eheerrſcht eine ſolche herzliche Eintracht, ſes Tages zu einer wahrhaft chriſtlichen machte. Es wohn⸗

Iten derſelben, außer den beiden evangeliſchen Superintenden⸗ ten und den katholiſchen Dechanten von Kreuznach, auch der Koͤnigl. Landrath des Kreiſes bei. Sie begann mit einem Zuge beider Gemeinden und ihrer Schuljugend vom Gemeindehauſe zur Bauſtaͤtte, unter Abſingung des vater⸗ llndiſchen Liedes „Heil Dir im Siegerkranz ꝛc.“ An der Bluauſtelle hielt der evangeliſche Pfarrer Heſſel eine Rede, moorauf das Kirchenlked: „Lobet den Herrn ꝛc.“ angeſtimmt wurde. Hierauf hielt der katholiſche Pfarrer Neuſſel eine Reede, welcher das Kirchenlied: „Großer Gott, dich loben wir ꝛc.“ folgte. Die Reden der beiden Pfarrer ſchilderten zugleich das Gluͤck, unter der Regierung eines ſtarken und 1 gerechten Koͤnigs, nach gluͤcklich hergeſtelltem Frieden, in Ein⸗

S trracht und Liebe fuͤr ge lenwaͤrtige und kuͤnftige Geſchlechter 8 Deeinen Tempel zur Verherrlichung des Namens Gottes er⸗

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Gauen zu koͤnnen. f An die Koͤnigliche Regierung zu Koblenz, welche dieſer Feier in dem an Seine Majeſtät den Koͤnig zu erſtattenden mmonatlichen Zeitungs⸗Bericht gedacht hatte, iſt folgende Al⸗ lerhoͤchſte Cabinets⸗Order ergangen: „In der Feier, mit welcher, nach dem Zeitungs⸗Bericht der Regierung zu Koblenz vom verfloſſenen Monat, der Grundſtein zu einer neuen Simultan⸗Kirche in Mandel, Kreiſes Kreuznach, gelegt worden iſt, hat ſich die Eintracht der evangeliſchen und katholiſchen Gemeinde auf eine Mir wohlgefaͤllige Weiſe an den Tag gelegt, und Ich will, daß dies in Meinem Namen in dem Amtsblatte beifällig aner⸗ kannt werde. Potsdam, 14. Juli 1829. Friedrich Wilhelm.“

Die (in Altona erſcheinenden) Aſtronomiſchen Nachrichten enthalten Folgendes: „Se. Majeſtaät der Kö⸗ nig von Daͤnemark haben, um den glaͤnzenden Kreis frem⸗ der Aſtronomen, die mit dem Dannebrogs⸗Orden beehrt ſind, zu erweitern, dem beruͤhmten Vorſteher der Berliner Stern⸗ warte, Hrn. Profeſſor Encke, K. Aſtronomen und Secretair dder Akademie der Wiſſenſchaften, das Ritterkreuz des Dan⸗ n ebeogs durch Hrn. Profeſſor Schumacher uͤberſenden laſſen.“

Wiſſenſchaftliche Nachrichten.

Die Hamburger ee jetzt nachtraͤg⸗ lich zu den fruͤheren (in Nr. 214 der Staats⸗Zeitung ent⸗ altenen) Mittheilungen noch folgende Auszuͤge aus dem chreiben des Prof. Hanſteen an den Prof. Schumacher, us Irkutzk, vom 11. April: „Die Lage des Obſervato⸗ iums, das der Abbe Chappe in Tobolsk 1769 gebrauchte, abe ich nach langem Forſchen endlich gefunden. Ein Shjäh⸗ eriger Artillerie Oberſt von Craͤmer zeigte mir ſowohl das Haus, wo Schubert 1805 beobachtete, als auch die Baſtion 8 in einer jetzt verfallenen Verſchanzung, wy Chappe ſein klei⸗ nes Obſervatorium hatte. Chappe's Obſervatorium hatte er ſelbſt vor 20 Jahren auf Befehl niederreißen laſſen. Noch jetzt iſt das viereckige Fundament, das ein Quadrat bildet, deutlich zu ſehen, und nicht ganz in der Mitte ſind im Grunde Ueberreſte eines viereckigen Mauerſtein⸗Pfeilers, auf dem Chappe vermuthlich ſeinen Sector aufgeſtellt hatte. Durch eine kleine Triangulation habe ich die Lage dieſes Punkts gegen ein paar Stadtkirchen, und Schuberts und mein Obſervatorium beſtimmt. Schuberts Breite ſtimmt mit der meinigen auf ein Paar Sekunden. Laäͤngen⸗Beobachtun⸗ gen konnte ich leider nicht machen.“

„Obgleich unſere Thermometer in Holz⸗Futteralen lagen, die mit dicken Leder⸗Ueberzuͤgen verſehen und in den Taſchen unſeres Reiſewagens eingepackt waren, ſanden wir ſie boch mehrere Male des Abends gefroren. Auch das Barometer wuͤrde gefroren ſeyn, wenn ich es nicht zwiſchen den Beinen gehalten und auf jeder Station in die warme Stube gebracht haͤtte. Am 30. Jan. 1829 7 ¼ Uhr Morgens zeigte das Spiritus⸗Thermome⸗ ter auf der Station Tunskaja (Pebit⸗ 56°, Länge 114 ½ Ferro) 342, 4; im Queckfilber⸗Thermometer war das Queckſilber ganz in der Kugel, und hatte oben eine ziemliche Vertiefung. Es war ganz feſt. Die Röhre des Thermemeters geht üͤbri⸗

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welche die Feier die⸗

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1 11““ gens bis 352. Des Abends wurden auf der Station agranowskaja (Breite 55 ½, Laͤnge 115 ¼8° Ferro) beide Thermometer um 8 ½ Uhr in freie Luft gehaͤugt. Um 9 Uhr fand ich das Queckſilber in Piſtors Thermometer unten in, der Kugel, aber noch fließend, ſo daß es bei dem Umkehren des Thermometers und mäßigen Stöͤßen ganz in die Spitze lief. Das Spiritus⸗Thermometer zeigte 300, 2; es iſt alſo des Queckſilbers unregelmaͤßige Zuſammenziehung no etwas vor ſeinem Gefrierpunkt ſehr ſtark. Eine —— ſtunde nachher zeigte das Spiritus⸗Thermometer 30 ‧, 4, und das Queckſilber in beiden Piſtorſchen Thermometern war ſchon ſteif, und konnte bei dem Umwenden durch kein Stoßen hinunter gebracht werden. In dem einen ſtand das Quecckſilber noch eine Linie hoch in der Röhre, aber in der Kugel war an der einen Seite eine große Vertieſung, die bei einem Schlage etwas zu vibriren ſchien. Kurz darauf war das Queckſilber ganz feſt. Im näaͤchſten Nachtquartier ich des Abends etwa 3 Pfund Queckſilber in eine Spuͤl⸗ umme, und ſetzte es der Einwirkung der Luft aus. Am naͤchſten Morgen den 31. war es vor Uhr zu einer zuſam⸗ menhaͤngenden harten Maſſe gefroren, die ich mit meinem Meſſer nicht vom Boden der Schaale losmachen konnte. Man ſchnitt darin wie in Blei, und das Queckſilber ward anfangs, da das Meſſer aus einer warmen Stube kam, am Schnitte etwas fluͤſſig. Das Spiritus⸗Thermometer zeigte 31 ,25. Nachdemes etwas in der warmen Stube geſtanden hatte, loͤſete es ſich von der Schaale, war aber noch ſo ſproͤde, daß es ſich zerbrechen ließ. Das bei dieſen Beobachtungen gebrauchte Spiritus⸗Thermo⸗ meter ſtimmte mit den beiden Pöiſtorſchen Aueckſilber⸗Ther⸗ mometern bis 1059. Unter 109 zeigte das Spiritus⸗ Thermometer beſtändig höhere Temperaturen, mit wachſen⸗ den Differenzen, je mehr die Temperatur ſank.

Piſtor 100 Differenz = 0,0 0u⸗ 15,9 + 0,40 e. 28 20,7 + 0,95 : 25,1 + 1,78 * 30,0 + 2,00 8

d. h. wenn das Queckſilber⸗Thermometer 30⸗ zeigte, ſo zeigte das Spiritus⸗Thermometer 285, wenn aber das

jetzte unter 30° kam, ſo ſank das Queckſilber im erſten

ganz in die Kugel.“ (Schluß folgt.)

Koͤnigliche Schauſpiele.

Montag, 10. Aug. Im Schauſpielhauſe: Der Kam⸗ merdiener, Luſtſpiel in 4 Abtheilungen. Hierauf, zum Er⸗ ſtenmale wiederholt: Die feindlichen Bruͤder, Poſſenſpiel in 3 Abtheilungen von E. Raupach. .

Koönigsſtadtſches Theater.

Montag, 10. Aug. Der Manrer. ,— Eva Heine⸗ fetter: Henriette. Mlle. Nanette Heinefetter: Irma, als Antrittsrollen.) 4

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 4. Aug.

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Oesterr, 5pCt. Metall. 96 v½. Bank-Actien 1385. Loose 10 100 Fl 200. Part.-Oblig. 388. Russ. Engl. Anl. 93. Ras. Anl. Hamb. Cert. 91 3⁄. 1

˖:——-— Hamburg, 7. Au Oesterr. 5pCt. Metall. 99 ½¼ Part dac. Ppr. ult. 128 ¼. Dank⸗- Actien desgl. 1143., Russ. Engl. Anl. 97 ¾. Russ. Anl. Hamb. Cert. 92 ⁄. Poln. pr. 1. Sept. 101¼.

n —— du vn. 6pC lamburg 65 Tage 9 ½ z. Silber-Rube . 6 Clige Inseri tionen in Iar-Acties 110pCt. Pen 2 Wien, 4 Aug. 5pCt. Metall. 90 ½, Partial-Oblig. 166 9 127 ⁄. Bank-Actien 1137.

Loose zu 100 fl

Berichtigung.

Im geſtrigen Blatte der Staats⸗Zeitung Artikel S. 3 Sp. 2. Z. 17 v. u., iſt das Komma hinter: F. ſchaft“ wegzunehmen und hinter das darauf folgende Work⸗ nNallein“ zu ſetzen; ferner Z. 13 v. u. auf derſelben Spallt

Frankfurt g. M., 6. Aug. Paris, 3. Aug. 22

Hayn.

Neueſte Börſen⸗Nachrichten.

Oeſterr. 58 Metallig. 98 ½. Bank⸗Actien 1353. Partial⸗Obligat. 126 . ZpCtige Rente 81 Fr. 85 Cent. 5p Ctige 100 Fr. 85 Cent.

Redacteur John. el. EEE“