchungen und Be⸗ ſohnungen zu reichen — kurz, nie veranlaßte ein Ereigniß keeine ſo rauſchende Freude. — Was Jedermann beſonders
aauffiel, waren die großen Backenbaͤrte der Verbrecher; man
heatte bis jetzt keinen eignen Namen fuͤr ſolche Backenbaͤrte;
mman koͤnnte ſie kuͤnftig Backenbaͤrte à la Capozzoli nennen.“ — Von Galotti erwaͤhnt dieſes Blatt nichts.
— Spanien. WW —— Madrid, 14. Juli. Aus Murcia wird laut Briefen vpom 4. Juli Folgendes gemeldes: „Am 28. Juni, gegen 8 Uhr Abends, fand in San Pedro del Pinatar ein ſtarkes Erdbeben ſtatt. Auch ſagt man, daß die Erderſchuͤtterungen ſſiich wiederum in Orihuela einfinden. Die durch den Regen 3 F. Pfingſt Sonntage uͤberſchwemmten Laͤndereien bieten eine ddoͤchſt ſeitſame Erſcheinung dar. Das Getreide, welches ſcchon geſchnitten war, ehe die Regengaſe ihren Anfang nah⸗ men, wurde durch eine unglaubliche Menge Schlamm, wel⸗ Ichher nach der Ueberſchwemmung zuruͤckgeblieben war, ganz be⸗ deckt und nun ſieht man aus dieſem Schlamm aufs Neue Getreide hervorſchießen, welches in ganz kurzer Zeit 3³ Vara vHoch gewachſen iſt, und aͤußerſt z ſteht. Es iſt keinem ggweifel unterworfen, daß es zur hoͤchſten Vollkommenheit 8 gelangen und bedeutend viele Köͤrner geben wird, wodurch ſich die außerordentliche Fruchtbarkeit unſers Bodens aufs Meue bethaͤtigt.“
Der Marquis von Santa Cruz wird, dem Verlauten zu⸗ colge, von Sr. Majeſtaͤt nach Neapel geſandt werden, um die Koͤnigliche Braut uͤber Barcelona nach Madrid zu be⸗
gelleiten. “ Der Freihafen von Cadix nimmt zuſehends an Bevoͤlke⸗ 8 rung zu, beſonders ſiedelt ſich daſelbſt ein ſehr Theil 8 1
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ten ihn.
der fruͤher in Gibraltar anſäſſig geweſenen Kaufleute an. — MWie bedeutend der fruͤher von Gibraltar aus in das Innere von Spanien betriebene Schleichhandel geweſen ſeyn mag, geeht aus einem durch Zufall bekannt gewordenen Umſtande hervor, wozu das im verſloſſenen Jahre in Gibraltar erſchienene gelbe Fieber Veranlaſſung gegeben hat. Da rmoͤge des Peſt⸗Cordons näͤmlich es unmoͤglich wurde, von Gibraltar aus mit Spanien zu verkehren, ſo wurde folglich der unerlaubte Handel mit Cigarren und Taback in Blaͤttern (beides ſtreng verbotene Artikel) gehemmt, wodurch der Ab⸗ ſatz der Koͤnigl. Tabacks⸗Fabrik in Sevilla dergeſtalt zunahm, daß waͤhrend der Monate September bis December eben ſo viel Cigarren und Taback verkauft wurde, als die, Fabrik ſonſt im Laufe von bezahlen in Spanien, ſelbſt die von Havana kommenden, einen ſehr bedeutenden Zoll, ſo daß man ein Pfund gute Cigarren nicht unter 6 ½ Plaſter (9 ½ Rthlr. Preuß. Cour.) kauft. Fuͤr die Provinz Madrid ſoll ein Corps des Resguardo von zweitauſend Mann eingerichtet werden, und ſcheinen ſolche außer ihrer eigentlichen Beſtimmung als Zoll⸗Soldaten auch noch beſtimmt zu ſeyn, auf den Heerſtraßen zu patrouil⸗ liren, welches beſonders gegenwäͤrtig um ſo wünſchenswerther *ſeyn duͤrfte, da vor wenig Tagen, in einer ganz geringen Entfernung von einem der Stadt⸗Thore Madrids, am Ende eines unter der Benennung las Delicias bekannten, und täͤg⸗ — (ich beſuchten Spazierganges, ein ziemlich bedeutendes Schar⸗ muͤtzel zwiſchen einer Anzahl Straßen⸗Rzuber und mehreren wohlbewaffneten Maulthier⸗Treibern, welche Kaufmanns⸗ üter nach Madrid brachten, ſtatt gefunden hat. Es wur⸗ den viele Flintenſchuͤſſe gewechſelt, und einer der Raͤuber iſt ſſchwer verwundet auf dem Kampfplatze liegen geblieben. 22* Der Direktor der Philtppiniſchen Handels⸗Geſellſchaft, nr Sacz, iſt nach Cadix gereiſt, um daſelbſt die Ankunft er, Compagnie⸗Schiffes „Santa Ana“, welches aus Ma⸗ int, und eine ſehr reiche Ladung an Vord hat, abzuwarten.
v Portugal. * vm, 11. Juli. Funfzehn Officiere, unter wel⸗ g. e. a Ogerdenanfth 29 befinden, bö Meinungen 15 Monate im Gefäͤngniß haben, wurden am verfloſſenen Dienſtage durch die von der Regierung zur Unterſuchung und Beſtrafung von der⸗ — Verbrechen ernannte Commiſſion aus Mangel an erichtlichen Beweiſen fuͤr unſchuldig erklärt, und ſollten ent⸗ laſſen werden. Nachdem aber das Urtheil publicirt worden war, erhielt die Commiſſion von Seiten des Juſtiz⸗Mini⸗ 822 In Weiſang. daß es der Regierung nicht ſeenaeee ne Officiere in Frei t ſie fuͤr unſchul⸗ dig erklärt 12 zu ſezen, ungeachtet ſi Zwoͤlf Perſonen, unter denen ſich Damen von Rang
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Man ſtritt
zwei zass⸗ abſetzt hatte. Die Cigarren
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und Vermoͤgen befinden, haben plöͤtzlich das hie . niß verlaſſen, und ſich am Bord e 8 298 Porto einſchiffen muͤſſen, um durch die dortige Commiſſion erichtet zu werden. Man ſoll ihnen nicht einmal Zeit ge⸗ aſſen haben, ſich die noͤthigen Lebensmittel zu verſchaffen
Eine Fregatte, eine Corpette und eine Brigg werden ausgerüiſtet, um friſche Truppen nach St. Michel zu ſenden Es ſcheint, daß die daſelbſt vorhandene See⸗ und andmacht b55 hinlaͤnglich iſt, um einen Angriff gegen Terceira zu
agen.
Man ſpricht hier allgemein von einer Veraͤnder Miniſterium, und wenn man nach der als offiziell SS teten Nachricht von der Ernennung eines neuen Polizei⸗ Intendanten urtheilen ſoll, ſo ſcheint es, daß die gemäßigte Parthei den Sieg davon getragen hat.
„Evs ſcheint unzweifelhaft, daß der Graf Villa⸗Flor mit ſeinem Generalſtabe am 13. Juni in Terceira gelandet iſt, ſo wie auch, daß das Linienſchiff „Dom Joao Fl.“ großen Schaden durch das Feuer jener Inſel erlitten hat, indem der
Se hagehes deſſelben ſich dem Lande zu ſehr genaͤhert ha⸗ een ſoll.
Tuͤrkei.
Nachrichten aus Konſtantinopel vom 11. Juli zufolge hat Hr. Rob. Gordon am 6ten ſeine feierliche Audienz bei der Pforte 2 wobei er mit den groͤßten Ehren⸗Bezeu⸗ zungen empfangen wurde. Am 13ten ſollte deſſen Audienz dei dem Großherrn, und zwar im Lager bei Therapia, ſtatt finden. — Am 9. Jult haben die ; der beiden Botſchafter mit dem Reis⸗Effendi begonnen.
— Die Allgemeine Zeitung enthaͤlt folgendes Schreiben aus Semlin, 12. Juli: „Nach Briefen aus Konſtantinopel ſoll ein Kiatib (Secretair) des Groß⸗Weſirs aus dem Lager von Schumla daſelbſt eingetroffen ſeyn, um Friedens⸗Vor⸗ ſchlaͤge von Seiten des Ruſſiſchen Ober⸗Generals zu uͤberbrin⸗
een, und die Befehle des Sultans fuͤr den Groß⸗Weſir des⸗ balt einzuholen. General Graf Diebitſch ſoll nämlich dem Groß⸗Weſir angezeigt haben, daß er von ſeinem Souverain mit den noͤthigen Vollmachten verſehen ſey, um in Friedens⸗ Unterhandlungen einzugehen, ſobald die Pforte ſich geneigt zeigte, den Graͤueln des Krieges ein Ende zu machen. Der Groß⸗Weſir ſoll hierauf geantwortet haben, daß wenn die Bedingungen Rußlands zum Frieden annehmbar waͤren, er nicht zweifle, die Einwilligung des Sultans zur Einleitung der Friedens⸗Unterhandlungen zu erhalten, nur muͤßte er vor Allem die Bedingungen kennen, die von Seiten Rußlands als Baſis zu einem Friedens⸗Vertrage aufgeſtellt werden moͤchten. Ein Ruſſiſcher und ein Tuͤrkiſcher Commiſſair ſollen hier⸗ auf in dem Lager bei Schumla zuſammengekommen ſeyn, um ſich uͤber die einzuleitenden Unterhandlungen zu be⸗ ſprechen. Es heißt, daß von Ruſſiſcher Seite der Vertrag von Akerman, und ſpäaͤter zu beſtimmende Fee gen, welche die Pforte fuͤr die Kriegskoſten zu leiſten haͤtte, als Grundlage zu foͤrmlichen Friedens⸗Unterhandiungen ver⸗ langt wuͤrden. Man zweifelt jedoch in Konſtantinopel, daß die Pforte ohne eine genaue und vollſtäͤndige Kenntniß der Bedingungen, welche der Kaiſer von Rußland zur Einſtel⸗ lung der Feindſeligkeiten mache, Commiſſarien ernennen werde⸗ um üͤber den Frieden zu unterhandeln. Der Fall von Sili⸗ ſtria war zu Konſtantinopel am 6ten d. M. bekannt/ hat aber dort keinen beſondern Eindruck gemacht, da man laͤngſt darauf gefaßt war. Ueberhaupt ſcheint es, daß 28 ihre Lage nicht fuͤr ſo mißlich halte, als man vermuthe 8 . und daß der Sultan darauf bedacht iſt, der — fe dei⸗ lichen Invaſion allen moͤglichen Widerſtand entgegen zu ſtel⸗ r wieder in das Schwarze len. er Kapudan Paſcha wa alf komm d Meer ausgelaufen, um Sarſae zu Hi Sennn mmen, das von der Ruſſtſchen Escadre bedroht wird.
Nachrichten aus Griechenland. —
einem Schreiben aus Korfu, vom 27. Juni (in
der 1188, befn. Zeitung) geht das Geruͤcht, daß der Vice⸗Admiral Miauli zum Praͤſtdenten der neuen National⸗ Verſammlung von Griechenland gewählt worden, und Tom⸗ baſt demſelben im Commando der „Hellas“ gefolgt iſt. — Athen iſt noch immer in den Haͤnden der Türken, welche am 9. Juni einen Ausfall auf die unter Vaſſo bei St. Gio⸗ vannt gelagerten Griechen machten, aber mit Verluſt von 80 Mann in Unordnung ſich in den Platz zuruͤckziehen mußten. — Der Courrier frangais enthält folgendes Schreiben aus Modon vom 21. Juni: „Der National⸗Congreß wird den 8. Juli eroͤffnet; die Verhandlungen werden bateraſga ſeyn. Bekanntlich war der Proͤſident von mehreren Staͤd⸗ ten zum Deputirten gewaͤhlt worden, er fuͤhlte aber, daz eine