ö“ 2 1 Nach Berichten vom Cap der weeg Hoffnung bis zum
Mai hatten dort heftige Orkane die Einwohner in Schrecken geſetzt und großen Schaden veranlaßt. Die jäͤhr⸗ ichen Einkuͤnfte der Colonie betragen 97,000 Pfd., und ihre ſkerung beſteht aus 54,633 Weißen, und 33,000 freien ſchwarzen.
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Schweden und Norwegen. Stockholm, 5. Aug. Se. K. Hoheit der Kronprinz duͤrfte erſt in acht oder vierzehn Tagen den Befehl uͤber das Kanonenboots⸗Geſchwader uͤbernehmen. Man befuͤrchtet, daß der Juſtizminiſter Graf v. Gyllen⸗ borg von der ſchweren Krankheit, womit er befallen iſt, nicht aufkfommen duͤrfte. 1ſ Frhr. v. Wedel⸗Jarlsberg, Sohn des Generals und Commandanten in Chriſtiania, iſt der K. Geſandtſchaft in St. Petersburg beigegeben worden. Nach den an Se. Maj. von ſaͤmmtlichen Landeshaupt⸗ leuten eingegangenen Berichten uͤber erlegte Raubthiere ſind im Jahre 1827 im Koͤnigreiche gefaͤllt worden: 96 Baͤren, 1423 Wölfe, 268 Luͤchſe, 6235 Fuͤchſe, 275 Marder, 187 Ot⸗ rtern, 11 Vielfraße, 2 Iltiſſe, 471 Seehunde, 181 Adler, 868 Habichte. ₰ Deutſchland.
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E 4 Wuͤrzburg, 9. Aug. Eine Deputation des hieſigen Magiſtrats und des Collegiums der Gemeinde⸗Bevollmäͤchttg⸗ een begab ſich von hier nach Bad Bruͤckenau, um Sr. Maj. vdeem Koͤnige fuͤr die mit der Krone Preußen vollzogene Ab⸗ ſſcchließung eines Vertrags uͤber die wechſelſeitigen Zoll⸗ und Handeis⸗Verhaͤltniſſe den ehrfurchtsvollſten Dank im Namen
unſerer Stadt darzubringen.
Deſſau, 14. Aug. Das hundertjährige Geburtsfeſt des verſtorbenen Moſes Mendelsſohn wird am 10. September d. J. hier, in ſeinem Geburtsort, feierlich begangen.
Köthen, 11. Juli. Vorgeſtern wurde hier das Doc⸗ tor⸗Jubilzum des um mehrere Zweige der Wiſſenſchaft ver⸗ dienten und vorzuͤglich als Stifter der homoöͤopathiſchen Heil⸗ art bekannten Hofraths, Dr. Samuel Hahnemann, von ſei⸗ nen zu dieſem Zweck zahlreich verſammelten Verehrern ge⸗
feiert. Eine Medaille, ein Feſtprogramm, ein Gemälde und eine Buͤſte Hahnemanns, ſo wie ein von der mediciniſchen B zu Erlangen ihm ertheiltes Semiſacular⸗Doctor⸗ iplom wurde nebſt mehreren Gedichten und andern Denk⸗ mäͤlern der Achtung dem Jubelgreiſe dargebracht.
1 Von Ih⸗ reen Durchlauchten dem Herzog und der Herzogin ward die⸗ ſes Feſt durch zwei eigenhaͤndige Schreiben verherrlicht, mit⸗ „tels deren Hoͤchſtdieſelben dem Jubilar eine mit der ens⸗ (²*¼½ Chiffre Sr. Durchlaucht in Brillanten gezierte goldene Doſe, und einen ſchoͤnen goldenen Becher uͤberſandten.
Spanien.
8I“ Das Journal des Débats ſchreibt aus Madrid v„pom 30ſten Juli: „Durch ein in Gibraltar eingelaufenes Scchiff aus Havana erfahren wir, daß die Expedition nach Campoche unter Segel gegangen, und daß dem Brigadier Barradas der Oberbefehl uͤber dieſelbe abgenommen worden wwar. Der General⸗Capitain von Cuba, General Vives, * atte eine Junta von General⸗Officieren verſammelt, welche eſchloß, den General⸗Major Joſeph Miranda Cabezon an die Spitze der Expedition zu ſtellen, und den Brigadier Barradas zum zweiten Befehlshaber zu ernennen.“ 8
8 Tärket. 84 — — Konſtantinopel, 26. Juli. Briefe aus Smyr⸗ * 8 na vom 20ſten melden, daß, in 88 KSe. daß hie in Alexandrien ausgerüſtete Flotte Mehmet⸗All's unverzuͤglich 1e auslaufen ſolle, oder ſchon ausgelaufen ſey, die im Mittel⸗ mmaeer befindliche Ruſſiſche Seemacht ſich in drei Diviſionen formirt habe, um derſelben entgegen zu gehen. — Am Ein⸗ gange der Dardanellen ſind nur zwei Schiffe gehljeben, um 6 die Blokade fortzuſetzen, naͤmlich ein Linienſchiff und eine e“
Im Die Flotte des Großherrn, unter den Befehlen des Ka⸗ pudan⸗Paſcha, liegt fortwaͤhrend bei Bujukdere vor Anker. — Dagegen haben ſich einige Ruſſiſche Kriegsſchiffe der an den Ufern des Schwarzen Meeres unweit Karaburnu in Aſien — gemäbert und einige Bomben —
— . emzufolge ein Boſtandgi⸗Baſchi mit eini⸗ ger Verſtaͤrkung dahin abgeſandt 8 894 ſcheint man hier kein großes Gewicht auf dieſen Vorfall zu legen.
22. Juli ſind hier Tataren von Schumla eingetrof⸗ 8 fen, die in 3 Tagen dieſen Weg zuruͤckgelegt hatten. 1 hnen 8. ſeng⸗ ſoll in der letzten Zeit nichts von Bedeutung vorge⸗
8 allen ſeyn. En
Geſtern, am 25ſten, hatte der Preußiſche Geſandte, Herr
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131. 2.
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v. Royer, ſeine Antritts⸗Audienz bei dem Kaimakan; uͤber⸗ morgen wird die feierliche Audienz deſſelben bei dem Sultan im Lager bei Bujukdere ſtatt haben.
Ueber die Vorfaͤlle auf dem Kriegstheater in Aſien lau⸗ fen die widerſprechendſten Geruͤchte; — ſo viel ſcheint jedoch
ewiß, daß die Ruſſen einige Vortheile errungen, und man
elbſ fuͤr Erzerum beſorgt war; — namentlich ſoll die Flotte auf dem Schwarzen Meere die Operationen der Land⸗Armee ſehr kraͤftig unterſtuͤtzen.
Nachſchrift. Im Laufe der vorigen Woche traf hier ein von Aleppo kommendes Regiment regulairer Infanterie ein; es ſoll unverzuͤglich zur Armee abgehen.
Am 22. ſegelte von ſer die Franzoͤſiſche Goelette, welche den Botſchafter hierher begleitet hatte, nach Smyrna und Aegina ab; am Bord derſelben befindet ſich der Franzoͤſiſche Reſident in Griechenland, Hr. Rouan, welcher ſeit dem 15. hier war.
Der Großherr hat den Matroſen der bei Bujukdere lie⸗ genden Engl. Fregatte und Brigg (die bei Gelegenheit der Audienzen des Engl. Botſchafters den Sultan bei ſeinem Vorbeifahren auf dem Raen mit einem Hurrah begruͤßt hat⸗ ten) 15,000 Piaſter geſandt.
— — Konſtantinopel, 30. Juli. Am 26ſten Nach⸗ mittags 4 Uhr brach in Pera, in der Straße, welche nach
verbreitete ſogleich die Flammen mit unglaublicher Schnellig⸗ keit, und binnen 12 Stunden waren 1500 bis 2000 Häaͤuſer in Aſche verwandelt. — Sogar der alte Thurm von Gala⸗ tha, der maſſiv gebaut, uͤber die ihn umgebenden Haͤuſer ho hervorragt, fing Feuer, und ſteht nun, ſeines oberen Holz gebauten Theiles beraubt, als Ruine da. —.
Kaimankan als der Seraskier Paſcha waren die ganze Nacht hindurch bei dem Feuer, und munterten durch ihre Gegen⸗ wart zum Loͤſchen und Retten auf. — Die Mannſchaft der im Hafen liegenden Franzoͤſiſchen Brigg, welche ſogleich mit ihrer Pumpe zu Huͤlfe eilte, hat ſich beſonders ausgezeichnet, wendete Thaͤtigkeit hauptſächlich zur Daͤmpfung des Fe⸗ beigetragen. — Die
durch ihre Huͤlfe gerettet worden, haben der Mannſchaft in
Die Nachrichten von der Armee ſind ſo widerſprechende daß es unmöͤglich iſt etwas zuverlaͤſſiger zu ſagen. Na⸗ nigen hat ein Ruſſiſches Armee⸗Corps den Balkan paſſitt nach Andern iſt der G eſir von Neuem geſchlagen wo den; doch nichts iſt verbürht. — Auffallend iſt bei alle dem die Ruhe der Tuͤrken. Das Lager von Therapia ſoll, man — wieder nach Ramis⸗Tſchiftlik verlegt werden —— auch ſpricht man davon, das die fruͤher angefangenen Beſtt ſtigungen daſelbſt wieder fortgeſetzt werden plens dies Alles geſchieht jedoch mit einer Ruhe, welche im tiefſten Frieden nicht größer ſeyn koͤnnte. —
Ien Adrianopel ſind uach den letzten Nachrichttn 4000 regulairer Truppen — Armee abgegangen, und durch eintz Befehl des Groß⸗Weſirs iſt alle waffenfähige Mannſchaßt Sandſchaks zuſammenbernfen worden. . Aus einem, von dem Oeſterreichiſchen Beoba ter mitgetheilten Schreiben aus Konſtantinopel vom! Juli entlehnen wir Nachſtehendes;
„Am 20ſten d. M. hat die ſeierliche Antritts⸗Au des Koͤnigl. Daͤniſchen Miniſter⸗Reſidenten, Freiherrn Huͤbſch, beim Sultan im Lager auf der großen Wieſe Bujukdere ſtatt gefunden.“
„Seit einigen Tagen ſind hier Geruͤchte von ungt jen Vorfaͤllen fuͤr die Tuͤrkiſchen Waffen auf dem A ſchen Kriegsſchauplatze im Umlaufe. Man ſpricht von deutenden Affairen in der Nähe von Erzerum, wobel Truppen des dortigen Seraskiers von den aus Kars, perſönlicher Anfuͤhrung des Grafen Paskewitſch, vo ten Ruſſen, mit betraͤchtlichem Verluſte an Gefan Geſchuͤtz und Munjtion, geſchlagen worden ſeyn ſollen. heißt es, daß eine Abtheilung der Ruſſiſchen Flotte uns vor Trebiſond erſchienen iſt, und dieſen Platz zu beſche begonnen hat. Die 12 hat den Tartar Agaſſt (Ags Tataren) nach jenen Gegenden abgeſendet, um über den
tigen Stand der Dinge ſchleunigen und genauen Au⸗ zu erhalten. Gleichzeitig hat ein detaſchietes Ru Corps, durch mehrere Armeniſche Regimenter verſtäͤrkte
Bas
Tophanna hinabfuͤhrt, Feuer aus; ein heftiger Nordwind
und, nach der allgemeinen Meinung, durch ihre gut angee
einem Körbchen mit Confitüͤren 15,000 Piaſter geſendet, die chriſtlichen Haus Eigenthuͤmer, welche in demſelben Falle wa⸗ ren, haben ſich ebenfalls durch ein Geldgeſchenk dankbar bezeigt⸗
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Tuͤrkiſchen Kaufleute, deren Wohnungen