Prazͤmien in Geld oder in

von ihrem Geiſtlichen erbeten

raſtloſem Eifer und gutem praktiſchen Blicke. Gegenwaͤrtig in Patras. 4tes Bataillon. Noch unbeſetzt. ll. Cavallerie: iſte Escadron. DDr. Tito, eifriger junger Piemonteſer, fruͤher in Italieniſchen Dienſten. Gegen⸗ waͤrtig in Argos. 2te Esradron. Noch unbeſetzt.

III. Artillerie; Dieſe iſt gegenwaäͤrtig in einzelnen De⸗ taſchements zum Feld⸗ oder Garniſon⸗Dienſt vertheilt, welche Vertheilung einen beſondern Arzt fuͤr dieſelbe uͤberfluͤſſig macht.

Das Invaliden⸗Depot zu Metana wird von einem nicht in der Linie ſtehenden Griechiſchen Arzte beſorgt.“

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.

New⸗York, 8. Juli. Unſer nach Paris beſtimmter Geſandte, Herr Rives, befindet ſich, dem Vernehmen nach, gegenwaͤrtig in Waſhington, er erwartet dort ſeine Depeſchen, und gedenkt hier zu der Zeit einzutreffen, wenn das Schiff „Conſtellation“ im hieſigen Haſen angekommen ſeyn wird, um ihn und unſern nach London beſtimmten Geſandten, Hrn. M. Laue, mit ihren Familien, ſo wie den bei der Pariſer Geſandſchaft angeſtellten Secretair Hrn. Harper, nach Frankreich zu fuͤh⸗ ren. Wie man ſagt, ſind beiden Geſandten keine Privat⸗ Secretaire bewilligt worden.

Im Baltimore Patriot lieſt man Folgendes: „Eng⸗ land wird jederzeit der gefaͤhrlichſte Feind, oder der nuͤtzlichſte Verbuͤndete des großen Amerikaniſchen Freiſtaats ſeyn, des einzigen Nebenbuhlers, der im Stande iſt, es mit der Koͤ⸗ nigin des Oceans aufzunehmen. Daß es unſer gefaͤhrlichſter Feind iſt, wird ein Jeder zugeben, und daß es in Hinſicht unſers Handels zu unſern beſten Kunden gehoͤrt, beweiſen die officiellen Eingaben auf das hinlaͤnglichſte. Im Jahre 1821, wo ſich unſere Geſammt⸗Ausfuhr auf 63 Millionen Dollars belief, ſandten wir nach Großbritanien und ſeinen Beſitzungen fuͤr 27 Millionen, und fuͤhrten von ebendaher für den Werth von 30 Millionen wieder ein. Es ſcheint indeſſen, daß es den Bewohnern der Vereinigten Staaten nicht allgemein bekannt iſt, daß Großbritanien das Schickſal des vierten Theils des menſchlichen Geſchlechts beſtimmt; daß es in Amerika an Flaͤchen⸗Inhalt eben ſo viel, oder viel⸗ leicht mehr beſitzt, als die Vereinigten Staaten, wenn dieſer auch an Fruchtbarkeit den Beſitzungen der letzteren nicht gleich kommen duͤrfte; daß es in Auſtralien Colonieen hat, und dort Anſpruͤche auf einen Flaͤchenraum macht, der dem von Europa gleich kommt, und ihn an Fruchtbarkeit uͤber⸗ trifft; daß es in Indien eine Maſſe von 124 Mill. Menſchen und ein Reich beherrſcht, das ſchon zu Moſes Zeiten, ſeiner Erzeugniſſe wegen, beruͤhmt war. Wir ſind gewohnt, Ruß⸗ land als das ausgedehnteſte und China als das volkreichſte der modernen Reiche zu betrachten, und doch moͤchten ſc beide Meinungen bezweifeln laſſen. Die Briti⸗ ſchen Beſitzungen naͤmlich duͤrften ausgedehnter als die Ruſſiſchen und volkreicher als die Chineſiſchen ſeyn, und was Induſtrie, Macht und Reichthum betrifft, ſo hat es einen unheſtreitbaren Vorrang vor beiden Staaten. Canada, die Hudſon's⸗Bai, Neu⸗Schottland u. ſ. w. ſind beinahe ſo groß als Sibirien, faſt eben ſo ſtark bevoͤlkert, und wahr⸗ ſcheinlich mehr geeignet, eine groͤßere Menſchenzahl zu ernäͤh⸗ ren; und Oſtindien zaͤhlt wenigſtens eben ſo viel Bewohner als China.“

„Die neueſten Nachrichten von Buenos⸗Ayres,“ heißt es in einem hieſigen Blatte, „ſo traurig ſie auch lauten, koͤnnen Niemanden unerwartet ſeyn, der dem Laufe der dor⸗ tigen politiſchen Ereigniſſe gefolgt iſt. Schrecklich in der That iſt der Preis, füͤr den dort die Freiheit erkauft werden muß; dieſe wird indeſſen dennoch zuletzt den Sieg behalten,

2 und Erſatz fuͤr alle ausgeſtandenen Leiden gewäͤhren.

In der letzten vierteljährigen Verſammlung des hieſigen Vereins zur Aufmunterung treuer Dienſtboten wurden 55 huͤbſchen Octav⸗Bibeln mit golde⸗

ner Inſchrift vertheilt, wobei es erfreulich zu ſehen war, deaß die meiſten Dienſtboten, die noch keine Blbel hatten, ddieſe dem Geldgeſchenk vorzogen. Unter dieſen waren meh⸗ rere Katholiken, von denen eine Frau die Erlaubniß dazu erhalten hatte. Die Praͤ⸗ Bibel oder 2 Dollars; im

mien ſind im erſt 27 8 erſten i 2ten 3 4£2 folgenden Jahre 10 D.; dabei werden Zeugniſſe ausgeſtellt Der Verein beſchäftigt ſich auch mit Anſtellung Ureussfladen ner Dienſtboten, und hatte im Laufe des letzten Jahres von 31897 Perſonen, die ſich dazu gemeldet harten, 1531 zu An⸗ ſtellungen verholfen, unter denen ſich Individumn verſchiede⸗ ner Amerikaniſcher und Europaͤiſcher Nationen, namentlich auch 21 Deutſche befanden. g.82

imn Iten 5 D.; im 4ren 10 D.; und in jedem

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um bien 8 eber die letzten Differenzen zwiſchen Columbien und Peru, die fuͤr die meiſten Zeitungsleſer noch etwas dunkel geblieben ſind, ertheilen Engliſche Blaͤtter jetzt folgende Aufſchluͤſſe: „Waͤhrend des Krieges zwiſchen Columbien und Peru, der mit der Schlacht von Torqui ſich endigte, wurde der Hafen Guayaquil an die Peruaner durch eine Capitula⸗ tion uͤbergeben, die allen Einwohnern, ſie mochten nun fuͤr oder Columbien geſinnt geweſen ſeyn, Schutz fuͤr Per⸗ on und Eigenthum verlieh. Dieſe Capitulation ſollte erſt binnen 10 Tagen in Vollzug kommen, waͤhrend welcher Zeit keine Schlacht zwiſchen den kriegfuͤhrenden Armeen vorfallen durfte, widrigenfalls ſie fuͤr null und nichtig erklart war. Eine Schlacht ſiel nicht vor: der Hafen wurde daher de 3 uͤbergeben. Der Sieg bei Tarqui, den ſpäͤter di olumbier erfochten*), legte indeſſen den Peruanern die Nothwendigkeit auf, ſich Friedens⸗Bedingungen zu unterwer⸗ fen, in deren Folge ſie alle durch den Krieg ſich erworbenen Vortheile wieder aufgaben. Ein Artikel lautete auch dahin, daß Guayaquil, welches auf dem Gebiete der Columbier liegt, den Letzteren wieder herausgegeben werden ſoll; da jedoch die Peruaniſche Regierung mit einer faſt beiſpielloſen Perfidie unter nichtigen Vorwaͤnden ſich weigerte, j Frie⸗

jenen dens⸗Tractat zu erfuͤllen und ſomit auch im Beſitze von Guayaquil geblieben iſt, werden die Feindſeligkei⸗ ten wieder beginnen; Bolivar hat zu dieſem Endzwecke Bo⸗ gota verlaſſen und das Commando der Columbiſchen Armer uͤbernommen. Oberſt Pinto, der im Departement Guaya⸗ quil Peruaniſcher Commandant iſt, begehrte vom General Illingrot, dem Befehlshaber der Columbiſchen Truppen in jener Gegend, einen Waffenſtillſtand von 45 Tagen, der je⸗ doch verweigert wurde. Der Befreier iſt entſchloſſen, die Erfuͤllung des Tractates zu erzwingen, und ans ſeinem Hauptquartier in Quito hat er (wie letzthin bereits gemela⸗ det worden) unterm 1. April die Regierung aufgefordert, die Armee zu unterſtuͤtzen, koſte es auch, was es wolle, da ihre Subſiſtenz in einem ſo verwuͤſteten Lande unmoͤglich ſey, wenn nicht ein Succurs von Geldmitteln ihr zu Huͤlfe komme. Spaͤter hat Bolivar folgende Proclamation an die Armee erlaſſen; „Hauptquartier in Quito, 3. April 1829. Colum⸗ bier! Nach der Friedens⸗Herſtellung von Paſto, dem Siege von Torqut und der Convention von Jiron, wuͤnſchte ich Euch Gluͤck dazu, daß Ihr jene großen Kriſen uͤberſtanden, welche damals die Republik in Aufregung gebracht. Bege⸗ benheiten ſo gluͤcklicher Art durften uns wohl mit ſchmeichel⸗

haften Hoffnungen auf den erhaben National⸗Convent er⸗ fuͤllen, der fuͤr den 2. Januar zuſammen berufen worden iſt. Ihr werdet dort alle Cule Rechte, alle Eure Intereſſen zur Discuſſton bringen, und in Uebereinſtimmung mit Euren eigenen Wuͤnſchen eine neue Regierung einſetzen, die im Stande iſt, die Freiheit und Unabhaͤngigkeit Colum⸗ biens zu behaupten. Um ein ſolches Vorrecht zu genießen, iſt jedoch vor Allem erſt nöͤthig, die Leidenſchaften zu be⸗ ſchwichtigen und Maͤßigung im Streite zu zeigen. Die Convention von Jiron iſt von Seiten Peru’'s nicht erfuͤllt worden; die Vorwände zur Nichtvollziehung derſelben dienen dieſem Reiche nun auch dazu, neue Beleidigungen auf Co⸗ lumbien zu haͤufen. Wir werden uns gezwungen ſehen, Ge⸗ walt zur Erlangung des Friedens anzuwenden; wenn uns jedoch auch nur Rahm aus neuen Kaͤmpfen entſtehen kann, ſo würden wir doch Alles der Ruhe Amerika’'s zum Opfer bringen, beſonders aber der der ſuͤdlichen Departements, deren harte und grauſame Leiden uns hauptſaͤchlich bewogen haben, die feindliche Invaſton zu vertreiben. Wir werden Gua⸗ yaquil wieder beſetzen, blos damit die eeec des mit Peru abgeſchloſſenen Friedens erfuͤllt werden. wer⸗ den jedoch, außer zu unſerer Selbſtvertheidigung, nicht eher einen Schwerdt⸗Streich fuͤhren, als bis unſere Gebuld ganz erſchöpft iſt und wir vergebens unſere unbeſtreitbaren Rechte in Anſpruch genommen haben. Ja, wir werden noch weiter gehen. Wenn die Peruaner und die Factionen Guayaquils von uns vertrieben worden ſind, ſo wollen wir bei dem Beſtegten Frieden nachſuchen; dies ſoll die Natur unſerer Rache ſeyn. Ein ſo gemäͤßigtes Verfahren wird, im Angeſichte der ganzen Welt, die Anklagen Laͤgen ſtrafen, die uns der Eroberungsſucht und eines nicht zu befriedigenden Ehrgeizes beſchuldigen. Sollten ſie jedoch, nach ſolchen Be⸗ weiſen der Uneigennutzigkeit und Großmuth, immer noch uns anfeinden, verlaͤumden und in dem Urtheile der Weit zu

I.

*) Nach andern b. von uns mitgetbeilten richten ſchreiben bekanntlich auch die Peruaner ſi der Saſage⸗ bei Tarqul 1ö1151“ ditbeibc h 2