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zu lenken. — Die Uebergabe Guayaquils an das Columbi⸗ ſche Heer verweigern, iſt 8 viel, als durch eine und dieſelbe Handlung zwei Eingriffe in das Völkerrecht veruͤben; denn ſelbſt in dem Falle, wo die Peruaniſche Regierung befohlen haͤtte, jenen Platz mit Gewalt zu behaupten, wuͤrde doch das ſernſh Recht verlangen, nicht uͤber die Buͤrger, welche ihn ewohnen, Brand, Plünderung und Mord zu verhängen. — Mit dem 15. Februar haben die, welche ihn eingenommen, ihr ruchloſes Verfahren begonnen und an der Perſon des Diviſtons⸗Generals Joſe Mires veruͤbt, der mit andern Ge⸗ fangenen gemordet worden, und ſeitdem fortgefahren, ihre Grauſamkeit an den geheiligſten Perſonen, Prieſtern, Frauen und Kindern zu beweiſen. — Die Behoͤrden dieſer Republik koͤnnten Genugthuunng für ein ſo verabſcheuungswerthes Ver⸗ fahren fordern, allein die Regierung von Columbien und das Volk wollen nur Frieden; edelmuͤthig geſinnt, weil ſie den Ausgang der Schlachten da nicht fuͤrchten, wo das Recht ihren Waffen zur Seite ſteht. Die Regierung von Colum⸗ bien kann, wie alle Regierungen der Welt, das Gluͤck des Volkes nicht in Siegen finden, welche durch Blut und Ver⸗ heerung errungen werden. Dieſes ſind die aufrichtigen Ge⸗ fuͤhle, mit welchen der Libertador und der Praͤſident von Columbien den Frieden mit Peru verlangt. Joſe D. Espinar.“
— Das Journal des Debats enthaͤlt nachſtehendes Privat⸗Schreiben aus Havana vom 14. Juni: „Alles kuͤn⸗ digt eine, den Intereſſen beider Theile verderbliche Expe⸗ dition an. General Barradas ſetzt die Kriegs⸗Ruͤſtungen mit unermüdetem Eifer fort. Die Vorbereitungen naͤhern ſich bald ihrem Ende, und in wenig Tagen wird der Krieg ſeine Verheerungen beginnen. Der General⸗Intendant hat eine Million ſchwerer Piaſter in den fuͤr die Expedition be⸗ ſtimmten Kaſſen. Um die vielen Ausgaben zu beſtreiten, wollte er eine Häͤuſer⸗Taxe auflegen, der General⸗Capitain widerſetzte ſich aber ſtandhaft dieſer Maaßregel. Beide ha⸗
ben ihre Vorſtellungen nach Madrid an die Regierung ge⸗ ſandt, welche uͤber die Sache entſcheiden ſoll. ⸗ — Z1 Z 8 Inland.
w 3. Aug. Der heutige Tag giebt bei ſeiner jedesmali⸗ die Wiedertehr im Laufe — 23.299, den Bewohnern der 8g⸗s — wie allen Preußen, die erfreuliche beſon⸗ — aſſung, ihre Geſinnungen der treuen, dank⸗ aren Ergebenheit und ehrfurchtsvollen Liebe gegen den Va⸗ ter des Vaterlands ſaut zu bekunden. Auch diesmal ward ——“ an öffentlichen Orten, wie in en mit Dank egen die Vorſehung a zanigſte grendigkeit und Die oͤnigl. Akademie der Künſte feierte den heutigen des AtademieGebäudes, welche durch die Gegenwart einer * zahlreichen und glaͤnzenden Verſammlung verherrlicht urde. Der Saal war feſtlich decorirt und mit der Büſte r. Majeſtoͤt des Koͤnigs und zahlreichen Kunſtwerken ge⸗ ſchmuͤckt. Der Director Schadow eröffnete die Sitzung mit einer Anrede, worin er des erhabenen enlaſſes der Feier, der Reſultate der fruͤheren Preisbewerbungen, des Urſprunges Od der Wichtigkeit derſelben kuͤrzlich Erwäͤhnung that. Der eneeretair der Akademie, Profeſſor Toelken, gab darauf in dem „längeren Vortrage eine glaͤnzende Schilderung von In. was in unſerm glüchlichen Vaterlande ſeit den letzten liche 8 n für den Flor der Kuͤnſte geſchehen iſt, verglich aͤhn⸗ ten, und gedachte der nicht minder kraͤftigen Förde⸗
rung † 4 Revn0⸗ es anderen Zweiges des öffentlichen Wohls. Der der andte ſich darauf zu dem neu errichteten Inſtitut
nen ſehtisbewerbungen bei der Akademie der Kuünſte, gab ei⸗ rigen Weanziehenden Bericht uͤber das Ergedniß des diesjaͤh⸗ officiellen amofes im Fache der Geſchichtmalerei, nebſt der Kuͤnſtler harurtheilung der gelieferten Arbeiten. Siedzehn war: ſich zur Thellnahme gemeldet, die Aufgabe der Baänein ker und Merkur in der Huͤtte des Philemon und lebhafter V werden von dieſen als Goͤtter erkannt.“ Unter am Schluſſe degung und Theilnahme der Verſammlung wurde berſtadt 85 dem Taubſtummen Avolph Slebert aus Hal⸗ der Prei 28 Jahr alt, und Schüͤler des Profeſſors Wach,
r 8 zugeſprochen, wodurch derſelbe zugleich cine Penſion
tit.
en Preußiſchen Staats⸗Zeikung Nr. 214.
. narchen, in Verbindung mit dem der Stiftung des Inſtituts,
von jaͤhrlich 500 Rthlr. zu einer Studienreiſe nach Italien, vorlaͤufig auf zwei Jahre, erhaͤlt, woruͤber er das ausgefertigee aus den Haͤnden des Directors empfing, welcher g- Sitzung mit wenigen Worten der Ruͤhrung und dem —— Gott ſegne den Koͤnig! beendigte. — Das Preis⸗ — war mit einem Lorbeerkranze geſchmuͤckt und bleiben ie Bilder bis zum 8ten d. M. von 11 bis 3 Uhr oͤffentlich
ausgeſtellt. 1b 8 Die Koͤnigl. Univerſitaͤt feierte das Geburtsfeſt ihres ſolennen Actus im großen 8
—— S. ters durch einen rſale des Univerſitaͤts⸗ redſamkeit, Herr ——— eer Proeer . 11] Rede uͤber das Verhaͤltniß des kriegeriſchen * der wiſſenſchaftlichen Bildung eines Volkes, mit beſonderer Anwendung auf den Preußiſchen Staat und die Regierung * Seiner Majeſtaͤt des Koͤnigs. Hierauf verkuͤndete der zeitige Rektor der Univerſitaͤt, Profeſſor Klenze, die Gutachten uüͤber die, auf die vorjaͤhrigen Preis⸗Aufgaben eingegangenen Aus⸗ arbeitungen der hier Studirenden und vertheilte die, in gol⸗ denen Medaillen mit dem Bruſtbilde Sr. Majeſtät des Kö, nigs beſtehenden Preiſe an die Nachbenannten: J. F. C. Kampe aus Gardeleben, L. F. Ofterdinger aus Würtemberg, B. Bauer aus der Mark und A. F. Riedel aus Mecklenburg⸗ Schwerin. Nachdem derſelbe noch die neuen Preisauſgaben be⸗ kannt gemacht hatte, beſchloß er die Feierlichkeit mit dem Wunſche, daß die Univerſitaͤt der Koͤniglichen Gnade und Wohlthaten ihres erhahnen Stifters, deren ſie ſeit den jetzt ver⸗ floſſenen zwanzig Jahren ihres Beſtehens ſich in ſo reichem Maahe zu erfreuen gehabt, auch ferner nicht unwerth gehall ten werden moͤchte. — Auch die Koͤnigliche Akademie der Wiſſenſchaften hielt zur Feier des Tages eine oͤffentliche Sitzung. S Die drei großen Freimaurer Logen hielten feſtliche Vere,. ſammlungen, und in den wohlthaͤtigen Stiftungen waren) Feſtmahle veranſtaltet. In der, fuͤr arme
huͤlfsbeduͤrftige Kinder geſtifteten Wadzecks⸗Anſtalt wurde
das Geburtsfeſt des verehrten Mo-
durch eine, von dem Verwaltungs⸗Mitgliede, Conſiſtorial⸗ Rath Dr. Nicolai, gehaltene Rede, und durch einen, von dem Dr. K.⸗ Dielitz gedichteten und von den Kindern ausgefuͤhr⸗ ten Geſang feierlich begangen. Ein Bericht uͤber den jetzi⸗ gen Zuſtand dieſer nunmehr ſeit 10 Jahren ſegensreich be⸗ ſtehenden Anſtalt machte den Beſchluß. (Weitere Mitthei⸗ lungen von der Feier dieſes feſtlichen Tages muͤſſen wir uns noch vorbehalten.)
— Aus Köͤln, vom 29. Juli wird gemeldet: Geſtern Abends um 6 Uhr trafen J. Kaiſerl. Hoheit die Großfuͤr⸗ ſtin Helena von Rußland in Begleitung J. J. K. K. n der Prinzeſſin Maria und der Prinzen Friedrich und Auguſt von Wuüͤrtemberg, nebſt einem großen Gefolge auf dem Dampfſchiffe „Prinz Friedrich von Preußen“ unter dem Donner des Geſchuͤützes hier ein und ſtiegen im Gaſthof zum großen Rheinberg ab. Gleich nach Ihrer Ankunft beſuchte die Großfuͤrſtin den hohen Dom und die Kirche zu St. Ge⸗ reon. Gegen 8 Uhr vereinigten ſich die Muſik⸗Corps der hieſigen Garniſon mit dem großen Zapfenſtreich vor den Fen⸗ ſtern J. J. K. K. H. H. zu einer Abend⸗Muſik. Heute Mor⸗ gen um 4 Uhr reiſten die Hohen Herrſchaften nach Rortter⸗ dam ab. J. J. K. K. H. H. die beiden Prinzen von Wuͤr⸗
temberg werden auf Ihrer Ruͤckreiſe am 1. Aug, wieder hier eintreffen. . .
Wiſſenſchaftliche Nachrichten.
Die Hamburger Boͤrſenhalle theilt aus einem Schreiben des Profeſſors Hanſtern (welchen der l)r, Erman aus Berlin auf ſeiner dermaligen wiſſenſchaftlichen Reiſe beglei⸗ tet) an den Profeſſor Schumacher, aus Irkutzk vom 11. April d. J., Nachſtehendes mit: „Einen ſolchen Himmel zu aſtronomiſchen Beobachtungen, wie den des oͤſtlichen Sibi⸗ riens, findet man wohl ſonſt nicht ſo leicht wieder. Von dem Augenblick an, daß der Fluß Angara (der aus dem Bai⸗ kal See kommt, und theilwelſe Irkutzk einſchließt) mit Eis belegt iſt, bis zum April hat man unaufhoͤrlich heiteren Him⸗ mel. Kein Woͤlkchen iſt zu ſehen. Die Sonne geht bei 30° bis 33° Kaͤlte rein und klar auf und unter, und hat nicht den roͤthlichen Schein, in dem wir ſie in der Naͤhe des Hori⸗ zonts im Winter ſehen. Die ziemlich hohe Lage des Landes