r Allgemeinen
Preußiſchen Staagats⸗
Zeitung Nr. 216.
a
Truppen die groͤßten Hinderniſſe entgegengeſtellt; doch wur⸗ den bale mit Sfezhüichea Eifer üͤberſtiegen. Die Einnahme Siliſtria's, an ſich ſelbſt ſchon ſo wichtig, wird es vorzuͤg⸗ lich dadurch, daß der Ober⸗Befehlshaber nunmehr — den Stand geſetzt iſt, die Kriegs⸗Operationen mit Nachdruck fort⸗ zuſetzen, wenn die Pforte, trotz allem Verluſt, den ſie — erlitten, mit ihrer bisherigen rtnaͤckigkeit fortwaͤhrend die Wohlthat des Friedens von ſich ſtoͤßt.“
¼ itgetheilten Privatſchreiben aus Konſtantinopel vom — Hehe eieſce in der (wie wir 1e se⸗ meldet) gm 9. ſtatt gehabten erſten Conferenz mit em e fen Guilleminot und Herrn Gordon, die fruͤher aufg; 5* Grundſätze der Politik der Pforte in Bezug 2₰ ie 2 chen, mit vieler Beharrlichkeit vertheidigt haben. — em ’ fernern Inhalt jenes Schreibens zufolge wollte man (in
Konſtantinopel) ſeit dem Abgange des Pforten⸗Dolmetſchers Nchak Efendi nach Schumla bereits wiſſen, daß die Antraͤge Riußlands abgelehnt worden ſeyen.
“ ’ ittheilungen: gende Correſpondenz⸗Mittheilung 88 2 1 2 Feüee l14 Juli. Es heißt fortwaͤhrend, daß Graf Diebitſch gegen Adrianopel vorzuruͤcken im Begriff ſep, ünnd Schumla blokirt laſſe. — Die vom Grafen Zeltuchin “ niedergeſetzte Regierungs⸗Kommiſſion mit Beiſitz mehrerer Bo⸗ zäaren iſt in voller Thaͤtigkeit, und es heißt, daß, ſobald die D DOrzaniſation, die auf dem Grundſatz der groͤßten Handels⸗ freiheit beruht, vollendet iſt, ſie dem Ruſſiſchen Hof un⸗ terlegt werden ſoll, um bei einem kuͤnftigen Friedenc⸗ ſchluſſe als Lnndesgeſetz zu gelten. In der Wallachei werden 30,000 Mann friſche Truppen erwartet, die aber ſo viel als moͤglich die durch Krankheiten angeſteckten Ge⸗ genden vermeiden ſollen. Ihre Beſtimmung ſcheint zu ſeyn, entweder zur Belagerung von Ruſtſchuck und Giurgewo oder zur Beobachtung des Paſcha's von Widdin, wo ſich die Tuͤr⸗ 8 ſtark vermehren, verwendet zu werden. — Nach den neue⸗ ſten Briefen aus Krajovag vom 10. d. iſt nun auch in der kleinen Wallachei die Bildung eines Peſt⸗ Cordons am Aluta⸗ fluß angeordnet worden, da ſich die Beſorgniſſe durch die an der Graͤnze der großen Wallachei in einem Dorfe ausgebro⸗ chene Peſt ſehr vermehrt hatten. Die Einwohner der klei⸗ nen Wallachet, wo bis jetzt der beſte Geſundheitszuſtand herrſcho, leiſten bei Bildung dieſes Cordons die huͤlfreichſte and. 9 „Von der Serviſchen Granze, 20. Jult. Seit dem 5. d. ſind, wie bereits gemeldet, die aus banien’⸗her⸗ beigeeilten Truppen unter Commando des Paſcha von Sku⸗ tart in der Gegend von Widdin eingetroffen. Alle im Laufe ärkungen aus Bosnien und
dieſes Monats erwarteten Verſt Weg ebenfalls nach Widdin, wo ſich
Rumelien nehmen den eine betraͤchtliche Tuͤrkiſche Armee ſammelt. — In Belgrad ſind Briefe aus Konſtantinopel his zum 12. d. angekommen, welche aber noch nichts von einem Auſbruch des Sultans zur Armee melden.“
6 Nachrichten aus Griechenland. Der Courrier de Smorne meldet aus Spra, vom
15. 20. Juni: „Der auterordentliche Commiſſarius un⸗ . 4 — Kalergi, hat zum allgemeinen Bedauern
— Nach einem von dem I Correſpon⸗
— Das genannte Nuͤrnberger Blatt enthaͤlt ferner fol⸗
heſucht; in dem kurzen Zeitraume ſei⸗
ner vceeiche Beweiſe ſeiner e! keit und Uneigennuͤtzigket gegeben. Verichte prechen von der Unzufriedenheit des Heeres, wer 8 maßregeln des bevollmaͤchtigten ne e Auguſtin Capodiſtrias, bei der Vertheilung der Gr 22 u mißbilligen ſcheint. Dieſes Heer von Palikaris, w 2 * Prrſident, ſtatt es aufzulsſen, beguͤnſtigt und verme 8 ſer⸗ läͤßt ihn jetzt die Folgen ſeines unpolitiſchen Benehmen, ühlen; es verlangt zu Seen, und iſt unzufrieden mit Schutze, den der Praſident dem Ackerbau gewaͤhrt. muß beſchaͤftigt werden, und wahrſcheinlich hat der Prä⸗ t aus dieſem Grunde ſich geweigert, daſſelbe aus den er⸗ rten Provinzen zuruͤck zu — Die Roͤmiſch⸗katholi⸗ ſhe Gemeinde der Inſel hat am 7ten d. M. bi⸗ Herren org Ruſſo und nello zu Deputirten füͤr die obere Stadt erwählt. Die Wahlen gingen mit Ordnung und Ruhe vor ſich. Unter den Einwohnern der untern Stadt herrſchte nicht dieſelbe Ordnung; die verſchiedenen Bevoͤlke⸗
Es
rungen derſelben bildeten eben ſo viele artheien — 5 usſchließlich das 1 ErHästhr 42—
te Aivalioten, aus denen die Mehrzahl der Ei r untern Stadt beſteht, wollten 2. “ Mitte zu Deputirten waͤhlen; daſſelbe verlangten die andern Partheien. Am 11ten d. „ als dem zur Wahl⸗Verſammlung anberaumten Tage, ließ der außerordent⸗ liche Commiſſarius die Laͤden ſchließen, um die Einwohner zu noͤthigen, ſich in der Kirche zu verſammeln. Dieſe Maaß⸗ regel brachte aber keine Wirkung hervor, jede Parthei beſtand auf ihrem Entſchluſſe. Endlich kamen etwa 100 Kaufleute in der Kirche zuſammen und ernannten einen C Peridi aus Tſchesme zu Depntirten. In Tino fanden die Wah⸗
ten ſtatt; es wurden vier Griechen gewaͤhlt.²— Vom 1
20 Juni. „Die beiden von der untern Stadt Syra erwaͤhlten Abgeordneten weigern ſich, die Ernennung anzunehmen, und wahrſcheinlich wird zu neuen Wahlen geſchritten werden muͤſſen. Der außerordentliche Commiſſarius, Herr Kalergi, beharrt auf ſeiner Abdankung, weil ſeine Autoritaͤt in mehreren Faͤl⸗ len compromittirt worden iſt. Die Einwohnerſchaft wuͤnſcht, daß die Regierung ihn von ſeinem Entſchluſſe zuruͤckbringen moͤge. — Eine im Golf von Volo kreuzende Engliſche Fre⸗ gatte ſoll dem Griechiſchen Dampfſchiffe „Perſsshn a⸗ welches die dortige Kuͤſte blokirt, die Proclamation der Re⸗ gierung der Joniſchen Inſeln mitgetheilt und ſie aufgefor⸗ dert haben, ſich zu entfernen. Als der Griechiſche Comman⸗ dant ſich weigerte, ſoll die Fregatte nach dem Dampfſchiffe geſchoſſen und es in den Grund gebohrt haben. Die wei⸗ tern Details ſind noch nicht bekannt. — Am 16ten d. M. waͤre beinahe der Hafen und die untere Stadt in Brand geſteckt worden. Ein Ipſariotiſches Schiff, welches mitten unter den andern Fahrzeugen vor Anker lag, fing durch die
3 *
Nachlaͤſſigkeit der Mannſchaft, welche im Innern des Schiffes Pech ſieden ließ, Feuer. Die Matroſen retteten ſich, und
der Brand Frimf reißend um ſich, als die Landsleute des Ca⸗ pitains in Menge herbeieilten, um zu loͤſchen. Auch Herr Kalergi war an Ort und Stelle und ſetzte ſich, um zum Loͤ⸗ ſchen aufzumuntern, großer Gefahr aus, da das am Bord des Schiffes befindliche Pulver in jedem Augenblicke ſich ent⸗ zuͤnden konnte. Er befahl, die Taue abzuhauen, um das Schiff im Falle einer Exploſion wenigſtens von der Stadt zu entfernen. Endlich gelang es, das Feuer zu erſticken. Dieſes Ereigniß macht eine ſtrengere und thaͤtigere Hafen⸗ Polizei wuͤnſchenswerth. — Die zur Oppoſition gehöͤri en Moreotiſchen Haͤuptlinge, wollen ſich einem Geruͤchte zufolge, dem nahe bevorſtehenden Zuſammentritte der National⸗Ver⸗ 8 ſammlung widerſetzen.“ ZIW1“ — Das genannte Blatt giebt den Beſtand der 2 zoͤſiſchen Oecupations⸗Armee in Morea bei der Abreiſe s Marſchall Maiſon in folgender Art an: „Ober⸗Befehlshaber der General⸗Maſor Baron Schneider; Chef des Generalſt bes: der General⸗Maſor Baron Trezel; vier Infanterie⸗Re⸗ . gimenter (das 2 7ſte, 42ſte, 54ſte und 58ſte), die Artillerie, . das IngenieurCorps, die Gensdarmerie uUnd die Handwer⸗ 1 ker, mit 222 Officieren und 4816 Mann; im Ganzen 5038 1p Mann.“ 8
Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.
New⸗York, 19. Juni. „Unſere Verfaſſung“, heißt es in einer Waſhington Zeitu ng, „ſichert uns Freiheit 8— der Meinung, Freiheit der Rede und Freiheit der Preſſe. Der urſpruͤngliche Zweck aller Regierungen war es, der Will⸗ 1 — kühr der Uebermacht Schranken zu ſetzen, und Ordnung, 2881 Ruhe und Eintracht in allen Staatszweigen und in allen Fecchench Verhaͤltniſſen zu begruͤnden.
Tugend und ntelligenz bilden den Charakter
Stuͤtzpfeiler e muß das von uns gebildete Regierungs⸗Syſtem zuſammenfalx, zukuͤnftige Wohlfahrt. So lange Tugend und Intelligenz)
unſerer Nation, und mit
echt ſind wir ſtolz darauf. Sie ſind die 8 8 ſers Freiſtaats. Werden dieſe erſchüttert oder geſchwaͤcht, ſo n len mit allen Hoffnungen ſeiner Gruͤnder und Erhalter fr. unſern National⸗Charakter, und fuͤr unſere gegenwärtige und 8
.
das Eigenthum der Nation bleiben, ſo lange droht unſern polltiſchen Einrichtungen keine Gefahr. In unſerm Innern aber giebt es gefaͤhrliche Feinde, die dewacht und be “ den muͤſſen; politiſcher Ehrgeiz, Beamten⸗Reid und erſonen,. haß ſind in ſteter Bewegung. Einzeln genommen, iſt keine dieſer Leiden
chaften 7⸗ 8 fuͤrchten; vereint aber bilden ſie on
die Grundlage von öͤderationen, Combinationen und