und nehmen eine ſo drohende Stellung an, daß es aller Kraft und Thaͤtigkeit bedarf, um ihnen mit Er⸗ folg entgegen zu arbeiten. Wenn ſchlechte Menſchen ſich ver⸗ ſchwoͤren, muͤſſen die guten ſich enger aneinander ſchließen. Unter dem Einfluß einer maͤchtigen, nie ruhigen, und be⸗ ſtändig aufhetzenden Parthei, werden gegenwaͤrtig Viele zu Irrthuͤmern verleitet, welche die geſellſchaftliche Eintracht unter⸗ graben, und gelingt es ihr, ſich zur Unterſtuͤtzung ihrer Pläͤne der Preſſe zu bemaͤchtigen, ſo hoͤren Tugend und Aufklaäͤrung des Einzelnen auf, dem Einzelnen Sicherheit zu gewaͤhren, weil alle der Nation gemachte Mittheilungen den Stempel des gehaͤſſigen Geiſtes jener Parthei an ſich tragen. Ein Jeder, der ruhig und leidenſchaftslos, nicht rait Partheilichkeit, ſon⸗ dern mit philoſophiſchem Blick die Geſchichte der wenigen letzten Jahre unſers Freiſtaates betrachtet, kann nicht an⸗ ders, als eingeſtehen, daß die hier hingeſtellten Anſichten ſich auf unſere gegenwärtige Lage leider nur zu ſehr anwenden laſſen. Politiſcher Ehrgeiz, Beamten⸗Neid und Perſonenhaß waren in Thaͤtigkeit, um mit vereinter Kraft die vorige Ver⸗ waltung niederzudruͤcken. Das wirkſamſte Werkzeug dazu war die Preſſe, die dazu gebraucht wurde, die oͤffentliche Mei⸗ nung zu beſtechen, und die Nation unter dem Vorwande, ihre Freiheit zu erhalten, zur Sklaverei zu fuͤhren. Gluͤcklich in der Ausfuͤhrung ihrer Plaͤne fangen die Feinde des Vater⸗ landes jetzt an, ihren Widerwillen gegen die Freiheit der Mei⸗ nungen zu zeigen, indem ſie Alles thun, um die Freiheit der Rede und der Preſſe dadurch zu unterdruͤcken, daß ſie dieje⸗ nigen beſtrafen, die beide erhalten wiſſen wollen, und dieje⸗ nigen belohnen, die ſie mißbrauchen. Wir befinden uns mit⸗ hin in der allergroͤßten Gefahr, aus der uns nichts retten kann, als eine außergewoͤhnliche Kraftanſtrengung. Moͤge die Nation erwachen, moͤge ſie um ſich ſehen und ſelbſt ur⸗ theilen. Zuerſt mißtraue ſie den Angaben und Gruͤnden de⸗ rer, die unter dem Vorwande von Verbeſſerungen auf dem Fren ſtrhen, eine Maſſe von Uebeln in unſer Regierungs⸗ yſtem hineinzubringen, die ihm fruͤher ganz fremd waren, und die es nicht ertragen kann. Erwacht die Nation nur erſt, ſo wird ſie bald die gegen ihre Wohlfahrt errichtete Ver⸗ ſchwoͤrung durchſchauen und den ſchrecklichen Abgrund erblicken, dem man ſie mit ſchnellen Schritten entgegenfuührt. Wir verlangen nicht, daß man unſeren Angaben undedingten Glauben ſchenken ſoll. Alles, was wir wuͤnſchen, iſt, die Nation aus ihrem Schlummer zu wecken, und eine ruhige, forgfaͤltige und unpartheiiſche Unterſuchung zu veranlaſſen; und findet die Nation alsdann, daß diejenigen mehr Zu⸗ trauen verdienen, die zu ihren Leidenſchaften ſprechen, als diejenigen, die ihren Verſtand in Anſpruch nehmen, ſo ge⸗ ſchehe ihr Wille. Wir unſererſeits wollen unſere Pflicht er⸗ fuͤllen, und muß die Veſte unſerer Freiheit fallen, ſo wird es unſer Stolz ſeyn, an ihren Mauern umzukommen und uns unter ihren Truͤmmern zu begraben.“

Ein junger Grieche, Namens Stephanini, erregt in die⸗ ſem Augenblick die Aufmerkſamkeit und Theilnahme des hie⸗ ſigen Publikums. Er iſt in Arta in Rumelien geboren und der Sohn eines unternehmenden und ehemals reichen Kauf⸗ manns. Zu Anfang der Griechiſchen Revolution wohnte ſeine Familie in Patras. In Folge eines ungluͤcklichen Ver⸗ ſuchs der Griechen, ſon jener Stadt zu

Verſchwoͤrungen,

die Tuͤrkiſche Garniſ⸗ vertreiben, entſtand in derſelben ein fuͤrchterliches Blutbad, in welchem Vielen von denjenigen, die ihm entgingen, das Loos der Sklaverei zu Theil wurde; zur Zahl der Letzteren gehoͤrte auch Stephanini; ſeiner Familie gelang es, zu ent⸗ fliehen. Spaͤter fand ſein Vater bei der Einnahme von Miſſolunghi den Tod; ſeine Mutter, 2 Brüder und 2 Schwe⸗ ſtern geriethen in Tuͤrkiſche Gefangenſchaft. Nach 5 Jah⸗ ren endlich gluͤckte es Stephanint, ſich der ſeinigen zu ent⸗ reißen; er kam hieher, und ſuchte durch ſeine Anſtrengungen ſich Mittel zur Befreiung der Seinigen zu erwerben. Zu dieſem löblichen Zwecke hat er die Herausgabe ſeiner Lebens⸗ beſchreibung beſchloſſen, wobei er durch zahlreiche Unterſchrif⸗ ten aller Freunde der Griechen, der Freiheit und der Menſch⸗ lichkeit unterſtuͤtzt wird.

außer⸗

Vor Kurzem hat ſich in der Stadt Tenneſſee ein ordentlicher Fall ereignet. Der dortige Gouverneur, Herr doughton, ein Mann von 45 Jahren und ausgezeichneten igenſchaften, der ſich unter General Jackſon im Judiſchen Kriege ausgezeichnet hatte, dadurch bekannt, und ſpaͤter durch die allgemeine Stimme zum Gouverneur von Tenneſſee er⸗ wäͤhlt wurde, verſiel plötzlich in riefe Melancholie, gab ſei⸗ nen hohen Poſten auf, und vertauſchte die gebildete Umge⸗ bung, deren Zierde er war, mit einem einſamen Aufenthalt in den benachdarten Wildniſſen. Man kann ſich den Grund zu dieſem Benehmen nicht erklaͤren. Herr Houghton iſt der

Gatte einer, wenigſtens dem

ſchirte, iſt ſiegreich

digen Frau.

Das Britiſche Kriegsſchiff „Sybille“ mit ſeinem Be⸗ gleiter, einem kleinen Fahrzeuge, brachte im Laufe von 20 Monaten an der Afrikaniſchen Kuͤſte mehrere Sklavenſchiffe mit einer Anzahl von zweitauſend ſechshundert ſechs und achtzig Sklaven auf. 3

Es werden hier Knochen von einem ungeheuer großen Thier gezeigt, die man im Miſſiſſippi⸗Thal gefunden hat. Es definden ſich namentlich darunter der Knochen eines Un⸗ ter⸗Kinndackens, der 20 Fuß lang, 3 Fuß breit, und 1200 Pfund ſchwer iſt, und Rippen von 9 Fuß Laänge; die an⸗ dern Knochen ſind von verhaͤltnißmäßiger Groͤße. Dieſe Ueberbleibſel eines bis jetzt noch unbekannten rieſenartigen Thieres der Vorwelt lagen 17 Fuß tief unter der Erde, und mußten zuletzt mit Huͤlfe einer Dampf⸗ Maſchine heraufge⸗ wunden werden. Ein aus der Erde hervorragender Knochen hatte zu dieſer Entdeckung geſuͤhrt.

Vereinigte Provinzen vom La Plata.

Durch gefaͤllige Mittheilung erhalten wir nachſtehende Abſchrift eines in Elberfeld ſo eben eingegangenen Handels⸗ Schreiben aus Buenos⸗Ayres vom 4. Mai: „Wir be⸗ nutzen eine ſich darbietende Gelegenheit uͤber Havre, um Ih⸗ nen die totale Niederlage und Zerſtörung der Inſurgenken und Indianer, welche unſere Stadt bedrohten, anzuzeigen. Auch der Theil unſerer Armee, welcher nach Cordova mar⸗ geweſen, indem ſich die Einwohner bei deren Annaͤherung fuͤr Buenos⸗Ayres erkloͤrten, und der Gou⸗ verneur Ruſtos, der groͤßte Feind von Buenos⸗Ayres und Anſtifter aller fruͤheren Unruhen, ſich eiligſt auf die Flu (nach Chilt) begeben mußte. Unſere Expeditions⸗Armee iſt, mit den Cordoveſer Truppen vereinigt, auf dem Marſch hie⸗ her, um den Reſt der Inſurgenten, welche ſich nach Santa 5 zuruͤckzichen, zu vertilgen, und wir haben die gegruͤnde⸗ teſte Hoffnung, daß das ganze Gebiet unſerer Provinz bin⸗ nen Kurzem geſaͤubert und Ruhe und Ordnung, ſo wie auch ein lebhafter merkantiliſcher Verkehr mit den innern Pro⸗ vinzen, wieder hergeſtellt werden wird. Wir ſind nie fuͤr die Sicherheit unſerer Hauptſtadt beſorgt geweſen, und jetzt iſt auch jeder Schatten von Gefahr verſchwunden, und Sie koͤn⸗ nen fuͤr Ihr hieſiges Eigenthum ganz ohne Sorge ſeyn. In den Geſchäften bleibt es noch ſtille, doch erwarten wir ſchon in wenig Tagen mehr Leben.“

Das Journal du Commerce enthält Folgenbes⸗ „Buenos⸗Ayres iſt dem Angriff, mit dem es von Seiten der ndianer bedroht wurde, glücklich entgangen, und dieſes Re⸗ ſultat hat es hauprſachlich der ruhigen Haltung der Franze⸗ ſen zu verdanken, die, mit mehreren Deutſchen und Italle⸗ nern, den groͤßten Theil des, von Roman Larrea befehligten Bataillons der „Freunde der Ordnung“ ausmachten. In Hayre eingelaufene Briefe aus Buenos⸗Ayres vom 4. Mai ſagen ſogar, daß die Regierung von Santa⸗Fé um Frieden bitte, daß es aber ſchiene, als ob Buenos⸗Ayres von keinen Vorſchläͤgen etwas hoͤren wolle, ſo lange ſich die feindlichen Truppen noch auf dem Gediete der Republik befinden. Das Journal du Hapre läßt ſich folgendermaaßen uͤber ein verdrießliches Misverſtaͤndniß zwiſchen dem Franzöſiſchen General Conſul und der Regierung aus, das wegen der Theil⸗ nahme der Franzoſen an den letzten Ereigniſſen ſtatt 8 den hatte. In Folge mehrerer ſeht lebhafter Unterredungen pes der Franzoͤſiſche Agent zweimal an einem Tage ſeine aͤſſe verlangt, und nachdem er ſie, wiewohl erſt nach der zweiten Anfrage, erhalten, zugleich die Weiſung empfangen, ſich ſobald als moͤglich aus dem Gebiet von Buenos⸗Ayres zu entfernen. Er reiſte darauf nach Montevideo, wo er die Ankunft des Admirals Rouſſin erwartete, der ſich mit ſel⸗ nem Geſchwader dahin begeben ſollte. Indeſſen ſcheint es⸗ A g8 Abreiſe in einige Nernn—, . rathen war, ein Land zu verlaſſen, an welches per liche Verhaͤltniſſe ihn gebunden hatten. Man 898 gar, der Engliſche Conſul ſey genoͤthigt geweſen, vatim einzuſchreiten, um ſeine Abreiſe moͤglich zu mach Ungefähr 100, durch Freundſchaft und gleiche ihm verbundene Fresfeſan, waren ihm nach Montevideo folgt. Die Ankunft des Generals Lavalle, der in größ Eile von Santa⸗ Fe —27 war, hatte die Ruhe einiger⸗ maaßen wieder hergeſtellt. In Buenos⸗Ayres ſah man m großer Ungeduld dem Ausgang der Explicationen entgegen/ welche durch die Abreiſe des General⸗Tonſuls zwiſchen Regierungen Frankreichs und der Republik nothwendigerwelſe

herbeigefuͤhrt werden mußten. Heute klagt die oͤffentliche Meinung auf eine ſehr heftige Weiſe Bolivar und die Englän

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