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r Allgemeinen Preußiſchen Staats⸗Zeitun
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Kraft getreten iſt. Die Herzogliche Kammer hat die obere Hehe der Forſt⸗Polizei und Forſtwirthſchaft, ſo wie ve, den finanziellen Theil des Jagdweſens behalten; dem — ſchen Jagdbetrieb hingegen ſteht der Lend.Jägermeiſter, er. Es beſtehen 5 Forſt⸗Meiſtereien und 9 gorſt, Mmeer, W Forſt⸗ und Jagd⸗Revieren. Sowohl fuͤr die Forſt⸗ —22 welche aus den Forſtmeiſtern, den Juſtiz⸗ und — 5 nungs⸗Beamten gebildet werden, als fuͤr die 23⸗ 12 teren Forſt⸗Beamten ſelbſt, ſind ſehr ausfuͤhrliche ſchriften ertheilt worden. Erfreulich iſt darin — „ die Vorſchrift fuͤr den Forſtmeiſter (§. 52): „ e dulden, daß der Wildſtand zum Nachtheil der 84⁴₰ 4 und Felder zu ſehr uͤberhand nehme. ,. 2 F. terſuchung der allenfallſigen Klagen der 5 anen uͤber Wildſchaden, daß er in dieſer Hinſicht den Vorſchriften nicht Folge geleiſtet, — ſo hat er unausbleibliche Ahndung zu er⸗ warten.“
Portugal.
al des Doébats ſchreibt aus Liſſabon vom AS Commandant des lſten Infanterie⸗Ba⸗ taillons, welches auf der Inſel St. Michael in Garniſon liegt, iſt hier angekommen. Die unerwartete Ruͤckkehr die⸗ ſes Officiers hat unter den Anhaͤngern Dom Miguels großes Aufſehen erregt. Nach ſeinen Berichten uͤber den Zuſtand der Inſel hat ſich am Tage des Frohnleichnams Feſtes unter den Stabs Officieren, welche dott befehligen, Streit erhoben, Jeder wollte an dieſem Tage bei der Parade und der Pro⸗ zeſſion das Commando fuͤhren, und da auch die Truppen ih⸗ rerſeits keinem der verſchiedenen Chefs Folge leiſten wollten ſo fand weder eine Parade ſtatt, noch erhielt die Prozeſſion militatriſches Geleit. Seit dieſem Tage herrſcht eine Art von Anarchie auf der Inſel, welche durch die Proclamation des Grafen v. Villa⸗Flor noch gefährlicher wird. Auch hatte man auf St. Michael erfahren, daß der Engliſche Kutter „die Graͤfin v. Liverpool“ mit 28 Officieren und einer be⸗ trächtlichen Geldſumme in Terceira angekommen ſey. Auch
auf dem Geſchwader Dom Miguels war die Stimmung der Gemuͤther verdaͤchtig.“
Tuͤrkei.
Aus einem, im neueſten Blatte der Allgemeinen Zeitung befindlichen Schreiben aus Pera vom 30. Juni
entlehnen wir Folgendes: „Seit eintgen T emar a das Gerüͤcht, baß der Ru⸗ nigen Tagen verhreitet ſi Friedens⸗Vorſchlaͤge — . Ober Feldherr Graf Diebitſch
Groß Weſir gemacht habe, und —— Pforte nicht abgeneigt ſcheine, — ein⸗ zugehen; es heißt ſogar, der erſte Pforten⸗Dolmerſcher werde ſich in das Lager von Schumla begeben-), und einen Waf⸗ fenſtilſtand zu negocliren ſuchen, worauf dann Commiſſarien ſche Seiten der Pforte ernannt werden ſollen, um ins Ruſfſi⸗ che Haupt⸗Quartier zu gehen. upt ſcheint die Pforte ſeit der Niederlage am liten und den mißlungenen Unter⸗ nehmungen des Kapudan Paſcha im Schwarzen Meere das
ertrauen zu ſich ſelbſt zu verlieren, und meht Geſchmeidig⸗ keit zu zeigen; der Reis Efendt iſt ſeit dieſer Zeit gegen alle ſeräͤntiſ ben Dolmetſcher zuvorkommender, und hat den Ton . berabgeſtimmt. Die Ueberſchiffung vieler Truppen von
deſſa nach Siſipolis macht beſonders einen tiefen Eindruck auf di ölkerung der Hauptſtadt, weſche, trotz der Bemuͤ⸗ ungen der Behörden, jede unguüͤnſtige Nachricht geheim zu 88 alten, von dieſer Seite Alles erfährt, da die Entfernung ſo keeng iſt. Schwerlich moͤchte indeſſen der Ruſſiſche Ober⸗ Feͤldherr in einen Waffenſtillſtand willigen, bevor er genau eſinnungen des Sultans unterrichtet iſt, weil man, 8 wirklich friedliche Abſichten zu hegen, dieſen Ausweg ge⸗ mitt! 4 unte, um Zeit zu gewinnen. Von der Ver⸗ nich ung in der Griechiſchen Angelegenheit will die Pforte n5 d viel ſprechen bören, und nur in ſoſern ſich damit be⸗ chaͤftigen, als ſte die Rolle des Zuſchauers dabet annehmen ann, das heizt, die Bache auf pot Glack gehen laſſen, ohne etwas dafür oder dawider zu thun, und nach dem von — Spanien angenommenen Syſteme, das auch ſeine Anſpruͤche . uf ſeine Amerikaniſchen Colonieen nicht aufgiebt, Griechen⸗
land behandeln. — ürkiſchen Flotte nehmen zu. le Krankheiten auf der T
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— Der Nuͤrnberger Correſpondent meldet in einem Schreiben aus Konſtantinopel vom 7. Juli: „Die, Grie⸗ chenlands Angelegenheiten betreffenden Unterhandlungen der
des Sultans eine ſo freundſchaftliche Aufnahme fanden, bie⸗ ten bis heute wenig Ausſicht zu einem baldigen gedeihlichen Reſultate dar. Der Reis⸗Efendi vertheidigt auf eine be⸗
der hohen Pforte. Man glaubt auch, daß die neueſten regeln des Grafen Capodiſtrias auf die jetzigen Verhandlun⸗ gen Einfluß haben werden. Der Engliſche Botſchafter ſen⸗ det heute einen Courier nach London ab.“
— Der Nuͤrnberger Friedens⸗und Kriegs⸗Courier meldet in einem Privat⸗Schreiben aus Buchareſt vom 13.
bei Kalefat uͤber die Donau gekommenen Tuͤrken (2500 an der Zahl) von den Ruſſen, nachdem dieſe Verſtaͤrkung erhal⸗
ten, mit vielem Verluſt wieder uͤber den Strom zuruͤckgetrie⸗ ben worden.“
— Die Allgemeine Zeitung giebt folgendes Schrei⸗ ben aus Ancona vom 16. Juli: „Nach Briefen aus Korfu haben die Griechen in der letzten Haͤlfte des verfloſſenen
Monats zu Lande große Vortheile uͤber die Tuͤrken in Liva⸗ dien erfochten, und ſeit dieſer Zeit ſollen die Griechiſchen Mi⸗ litair⸗Chefs den Entſchluß gefaßt haben, Negroponte anzugrei⸗ fen, und Beſitz von dieſer Inſel zu nehmen. Man glaubt, daß die Enzliſchen Kreuzer die Ausfuͤhrung dieſes Unterneh⸗ meus hindern werden, iſt aber nichts deſtoweniger uͤberzeugt, daß die Griechiſche Regierung Alles aufbieten werde, um die
buſen von Arta und Volo auszudehnen, und dem neuen Staate die Inſel Negroponte einzuverleiben. Man verſichert, der Graf Capodiſtmas habe an alle Capitaine der Griechi⸗ ſchen Marine Inſtructionen erlaſſen, worin ſte ermahnt wer⸗ den, die uͤber die Tuͤrken erfochtenen Vortheile zu verfolgen, und ihrem ungluͤcklichen Vaterlande eine gluͤckliche Zukunft
Engliſchen Marine beunruhigt werden ſollte, habe der Com⸗
England nicht im Kriegszuſtande beſinde, und ſobald dieſe Erklaͤrung nicht genuͤge, die Griechiſche Flagge einzuziehen,
gene zu erklaͤren. Dieſe gewagte Anordnung duͤrfte die Eng⸗ liſche Regterung in einige Verlegenheit bringen, koͤnnte aber auch der Geiechiſchen Sache nachtheilig werden, wenn die erſtere ihrer Erklärung, daß ſie die Operationen Griechiſcher Kriegsfahrzeuge, außer dem Bereiche der von den vermitteln⸗ den Maͤchten in Schutz genommenen Graͤnzen Morea's und der Cykſladen, auf keine Weiſe dulden werde, Folge geben wollte.“
— Brieſe aus Syra vom 18. Junt beſtaͤtigen (der Florentiner Zeitung zufolge), die Nachricht, daß die Grlechiſchen Truppen die Stadt Theben burch Capitulation beſetzt haben Der mit Succurs fuͤr Athen herbeieilende Omer⸗Paſcha von Cariſto wurde geſchlagen und genoͤthigt, ſeine Stellungen zu verlaſſen und ſich nach Negroponte zu⸗ rüͤck zu zichen. Die Griechen hatten dem zu Folge Oropos beſetzt; die Akropolis iſt ſich ſelbſt uͤberlaſſen, und wird ſich nicht lange mehr halten koͤnnen.
In deſagten Briefen wird (wie die obgenannte Zeitung weiter meldet) auch von einer, von der Griechiſchen Regie⸗ rung dem Engliſchen diplomatiſchen Agenten üͤbermachten Note in Antwort auf die von demſelben gemachte amtliche Mittheilung des letzten Londoner Protokolls geſprochen. In beſagter Note ſetzte der Praͤſident die Schwierigkeiten aus⸗ einander, die es verurſache, die Helleniſchen Truppen aus dem Griechiſchen Continent zuruͤckzurufen, da ſie bereits das ganze Land und die Feſtungen inne haben, mit einziger Aus⸗ nahme der Akropolis, die ſich kaum mehr zu halten vermag. Ueberdies ſeyen die Griechen der inſurgirten Provinzen außer⸗ hald des Peloponnes durch Schwuͤre und feierliche, in zwei National. Verſammlungen ratificirte Handlungen ſo ſehr an die Griechen des Peloponnes uUnd der Inſeln gebunden, daß ohne ſchmerzliche Folgen keine Trennung ſtatt haben kann, da ſie alle entſchloſſen ſind, mit einander zu leben oder zu Grunde zu gehen, daher man dieſe Vorſtellungen nothwen⸗ dig der Weisheit und Menſchlichkeit der verbuͤndeten Maͤchte
unterſtellen muͤſſe.
Botſchafter von England und Frankrei „welche von Seiten 8*
Juli: „Neueren Nachrichten aus Krajowa zufolge ſind die
Graͤnzen Grtechenlands auf dem Feſtlande bis an die Meer⸗
zu ſichern; im Falle aber ein Griechiſches Fahrzeug von der
und ſich ſammt der Mannſchaft als Engliſche Kriegsgefan⸗
merkenswerthe Weiſe das bisherige Syſtem und die Politik Maaß⸗⸗
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mandant deſſelben zu erklaͤren, daß Griechenland ſich mit *