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8 nwohner gleicht der der Truppen, und Alles verkuͤndigt,
deaß es unſeren Anſtrengungen gelingen werde, dieſe Inſel der Koͤnigin Donna Maria zu erhalten.“
Der Meſſager meldet: „Privat⸗Briefe aus Liſſa⸗ bon vom 11. Juli verſichern, daß ſich auf verſchiedenen Punkten Seee. die Peſt gezeigt habe. In Coſta, ei⸗ nem am Tajo, Liſſabon gegenuͤber liegenden Fiſcher⸗Dorfe iſt die Krankheit am heftigſten. — Am 10ten ſind Truppen auf das jenſeitige Ufer gegangen, um das Dorf zu blokiren und jede Verbindung mit der Umgegend abzuſchneiden. Derſelbe Correſpondent fuͤgt hinzu, daß eine Menge von Briefen, welche einem, nach England zuruͤckkehrenden Engliſchen Schiffe anvertraut waren, von einem Portugieſiſchen Fahrzeuge ge⸗ nommen worden ſeyen, und daß das Engliſche Linienſchiff dem Portugieſiſchen dabei behuͤlflich geweſen ſey. Die in Be⸗ ſchlag genommenen Briefe ſind nach Liſſabon geſchickt, und in Folge der darin enthaltenen Bemerkungen bereits eine Menge von Perſonen verhaftet worden.²)
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Der Courrier de Smyrne vom 21. Juni giebt in einem Schreiben aus Konſtantinopel uͤber den vom Groß⸗ herrn bei der Baronin Huͤbſch abgeſtatteten Beſuch eine ausfuͤhrliche Nachricht, die im Weſentlichen mit dem, was fruͤher (in Nr. 205 der Staats⸗Zeitung) daruͤber berichtet worden, uͤbereinſtimmt. Am Schluſſe macht das zuerſt ge⸗ nannte Blatt folgende Bemerkungen: „Dieſer Beſuch, den man in andern Laͤndern und unter andern Umſtänden wohl fuͤr nichts anders, als fuͤr eine Laune des Augenblicks halten moͤchte, hat hier und in der gegenwaͤrtigen Zeit eine wirk⸗ liche und hoͤhere Bedeutung, als alle Handlungen des au⸗ ßerordentlichen Mannes ſie haben, auf den jetzt die Augen Europas gerichtet ſind. Der Sultan will, daß die Scheidewand niederſtuͤrzen ſoll, welche die Religions⸗ und Sitten⸗Verſchieden⸗ heit zwiſchen den Muſelmaͤnnern und Fvanken bisher aufgerichtet hat — eine Scheidewand, welche oft die Bewohner derſel⸗ ben Stadt einander ganz und gar entfremdet. Er arbeitet daran, das Vorurtheil zu venſelemn⸗ welches bisher ſeinen Unterthanen wehrte, an den Fortſchritten anderer Nationen Theil zu nehmen, weil man die Küͤnſte und Wiſſenſchaften derſelben fuͤr Entdeckungen anſah, die der Würde eines An⸗ haͤngers des Propheten unangemeſſen und verderblich ſeyen. Er weiß, daß Beiſpiele die beſten Lehren ſind; durch das Beiſpiel ſucht er daher den Widerwillen der Seinigen, ſich mit den Franken zu verbruͤdern, und anzunehmen, was ſich Gutes bei ihnen findet, zu zerſtoͤren. Wer erkennt an einer ſo geſchickten und entſchiedenen Handlungsweiſe nicht das Merkmal eines geiſtvollen Mannes und die Kraft eines ho⸗ hen Genies?“
Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.
New⸗York, 19. Juni. Ein hieſiges Blatt giebt Auszuͤge aus einem Schreiben des General Jackſon vom Jahre 1817 an Herrn Monroe, worin es unter Anderm heißt: „Bei jeder Wahl ſollte aller Partheigeiſt, und ſein ver⸗ derblicher Einfluß vermieden werden, und namentlich ſollte die erſte obrigkeitliche Perſon eines großen und freien Volkes nie von ihm beherrſcht werden; ihr Be⸗ nehmen ſollte großſinnig und uneigennüuͤtzig ſeyn, und niemals muͤßte ſie vergeſſen, daß ſie an der Sach⸗ einer ganzen Nation und nicht einer Parthei in derſelben ſtehe. Auf dieſe Weiſe erhebt man den National⸗Charakter, und erwirbt ſich einen Namen bei der dankbaren Mit⸗ und Nachwelt, der unvergaͤnglicher iſt, als ein marmornes Denk⸗ mal.“ Hiebei bemerkt obiges Blatt: „Die Annalen menſchlicher Unbeſtändigkeit lieferten bis jetzt noch kein auf⸗ fallenderes Beiſpiel von einer der Theorie ſo entgegengeſetz⸗ ten Praxis, als das gegenwaͤrtige Verfahren des General Jackſon, verglichen mit ſeinem dem Herrn Monroe ertheil⸗ ten Rath. Schon hatte der Partheigeiſt viel von ſeiner Erbitterung verloren, und truͤbte nicht mehr die Einigkeit der Nation in dem Grade, wie fruͤher. Bei der letzten Präſi⸗ denten⸗Wahl aber zeigte er ſich wieder mit ſeinem ganzen ver⸗ derblichen Einfluß. General Jackſon, als erwaͤhlter Praͤſi⸗ dent, hatte die beſte Gelegenheit, ſeine im obigen Schreiben entwickelten Grundſahe ins Leben treten zu laſſen, — und wie hat er dieſe Gelegenheit benutzt? — Man blicke um ſich — die Antwort liegt klar vor Augen.“
Seit Einfuͤhrung der Verfaſſung der Vereinigten Staa⸗ ten betrugen die oͤffentlichen Ausgaben der geſammten Staa⸗ ten fuͤr ihre reſpectiven inneren Verbeſſerungen üͤber 1,600,000 Dollars. Am meiſten verwendeten zu dieſem Behuf Ohio und Delaware, erſteres naͤmlich gegeg 400,000, und letzteres
300,009 In Tarbes, Straßburg, Cahors, Mation die
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zeoße Landſtraße von Cumberland mit ihren Reparaturen ber 2 Millionen, und der Bau und Unterhalt von 7 ande⸗ ren Landſtraßen, Kanälen u. ſ. w. gegen 400, ,00 Dollars. Alle dieſe Ausgaben zuſammen genommen liefern eine Summe von 4,190,739 Dollars und 23 Cents. Der hieſige Verein von Mechanikern und Handwer⸗ kern beſchloß in ſeiner letzten Verſammlung die Bekanntma⸗ chung des Zuſtandes der unter ſeiner Veeſbege ſtehenden ge⸗ meinnuͤtzigen Anſtalten. Der Hauptzweck des Vereins iſt, die Wittwen und Waiſen ſeiner Mitglieder gelegentlich, und wenn es erforderlich iſt, durch Jahegehalce zu unterſtuͤtzen. Eine weiſe Verwaltung ihrer Fonds ſetzte ihn in den Stand, eine Schule fuͤr die Kinder ſeiner unbemittelten Mitglieder zu gruͤnden, und mit Huͤlfe bedeutender Geſchenke an Buͤ⸗ chern von Seiten der hieſigen Bewohner eine Bibliothek von 10,000 Bänden der vorzuͤglichſten Wiſſenſchaften und Kuͤnſte betreffenden, ſo wie auch hiſtoriſchen, biographiſchen, poeti⸗ ſchen und ſchoͤn⸗wiſſenſchaftlichen Werke, zu bilden, zu deren Benutzung gegenwaͤrtig 1600 Leſer Zutritt haben. Die Schule zaͤhlte am Ende vorigen Jahres 130 männliche und 102 weibliche Schuͤler, von denen 40 koſtenfrei erzogen und unterrichtet werden, und die uüͤbrigen ein billiges Schulgeld bezahlen. 291
Süd⸗Amerikaa. 1
In Bezug auf die wieder ausgebrochenen Mißhelligkei⸗ ten zwiſchen Columbien und Peru iſt folgendes Schreiben aus dem Haupt⸗Auartier in Quito vom 18. April, an den Peruaniſchen Miniſter des Auswaͤrtigen, bekannt worden „Meine Herren! Der unterzeichnete Staats⸗Secretair des Libertadors von Columbien hat die Ehre, Ew. Excellenz Be⸗, merkungen uͤber die amtliche Note mitzutheilen, durch welche Se. Excellenz der Praͤſident der Republik Peru Sr. Excel⸗ lenz dem Großmarſchall von Ayacucho unterm 17. März an⸗ gezeigt, daß er befohlen habe, den Platz Guayaquil in Be⸗ ſitz zu behalten, unter dem Vorwande von verſchiedenen Be⸗ ſchwerden, welche dem Abſchluß des Tractats von Jiron vorhergegangen. — Die Regierung Columbiens will nicht unterſuchen, auf welcher Seite das Unrecht, und Grund zu Beſchwerden gelegen, und ſie verzichtet, in dem unzweiſel⸗ haften Sinne, den eine Ratiſication haben muß, handelnd, ihrerſeits auf das unbeſtimmte Recht, Genugthuung durch Drohungen zu fordern, die, in keinem Verhaͤltniſſe zu einen abgeſchloſſenen Tractate ſtehend, die Feindſeligkeiten verewi«⸗ gen wuͤrden. Nicht mehr als ſchicklich wäre es, daß die Praͤliminarien von Jiron die, vor und während des Felbh . ges beſtandenen Rachgefuͤhle vernichteten. Nach dieſen Grundſa wuͤrden Peru und Columbien ſich gegenſeitig nicht mehr in dem Falle beſfinden, ſich uͤber einen Miß⸗ brauch der Gewalt, oder uͤber eine beſtimmte Beleidigung u beklagen, wenn ſie ſich auf die Vollziehung der Artikel des — beſchraͤnkten. Es wäͤre dieſes das wirkſamſte Mit⸗ tel, einem brudermoͤrderiſchen Kriege ein Ziel zu ſetzen; und wuͤrde im naͤchſten Monate der Definitiv⸗Tractat abgeſchloſſen der auf dem Punkte war, in Guayaquil zu Stande zu ko men, ſo wuͤrde man es verhuͤten, das ungluͤckliche Amerika in einen Schauplatz der Verheerung und des Todes, als Folge der ungerechteſten Laune, zu verwandeln. — Es wuͤrde ſchmerzlich fuͤr die Regierung des Unterzeichneten ſeyn, wenn die Regierung von Peru einen Vorwand zur Fortſetzung des Krieges darin fäͤnde, daß ſie ſelbſt es an Edelmuth gegen die von ihr Ueberwundenen (in Guayaquil) ermangeln ließe Fände ein ſolches Benehmen ſtatt, ſo waͤre die Columbiſche Regierung ohne Schuld dabei, und ein ſo unwüͤrdiges Ver⸗ fahren koͤnnte nur den, der es begeht, nicht den, welcher es erleidet, herabwuͤrdigen. — Es giebt eine Art von Beſchwer den, die von ſolcher Beſchaffenheit iſt, daß man nicht einma Genugthuung 22 fordern, oder ſie geben kann, ohne ſchmerzliche gegenſeitige Beſchuldigungen wieder aufzuwecken die im Stande ſind, die Harmonie, w 1 Staaten beſtehen koͤnnte, zu vernichten. — Aus dieſen Gruͤn⸗ den beſchraͤnkt ſich die Regierung von Columbien auf die kategoriſchen Fragen: Will die Regierung von Peru de Tractat von Jiron zur Vollziehung bringen, oder will ſie es nicht? Wird die Capitulation von Guayaquil zur Vollzie⸗ hung gebracht werden? und endlich: Soll der Krieg zwiſche den beiden Republiken fortdauern? Da es Fragen ſind, wo⸗ bei es auf Seyn oder Nichtſeyn fuͤr Peru und Columbien ankommt, ſo ſcheinen ſie ausſchließlich die Erwaͤgung der ge⸗ enſeitigen Regierungen zu fordern. Der Unterzeichnete er⸗- aubt ſich daher, die Aufmerkſamkeit der — chen Regie⸗ rung auf die definitive Loͤſung dieſer, ſo geſtellten Fragen
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