der an, daß ſie ſich vereinigt haͤtten, auf die Republik alle Uebel zu laden, die fuͤr ſie aus dem Kriege mit Braſilien, und aus ihrer getaͤuſchten Erwartung in Hinſicht des Tractates mit der Banda Orientalentſprungen wären. Die Englaͤnder be⸗ ſonders ſind in dieſem Augenblick in Buenos⸗Ayres faſt eben ſo ſehr dem g48 und dem Mißtrauen ausgeſetzt, als es die Fran⸗ zoſen in Rio⸗Janeiro ſind. — Unter den Schriften, zu nen die kritiſche Lage von Buenos⸗Ayres Veranlaſſung gab, zeichnet ſich beſonders das Schreiben eines Schwente⸗ 2 Herrn Mendeville aus. Unter mehreren Anklagen, fuͤr die der Verfaſſer den General⸗Conſul verantwortlich macht, ſieht man mit Erſtaunen die Behauptung, daß Letzterer 9½ - Kaziken Venancia in 83. ſtände, der, an 2 pitze ſeiner wilden Horden, BuenosAyres belagerte, nach 8 er das Haupt des Generals Rauch, eines Franzoſen, a 1 c. ſen Tapferkeit fruͤher die Indianer 500 Meilen Söe. 8 Innere hinein verjagt worden waren, auf einer 92 . zur Schau umher tragen laſſen. Was indeſſen -2 51 tung des Schweizers zu beſtaͤtigen ſcheint, 8 8 ar- ſtand, daß man ſie mit andern Worten im 8688 Franvais und im Tiempo, beides Bläͤtter⸗ die in Fr⸗ Ayres erſcheinen, gleichfalls vorfindet. Es als hätte ſich Herr Mendeville ſelbſt geruͤhmt, ein Montanero, das heißt, ein Feind von Buenos⸗Ayres zu ſeyn. Wenn der General⸗Conſul ſich wirklich eine olche Unvorſichtigkeit zu Schulden kommen ließ, wie man es glauben muß, da er die, ſer öoͤffentlich ihm gemachten Beſchuldigung bis jetzt nicht wi⸗ derſprochen hat, ſo muß man geſtehen, daß ein ſolches Be⸗ nehmen ihm die guͤnſtige Meinung von Einwohnern nicht errwerben konnte, in deren Mitte er die Intereſſen der Fran⸗ — foflchen Regierung b Ein ſehr intereſ⸗
ſantes Actenſtuͤck, das wir vor nooch deutlicher das, vielleicht zu undedachte Betragen des Herrn Mendeville. Es iſt dieſes naͤmlich die Bittſchrift ſelbſt, welche die, zum Bataillon der „Freunde der Ordnung“ gehoͤrenden Franzoſen, an den Miniſter der auswaͤrtigen An⸗ gelegenheiten in Frankreich adreſſirt haben. Die Unterzeich⸗ ner beklagen ſich uͤber die Drohung, die der General⸗Conſul an ſie gerichtet hatte, daß er ihnen nämlich das Recht, Fran⸗ öoͤſiſcher Buͤrger und den als ſolchen ihnen gebuͤhrenden Schutz dder National Flagge verſagen muͤßte, wenn ſie nicht die Waf⸗ feen niederlegen wuͤrden. Sie ſchildern dem Miniſter die ꝛRothwendigkeit, die ſie zum Fechten zwang, um das Land vpor Pluͤnderung zu ſchuͤtzen, und um ſich das Wohlwollen dder Bewohner von Buenos⸗Ayres zu erwerben, das durch ddeas Vetragen des General⸗Conſuls Gefahr lief, fuͤr unſere 898 auf immer verloren zu gehen.
Braſilien.
Ein Braſilianiſches Packeiboot hat Briefe und Zeitun⸗ I . 2 pen aus Rio, Janciro bis zum 21. See. 2 mitge⸗ dracht. 88 Pernambuco, wo die Conſtitution vom Kaiſer fäuͤr eine Zeit lang ſuspendirt worden war, iſt dieſelbe un⸗ kerm 27. April wieder eingeſetzt worden, weil die rebelliſchen Tumulte, die dazu die Veranlaſſung gaben, aufgehört hatten. Am 16. Mai empſing der Kaiſer die Deputation der Se⸗ natoren⸗Kammer, welche ihm die Adreſſe in Antwort auf die Thron⸗Rede uͤberreichte. Der Senat, der ſein Bedauern uͤber die unerwartete Uſurpation der Krone Portugals aus⸗ ſpricht, dankt zugleich dem Kaiſer in jener Adreſſe dafuͤr, daß er die Ruhe und den Wohlſtand Braſiltens nicht des⸗ healb auf das Spiel geſetzt, daß er großmüͤthiger Weiſe die 87 Gefuͤhle beleidigten National⸗S in ſeinem Herzen un⸗ terdruͤckt habe, und feſt geblieben ſey in dem Grundſatze, die Ruhe des Reiches wegen der Portugieſiſchen Frage nicht zu gefährden. Seine Majeſtät dankte dem Senate fuͤr ſeine dreſſe, und empfing unmittelbar darauf die Deputation der Deputirten⸗Kammer. Dieſe dankt dem Kaiſer dafuüͤr, daß er die Seſſion eröffnet habe, ſpricht ihre Zufriedenheit mit dem Stanbe der auswaͤrtigen Angelegenheiten des Reiches aus, üund hebt namentlich die Weisheit hervor, welche F Kaiſerliche Majeſtaͤt habe Mittel finden laſſen, die Gefuͤ 1 * eines Vaters mit der Pelitik eines Monarchen zu verein gen, indem die Rechte der regierenden Königin von Portu⸗ gal aufrecht erhalten w ohne daß das Schickſal Bra⸗ Klliens gefährdet wuͤrde. Kammer bedauert zugleich die Unruhen in Pernambuco, und giebt die Hoffnung zu A. nen, daß die Klugheit und Gerechtigkeit Seiner Majeſtaͤt ihnen bald würden ein Ziel zu ſetzen wiſſen; auch verſpricht ſtee, den Geſetzen uͤber die Preſſe, den Finanzen und der Or⸗ antſation der richterlichen Gewalt ihre ganze Aufmerkſam⸗ eir zu ſchenken. Schlicßlich hofft die Kammer, daß ein ver⸗ beſſertes Colontſatiors⸗Syſtem dem Reiche neue Untertha⸗ nen und eine vermehrte Kraft verlelhen werde.
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igen haben, beſtaͤtiget
822 1h Fang d. Berlin, 5. Aug. Seine Koͤnigliche Hoheit der Prinz
Georg, Sohn des Prinzen Friedrich von Preußen Kë Hoheit, iſt am Z1ſten v. M. zu Koͤln eingetroffen. Koͤnigl.
— Das der Preußiſchen Seehandlungs⸗Societaͤt 1 Schiff, „Prinzeſſin Louiſe“, gefuͤhrt vom Capitain ſen, welches Kanton am 12. Januar d. J. verließ, und in Manilla, Singapore und St. Helena anlief, iſt, nachdem es ſeine Reiſe um die Erde glaͤcklich vollendet hat, am 2. Aug. d. J. Mittags 11 Uhr in Kuxhaven angekommen.
— Aus Breslau vom 31. Juli wird ge rieben: laufenden Sommer⸗Semeſter befinden ſich 8 wientc dm matriculirte Studirende auf der Univerſitaͤt zu Breslau. Davon gehoͤren 516 zur theologiſchen Facultät und zwar 253 zur katholiſchen, 263 zur evangeliſchen; 371 zur juriſtiſchen Facultaͤt, 94 zur mediciniſchen und 148 zur philoſophiſchen Facultaͤt. Ziemlich die Haͤlfte der Studirenden ſind Theo⸗ logen, ein Drittheil Juriſten, mehr als der ſiebente Theil Philoſophen und nur das Zwoͤlftheil der Zahl Medieiner; den Letztern ſind jedoch die Genoſſen der mediciniſch⸗chirurgi⸗ ſchen Lehr⸗Anſtalt, an der Zahl 97, nicht mit beigezaͤhlt, ob⸗ ſchon ſelbige an den akademiſchen Vorleſungen Theil nehmen, ohne immatriculirt zu ſeyn. Die vielen Perſonen, welche aus dem Publikum einzelne, beſonders Vorleſungen in der philoſophiſchen Facultaͤt, regelmaͤßig beſuchen, ſind gar nicht gezaͤhlt worden. Von den Studirenden waren 1094 Inlaͤn⸗ der und 35 Ausläänder. Da zu Oſtern d. J. 133 immatri⸗ culirte Studirende abgingen, 155 aber zutraten, ſo ſtieg die Frequenz des vorhergehenden Halbjahres abermals um 22. So iſt der Beſuch der hieſigen Univerſität ſeit den letzten 10 Jahren im fortwaͤhrenden Steigen. Bei einer Frequenz von nicht viel uͤber Fuͤnftehalbhundert Studtrenden ſtand Breslau vor 10 Jahren in der Zahl ſeiner akademiſchen Bür⸗ ger ſehr vielen Deutſchen Univerſitaͤten nach. Seitdem hat es ſich maͤchtig gehoben und behauptet, da Berlin mit 1706 Studirenden, Goͤttingen mit 1386 Studirenden allein ihm vorgehen, den dritten Rang unter den Hochſchulen Deutſch⸗ lands. Ueberfluͤgelt ſind alle uͤbrigen Akademien, denen es Jonſt nicht gleich kam, und Leipzig mit wenig uüͤber 1000, Bonn mit 978, Tuͤbingen mit 862, Heidelberg mit 602, Wuͤrzburg mit 583, Gießen mit 558 Studierenden u. ſ. w., ſind weniger geſucht als Breslau.“
„Im verfloſſenen Jahre wurden von den 20 Gygnnoaff der Provinz Schteſten 294 Abtrurtenren enriaſſen. on ih⸗ nen erhielten 24 das Zeugniß Nr. I., 220 das Zeugniß Nr. lI. und 40 das Zeugniß Nr. III. Eine faſt ziemlich gleiche Zahl junger Leute, naͤmlich 224, meldeten ſich voriges Jahr dei der wiſſenſchaftlichen Pruͤfungs⸗Commiſſion in Breslau zur Pruͤfung pro immatriculatione. Von dieſen konnte keinem ein⸗ zigen das Zeugniß Nr. I. ertheilt werden, 33 mußten wegen ermangelnder Reife nach abgehaltener Pruͤfung gänzlich zu⸗ ruͤckgewieſen werden, 8 traten vor der Pruͤfung wieder zu⸗ ruͤck, 77 erhielten das Zeugniß Nr. II., 106 das Zeugniß Nr. III. Wenn irgend etwas die gelungenen Leiſtungen der Gymnaſien und die Vorzuͤglichkeit des Beſuchs derſelben vor der Ausbildung durch Privat⸗Unterricht beweiſen kann, ſo ſind es dieſe ſtariſtiſchen Angaben. Waͤhrend das Zeugniß Nr. III. eine ſeltene Erſcheinung auf Gymnaſten war, und kaum der ſiebente Theil der Abiturienten ſelbiges erhielt, galt der Empfang derſelben als Regel bei den Pruͤfungen derje⸗ nigen Juͤnglinge, welche keine Gymnaſtal⸗Bildung erhalten, oder ſelbige nicht vollendet hatten. Gleichwohl nimmt die
Zahl derſenigen, welche den Abiturienten⸗Pruͤfungen auf den
Gymnaſten aus dem Wege gehen, oder ſich fuͤr ſelbige durch den Beſuch dieſer Anſtalt gar nicht vorbereiten moͤgen, im⸗ mer mehr zu. Denn im Jahre 1825 meldeten ſich nicht mehr als 40, und 1826 nur 65, aber 1827 ſchon 111 Indi⸗ piduen bei der Pruͤfungs⸗Commiſſion, welche Zahl ſich im verfloſſenen Jahre geradezu verdoppelte. Auch bei der beſten Privat⸗Erziehung kann doch immer nicht die Vielſeitigkeit des Unterrichts, wenigſtens nicht die gruͤndliche Vielſeitig⸗ keit dieſes Unterrichts gewaͤhrt werden, welche auf den Gym⸗ naſten mit einem, alle wiſſenſchaftlichen Fäͤcher umfaſſenden, hinreichenden Lehrer⸗Perſonal mit Leichtigkeit egeben wird.
— Aus Schweidnitz vom 31. Juli wird gemeldet: „Die hieſige Umgegend, und beſonders das Eulen⸗Gebirge und deſſen Thaler, ſind leider abermals in der Zeit vom 27ſten Abends bis 29ſten d., von Wolkenbruch aͤhnſichen Re⸗ gengüͤſſen, und außerordentlich ſtarken und ſchrecklichen Ge⸗ wittern heimgeſucht worden, welche letztere mitunter auch von Hagel begleitet waren, und, indem ſie ſich, bei gaänz⸗ licher Windſtille an die Gebirgskette, anlehnten, Alles