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und Diener der katholiſchen Prieſter erlaſſen hat, wird ſeine S.e e cauag nicht erhalten, und ſo lange dies der Fall iſt, wird Irland auch, und zwar in Folge des von uns kuͤrzlich befolgten Syſtems, eben ſo weit davon entfernt ſeyn, Ruhe und Frieden zu genießen, als es jetzt es iſt und jemals war.“
Es iſt eine Reihe von wichtigen parlamentariſchen Aec⸗ tenſtuͤcken, den Briefwechſel des Colonial⸗Miniſters, Sir George Murray, mit den verſchiedenen Gouverneurs der Co⸗ lonieen, enthaltend, im Druck erſchienen; ſie beziehen ſich auf die Verbeſſerung des Zuſtandes der Sklaven.
„Wir haben“, heißt es in der Times*), „kuͤrzlich un⸗ ſere Anſichten uͤber das endliche Arrangement der Griechiſchen Angelegenheit ausgeſprochen*); wir empfahlen aus mehreren Gruͤnden die Ausdehnung der Graͤnze bis zu einer Linie, die von Volo nach Arta hinuͤber gezogen wird; inzwiſchen ſind wir doch nicht der Meinung, daß dies ein Punkt ſey, auf welchem unſer Unterhaͤndler, als auf einem sine qua non, beſtehen muͤſſe. — Wir wuͤnſchen vielmehr, die innern Angelegenheiten Griechenlands wären nicht ſchwieriger zu ordnen, als die geographiſche Ausdehnung des Landes. Denn wir finden in zieſen Augenblicke, da doch die Furcht vor ihrem Erbfeinde alle Herzen vereinigen ſollte, daß das Gou⸗ vernement, das Militair und das Volk in einem Zuſtande gegenſeitiger Feindſeligkeit und Oppoſition ſich befindet. Sie gleichen Weilesns ungleichartigen Elementen, die in dem al⸗ ten Chaos im Streite mit einander begriffen ſind. — Wir wiſſen nicht, welche Nachrichten unſere Miniſter daruͤber haben, aber aus unzweifelhafter Quelle erfahren wir, daß Graf Capodiſtrias bei ſeiner letzten hoͤchſt merkwuͤr⸗ digen, wenn nicht gar unverantwortlichen Expedition nach Nord⸗Griechenland, die Sachen ſo ſchlecht gelei⸗ tet hat, daß an vielen Orten ſeine Truppen revoltirt und in Miſſolunghi ſogar auf ſeinen Bruder, den er zum General⸗Capitain der noͤrdlich vom Iſthmus gelegenen
rovinzen ernannt hat, gefeuert haben. Auch iſt, den eige⸗ nen Nachrichten zufolge, die wir beſitzen, die Geſinnung der Truppen, die ſich der Heimath naͤher befinden, eben auch nicht viel guͤnſtiger fuͤr den Praͤſidenten. Wahrſcheinlich um die freien Deliberationen der repraͤſentativen Verſammlung, die in Argos ſtatt finden ſollte, in Furcht zu halten, hat Graf Capodiſtrias 1000 Mann nach jener Stadt verlegt; doch ach! eben dieſe 1000 Auserwählten wandten ſich gegen ihn in offener Meuterei, und zwar in der Art, daß er ge⸗ zwungen war, ſich, um den oͤffentlichen Frieden zu erhalten,
üͤlfe vom Franzoͤſiſchen Befehlshaber zu erbitten. Alles das iſt aber, wie competente Beurtheiler glauben, einzig und allein aus ſeiner mangelhaften Verwaltung hervorgegangen *⁴*). — In Be⸗
zug auf die eben uͤber Griechenland ſtattfindenden Unterhandlun⸗
gen wiſſen wir nichts Poſttives mitzutheilen. Aus fruͤheren Er⸗ fahrungen ſchließend, muͤſſen wir fuͤrchten, daß die Tuͤrken nicht eben ſehr leicht in dieſer Hinſeicht zu behandeln ſind;
— dies aber ſollte doch in der That die Griechen beſcheidener in
ihren Praͤtenſionen machen — wenn ſie nicht etwa ihren Freunden eine Unmoͤglichkeit auferlegen wollen. — Die Un⸗
„8 terhandlung zwiſchen der Pforte und Griechenland iſt ein an⸗
derer Gegenſtand, und zwar von nicht geringerer Schwierig⸗ keit. Wir hoffen, die Geſandten Englands und Frankreichs werden im Stande ſeyn, den Divan dazu zu bewegen, daß er, unter ihrem Schutze und Beiſtande, mit Rußland unter⸗ In dieſem Falle wird dann auch Rußland den be⸗ ſten Beweis ſeiner Mäßigung durch die Art an den Tag le⸗ gen köoͤnnen, wie es die Eroͤffnung ſolcher Unterhandlungen aufnehmen wird. Es wuͤrde jedoch mit der allgemeinen Po⸗ litik Europa's eben ſo unvertraͤglich, als der Erklaͤrung des Herzogs von Wellington entgegen ſeyn, wenn man zugäbe, daß die Tuͤrkei aufhoͤre, ein unabhäͤngiger Staat zu ſeyn: wouͤrde nun aber Griechenland den ganzen ſuͤdlichen Theil der Europaͤiſchen Tuͤrkei, und Rußland den noͤrdlichen haden wol⸗ len, ſo ſehen wir wahrlich nicht, was dann noch üͤbrig bleibt“.
Die Armen⸗Behoͤrden ſind jetzt unabläſſig mit Unter⸗
dLatanngs, Geſuchen von Perſonen beſchaftigt, die ſich im 4u⸗
— Elend befinden; die meiſten derſelben kommen von Irland.
Dem Liverpool⸗Mercury zufolge iſt ein ſolches Elend, wie es gegenwaͤrtig auf allen, hauptſäͤchlich aber auf
8 *) Die obigen Aeußerungen der Times der, in dem wei⸗ . Ezen Privat⸗Echreſben aus in Bezug ge⸗ nommene Artikel. 2) Fheh zen Pagſat ber Heataa „ er 1 Congreß ſcheinen die Griechen keineswags 82 len zum —
von der „mangelhaften Verwaltung“ des theilen. Vergleiche uͤbrigens die Naͤchrichten aus — 8 ader heutigen Beilage. 3
den producirenden Klaſſen der Grafſchaft Liverpool laſtet, ganz ohne Beiſpiel. Die einzigen Ausnahmen machen nur ſalarirte und penſionirte Beamte und von beſtimmten ſiche⸗ ren Einkuͤnften lebende Perſonen; der Handel ſtockt, die Ka⸗ italien liegen, weil ſie nicht benutzt werden koͤnnen, in unver⸗ ltnißmäͤßig großen Maſſen aufgehaͤuft; das Arbeitslohn iſt aͤußerſt geringe, und dennoch keine Beſchaͤftigung zu fin⸗ den. Alle Preiſe ſinken, während die Auflagen dieſelben bleiben; die einzige Hoffnung iſt auf die Regierung gerichtet, die, wie das angefuͤhrte Blatt meint, auch helfen wuͤrde, wenn die Nation im Parlament ſo repraͤſentirt waäͤre, wie ſie es ſeyn ſollte. .
Die Stadt London wird, wie es heißt, bei der Bank von England ein Anlehen von Einer Million Pfd. Sterl. machen, die zum Ausbau der neuen London⸗Bruͤcke verwen⸗ det werden ſollen. Die dabei feſtgeſetzte Zins⸗Rate von 3 ½ pCt. jaͤhrlich finden unſere Zeitungen, bei dem jetzigen Geld⸗ Ueberfluſſe in London, zwar etwas hoch, doch geben ſie auf der andern Seite auch zu, daß, da die Anleihe auf mehrere Jahre hinaus gemacht werden ſoll, der Verleiher dafuͤr, daß er von den wahrſcheinlich in dieſer Zeit ſtatt findenden Fluc⸗ tuationen keinen Vortheil ziehen kann, eine kleine Entſchaͤdi⸗ 2 gung genießen muß. Daß dergleichen Fluctuationen bald zu erwarten ſeyen, koͤnne man auch gar nicht bezweifeln, da, eben ſo, wie gegenwaͤrtig in Paris, die uͤbertriebenen Spe⸗ kulationen auf das Steigen der Staatspapiere, einen Geld⸗ mangel erzeugen duͤrften.
Die Schottiſchen Banken haben den Zins von Kapita⸗ lien, die gegen Depoſita ausgeliehen werden, von 3 auf 2 pCt. herabgeſetzt. 8
Im Börſenberichte der Times lieſt man: „Viele Kauf⸗ leute der City, die ſich fuͤr den Kornhandel intereſſiren, ſind der Meinung, daß die ſehr gute Aerndte, zu welcher man jetzt alle Urſache hat, dem Lande Gluͤck zu wuͤnſchen, die Veranlaſſung geben werde, eine große Quantität aus⸗ laͤndiſchen Weizens, ſelbſt bei dem gegenwärtigen, hohen Ein⸗ 8 gangs⸗Zoll, an den Markt zu bringen. Denn wenn die Be⸗ ſitzer des Lusländiſchen Getreides erſt allgemein die Ueberzeu- gung gewonnen haben werden, die Aerndte falle reichlich aus, ſo verſchwindet ihnen, wie man glaubt / auch die Hoffnung, in langer Zeit beſſere Preiſe als die jetzigen zu erlangen. Sie wuͤrden ſich daher lieber entſchließen, dieſe anzunehmen, wenn auch mit einem Verluſte, ehe ſie ſich dem Recteh ausſetzen, ihre Kapitalien Monate, oder wohl gar Jahre lang unpro⸗ ductiv liegen zu laſſen.“ — Der letzte woͤchentliche Durch, ſchnittspreis von Weizen war 66 Sh. 11 P.; daher noch etwas niedriger als der ſechswoͤchentliche (67 Sh. 1 P.), der den jetzigen Zoll von 18 Sh. 8 P. beſtimmte. —*
Der Director der Anglo⸗Mexikaniſchen Minen⸗Geſell⸗ ſchaft, Herr John Schneider, hatte unterm 24. Marz ein Schreiben an den Gouverneur des Staates Guanajuato, Don Carlos Montes de Oca, erlaſſen, und demſelben fuͤr den Schutz gedankt, den die bei den Minen angeſtellten In⸗ dividuen und das der Geſellſchaft gehoͤrende Eigenthum wähe⸗ rend der neueſten Unruhen durch ſeine Fuͤrſorge genoſſen haͤt⸗ ten. Unterm 1. Juni erwiederte der Gouverneur auf die artigſte Weiſe, indem er ſeinen ferneren Schutz zuſicherte. London, 7. Aug. Unſere Bläͤtter beſchäͤftigen ſich wie natuͤrlich fortdauernd eifrig mit der Regulirung der Tuürkiſch⸗Griechiſchen Angelegenheiten; beſonders laͤßt die Times auch heute wiederum ſich dies ſehr angelegen ſeyn, obwohl ſie dabei, wie es ſcheint, in einige Klemme geräth. Unſtreitig moͤchte nicht gern den Vorwurf einer illibera- len Geſinnung auf ſich laden, ſich nicht als den Griechen ent⸗ ſchieden abhold und türkenfreundlich erweiſen; ſie kann einer⸗ ſeits nicht umhin, anzuerkennen, daß es eben ſo natuͤrlich als fuͤr die Griechen wuͤnſchenswerth iſt, das neue Griechen⸗ land nicht auf Morea beſchränkt zu ſehen, ſondern auch das alte Hellas dazu zu ſchlagen; andererſeits aber moöͤchte ſie auch unſeren alten Verbuͤndeten ſo wenig als moͤglich geſchmaͤlert wiſſen und bemüht ſich daher, anſchaulich zu machen, daß die Griechen jedenfalls Gott zu danken haͤtten, wenn ſie auch nichts weiter als Morea erhalten. Ueber die inneren Angelegenheiten Griechenlands und die Verwaltung des Grafen Capodiſtrias hat dabei die Times nur düſtere (vermuthlich dem Courrier de Smyrne ent⸗ lehnte) Nachrichten, und gruͤndet darauf Rathſchläge und Wuͤnſche, welche die Geiechen gehoͤrig zu wuͤrdigen wiſſen werden, wenn ſie davon Kenntniß erhalten ſollten. —. Das Quarterly⸗Review macht auf die große Sterblichkeit aufmerkſam, die in der Britiſchen Armee von Oſtindien ſtatt findet. Von 3633 Offfeſeren, die fruͤher in dieſer Armeste
Beilage
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